Zeitenwende, Große Transformation, Welt im Wandel – Begriffe für das Unausprechliche sind längst da

Das alte Gespenst einer neuen Weltordnung – Eine Spurensuche im Heute

von Tara Grimm (Kommentare: 14)

An die Stelle einer gesellschaftlichen Debatte mit offenem Ausgang scheint eine in militärischen Kreisen als „psychologische Operation“ bezeichnete Manipulation getreten zu sein.© Quelle: Pixabay / Pixundfertig

Gibt es diese eine große Agenda, was haben die UNO und Davos damit zu tun, wer sind die Antreiber einer Versklavung in Unfreiheit, wie sie zunächst nur unterm Aluhut behauptet wurde?

Der Lebensraum von Nutztieren wird heutzutage in Quadratzentimetern festgelegt. Der Lebensraum des Menschen bemisst sich künftig in Minuten: in exakt 15 Minuten.

Es war einmal eine Verschwörungstheorie, in der es hieß, die Corona-Pandemie sei, neben anderen experimentellen Untersuchungen am lebenden Objekt, zu dem Zweck ausgerufen worden, die Menschen in Restriktionen zu trainieren. Ihre Leidensfähigkeit mittels Todesangst und Schuldbewusstsein über jedes vernünftige Maß hinaus zu erweitern. Ihre kognitive und ihre emotionale Intelligenz auf eine Weise zu nivellieren, dass sie zu einer ohnmächtigen Masse verschmelzen, die stets genau dorthin läuft, wohin die Hütehunde sie treiben.

Die Einschränkungen im Namen der Gesundheit, so erklärten die Schwurbler, seien nur die Vorbereitung auf jene im Namen des Klimas. Auf die Forderung, die Überlastung des Gesundheitssystems um jeden Preis zu verhindern, würde schon bald die nächste Stufe im Kampf gegen den sogenannten Klimawandel gezündet werden, und zwar erneut um jeden Preis.

Wie kamen die Aluhüte nur auf diese verrückte Idee? Vielleicht, weil es an den publizierten Zielen von global agierenden Organisationen seit vielen Jahren ablesbar war. Denn zumindest die offizielle Geschichte des Umbaus der Welt begann bereits vor dreißig Jahren.

Schon im Jahr 1992 nahmen auf dem „Earth Summit“ in Rio de Janeiro mehr als 178 Staaten die „Agenda 21“ an. Dabei handelte es sich um einen „umfassenden Aktionsplan zum Aufbau einer globalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung, um Menschenrechte und den Schutz der Umwelt durchzusetzen“.

Wie auf der Website der UNO außerdem nachzulesen ist, folgten darauf zahlreiche internationale Abkommen, die schrittweise weitere gesellschaftliche Bereiche einbezogen. Die benannten Ziele sind stets politisch korrekt und per se kaum zu kritisieren: Es geht u.a. um „Risikominimierung von Katastrophen“, um „Entwicklungshilfe“ oder die „Abschaffung von Armut“.

Der Verschwörungstheorie zufolge waren das lediglich konsensfähige Stationen, deren Ziel von Beginn an im Aufbau eines globalen Kontrollsystems bestand, welches nach erfolgreicher Etablierung auf Kategorien wie „gesellschaftlicher Konsens“ dauerhaft verzichten würde.

Dass es bei diesem Vorhaben jedenfalls nie lediglich um punktuelle Weichenstellungen ging, verheimlicht auch die UNO nicht. Auf der bereits erwähnten Website wird das Jahr 2015 als „Meilenstein“ für die „Modellierung internationaler Politik“ gefeiert. Es ist das Jahr, in dem nicht nur das Pariser Klimaabkommen geschlossen, sondern auch „die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit ihren 17 Zielen zur nachhaltigen Entwicklung“ von allen UNO-Mitgliedsstaaten unterzeichnet wurde.

Doch auch das Modellieren internationaler Politik war nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum großen Ziel. Denn dieses besteht laut UNO in nicht weniger als in der „Umformung unserer Welt“.

