In den USA entscheidet man mit den Füßen: Menschen und Unternehmen flüchten aus Failed States

Auswandern - Nordamerika

von Corinne Henker (Kommentare: 1)

Noch beherrschen globalistisch-elitäre Regierungen sowohl die USA als auch Kanada, aber der Widerstand wächst.© Quelle: privat

Ich möchte mich in diesem Teil auf die klassischen Einwanderungsländer USA und Kanada beschränken.

Nachdem man den überwiegenden Teil der amerikanischen Ureinwohner ausgerottet hatte, bildete sich hier eine völlig neue Zivilisation aus Glücksrittern, deportierten Kriminellen, insbesondere aber auch Menschen, die in ihrer Heimat aus verschiedenen Gründen verfolgt und diskriminiert wurden - oder sich einfach mit ihrer Arbeit ein besseres Leben aufbauen wollten.

Zunächst kamen meist Briten und Franzosen. Diese schleppten dann Sklaven aus Afrika herbei, um auf ihren Plantagen zu schuften. Mit der Unabhängigkeit und der industriellen Revolution folgten später Menschen aus fast allen europäischen Ländern. Für den Eisenbahnbau wurden Chinesen importiert, es folgten weitere Asiaten und Bewohner anderer Kontinente. Die USA wurden so zum Schmelztiegel der Kulturen - mit allen Vor- und Nachteilen. Kanada blieb etwas homogener.

Beide Länder sind beliebte Urlaubsziele. Mich erfasst jedes Mal, wenn ich aus dem Flieger in den Mietwagen oder ins Wohnmobil steige und über scheinbar endlose Straßen fahre, ein Gefühl von unbegrenzter Freiheit. Persönlich bevorzuge ich die USA wegen der größeren landschaftlichen und kulturellen Vielfalt und des angenehmeren Klimas - aber das ist Geschmackssache.

Ich mag auch die unverbindliche Freundlichkeit und die lockeren und direkten Umgangsformen der US-Amerikaner und Kanadier. Nervige Besserwisserei, Intoleranz und nichtsagendes Geschwurbel trifft man dort deutlich seltener als im „besten Deutschland aller Zeiten“.

Leider änderte sich das in den letzten Jahren, meiner Meinung nach seit der Obama-Regierung. Vorher war es in Ordnung, wenn jeder sein Leben nach seinem ganz eigenen Geschmack führte, verschiedenste politische und religiöse Ansichten führten eine weitgehend friedliche Koexistenz und man durfte auch heftigste Regierungskritik äußern.

Dann begann die Herrschaft der „Guten“ und der tolerable Meinungskorridor wurde immer mehr eingeschränkt. Oberste Ziele waren nicht mehr Chancengleichheit und Wohlstand für alle, sondern „Klimarettung“, „Diversity“, „Antirassismus“, „Antikolonialismus“ und andere realitätsfremde Ideologien. Abweichende Meinungen wurden diffamiert und ausgegrenzt. Ergebnis war der Machtgewinn weniger auf Kosten der vielen arbeitenden Normalbürger aller Hautfarben und Geschlechter.

Kanada nahm unter Trudeau eine ganz ähnliche Entwicklung. Negativer Höhepunkt waren die Trucker-Proteste im Februar 2022 im Rahmen der Corona-Schikanen. Die Trudeau-Regierung hatte eine faktische Impfpflicht für LKW-Fahrer bei grenzüberschreitenden Transporten eingeführt und zog damit nicht nur den Unmut der Trucker, sondern weiter Teile der Bevölkerung auf sich. Es folgten Massenproteste und Blockaden, die teilweise gewaltsam aufgelöst wurden. Schließlich wurde der Notstand ausgerufen, es wurden Konten der Demonstranten und ihrer Unterstützer gesperrt.

Letztlich führen all diese ideologischen Umerziehungsmaßnahmen aber nur zu einer immer offensichtlicheren Spaltung der Gesellschaft: Wenn man sachlich begründete Meinungen verbietet, verschwinden diese dadurch nicht, sondern tendieren eher dazu, sich zu radikalisieren. Wenn man nicht mehr miteinander redet, weil man sich im Besitz der absoluten Wahrheit wähnt, kann man auch keine Kompromisse finden, mit denen alle Seiten leben könnten.

Noch beherrschen globalistisch-elitäre Regierungen sowohl die USA als auch Kanada, aber der Widerstand wächst. Im kanadischen Alberta wurde im Herbst 2022 Danielle Smith zur Premierministerin gewählt. Eine ihrer ersten Amtshandlungen war, sich von den Corona-Schikanen und dem WEF loszusagen: „Wir sind Menschen und keine QR-Codes“.

In den USA entscheidet man mit den Füßen: Menschen und Unternehmen flüchten aus demokratisch regierten Failed States wie Kalifornien und siedeln sich in republikanischen Hochburgen wie Texas und Florida an. In Florida überzeugte Ron DeSantis bei den Gouverneurswahlen 2022 seine Wähler, nachdem er sich bereits im Sommer 2020 von den Corona-Schikanen verabschiedet hatte und dann auch der Gender-Ideologie den Kampf ansagte. Er entlarvte die Heuchelei der reichen Migrationsbefürworter auf Martha’s Vineyard und bewies sich bei Hurrikan Ian (Herbst 2022) als hervorragender Krisenmanager.

