So, mein lieber Karl, hier trennen sich unsere Wege

Brief an Karl Lauterbach: Das Ende einer ziemlich einseitigen Beziehung

von Mira Liberta (Kommentare: 13)

Ich habe zwar Freunde durch Dich verloren, aber ich habe auch wahnsinnig tolle Menschen kennengelernt, bis heute.© Quelle: Mia Liberta

Lieber Karl, sicherlich wunderst Du Dich, dass ich Dir schreibe. Es ist mir jedoch gerade ein Bedürfnis, mich Dir mitzuteilen.

Du fragst Dich, wer ich bin? Weißt Du, mit manchen Menschen steht man in einer Beziehung, ohne dass der Andere es weiß. Da denkt der Eine an den Anderen und dieser Jemand hat keinerlei Ahnung davon.

Ein Beispiel hierfür ist die hiesige Mitarbeiterin des Ordnungsamtes. Für sie bin ich lediglich eine Parksünderin. Sie mag mein Auto wiedererkennen, da es recht auffällig ist, aber ein Gesicht dazu hat sie nicht. Und so denke ich öfter an sie. Manchmal überlege ich, ob ich für die letzten Minuten, bevor das Parken kostenpflichtig wird, noch einen Parkschein ziehe, oder ich eile, weil mein Ticket gerade abgelaufen ist, schnell zu meinem Auto, in der Hoffnung, dass ich ihr zuvorkomme. Ich kenne sie vom Sehen, sie mich jedoch nicht.

Und hiermit sind wir bei unserer Beziehung, welche zugegebenermaßen recht einseitig ist. Aber so ist das manchmal in Beziehungen.

Weshalb ich Dir heute schreibe, fragst Du Dich? Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist ausgelaufen. Ab diesem Zeitpunkt galt ich als rehabilitiert, wurde meinen geimpften Kollegen wieder gleichgestellt. Wäre ich nicht gerade wieder symptomlos genesen von Covid-19, hätte ich weiterhin den Druck des Gesundheitsamtes, welches mir wiederholt mit einem Betretungsverbot und dem Zahlen einer Strafe von 2.500 Euro drohte.

Karl, ich versichere Dir, ich hatte Möglichkeiten, mir die Stempel im Impf-Büchlein zu besorgen, ganz ohne Impfung. Der Schwarzmarkt blühte von Anfang an. Aber ich wollte Dich nicht betrügen und so bin ich Dir und mir selbst treu geblieben und habe das Ganze so durchgezogen, mit allen Konsequenzen: Ausgrenzung, Diskriminierung und Diffamierung.

Ganz am Anfang, während des ersten Lockdowns, wurde mir eine Art Unabkömmlichkeitsbescheinigung ausgestellt, weil ich als systemrelevant galt. Die Leute klatschten auf den Balkonen für die Pflege. Und dann kamen die Vakzine, ab da war ich dann nicht mehr bedingungslos systemrelevant. Tja, mal ist man Denkmal und mal Taube.

Weißt Du, Karl, das Leben ist wie eine Zugfahrt. Leute steigen ein und Leute steigen aus. Manchmal hat man ein gemeinsames Ziel und ein anderes Mal fährt man nur kurz gemeinsam, dann trennen sich die Wege wieder.

Bei einigen Menschen fühlt man Trauer, bei anderen wiederum Erleichterung. An dieser Stelle muss ich Dir nun doch einmal von ganzem Herzen danken! Ich habe zwar Freunde durch Dich verloren, aber ich habe auch wahnsinnig tolle Menschen kennengelernt, bis heute. Dafür bin ich Dir wirklich sehr dankbar. Das muss dann auch mal gesagt werden.

Weißt Du, was wir gemeinsam haben, Karl? Unsere Vorliebe für Rotwein! Kennst Du den spanischen Rotwein „The Gov`nor“? Ein besonders leckeres Tröpfchen! Ich kann ihn Dir nur an den Gaumen legen. Mit „The Gov`ner“ als solchen hast Du ansonsten keine Ähnlichkeit. Er ist fruchtig, beerig und sanft.