Auf der deutschen Website der Vereinten Nationen heißt es:

„Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) ist ein globaler Plan zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands und zum Schutz unseres Planeten. (...) Extreme Armut beenden. Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten bekämpfen. Den Klimawandel stoppen. Die Ziele für nachhaltige Entwicklung sind wichtige, die Welt verändernde Ziele, für dessen Erreichung Regierungen, internationale Organisationen und Entscheidungsträger weltweit zusammenarbeiten.“

Einmal abgesehen von der Tatsache, dass man es bei einer derart bedeutenden Erklärung nicht für notwendig erachtet, sich grammatikalisch korrekt auszudrücken, verabsäumt man es auch, die Verantwortlichen konkret zu benennen. Um welche Organisationen und Entscheidungsträger handelt es sich? Sind sie demokratisch legitimiert? Welche Kontroll- und Korrekturmechanismen wurden geschaffen? Welche basisdemokratischen Möglichkeiten zur Einflussnahme, zur Ausübung eines Vetorechtes u.ä. wurden eingerichtet?

Unter Punkt 17 der SDGs „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ heißt es dazu lapidar:

„Eine erfolgreiche Agenda für nachhaltige Entwicklung erfordert Partnerschaften zwischen Regierungen, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft. Diese integrativen Partnerschaften, die auf geteilten Prinzipien, Werten und einer gemeinsamen Vision entlang gemeinsamer Ziele basieren, die Menschen und den Planeten in den Mittelpunkt stellen, sind auf globaler, regionaler, nationaler und lokaler Ebene notwendig.“

Also, wer sind die Partner, mit denen die UNO gemeinschaftlich die gesamte Welt umformen will? Nun, zu diesen gehört beispielsweise das „World Economic Forum (WEF)“, das im Juni 2019 eine strategische Partnerschaft mit der UNO einging, um „die Kooperation bei den institutionellen Bemühungen und der gemeinsamen Beschleunigung der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung [zu vertiefen]“.

Wie die Welt von morgen schon heute konzipiert wird, kann man auf der Seite des WEF mittels einer interaktiven Applikation äußerst detailreich nachvollziehen. Die auf diese Weise zu erkundenden Themenkomplexe reichen von A wie „Agriculture, Food and Beverage“ (Landwirtschaft, Nahrung und Getränke, Anm.d.Red.) bis Q wie „Quantum Computing“.

Unter dem Themenkomplex „Governance“ befindet sich zum Beispiel das Sachgebiet „Covid-19“. Wählt man dieses aus, kann unter etlichen weiterführenden Links auch der zum Thema „Missinformation“ angeklickt werden. Über den Link „Internet Governance“ stößt man dann auf Stichworte wie „Preventing Online Crime"“ (Verhütung von Online-Verbrechen, Anm.d.Red.) oder auch „Online Surveillance“ (Online-Überwachung, Anm.d.Red.) und findet sich zügig in einer minutiösen Auflistung der Einsatzmöglichkeiten einer „Digitalen Identität“ wieder.

Selbstverständlich liegen auch bereits Pläne zur künftigen Entwicklung von Städten und Ballungsgebieten vor. Unter der Überschrift „Cities and Urbanization“ darf man die ineinandergreifenden Aspekte von Digitalisierung, Migration, Wasser, Wohnungsbedarf, Klima etc. bestaunen.

Gemäß der Vorstellungen des WEF, welche mit denen der UNO gleichzusetzen sein dürften, müssen „Städte die Zusammenarbeit fördern, um den ökologischen, umweltbezogenen und sozialen Faktoren zu begegnen, welche den Übergang zu ,Netto Null' behindern“.

„Net Zero“ ist das Klima-Äquivalent zu „Zero Covid“. Die Hauptrolle in der Aufführung zur Übernahme der totalen Kontrolle, die noch vor kurzem von einem vermeintlich tödlichen Virus gespielt wurde, wird nun auf unbestimmte Zeit einem vermeintlich tödlich agierenden Gas zugeteilt.