Die von Korruptions-Skandalen geschüttelte Biden-Regierung ist inzwischen unbeliebter, als es Trump jemals war. Mit Donald Trump, Ron DeSantis (Republikaner) und Robert F. Kennedy Jr. (Demokraten) stehen dem sichtlich angeschlagenen Joe Biden gleich drei fähige Bewerber um die Präsidentschaft gegenüber, die sich offen gegen das derzeit herrschende System stellen.

Weiterlesen nach der Werbung >>>

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Auch im Interview von Tucker Carlson mit Mike Pence, Ex-Vize-Präsident unter Donald Trump, wurde deutlich, dass die Grenzen weniger zwischen Republikanern und Demokraten verlaufen als zwischen den System-Profiteuren und deren Gegnern, die sich (zumindest offiziell) für die Interessen der einfachen Amerikaner einsetzen. Mike Pence’ Rennen um die Präsidentschaft dürfte damit vorzeitig beendet sein.

Und das ist gut so. Es ist offensichtlich, dass die Entwicklungen in den USA früher oder später auch zu uns über den Großen Teich schwappen. So war es bei der Klima-, Gender- und BLM-Ideologie - und es wird hoffentlich auch bei der absehbaren Rückkehr zu Realismus und Vernunft passieren. Aber das wird dauern und bis dahin bleiben zumindest die republikanischen US-Bundesstaaten durchaus attraktive Auswanderungsziele.

Kanada erscheint mir persönlich weniger interessant, solange Trudeau regiert (und auch wegen des Klimas), aber es ist ein riesiges Land, sodass sich vermutlich auch hier das eine oder andere Örtchen finden lässt, an dem man in Ruhe leben kann.

Wir dachten um 2008, dieses Örtchen für uns gefunden zu haben: ein Seegrundstück am Lake Superior in der Nähe von Sault Sainte Marie (Ontario). Auch die Permanent Residence hatten wir nach einigen bürokratischen Hürden in der Tasche, entschieden uns dann aber aus beruflichen und privaten Gründen, in Deutschland zu bleiben.

Unser damaliges Hauptproblem: Auch wenn man wegen einer bestimmten beruflichen Qualifikation (in unserem Fall als Ärzte) als Permanent Resident anerkannt wird, heißt das noch lange nicht, dass man in Kanada auch in diesem Beruf arbeiten darf. Ein paar Jahre später kamen Trudeau und seine Corona-Schikanen und ich habe die damalige Entscheidung nicht bereut. Das Grundstück haben wir übrigens immer noch.

Der Immigrationsprozess war schon vor 15 Jahren schwierig und ist seitdem nicht einfacher geworden. Nähere Informationen findet man hier.

Auch die USA wählen ihre neuen Bürger nach strengen Kriterien aus, allgemeine Informationen hier. Wenn man weder über ein Job-Angebot noch über familiäre Beziehungen verfügt, ist die beste Chance die Green-Card-Lotterie.

Die Bewerbung wird online im Oktober/November eingereicht, das Ergebnis kann man ab Mai des Folgejahres bis September des übernächsten Jahres abrufen. Wurde man auserwählt, folgt noch eine individuelle Prüfung, ehe man dann Visum und Arbeitserlaubnis erhält. Zwischen Bewerbung und Einreiseerlaubnis können also zwei Jahre oder mehr vergehen.

Es gibt spezielle Agenten, die den (nicht ganz einfachen) Prozess gegen eine Gebühr unterstützen (z.B. hier), aber die Chancen erhöhen sich damit nicht. Die Chance, ausgewählt zu werden, hängt ganz erheblich vom Herkunftsland ab, denn die USA möchten mit diesem Verfahren bewusst die Diversität ihrer Bevölkerung erhöhen. Für Mexikaner ist z.B. eine Teilnahme komplett ausgeschlossen. Für Europäer liegt die Chance, ausgelost zu werden, bei etwa 1:45, für 2022 gehörten 512 Deutsche zu den glücklichen Gewinnern. Wenn man auf diesem Weg eine Green Card erhält, gilt diese übrigens auch für Ehepartner und Kinder bis 21 Jahre (zum Zeitpunkt der Antragstellung).

Neben den oben genannten politischen Problemen gibt es allerdings noch andere Gründe, die gegen die USA oder Kanada als Auswanderungsziel sprechen. Zunächst wären die die vergleichsweise hohen Lebenshaltungskosten, die allerdings regional sehr unterschiedlich sind: in Oklahoma kann man erheblich günstiger leben als in Los Angeles oder New York City.

Überall gleichermaßen hoch sind jedoch die Kosten der Gesundheitsversorgung in den USA, die im Ernstfall schnell die Ersparnisse eines Lebens aufbrauchen können. In Kanada gibt es eine staatlich finanzierte Gesundheitsversorgung (Medicare), die auch für Permanent Residents gilt. Allerdings sind die Leistungen nach Aussage von dort lebenden Bekannten (ebenfalls Ärzte) eher schlechter als in Deutschland, sodass oft noch eine private Zusatzversicherung notwendig ist.

Letztlich flüchten auch immer mehr Amerikaner aus ihrem Land, die Gründe werden u.a. hier aufgelistet. Und wohin zieht es die meisten von ihnen? Nach Lateinamerika …

Auswandern – Eine Serie

Der Traum vom Auswandern
von Corinne Henker am 3. Juli 2023

Auswandern in Europa – Ein Überblick
von Corinne Henker am 7. Juli 2023

Auswandern – Asien
von Corinne Henker am 19. Juli 2023

Auswandern - Nordamerika
von Corinne Henker am 23. Juli 2023

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Kommentare