Wirtschaftswissenschaftler Wido Geis-Thöne vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln sieht eine verschlechterte Gesamtlage auf dem Arbeitsmarkt und will auch schon wissen, woran das liegt: An den geburtenstarken Jahrgängen, die aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden, und nun würden nur „kleine Jahrgänge“ folgen.
Laut seinem Institut gibt es derzeit 1,74 Millionen offene Stellen am Arbeitsmarkt.
Heil will nun sein Fachkräfteeinwanderungsgesetz aus der großen Koalition vom 15.August 2019 mit dem neuen „Spirit“ der Ampelregierung „entbürokratisieren“ und vereinfachen, Bürokratie abbauen.
Zunächst einmal fällt einem hier der Focus-Kolumnist Jan Fleischhauer ein, der die ach so geniale Idee hatte, die 1,5 Millionen arbeitslosen deutschen Hängematten-Hartz-IVler zu nehmen und schon hätte man nur noch 240.000 offene Stellen über – oder so ähnlich.
Ein tolldreister Vorschlag, die Mitarbeiter der Arbeitsagenturen jedenfalls haben sich Fleischhauers Kolumne zum Streuselkuchen in der Mittagspause gegenseitig immer wieder vorgelesen und sich die Schenkel geklopft vor Lachen, selten war so eine ausgelassene Stimmung an der Sozialhilfefront.
Ihre Unterstützung zählt
Aber kommen wir zur neuen Idee der erleichterten Einwanderung in Arbeit – liebe Leser, beißen sie bitte die Zähne zusammen bis zum letzten Satz – wenn es da heißt: Zukünftig sollen nicht nur Zertifikate zählen, sondern Berufserfahrung.
Das alles erinnert an die Goldgräberjahre nach 2015, als der Staat hunderte von Millionen Euro in die Hand nahm, um diese Mär von den „Facharbeitern“ wahr werden zu lassen.
Die schönste Stilblüte hier wahrscheinlich, als man - kein Witz! – Comics für Befragungen anfertigte, auf denen das große Heer der eingewanderten Analphabeten via Bildchen ankreuzen durfte, welches Handwerk sie denn nun in Zentralafrika, in Syrien oder sonstwo ausgeübt haben, um dann die Qualifizierung dieser Geschicklichkeiten zu bestimmen.
Unfassbare Enttäuschungen müssen das gewesen sein, als die so vom Kupferkesselflicker zum Maschinenbauingenieur angespitzten Analphabeten ohne Deutschkenntnisse trotzdem immer noch keinen Bock hatten, die computergesteuerten Fertigungsmaschinen in der Metallindustrie zu bedienen.
Liebe Leser, Sie glauben nun, dass dieser Mythos von der gut ausgebildeten, arbeitswillligen Fachkraft von linksgrünen Deutschlandhassern erdacht wurde?
Fast richtig: An vorderster Front standen ab 2015 Herren wie der damalige Chef von Daimler, Dieter Zetsche, der mit schweißnassen Händen und aufgeregt roten Wangen beim Blick auf die Zuwanderer von hochmotivierten Fachkräften fabulierte, während er auf der IAA die Vision eines „mitdenkenden Autos“ vorstellte:
„Genau solche Menschen suchen wir bei Mercedes und überall in unserem Land. Wer an die Zukunft denkt, wird sie nicht abweisen.“
Merkwürdigerweise blieb auch bei Daimler der Run dieser Zuwanderer auf die Produktion des mitdenkenden Autos aus. Mittlerweile zählt schon eine Stunde im Monat als Beschäftigung. Denn so rechnet sich der Staat das Desaster schön, dass dieses Millionenheer eben nicht nach Deutschland gekommen ist, um an die Werkbänke zu eilen – nein, davon kursieren in den Heimatländern kaum Filme auf den Smartphones.
Die Armutsflucht endet direkt bei den eingangs erwähnten deutschen verbeamteten Streuselkuchenessern, bei denen man seinen Sozialhilfeantrag abgibt und gleich mal eine erste Überbrückungszahlung für die Großfamilie als Abschlagszahlung mitnimmt, während der deutsche Antragsteller zweieinhalb Monate warten muss: Zu viele Behörden sollen Informationen liefern, der Neuankömmling indes hat hier – logisch – eine reine Weste.
Ihre Unterstützung zählt
Aber zurück zu den aktuellen Plänen der Ampel:
Der Familiennachzug soll ebenso in der Gesetzesänderung erleichtert werden, wie auf Deutschkenntnisse verzichtet werden soll.