Patrick Graichen, seit Dezember 2021 Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und zuvor Mitbegründer und Direktor der Denkfabrik Agora Energiewende, erklärte auf der Veranstaltung „Klimaaktiv Pakt2020“ die Marschroute für Deutschland folgendermaßen:

„Es geht darum – und nichts anderes ist es letzten Endes –, unsere Wirtschafts- und Industriegesellschaft komplett umzubauen. Und zwar, innerhalb von 20 oder 30 Jahren von dem jetzigen Niveau der Emissionen runterzukommen auf Null. Und Null, das ist tatsächlich dieses Paradigma der Klimaneutralität. Das ist tatsächlich eine neue Qualität in der Diskussion rund um das Thema Klimaschutz (...).“

Wie diese Ideologie vom schädlichen CO2, der inzwischen von einer stetig anwachsenden Zahl von Wissenschaftlern widersprochen wird, in der Praxis umgesetzt werden soll, zeigt das Konzept der „15-Minuten-Städte“.

„Bitte im Kiez bleiben. Berlin beschließt ,Stadt der kurzen Wege' für mehr Klimaschutz“, titelte der "Tagesspiegel" im Dezember letzten Jahres. Es solle mehr Grünflächen und weniger Mobilität geben, heißt es weiter.

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Was genau darunter zu verstehen ist, wurde auf der Website des WEF im November 2021 erklärt:

„Eine der größten urbanen Ideen, die aus der Pandemie heraus dabei ist zu entstehen, ist die Idee einer 15-Minuten-Stadt oder eines 15-Minuten-Viertels. Entwickelt vom französischen Städteplaner Carlos Moreno, bezieht sich die 15-Minuten-Stadt auf Orte, an denen alle notwendigen Anlaufstellen des Alltags – Geschäfte, Schulen, Arbeitsplätze, Arztpraxen, Parkanlagen, Bibliotheken, Restaurants und andere Versorgungseinrichtungen – innerhalb eines kurzen Lauf- oder Fahrradweges von der Wohnung aus erreichbar sind.“

Zahlreiche Städte, so der WEF weiter, hätten sich dieser Idee bereits angeschlossen. In Melbourne würde man einen Radius von 800 Metern vorschlagen, in Portland sei das Ziel, dass 90 Prozent der Einwohner ihre täglichen Angelegenheiten nur noch zu Fuß oder per Fahrrad erledigen. Vorreiterin sei die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo gewesen, die bereits zu Beginn des Jahres 2020 einschneidende Maßnahmen wie ein großflächiges Tempo-30-Limit sowie autofreie Sonntage in Teilen der Innenstadt, durchgesetzt hat.

Auch in Hamburg haben die Grünen einen entsprechenden Leitantrag gestellt. „Grüne wollen aus Hamburg 104 Dörfer machen“, lautete die Bild-Schlagzeile Ende Februar. „Bild“ schreibt:

„In Grünen-Deutsch heißt das: ,Wir wollen Hamburg zu einer 15-Minuten-Stadt machen.' Wohnen, arbeiten, einkaufen – alles im Quartier. Natürlich für ,mehr Vielfalt, mehr Wohlbefinden'.“

Wie die Menschen vom neuen „Wohlbefinden“ überzeugt werden sollen, hätten die Grünen ebenfalls bereits festgelegt:

„Hauptsache, das Auto wird ausgesperrt. Deshalb sollen überall in Wohnvierteln (,Hamburg-Blocks') Fahrbahnbarrieren wie Diagonalsperren, Poller, Pflanzkästen aufgestellt werden.“

Abschließend heißt es im Artikel, das Papier sei im Vorfeld noch dahingehend entschärft worden, dass die Grüne Jugend ursprünglich auch Enteignungen gefordert habe. Dass die Idee von Enteignungen keineswegs als Tagträumerei von ab und an über das Ziel hinausschießenden Aktivisten abgeheftet werden sollte, darauf deutet allerdings die Tatsache hin, dass diese nun Unterstützung von überaus etablierter Seite erhält.

Wie das „Handelsblatt“ kürzlich meldete, habe Jamie Dillon, Chef der mächtigen Bank JPMorgan Chase, kürzlich die Regierungen aufgefordert, „den Einsatz von Enteignungen in Betracht zu ziehen, um Investitionen (...) in erneuerbare Energien (...) zu beschleunigen.“

Als Begründung nannte er den Umstand, dass sich „das Zeitfenster für Maßnahmen zur Abwendung der kostspieligsten Auswirkungen des globalen Klimawandels“ schließen würde.

