Ein öffentlich-rechtliches Lehrstück der Dehumanisierung Andersdenkender

ARD-Tagesschau holt NS-Rattenvergleiche aus dem Giftschrank der Reichsschrifttumskammer

von Gaia Louise Vonhof (Kommentare: 7)

Die deutschen Systemmedien im vollen Panik-Modus wegen der „Twitter-Befreiung“ von Elon Musk: So entsteht der Stürmer-Kommentar von Nils Dampz für die Tagesschau.© Quelle: Pixabay / b0red / ARD I Montage Alexander Wallasch

Eine Grenzüberschreitung, der man mit maximaler Verachtung begegnen muss. Wenn die Öffentlich-Rechtlichen in so einem Hass- und Hetzemodus angekommen sind, dann stehen die Alarmzeichen auf Dunkelrot.

Vor einer Woche hat Tesla-Chef Elon Musk Twitter gekauft und mehr Meinungsfreiheit angekündigt. Auf die Öffentlich-Rechtlichen muss das wie eine Kriegserklärung gewirkt haben. Oder wie ist es zu erklären, dass die Tagesschau andersdenkende Twitter-User als „Ratten“ bezeichnete und vorschlug, diese in ihre Löcher zurückzuprügeln?

Reden wir gar nicht lange drumherum und zeigen 1:1, warum die Öffentlich-Rechtlichen mit dem heutigen Tag endgültig in der Gosse angekommen sind. Denn die Distanz von hier bis zur Hass- und Hetzzeitung Stürmer aus den 1930er Jahren ist in etwa so groß wie die von der einen Jauchegrube in die nächste. Aber eine Jauchegrube ist eine Jauchegrube und kein mit vielen Milliarden Euro Zwangsgebühren betriebenes Luxusschwimmbad. Und der Stürmer war immerhin noch, dem Format nach, privat betrieben.

Der ÖR ist Staatshetze: Eine Zäsur, die mit dieser Veröffentlichung eindrucksvoll bestätigt hat, dass sie wesentlicher Faktor der gesellschaftlichen Spaltung ist. Hass und Hetze des regierungsnahen Fernsehens, ein Moment totaler Klarheit, für den man dankbar sein müsste, denn damit hat sich der Feind selbst markiert:

„Musk hat auch angekündigt, dass Twitter zum ‚Marktplatz der Debatte‘ werden solle. Aber auf seinem ‚Marktplatz‘ sollen offenbar auch rassistische oder verschwörerisches Ratten aus ihren Löchern kriechen dürfen. Twitter kann nur relevant bleiben, wenn genau diese Ratten – um im Marktplatzbild zu bleiben – in ihre Löcher zurück geprügelt werden.“

Also wischen wir uns kurz das Erbrochene aus dem Mundwinkel und versuchen es der Reihe nach:

Elon Musk hatte direkt nach der Twitter-Übernahme einen jetzt schon legendären Tweet abgesetzt, der mittlerweile Millionen „Gefällt mir“-Klicks hat. Musk twitterte die vier Worte „the bird is freed“.

Was nicht weniger bedeutet als die Aussicht auf weniger Zensur und mehr Redefreiheit. Aber was, mit gesundem Menschenverstand betrachtet, für jeden Menschen mit demokratischer Gesinnung selbstverständlich sein sollte, löst weltweit Entrüstungsstürme in einer bestimmten Ecke aus.

Die Befürchtung, Twitter öffne jetzt Tür und Tor für Hatespeach, Hetze und Desinformation, ist die Hauptargumentationslinie.

Nicht nur einige US-Promis wie "Grey's Anatomy"-Schöpferin Shonda Rhimes verabschiedeten sich vom Portal, auch für die deutsche Politikerin Saskia Esken scheint allein die Ankündigung von so viel Meinungsfreiheit nicht erträglich zu sein. Die SPD-Chefin löschte direkt ihr Profil.