Lenke Simon von der Migrationsorganisation „Club Dialog“ kommt in genannten Bericht des ÖR-Nachrichtensenders zum Schluss, dass der Faktor Mensch aus dem Fokus gerückt sei:
„Der Mensch besteht ja nicht nur aus Qualifikationen“, sagt Simon. „Wer etwas kann, für den wollen wir die Tür öffnen“, heißt es aus der Bundesregierung.
Wie das Statistische Bundesamt zur Migration mitteilt, waren 2019 an die 327.000 Personen mehr zugezogen als abgewandert. 2021 sogar 329.000 Personen. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung liegt in Deutschland bei 11,2 Millionen Personen und bei jenen mit Migrationshintergrund liegen wir schon bei 19,3 Millionen Personen.
Aber wie passt das nun zusammen mit der Geschichte von den „kleinen Jahrgängen“?
Das Bundesamt berichtet weiter, dass im Jahr 2019 Bund, Länder und Gemeinden 54,9 Milliarden für Leistungen und Aufgaben der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe ausgegeben haben. Und weiter heißt es, die Ausgaben hätten sich damit seit 2012 fast verdoppelt.
Allein die Asylanträge in Deutschland lagen 2015 bei 476.649 Anträgen, 2016 waren es sogar 745.545 Anträge, 2017 noch 222.683 Anträge und in den fünf folgenden Jahren im Durchschnitt jährlich über 150.000 neue Anträge auf Asyl.
Um einen ungefähren Eindruck zu gewinnen, wie viele dieser Zuwanderer theoretisch für den deutschen Arbeitsmarkt zur Verfügung ständen, stellt statista online fest, dass der prozentuale Anteil der Flüchtlinge unter 30 Jahren an der Gesamtzahl der Zuwanderer im Jahr 2022 bemerkenswerte 73,3 Prozent ausmache.
Das macht allein für das laufende Jahr 2022 bei 98.395 bisher gestellten Asylanträgen 72.123 Personen aus, die dem deutschen Arbeitsmarkt sofort oder langfristig nur aus dem Jahr 2022 zur Verfügung stehen.
Und hinter alledem steht dann auch immer noch die Wirtschaft, die Druck auf die Regierung ausübt. So übt der Vorstandsvorsitzende Markus Jerger vom Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft deutliche Kritik am bestehenden Fachkräfteeinwanderungsgesetz und bezeichnet dieses als nicht ausreichend. Er fordert mindestens 400.000 zusätzliche Zuwanderungen pro Jahr und die Anerkennung der im Ausland erworbenen Berufsabschlüsse.
Wir stellen also abschließend fest: Die Regierung will dieses Land – präziser: Das Sozialamt – mit Menschen fluten, ganz nach dem Motto: Wenn wir nur genug holen, wird’s am Ende schon ein paar für die Industrie geben, die Bock auf Arbeit haben. Der überwiegende Rest wird vom Staat versorgt.
Aber warum kommt die Industrie damit durch? Weil man es schon einmal erfolgreich durchgespielt hat, als die alte Bundesrepublik massenhaft Gastarbeiter holte, deren Nachkommen später dafür sorgten, dass der Anteil der Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund auf Sozialhilfe bald fünfzig Prozent ausmachte. Die Kosten bleiben beim deutschen Steuerzahler hängen, Daimler und Co. bedienten ihre Aktionäre.
Und die Ampel bedient jetzt wieder Daimler und Co. – nichts Neues also in Germoney.
Einen Kommentar schreiben
Sie können die Kommentare mit BBCode formatieren. Nutzen Sie ggf. einen BBCode Generator.
Kommentare
melden
Kommentar von Gunter Dringenberg
Hahaha.... Gregor Leip, man muss nicht Millionär sein, um zu begreifen, dass die Kosten für all den Müll, der da in Deutschland passiert, beim deutschen Steuerzahler hängen bleibt. Wenn ich lese, dass das deutsche Finanzamt über 883 Milliarden Euro 2021 eingenommen hat und praktisch kaum was bei den einfachen Leuten bleibt, die vor Hunger nicht in den Schlaf kommen, und die lieben Asylanten pro Kopf aus allen Herren Ländern rund 1.000 Euro fürs Nichtstun bekommen, ja - dann frage ich dich, warum sagst du nicht wirklich "Goodbye Deutschland"? Da gibt es keine, nicht die geringste Ausnahme, da muss man einfach weg!!! Man hat nur ein Leben. Und wenn du ein paar Jahre weiterschaust, dann werden diese linken, nationalen Sozialisten es noch viel weiter treiben mit euch, die ein Häuschen, ein Grundstück oder bisschen Kapital haben, sie werden euch enteignen, sie werden euch fertigmachen, dass euch Hören und Sehen vergeht.
melden
Kommentar von Arno Nühm
Ich habe nichts gegen eine erleichterte Einwanderung für tatsächlich benötigte Fachkräfte -- aber die sind fast nur in den Ländern zu finden, in die vermehrt qualifizierte Deutsche auswandern, weniger in Ländern, in denen jemand ein Interesse hätte, in die Bananenrepublik einzuwandern.