Und überhaupt scheint es um die Freiwilligkeit bei dieser global orchestrierten Transformation der Welt nicht allzu gut bestellt zu sein.

Einen ungefähren Ausblick darauf, wie das beschauliche Kiezleben letztlich aussehen soll, zeigt das Beispiel des britischen Oxford. Dort ist laut einer Meldung des „Oxfordshire Guardian“ das Projekt der „15-Minuten-Stadt“ ab 2024 unter der Bezeichnung „Viertel mit niedrigem Verkehr“ (LTN) zu starten. Dazu sollen über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten hinweg sechs sogenannte „Verkehrsfilter“ installiert werden, die zur Folge haben werden, dass ausgewählte Straßen zwischen 7 und 19 Uhr von privaten PKW nur dann befahren werden dürfen, wenn sie über eine Genehmigung verfügen. Zuwiderhandlungen werden mit 35 Pfund bestraft.

In der Meldung heißt es weiter, dass jeder, der in einer der „Oxford Permit Areas“ (etwa: Oxford Genehmigungsbereiche, Anm.d.Red.) lebt, einmal jährlich eine Genehmigung beantragen könne, welche das Befahren der sechs Filterzonen ganztägig an 100 Tagen im Jahr ermögliche. Pro Haushalt könnten maximal drei solcher Genehmigungen beantragt werden.

Bewohner der Stadt, die außerhalb dieser Zonen leben, würden eine Genehmigung zum Befahren der betreffenden Straßen für höchstens 25 Tage pro Jahr erhalten können. Der Stadtrat von Oxford habe darüber hinaus erklärt, die bereits installierten Poller aus Plastik wegen der häufigen Fälle von Vandalismus durch Poller aus Stahl ersetzen zu wollen.

Noch verkünden die Hamburger Grünen, Blumenkästen als Straßensperren aufstellen zu wollen. Doch die Alternativen dürften auch hierzulande längst in verschiedenen Planspielen durchexerziert worden sein. Ganz offen wird hingegen schon über eine andere, nämlich die finanzielle Ebene der zwangsweisen Umerziehungsmaßnahmen gesprochen.

Am 9. April erklärte Andreas Knie, laut „Focus online“ einer der bekanntesten Mobilitätsforscher Deutschlands, was auf die deutschen Stadtbewohner zukommt:

„Die Autos sind [künftig] auf ausgewiesenen Flächen im privaten Raum abgestellt. Im Schnitt müssten 300 bis 500 Meter zurückgelegt werden, um zu einem solchen Ort zu gelangen. Natürlich: Das Be- und Entladen vor der Haustüre wird weiterhin möglich sein. Auch die Oma oder der Opa oder kleine Kinder können direkt nach Hause gebracht werden. Aber danach verschwindet das Fahrzeug wieder. Wer heute vor die Haustür tritt, schaut erst mal auf endlos viel Blech. Das kann so nicht bleiben. Was es braucht, ist ein anderes Bewusstsein. Man kann sein Auto behalten, wenn man will. Aber das sind öffentliche Flächen, auf denen die Fahrzeuge abgestellt werden und die Nutzung hat ihren Preis. (...) In unserem Experiment wird das Abstellen für alle kostenpflichtig.“

Darauf angesprochen, dass die Verkehrswende offenbar nicht nur Ökonomie, sondern vor allem Psychologie sei, fällt seine Antwort kurz und deutlich aus. So ist es, sagt Knie und macht keinen Hehl daraus, welche Prozesse hier in Gang gesetzt wurden.

An die Stelle einer gesellschaftlichen Debatte mit offenem Ausgang scheint eine in militärischen Kreisen als „psychologische Operation“ bezeichnete Manipulation getreten zu sein, bei der ein vorab festgelegtes Ziel mit einer möglichst gering ausfallenden Gegenwehr umgesetzt werden soll. Eine solche Operation erfordert im Allgemeinen eine zeitintensive Vorbereitung sowie ein zündendes Momentum, welches die sublim erzeugten Emotionen zu einem gewünschten Zeitpunkt freisetzt.

