Mein erster Gedanke: Gut so. Ich habe zwar Mitgefühl und Verständnis für jeden Flüchtling auf der Welt, der sich aus schlimmsten Verhältnissen aufmacht und sein Glück woanders versucht. Und das ist sogar familiär verankert: Meine Mutter musste mit ihren zwei Schwestern und meiner Oma aus Schlesien fliehen. Im Treck, in Krankheit (Ruhr), in blanker Angst vor den Russen. Aber ich habe nullkommanull Verständnis für Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die auf dem Mittelmeer letztlich die Funktion einer Schlepperflucht-Werbe-Community ausüben.
Diese Organisationen sind völlig naiv und mit Scheuklappen ausgestattet gegenüber dem absolut stimmigen und unwiderlegbaren Argument, dass sie damit die Menschen noch final motivieren und überzeugen, auf die gefährlichen Seelenverkäufernussschalen und Schlauchboote zu klettern und Unmengen an Geld für miese und verantwortungslose Schlepper hinzublättern.
Ich halte in diesem Zusammenhang Salvinis frühere Politik und jetzt die Anordnungen des neuen italienischen Innenministers Matteo Piantedosi keinesfalls für hartherzig. Ich glaube viel mehr daran, dass durch diese Politik eher weniger Leid entsteht. Ich bin mir sicher, dass konkret weniger Menschen durch diese Politik ertrinken.
Ihre Unterstützung zählt
Nein, ich habe gleichzeitig auch nicht den Anspruch, dass Deutschland oder Europa weitere Flüchtlinge aus Afrika oder dem Orient beispielsweise via Flugzeug holt. Und ich habe deswegen auch kein schlechtes Gewissen, noch lass ich es mir einreden.
Als Berlin-Bewohner, Salzgitter- und andere Brennpunkte-Kenner und eher realpolitisch eingestellter Bürger bin ich fest davon überzeugt – und das übrigens schon seit Jahren, dass wir schon mehr als genug Flüchtlinge hier haben und erst einmal ansatzweise eine Integration der sich schon hier befindenden Menschen hinbekommen müssen, denn die meisten werden bleiben.
Meiner Meinung nach darf unsere Gesellschaft nicht überfordert werden, das wird sie aber leider schon täglich in tausenden Brennpunkten. Nur wenn wir nicht überfordert sind, ist es gewährleistet, dass wir uns beispielsweise auch zukünftig mit riesigen Spendenaufkommen für Hilfe zur Selbsthilfe einsetzen. Oder dass unser Staat konstruktive Entwicklungshilfe leisten kann.
Wichtig ist und bleibt es, immer wieder die Auswirkungen von Entwicklungshilfe und vermeintlicher Entwicklungshilfe zu überprüfen.
Was nutzt es den Armen in Afrika, wenn wir die Leute etwa mit billigem Second-Hand-Ramsch zuschmeißen und damit die Märkte und Handwerker völlig aus dem Gleichgewicht bringen? Was nutzt es, kontraproduktiv jegliche eigene Entwicklungen vor Ort mit unseren gut gemeinten Geschenken zu sabotieren?
Trotzdem bleibt es richtig, etablierte und professionelle Hilfsorganisationen zu unterstützen. Gerne welche mit einem bewährten Gütesiegel. Ich unterstütze mit meiner Familie seit fast zwanzig Jahren einzelne Kinder via „Plan“. Aber eben auf keinen Fall Organisationen, die lediglich die Schlepperflucht mit ihren NGO-Schiffen ankurbeln.
Immer wieder bin ich erschüttert über einseitige und tendenziöse Berichterstattung durch die rotgrüne Brille in unseren Öffentlich-Rechtlichen. Umso mehr freue ich mich über wohltuende Ausnahmen.
Ich sah am Montag den Film „Trump, Biden, meine US-Familie und ich“ von Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni. Das beeindruckte mich stellenweise. Er hat nicht nur Verwandte präsentiert, die Demokraten wählen, sondern beispielsweise auch seinen Schwiegervater, der die Republikaner-Sichtweise vertritt.