Im vollen Panik-Modus auch die deutschen Systemmedien. So entsteht der Stürmer-Kommentar von Nils Dampz für die Tagesschau. Weil es nicht nur ekelhaft und schockierend ist, sondern nicht vergessen werden darf, hier noch einmal zum Einprägen der Hass-Kommentar des SWR-Mannes:

„Musk hat auch angekündigt, dass Twitter zum ‚Marktplatz der Debatte‘ werden solle. Aber auf seinem ‚Marktplatz‘ sollen offenbar auch rassistische oder verschwörerisches Ratten aus ihren Löchern kriechen dürfen. Twitter kann nur relevant bleiben, wenn genau diese Ratten – um im Marktplatzbild zu bleiben – in ihre Löcher zurück geprügelt werden.“

Zwischenzeitlich wurde in einem Update am Nachmittag die Rattenpassage aus dem Kommentar gestrichen und der Vermerk daruntergesetzt:

„In einer früheren Version wurde der Begriff ‚rassistische oder verschwörerische Ratten‘ verwendet. Die Passage wurde geändert. Wir bitten um Entschuldigung für die Wortwahl. Es war nie das Ziel, jemanden zu entmenschlichen.“

Sie bitten um Entschuldigung? Der Mann darf weiter Hass und Hetze verbreiten? Was muss noch passieren, bis bei den Öffentlich-Rechtlichen endlich alles auf den Tisch gelegt wird? Die maßgeblichen Treiber der Verwerfungen in dieser Gesellschaft glauben allen Ernstes, es ginge hier nur um eine Bagatelle?

Kritik von allen Seiten, die von Entmenschlichung sprachen, und auf die hetzerische Wortwahl des ARD-Mannes hinwiesen. Womit er im Übrigen genau das tat, was er bei Twitter vorgab zu befürchten.

Hier geht es aber nicht nur darum, was ein einzelner Mitarbeiter denkt und kommentiert, auch wenn die Tagesschau ihren Button druntergesetzt hat: „Kommentare geben grundsätzlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder … und nicht der Redaktion“.

Denn so ein Kommentar muss mit Sicherheit abgestimmt werden innerhalb der ÖR-Redaktionsstrukturen, bevor er online gehen darf. Und was noch hinzukommt: Wir alle müssen diese entmenschlichende Hassrede und Aufforderung zur Gewalt, denn so kann man es durchaus bezeichnen, mitfinanzieren mit monatlich 18,36 Euro. Denn das ist die aktuell zwangsweise erhobene GEZ-Gebühr pro Haushalt.

Und abschließend können wir noch eine Zeugin aus der linksradikalen Ecke aufrufen, die mit deutlichen Worten diesen öffentlich-rechtlichen Neo-Faschismus und seine Tiervergleiche verdammt. Also eigentlich nur die Tiervergleiche, aber hier schlägt sich die Amadeu Antonio Stiftung mit ihren eigenen Waffen, wenn sie gegen Andersdenkende hetzt und damit diesem schlimmen Hetzer des ÖR frontal ins Gesicht schlägt:

„Die Tiermetaphern, die Urban untersuchte, eint ihre negative Konnotation. Die Merkmale, die den Tieren zugeschrieben werden, stimmen mit den antisemitischen, negativ konnotierten Stereotypen der Falschheit, Hab-/Machtgier und Verschlagenheit überein"

Der Text der Stiftung zitiert aus dem monströsesten aller staatlich subventionierten Hass- und Hetze-Filmen:

„Der antisemitische NS-Propagandafilm ‚Der ewige Jude‘ (1940) macht Juden*Jüdinnen zu gefährlichen ‚Untermenschen‘. Beispielsweise wurde die Wanderung der Juden*Jüdinnen aus Osteuropa mit den Verhaltensweisen der Ratten verglichen: ‚Wo Ratten auch auftauchen, tragen sie Vernichtung ins Land, zerstören sie menschliche Güter und Nahrungsmittel. […] Sie sind hinterlistig, feige und grausam und treten meist in großen Scharen auf. Sie stellen unter den Tieren das Element der heimtückischen, unterirdischen Zerstörung dar – nicht anders als die Juden unter den Menschen.‘“

Das Fazit der linksradikalen Stiftung soll hier als mahnender Schlusssatz Richtung ÖR stehen bleiben:

„In der Behauptung, Juden*Jüdinnen seien keine Menschen, sondern wilde Tiere, steckt der Vernichtungswille: Die einzige Möglichkeit, um sich vor den wilden Tieren zu schützen, ist die Jagd. Juden*Jüdinnen werden zum Freiwild erklärt.“

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