Die 2020 von der WHO ausgerufene Corona-Pandemie könnte durchaus als ein Testlauf zur Überprüfung des Fortschritts einer solchen Operation betrachtet werden. Sogar das WEF ist der Meinung, dass nach zwei Jahrzehnten, in denen die Anstrengungen, das „CO2-Fußabdruck-Programm“ umzusetzen, an „mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz, an politischem Widerstand und einem fehlenden Bewusstsein“ gescheitert waren, „Covid-19 ein Test für gesellschaftliche Verantwortlichkeit“ gewesen sei.

Das WEF schreibt weiter:

„Eine gewaltige Anzahl von unvorstellbaren Einschränkungen im Namen der öffentlichen Gesundheit wurde von Milliarden von Bürgern weltweit akzeptiert. Global gab es zahlreiche Beispiele dafür, dass Abstände eingehalten, Masken getragen, Massenimpfungen durchgeführt und Kontaktnachverfolgungen für die öffentliche Gesundheit angenommen wurden, was den Kern von individuellem Verantwortungsbewusstsein demonstriert hat.“

Die Corona-Maßnahmen als Generalprobe für den Klima-Lockdown?

In einem Interview mit Karl Lauterbach auf „Phoenix“ (ab Minute 17:48) kam es 2021 zum folgenden unvergessenen Dialog mit dem Journalisten Alfred Schier:

Schier:
„Ein Interview, das Sie der Welt gegeben haben, im Dezember, das hat Irritationen ausgelöst, weil Sie nämlich zur künftigen Klimapolitik und Klimakrise gesagt haben, zur Bewältigung des Klimawandels seien Maßnahmen nötig ... so, und dann jetzt wörtlich: die analog zu den Einschränkungen der persönlichen Freiheit in der Pandemiebekämpfung sein werden. Wie haben Sie das denn gemeint?“

Lauterbach:
„Also, ich kann ja jetzt beispielsweise weniger reisen, weil also die Reisebegrenzungen notwendig sind, damit wir nicht das Virus von einer Region, wo hohe Prävalenz ist, in eine andere Region übertragen. Ich muss auf viele Dinge verzichten, die ich gerne machen würde, weil es schädlich wäre für die öffentliche Gesundheit. Somit schränke ich meine Freiheiten ein Stück weit ein, um die Pandemie zu bekämpfen. Wenn ich jetzt also die Klimakrise nach vorne denke – da gibt's zwei Möglichkeiten, das zu sehen. Die eine Möglichkeit ist es, das so zu sehen: Wir können alles machen, was wir wollen, das wird demnächst ... alles, was wir wollen, wird demnächst möglich sein durch eine Technologie, die also das Klima neutral macht. (...) Ich kann so viel reisen, wie ich will, so viel konsumieren, wie ich will ... die Technik macht es möglich, dass es alles dann klimaneutral ist. Ich halte das einfach als Naturwissenschaftler für unmöglich oder sehr unwahrscheinlich, dass das gelingt. Das ist Augenwischerei. Ich glaube, dass wir bestimmte Beschränkungen akzeptieren müssen, wollen wir den Klimawandel beherrschen. Dazu wird zum Beispiel gehören, dass wir nicht also so viel reisen, wie jeder reisen könnte. Dazu gehört, dass wir den einen oder anderen Konsum auch freiwillig einschränken. Diese Einschränkungen der Freiheit sind freiwillige Einschränkungen der Freiheit. Und nicht unbedingt Einschränkungen der Freiheit, die jetzt quasi per Gesetz kommen. Es können auch Einschränkungen der Freiheit sein, die indirekt kommen, indem zum Beispiel die Preise für bestimmte Dinge, die klimaschädlich sind, höher werden. Und somit ist also aus meiner Sicht schon eine Analogie zu sehen zwischen der Bewältigung einer solchen Pandemie und des Klimawandels.“

Schier:
„Nur dass die Einschränkungen jetzt, in der Pandemie, – die sind ja nicht freiwillig. Also, ich kann ja im Moment nicht ... ich darf ja im Moment nicht nach Mallorca fliegen. Insofern, wenn Sie diese Analogie ziehen, dann sind das ja keine freiwilligen Einschränkungen.“