Sinnvollere Maßnahmen, um diese echten Fachkräfte anzuwerben, wäre, ihnen zu bieten, was sie in anderen Ländern suchen -- unter anderem Freiheit statt Regulierungswut, Zwangsimpfung und Lockdowns, weniger Bürokratie, niedrigere Steuern, und brauchbar schnelle Internetanbindung auch wenn man nicht in der Großstadt lebt.
melden
Kommentar von Hildegard Hardt
Eigentlich sollte ich über diesen weiteren geistigen und moralischen Verfall meiner Geburtsstadt Berlin in Tränen ausbrechen, aber das habe ich mir inzwischen abgewöhnt! Dieser Zustand scheint unabänderlich zu sein, wenigstens unter der augenblicklichen Regierung.
Was Gregor Leip ausführt, dürfte vom Gros der Refugees-Welcome Klatscher als "ausländerfeindlich" verurteilt werden. Ist es aber nicht! - Es entspringt dem völlig gesunden Selbstwertgefühl eines Menschen, der offensichtlich seine Heimat liebt und deren Menschen ein gesichertes Leben wünscht. - Eigentlich müßte ich Bio-Deutschen schreiben, aber das wäre sicher "voll Nazi" und daher Pfui; obwohl ich jüdische Wurzeln habe, kann ich mir das nicht erlauben. Schließlich bin ich keine V.I.P. wie Hendryk M. Broder und sogar der hat seine Probleme.
Der unheilige Heil (Nomen est omen?) hat den Weg für das erweiterte Fachkräfteeinwanderungssetzt schon 2019 geebnet. Am 06.08.2019 wurde die Abschaffung der "Vorrangprüfung" gesetzlich verbindlich. Will heißen: Sofern qualifizierte deutsche Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, müssen diese nicht mehr vorrangig berücksichtigt werden, sondern es liegt im Ermessen der BA, WEN sie in Arbeit bringen will.
Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsagenturen sind allerdings rot-grün ideologisch angehaucht, den Rest kann man sich denken! - Hier mal Erkenntnisse aus erster Quelle: Es gab in einer hess. Großstadt sogar "Bonuspunkte" für Mitarbeiter, die explizit Wirtschaftsmigranten in Arbeit brachten (ohne Deutschkenntnisse und Qualifikation!); eine Beförderung war so gesichert.
Aber auch Angela Merkel trug ihr Schärflein dazu bei. Im Dezember 2018 unterzeichnete sie in Marrakesch den Globalen Migrationspakt (GCM), dessen Inhalt vor der Unterzeichnung so lange wie möglich geheimgehalten wurde. Er ist zwar offiziell nicht rechtsverbindlich, aber "ein Schelm, wer Böses dabei denkt"! Die Folgen sind selbst für Blinde unübersehbar!
Alles in allem handelt es sich bei dem beklagten Fachkräftemangel aber um ein hausgemachtes Problem! - Der Mittelstand war die Keimzelle des Deutschen Wirtschaftswunders und bodenständige Menschen verhalfen Deutschland wieder zur Blüte. Sie vermittelten ihren Kindern echte Werte und achteten Arbeit nicht gering.
Aber "Bildungsreformen" und ideologische Phantastereien ersetzten gesunden Menschenverstand und so muß man sich über die heutigen Zustände nicht wundern.
Die Einwanderung in das heute schon mehr als löchrige Sozialnetz wird ungebremst weitergehen, der Fleißige ist weiter der Dumme, und Nutznießer des Noch-Wohlstandes sind diejenigen, die das Handaufhalten beherrschen. Ein Hinweis: "Nähere Anleitungen erhalten Sie bei der Ausländerbehörde oder fragen Sie ihren vom Staat bezahlen Rechtsbeistand oder Sozialarbeiter!"
melden
Kommentar von Hypnoz
Leider erhöht das alles nur die Quantität der Zuwanderung. Die Qualität nicht.