Diese Eigenschaften würde ich Dir eher nicht zuschreiben. Obwohl, ein Früchtchen bist ja manchmal schon. Als Wein wärst Du laut Etikett zwar eher vollmundig und trocken, geschmacklich dann doch aber ein wenig zu dünn, mitunter charakterlos und sandig im Abgang.

Aber Du bist ja kein Wein, auch wenn Du gerne den Gouverneur spielst. Aber in Beziehungen spielt man nicht. Dominant aufzutreten und übergriffig zu handeln, ist toxisch für das Zusammenleben. Als Gegenspieler wird man entweder zum Opfer oder man ergreift die Flucht. Was mich betrifft, Karl, kann ich Dir versichern, dass ich daran gewachsen bin. Ich habe ein verdammt breites Kreuz bekommen.

Ich habe mich fortgebildet, um nicht von Deinen Launen abhängig zu sein, und bin in die Lehre gegangen, in die Lehre des Lebens und der Erkenntnis. Auch hierfür bin ich Dir sehr dankbar, Karl! Ich habe so unglaublich viel gelernt in den letzten zwei Jahren! Durch Dich habe ich es so viel weitergebracht. Das waren einige Lektionen, mein Lieber!

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Karl, es ist besser man beendet Beziehungen, wenn der Wurm drin ist, selbst, also in Eigeninitiative. Das ist gesünder für das eigene Ego. Nein, Karl, glaube mir, ich bin kein leichtfertiger Mensch. All die Monate habe ich mich mit Dir herumgeschlagen. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben und versucht, Dich irgendwie zu verstehen, wirklich. Aber all die Mühe war vergebens.

Lieber Karl, Du hast mir ziemlich zugesetzt in den letzten zwei Jahren, wobei Du das natürlich nicht persönlich und allein warst, Du hattest viele Helfershelfer.

Du kannst Dich geehrt fühlen, Karl. Es ist lange her, dass ein Mann mir dermaßen zugesetzt hat und ich Tränen wegen ihm vergossen habe oder schlaflose Nächte hatte.

Du hast es geschafft! Ich hatte anfangs massive Schlafstörungen und Existenzängste. Und warum? Der einzige Grund war, dass ich mich nicht impfen lassen wollte. Du hast es geschafft, Keile zwischen Menschen zu treiben, hast Familien und Freundschaften zerstört und Menschen in die Depression getrieben. Chapeau! Dein Fanatismus, basierend auf leeren Versprechungen, hat Gewalt befeuert. Dir und Deinen sich nicht bewahrheitenden Parolen haben wir viel zu verdanken: Eine abgrundtiefe Spaltung unserer Gesellschaft, im Großen wie im Kleinen, Gewaltanwendungen durch Polizisten und andere „Ordnungskräfte“, die ihr Amt dazu missbraucht haben und weiterhin missbrauchen werden, ihre eigenen niederen Instinkte auszuleben.

So wurden alte und wehrlose Obdachlose von Polizisten im Namen von „Corona“ verprügelt, ebenso wurde ein Rollstuhlfahrer unter Gewaltanwendung von einer Polizeihorde drangsaliert und gewaltsam „entfernt“. Hierbei haben diese Polizisten zu allem Überfluss auch noch die Räder von seinem Rollstuhl abgerissen – mutwillig, ohne Sinn und Zweck, aus reiner Lust an destruktiver Aggression, Lust am Zerstören, Lust am Quälen. Und das alles nur, weil die von ihnen „sanktionierten“ Personen im Freien scheinbar nicht den gebührenden Anstand eingehalten oder keine Maske vor ihrem Gesicht getragen hatten.

Wer aber gibt denn einem Obdach- und Mittellosen eine Maske? Dafür wurde dieser alte Mann so zu Boden geworfen, dass er eine Schenkelhalsfraktur hätte davontragen können. Und hätte er diese erlitten, wäre die „Chance“ groß gewesen, dass er diese nicht überlebt hätte – Lungenembolie lässt grüßen.

Aber dann wäre halt ein „unnützer“ Mensch durch polizeiliches „Nachhelfen“ „sozialverträglich früh“ abgelebt. Und was machst Du angesichts alldessen mit Deinen Kumpanen? Nichts! Bürger unseres Landes filmen solche inhumanen und abgrundtief brutalen Szenen, stellen sie ins Internet, zum Beispiel auf Twitter.