Lauterbach:
„Die Analogie gilt für einige freiwillige Einschränkungen sehr wohl. Einiges ist verboten, aber anderes ist ... da appellieren wir doch nur. Wir appellieren doch jetzt an Sie, dass Sie so wenig, sagen wir mal, reisen wie möglich, auch dorthin, wo es erlaubt ist. (...) Die Analogie betrifft ja den freiwilligen Teil. Ich würde es übrigens noch nicht mal für ausgeschlossen halten, dass wir in der Klimakrise in eine Situation kommen, wo wir das eine oder andere tatsächlich sogar verbieten müssen.“

Schier:
„Aber das ist doch genau das, was manche Kritiker jetzt befürchten. Dass die Einschränkungen, die in der Corona-Pandemie benützt werden, als Blaupause für sowas ... ich sag's jetzt mal in Anführungszeichen ... wie eine Klimadiktatur.“

Lauterbach:
„Ja, aber das sind doch Verschwörungstheorien.“

Schier:
„Wieso? Sie haben doch eben gerade erzählt, dass die Corona-Maßnahmen Vorbild sein sollen und müssen für die noch viel größere Klimakatastrophe.“

Lauterbach:
„Von Vorbild habe ich nicht gesprochen, sondern ich hab nur gesagt, dass Einschränkungen der persönlichen Freiheit, dass ich bestimmte Dinge ... bestimmte Dinge, die mich und andere gefährden (...) in der Pandemie, die schränke ich derzeit ein. Freiwillig, weil ich einfach Teil der Lösung und nicht Teil des Problems sein will. Und genauso wird es auch bei der Klimakrise sein. Da werde ich bestimmte Dinge freiwillig nicht machen, weil, ehrlich gesagt, möchte ich auch bei der Bewältigung der Klimakrise, der nächsten Generation zuliebe, nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung sein. Und da ist die Analogie. Aber jetzt zu sagen, es wäre ... also, dass ich nur auf den Verbotsteil gucke, das ist dann eine Verschwörungstheorie.“

Hat Karl Lauterbach sich da womöglich unbeabsichtigt um Kopf und Kragen geredet? Die Andeutung des Versuchs der Verklammerung von Pandemie und Klimawandel ist jedenfalls unübersehbar.

Angela Merkel hat sich in dieser Sache weitaus geschickter angestellt. Anlässlich ihrer Rede im Januar 2021, als damalige Bundeskanzlerin auf dem WEF-Treffen in Davos, thematisierte sie u.a. die menschliche Abhängigkeit von der Natur, die sich gezeigt habe, als „das Virus irgendwie vom Tier auf den Menschen übergesprungen“ sei.

Die Pandemie wäre ein „Jahrhundert-Naturereignis“, welche die Verwundbarkeit durch den Klimawandel gezeigt habe. Alle großen globalen Konventionen zu Biodiversität und Klima hätten sich als absolut richtig erwiesen. Mit der Pandemie sei der Beweis erbracht worden, und Europa sei mit der Entscheidung über die Reduktion von CO2 und seinem Bekenntnis zur Klima-Neutralität auf dem richtigen Weg.

Dann sagte sie wörtlich:

„Doch wenn wir hier wirklich die Verwundbarkeit durch Klimawandel überwinden wollen, müssen wir harte politische Maßnahmen durchführen, bei denen wir auch die Menschen mitnehmen müssen.“

Für Deutschland bedeute dies u.a. einen „völligen Wandel der Mobilität“. Und bezüglich des Mottos der Veranstaltung, welches 2021 „The Great Reset — der Große Neustart“ lautete, stellte Merkel die Frage:

„Brauchen wir wirklich diesen Great Reset oder ist es nicht mehr so, dass wir weniger in den Zielsetzungen einen Neuanfang brauchen, sondern mehr in der Entschlossenheit unseres Handelns?“

Und nachdem sie sich freudig über die frisch im Amt befindliche Biden-Administration geäußert hat, welche Präsident Trumps Bruch mit der WHO und dem Pariser Klimaabkommen rückgängig machte, schließt sie ihre Rede mit einer Bemerkung ab, die ausgesprochen vielfältig interpretiert werden kann:

„Und deshalb ist mein Fazit, wenn wir uns anschauen, was die Pandemie mit uns gemacht hat, dass sie als Bestätigung all dessen gelten kann, was in den letzten Jahren doch immer den Geist von Davos ausgemacht hat. Die Fragen, die dort diskutiert wurden, die waren richtig. (...) Die Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass Reden und das Diskutieren und das gedankliche Klarmachen wichtig ist. Aber ich glaube, die Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass jetzt ein Zeitraum des Handelns kommt, wo möglichst konzertiert, möglichst gemeinsam, möglichst nach gleichen und auch nach gemeinsam diskutierten Prinzipien agiert wird, aber wo eben auch etwas getan wird, um die Schwachstellen, die wir alle erlebt haben, möglichst zu überwinden.“

Böse Zungen behaupten, dies sei die Offenlegung einer Agenda, die in Kreisen wie dem WEF seit Jahren vorbereitet und mit Hilfe eines angeblich natürlichen Ausbruchs einer Pandemie das Startsignal für die finale Phase der praktischen Umsetzung erhalten habe. Einer Pandemie, deren künstlicher Ursprung in diesen Tagen zunehmend wahrscheinlicher wird.

Auch Merkels Äußerungen zu Beginn ihrer Rede, dass „heute vor einem Jahr noch nicht allen klar [war], dass wir in einer Pandemie leben werden“, aber es „manche schon gewusst oder geahnt [haben], und zu denen gehörte auch Herr Şahin, Chef von Biontech“, haben die düsteren Theorien eher verstärkt als entkräftet.

Und kam nicht auch die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines wie gerufen für die seit langem propagierte Energiewende am Wirtschaftsstandort Deutschland?

Die digitale Identität, funkferngesteuerte Rauchmelder, die digitale Patientenakte, Smart-Meter zum Messen des Strom-, Wasser- und Gasverbrauchs, die Einführung digitaler Zentralbankenwährungen bei gleichzeitiger Senkung der Obergrenzen für Bargeldzahlungen und viele weitere bereits durchgesetzte oder demnächst anstehende Neuerungen, welche über die Köpfe der Menschen hinweg implementiert wurden und werden, lassen kaum einen Zweifel daran, wie das Leben in einer Welt von Schwab, Gates & Co aussehen soll.

Die von Lauterbach und Özdemir geplante Legalisierung von Cannabis steht dabei in einem bemerkenswerten Einklang zu den Erklärungen des WEF-Beraters Yuval Harari, der beim Sinnieren darüber, was wohl mit all den Menschen geschehen soll, die durch die fortschreitende Entwicklung künstlicher Intelligenz „nutzlos“ sein werden, nur eine Lösung kennt:

„Was soll man mit denen machen, und wie sollen die irgendeine sinnvolle Bedeutung im Leben finden, wenn sie im Prinzip bedeutungslos und wertlos sind. Meiner derzeitigen Einschätzung nach ist es eine Kombination aus Drogen und Computerspielen.“

Laut Patrick Graichen, Habecks Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, erleben wir derzeit eine Strategie „ohne verordnete Verhaltensänderungen“. Nichtsdestotrotz sei er überzeugt, dass sich Gewohnheiten ändern würden.

Was er damit meint, ist, dass sich die Menschen dem kontinuierlichen Druck, der von Regierungsbehörden, Medien und anderen bezahlten Agitatoren ausgeübt wird, über kurz oder lang beugen werden.

Doch genau hier könnte die Angelegenheit zum sprichwörtlich bösen Erwachen für die selbsternannten Eliten führen. Denn die Tatsache, dass diese aus Gründen, über die nur spekuliert werden kann, gezwungen gewesen zu sein scheinen, bezüglich der Pläne, die ursprünglich unter dem Namen „Agenda 2030/50“ liefen, das angepeilte Jahr 2050 abzuschreiben und die angedachte Transformation stattdessen förmlich im Schnelldurchlauf abzuspulen, führt dazu, dass die logische Kette zwischen Ursache und Wirkung, anders als in der Vergangenheit, unübersehbar deutlich zu Tage tritt.

Was wiederum dazu führt, dass eine historisch vielleicht noch nie erreichte Anzahl von Menschen sich gegenteilig positionieren kann. Möglicherweise ist es ausgerechnet die Enge des „15-Minuten-Käfigs“, der die Menschheit wieder ein bedeutsames Stück weiter in Richtung Freiheit treibt.

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