Natürlich hat Zamperoni als ARD-Tagesthemen-Aushängeschild letztlich auch im nachfolgenden „Hart aber Fair“ zu seiner Familien-Doku mit dem für mich unerträglichen Frank Plasberg alles etwas durch die rotgrüne Brille hin formuliert und ausgelegt.
Die Einzige, die für mein Dafürhalten in der Erziehungstalkshow wirklich fair sprach und argumentierte, war Susanne Gaschke, die Journalistin und ehemalige Kieler Oberbürgermeisterin.
Trotzdem bleibt bemerkenswert, dass auch die nichtwoke Sichtweise in Zamperonis Familien-Doku deutlich wurde: Ein tapferer Texas-Sheriff, der auch eine soziale Tafel organisiert, hatte den Deutschen in eine große Container-Kühlbox geführt. Randvoll mit Leichen. Sehr traurig und schockierend. Es waren alles Flüchtlinge, die in den letzten Monaten in der heißen Wüste an der Grenze auf der Flucht starben.
Der Texas-Sheriff formulierte sinngemäß, dass es zu Zeiten des vermeintlich hartherzigen Donald Trumps klar weniger tote Flüchtlinge im texanischen Wüstensand gegeben habe. Jetzt, zu Bidens Regierungszeit, sei es nun mal so, dass deutlich mehr Menschen die Flucht aus Mexiko probieren und traurigerweise dabei sterben. Sie denken offensichtlich, es sei leichter in die USA zu fliehen, wenn Demokraten regieren. Es bleibt aber für viele schlicht tödlich.
Pull, Pull, Pull ist nicht zwingend gut für Menschen. Das alles zeigt uns auf: Gut gemeint ist noch lange nicht wirklich gut in den Auswirkungen, sondern oft genug konkret schlecht.
Auch die Demokraten in den USA sollten meiner Meinung nach nicht so „gut“ und offen tun, sondern klipp und klar sagen: Niemand kommt über die mexikanische Grenze. Probiert es bitte nicht, wir lassen das nicht zu. Aber so sind die Grüneren dieser Welt nicht drauf. Sie sind nicht aufrichtig genug, sich das zuzugestehen.
Und so kommt es zu dem wesentlich volleren Leichenkühlcontainer. Traurig – aber verdammt wahr.
Es wäre schön, wenn sich in afrikanischen Dörfern, in denen die stärksten Jungs und Männer von den anderen Familienmitgliedern zur Reise nach Europa gedrängt werden sollen, herumspräche, dass diese Bootsschlepperflucht nicht mehr funktioniert. Es wäre gut und menschenfreundlich, wenn der Sumpf der Schlepperindustrie mittelfristig trockengelegt würde. Aber das alles geht nur mit konsequenter Abschottung, und mit einem striktem Grenzregime auf dem Mittelmeer. Es muss sich überall herumsprechen: Versucht es bitte nicht, ihr habt keine Chance.
Und die typisch deutschen Berliner Besserwisserschiffe sollten von den Küstenwachen aus Italien, Griechenland und anderen Ländern strikt beschlagnahmt werden, um Leid zu verringern.
Am deutschen Wesen soll die Welt genesen? Das denken sich wohl die letzten Generationen, die FFF‘s und die vermeintlich Guten. Nein. Diese NGO-Schiffsaktionen sind in ihrer Auswirkung unmenschlich und gefährden Europa.
Da können vermeintlich seriöse Untersuchungen tausendmal so hingedreht werden, dass diese Schiffe und die Promotionbilder davon in den Süddeutschen und Tagesschauen unserer Welt angeblich keinen Pull-Faktor hätten.
Einen Kommentar schreiben
Sie können die Kommentare mit BBCode formatieren. Nutzen Sie ggf. einen BBCode Generator.