Dazu sagst Du nichts, obwohl Du Dich dort alle Tage tummelst und selbst beweihräucherst. Da schaust Du weg – wie viele andere auch, die es Dir gleichtun. Die Polizisten werden von couragierten Passanten verbal zurechtgewiesen und lachen diese aus. Sie werden wahrscheinlich ob ihrer „Heldentaten“ noch im Polizeidienst als „bewährte und staatstreue Beamten“ befördert, anstatt dass man sie wegen mangelhafter charakterlicher Eignung suspendiert und wegen mutwilliger und vorsätzlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung verurteilt.

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Aber bei alledem, lieber Karl: Du gibst den Stil vor, Du lieferst die Pseudoargumente, Du gibst diesen inhumanen Subjekten in Uniform ihre vermeintliche Legitimation - inklusive Lizenz zur Gewaltanwendung gegenüber Wehrlosen. Denn jeder Fisch stinkt am Kopf zuerst. Es fehlt jegliche Verhältnismäßigkeit – bei Deinen rigorosen Verordnungen und Parolen ebenso wie beim menschenverachtenden „Vorgehen“ der erwähnten „Ordnungskräfte“. Aber auch diese werden sich auf Dich berufen – sollten sie jemals wegen ihrer Vergehen angeklagt werden. Denn auch sie sehen sich als Deine Helfershelfer.

Eine Sache nehme ich Dir dann aber auch noch übel, lieber Karl. Durch den ganzen Ärger und Stress Deinetwegen, habe ich zugenommen, obwohl ich immer auf meine Ernährung achte. Aber gegen einen stressbedingten erhöhten Cortisol-Spiegel ist kein Kraut gewachsen. Mich zusätzlich in Fitnesscentern und Sportstätten auszuschließen, war da nicht besonders förderlich. Da hilft auch Deine salzarme Ernährung nicht weiter und es helfen auch nicht Deine „fischvegetarischen Gerichte“.

Ich bin nur froh, dass meine Kinder so leistungsstark und resilient sind und das alles so gut verpackt haben. Anderen ist es da schlechter ergangen. Aber mit Kindern hast Du es ja nicht so.

Ich möchte an dieser Stelle jetzt aber nicht weiter über den Sinn, den Unsinn und die Widersprüchlichkeiten der erlassenen Gesetze und Maßnahmen referieren. Das ist Geschichte und nicht mehr zu ändern, aber es wird aufgearbeitet werden, versprochen.

Weißt Du Karl, man wird immer bis zum Erreichen seiner Inkompetenz befördert. Da bist Du nun wahrscheinlich angekommen. Ich sage Dir voraus, dass Du sehr tief fallen wirst. Ich weiß nicht, ob Du ein Narzisst bist, aber es verhält sich bei diesen Menschen so:

Nach und nach brechen ihnen ihre ganzen Krücken weg. Es ist niemand mehr da, der ihnen huldigt, ihnen die notwendige Aufmerksamkeit schenkt und sie auf einen Sockel stellt. Mit zunehmendem Alter wird es immer einsamer um sie und am Ende stehen sie ganz alleine da. Ein trauriges Schicksal. Aber das hat ja nichts mit Dir zu tun, es fiel mir nur gerade ein.

Ich weiß, dass Du Dich nach einer Frau sehnst, Karl. Aber ich habe, ehrlich gesagt, keine Ahnung, wie Du das anstellen willst! Du hinterlässt überall verbrannte Erde und hast einen hohen Wiedererkennungswert. Das wird nicht einfach werden.

Bei alledem, was uns verbunden hat, wünsche ich Dir dennoch alles Gute und viel Glück für die Zukunft. Du wirst es gebrauchen können.

So, mein lieber Karl, hier trennen sich unsere Wege. Vielleicht verstehst Du mein Handeln irgendwann. Ich wünsche es Dir auf jeden Fall.

Mit den Dir gebührenden Grüßen verbleibe ich

Deine Mira

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