Zwischen Regenbogen und Realitätsverweigerung

Adrat aus Berlin: Gedanken zum Beginn des Stolzmonats

von Julian Adrat (Kommentare: 4)

Unterwegs in Berlin – Tag und Nacht auf der Wacht© Quelle: Julian Adrat

Am 1. Juni beginnt er wieder: der sogenannte „Pride Month“. In Berlin scheint die Sonne, am Rosa-Luxemburg-Platz sammeln sich rund 200 linke und linksextreme Demonstranten. Es ist eine kleine, aber laute Versammlung jener Szene, die sich gerne als moralischer Kompass der Republik inszeniert.

Fahnen wehen: „Die Linke“, „Refugees Welcome“, „F*ck Nazis“, Trans- und Regenbogenbanner. Manche sprechen von Zeichen der Vielfalt – andere sehen darin die Symbolsprache eines moralischen Absolutismus, der den Begriff Toleranz zur Einbahnstraße gemacht hat. Auch jene umstrittene Flagge, die Kritiker mit pädophilen Strömungen assoziieren, ist zu sehen – still geduldet, öffentlich kaum kommentiert.

Zwei Banner stechen hervor: „Antifa bleibt Handarbeit“ und „Aufstehen gegen Rassismus“. Getragen von FFP2-maskierten Aktivisten, die wirken, als seien sie direkt einem dystopischen Theaterstück entstiegen. Ihre Botschaft: kämpferisch, schrill, unversöhnlich.

Was sich hier abzeichnet, ist ein bekanntes Ritual – die gut bewachte Selbstvergewisserung einer Szene, die sich für den letzten Schutzwall gegen einen imaginierten Faschismus hält, dabei aber blind ist für die realen Bedrohungen, die sich täglich auf den Straßen abspielen.

In Frankreich brennen Städte nach Fußballspielen. In Deutschland werden Polizisten ins Koma geprügelt, junge Frauen vergewaltigt, Menschen abgestochen – nicht von „Nazis“, sondern in vielen Fällen durch Täter, deren kulturelle Prägung nicht mit westlichen Werten kompatibel ist. Die linke Szene aber hebt stattdessen den Arm zum „F*ck Nazis“-Gruß und schwenkt das Banner „Refugees Welcome“ – blind für die Folgen der Migrationspolitik, taub für die Opfer, verliebt in die eigene moralische Pose.

Es ist ein grotesker Tanz der Selbstverblendung. Und schaut man genau hin, erkennt man die paradoxe Zusammensetzung dieser Kundgebung: fast ausschließlich weiß, akademisch, wohlstandsverwöhnt. Ein Milieu, das sich seinen politischen Aktivismus leisten kann, weil es nicht mit den Konsequenzen seiner Forderungen konfrontiert wird.
„Das faschistische Erbe wirkt bis heute in der Bundeswehr nach“, sagt eine Rednerin – während in denselben Momenten junge Frauen in Freibädern begrapscht, Schüler in Bahnhöfen bedroht und Polizisten mit Messern angegriffen werden. Die tatsächlichen Frontlinien der Gegenwart interessieren hier niemanden – denn sie lassen sich nicht in die gewohnte antifaschistische Erzählung integrieren.

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Doch die Eskalation beginnt nicht auf der Straße – sie beginnt im Kopf. In den Köpfen jener, die jede Form von Kritik an Massenmigration, Genderideologie oder Frühsexualisierung von Kindern reflexhaft als „rechts“ brandmarken.

Es ist eine gefährliche Verwechslung: Humanismus mit Realitätsverleugnung, Mitgefühl mit politischer Infantilität.

Schlimmer noch: Die inflationäre Verwendung des Begriffs „Nazi“ dient heute allzu oft der Diffamierung Andersdenkender – und führt so zur moralischen Banalisierung desHolocaust. Wer jeden Kritiker der Migrations- oder Genderpolitik reflexhaft in die Nähe der Täter von Auschwitz rückt, verharmlost das Menschheitsverbrechen durch gedankenlose Gleichsetzung.

Er beleidigt nicht nur das Andenken der Opfer – er entkernt die Erinnerungskultur zu einem politischen Werkzeug, das am Ende nur noch spaltet.
Der „Pride Month“ steht sinnbildlich für diesen toxischen Polit-Cocktail. Alles Traditionelle wird lächerlich gemacht, die Familie durch Identitätschaos ersetzt, die Heimat durch globale Beliebigkeit.

Doch es regt sich Widerstand.

Denn während die bunte Bühne des „Pride Month“ das Land mit Dogmen überzieht, hat sich der sogenannte „Stolzmonat“ ästhetisch wie politisch zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz entwickelt: Ein Kind ist ein Junge oder ein Mädchen. Biologie ist keine Meinung. Wahrheit ist kein Hassverbrechen. Und Patriotismus bedeutet nicht Ausgrenzung, sondern Schutz: unserer Kinder, unserer Kultur, unseres Volkes. Ein Monat, in dem nicht Dekonstruktion gefeiert wird, sondern Bewahrung.

In dem sich Freigeist und Heimatliebe die Hand reichen.

In dem Kreativität, Verantwortung und Identität neue Wege suchen – jenseits der Diktate des Regenbogens.

Frohen Stolzmonat, Deutschland.

Der katholische Familienvater Julian Adrat ist vielgehörter Moderator bei Kontrafunk. Via X ist Adrat die junge Stimme aus Berlin: vielbeachtet, oft geteilt und immer kontrovers mit dem Finger ins Auge. Adrat ist begeisterter Sammler: Seine Leidenschaft sind Menschen und Debatten mit Menschen.

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