Kommentare
melden
Kommentar von Ulrike Stallbörger
Sehr trefflich beschrieben. Vielen Dank. Ich habe schon vor langer Zeit für mich eine "Blaupause" des gesunden Miteinanders zu diesem Thema formuliert: ich bewohne mit einem Freund eine großzügige 3-Zimmer Altbauwohnung. Jederzeit und ohne zu zögern würde ich diesen Wohnraum mit Menschen teilen, die in Not sind. So wie ich mir wünschen würde, dass das jemand umgekehrt für auch für mich täte. Allein! Es gäbe eine Grenze. Das könnten nicht beliebig viele Menschen sein, sonst hätte ich am Ende das Gefühl, in meiner eigenen Wohnung nicht mehr SEIN zu können. 10 Menschen in diesen drei Räumen z.B. würden mich komplett überfordern, ich hätte das Gefühl, dass in solch einer Konstellation keiner dieser zehn Menschen noch den nötigen persönlichen Raum hat, den wir alle brauchen, um nicht nur Gemeinschaft, sondern auch Individuum sein zu können. Und niemand käme vermutlich auf die Idee, wenn ich mich zu diesen (wohl überlegten) Gedanken bekennen würde, mich dafür in die "rechte" Ecke zu schieben. Das ist für mich das grosse Dilemma in diesem Land und mit dieser Migrationspolitik: wer sich zu Grenzen des Mach- und Lebbaren bekennt, wird stigmatisiert. Wie immer von Herzen Dank für die Musik am Ende des Beitrags: sie hilft!
melden
Kommentar von Claus-Peter Dr. Pfeffer von Sildonia
Noch eine Bemerkung zu pol. "links": Das war frueher jemand der die arbeitende Bevoelkerung sozial besser stellen wollte.
Das genaue Ggt. trifft auf den Mainstream-Parteienblock zu! Diese Parteien betreiben eine Klientelpolitik, fuer die der arbeitende Steuerzahler ausgenommen wird wie eine Weihnachtsgans, sie sind also eigentl. im polit. Spektrum nicht verortbar, sie sind heutzutage eine Degenerationsform, eine Form der polit. organisierten Korruption.
melden
Kommentar von Claus-Peter Dr. Pfeffer von Sildonia
Witzig und hochsignifikant in dem Zushg ist die mediale Aufbereitung dessen in D: Ich erinnere mich sehr gut an die Zeit von Salvini - was hat die dt. Propaganda gegen Salvini geschaeumt, wie tollwuetig - -
jetzt oeffne ich Google DE NEWS, Mainpage - absolute weihnachtliche Stille - kein Mucks ueber "Fluechtlinge" oder so - ich gebe "Italien" ein - ein armseliges Artikelchen, auch da 99 % andere Themen.
Wie ich schon kuerzlich sagte hat sich die Einstellung unseres US Hegemons zur Migration geaendert: Grund ist in Europa ganz besonders die Zerbombung von Northstream und die kommende Massenarbeitslosigkeit, das Ziel ist also erreicht, die Europaeer duerfen jetzt die Grenzen dichter machen.
Die laecherlichen Pseudo-Argumente von irrefuehrenderweise sog. "Linken" (also alle ausser AfD) dass das Wassertaxi kein Pull-Faktor waere ist nur eine weitere psycholog. Illustration inwieweit "Doppeldenk" bzw. die Verdraengung von "kogn. Dissonanz" gehen kann.
Tja. Und der die dt. SteuerzahlerIn hat jetzt die Rechnung am Backen aber demnaechst ggf. keinen Job mehr.
Die wahren Kosten der Migrationsagenda im laufenden Jahr sind VIEL VIEL hoeher als oeff. kommuniziert, naemlich 140+ Mrd EUR pro Jahr (extrapoliert nach diesem Report: http://www.demo-demo.nl/files/Grenzeloze_Verzorgingsstaat.pdf, die ausfuehrlichste Untersuchung basierend auf mikro-census-data). HW Sinn kam aber 2016 mit aehnl. Zahlen (450,000 EUR pro Nase pro Asylbewerber, dieser Report kommt auf 475Tsd).
Was diese Zahlen bedeuten wird den geneigten Steuerzahlern im Laufe der naechsten Rezessionsjahre immer klarer werden.
Zu spaet war es schon gestern.