Toddn Kandziora Wochenrückblick 25/2022

Das Leben kann trotzdem schön sein, wenn man es zulässt

von Toddn Kandziora (Kommentare: 1)

Ist es moralisch, kleine Kinder gegen „das Virus impfen“ zu lassen? Ist es moralisch, Kinder über Stunden hinweg eine atemraubende „Schutzmaske“ tragen zu lassen, sie mehrmals in der Woche auf „das“ Virus zu testen und sie in stetiger Angst zu halten?© Quelle: Pixabay / gamagapix

Donnerstagnachmittag. Ich sitze im sonnendurchfluteten Garten und schreibe. Nach vielen Wochen wieder. Um Ballast loszuwerden. Den Kopf zu entleeren. Die Seele zu entlasten und mein Herz zu erleichtern. Und ich schreibe auch für Euch wieder. Wie ich hörte, wurde diese Kolumne vermisst. Also dann. Frisch ans Werk und losgeschrieben.

Ich hoffe nur, ich finde zwischen all den Sternchen, Bindestrichen und Häkchen auf der neuen Einheitstastatur ein paar verbliebene, anständige deutsche Buchstaben, um noch einen halbwegs geraden Satz raushauen zu können.

Jetzt, gegen halb fünf, ist nicht eine Wolke am Himmel zu sehen. Kein einziger Chemtrailstreifen zerschneidet das große Hellblau über mir, erweckt meinen Argwohn. Ich sitze in einem wunderbaren Garten, umgeben von Blumen, Kräutern und tragenden Obstbäumen. Vor mir im halbhohen Gras, keinen Meter entfernt, ein treuer Hund vor meinen Füßen, der wie sein Herrchen einen wundervollen Nachmittag sehr wohl zu schätzen weiß.

Die Bienen summen in der Luft und viele unterschiedliche Vogelarten singen, trällern, pfeifen oder beschimpfen mich von oben herab, weil sie neu in diesem kleinen Paradies eingeflogen sind, mich noch nicht kennen wie einschätzen können. Es hat knapp dreißig Grad in der Sonne, ich sitze im Schatten und öffne die erste Flasche Bier an diesem Tag. Herrgott, was hab‘ ich es doch gut. Ich hätte es so viel schlechter treffen können. Hab‘ Dank, lieber Gott, für mein privilegiertes Leben. Plopp und Prost.

Wahrlich, ich hätte es ganz anders im Leben treffen können. Ich hätte bei der Geburtslotterie, wie die meisten auf Erden Geborenen, eine Niete ziehen können. Dann wäre ich vielleicht schon vor meinem ersten Schultag in einem von Nestlé oder Shell ausgebeuteten Land Afrikas an Hunger, Durst oder Umweltverschmutzung elendig verreckt.

Zumindest verstorben für den Profit der freien Welt. Ich hätte in einem von drei Irakkriegen von einem US-Panzer überrollt werden können, in einem kalten Erdloch in Afghanistan durch eine aus Ramstein gesteuerte Drohne ausgelöscht werden oder in Libyen von Söldnern mit der Eisenstange zu Tode gepfählt werden können, weil ich die krude Vorstellung hatte, dass es eine gute Idee wäre, das Öl meines Landes auf eigene Rechnung zu verkaufen.

Ich hätte als Ukrainer oder Russe geboren werden können. Peng und aus und vorbei. Mit diesem Klumpen rohem Fleisch, der kurz zuvor noch ein Mensch war. Die Toten interessiert es nicht, für welche Sache und auf welcher Seite sie verheizt wurden. Gut und Böse, der Kampf für die eine Sache, alles das hat im Tod keinerlei Bedeutung. Von Bedeutung sind wenige Lebende, die für ihre Interessen töten lassen. Diese Wenigen von Bedeutung bestimmen über ein "Gut" und "Böse". Sie entscheiden darüber, wann Gevatter Tod die Ernte für sie einzubringen hat.

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Wie und wo immer ein Kind das Licht dieser Welt erblickt, seit Anbeginn sind es die Umstände und/oder die Interessen von wenigen bedeutenden Menschen, für die wir zu töten bereit gemacht werden oder getötet werden. Und viele machen mit. Lassen es mit sich machen. Noch immer.

Letztendlich ist es die eigene Moral, unser durch sie gesteuertes Verhalten in der Krise, die entscheidet, ob wir zu Tätern, Mördern oder Opfern werden. Um zum Mörder (oder zur Mörderin) zu werden, braucht es nicht den eigenen Finger am Abzug oder am roten Knopf in einem Raketenbunker. Zum Mörder (oder zur Mörderin) kann werden, wer einen Befehl zum Morden erteilt oder indirekt, indem er (oder sie) die Entsendung von Waffenlieferungen durch Machtbefugnis anordnet. Ich gehe mit meiner Äußerung zu Waffenlieferungen zu weit? Ansichtssache. Ich sehe das eben so, doch habe ich keine Namen genannt. Muss ich gar nicht.

Jeder kennt die Namen „unserer Entscheider*innen“ (ich gendere hier mit Absicht), die an der Fortführung des im Grunde für die Ukraine verlorenen Krieges durch ihre Bewilligung weiterer Waffenlieferungen Verantwortung am weiteren Morden tragen. Es sind nicht nur russische, ukrainische und amerikanische Namen, es sind auch deutsche, die ich vernehme, die laut und hörbar „JA“ zum Krieg schreien. Die uns Kanonen statt Butter predigen. Die sich dem Verhandlungstisch verweigern.

Die offensichtlich dazu bereit sind, bis zum letzten Ukrainer ihre Interessen zu wahren. Menschennamen, die den Krieg auf den Suwalki-Korridor zu Russisch-Ostpreußen zwischen Polen und Litauen ausweiten könnten, indem sie NATO- und EU-Mitglied Litauen den Güterverkehr zwischen Russland und Kaliningrad blockieren lassen. Erinnern wir uns: Ähnliche „Korridorprobleme“ gaben vor 83 Jahren einem Weltkrieg die nötige „Starthilfe“.

Wahrscheinlich werde ich für meine Meinung zu den kriegsverlängernden Maßnahmen und unser Land vernichtenden Selbstmordaktionen einer gewählten Bundesregierung gegen Russland wieder kräftig gescholten. Wahrscheinlich, dass sich weitere Bekannte und Freunde – wie in den letzten Jahren Coronas erlebt und bedauert – wegen meiner Einstellung zur „Impfung“, zu den „Gesundheitsmaßnahmen“ und nun zum Ukrainekonflikt von mir abwenden.

Damit werde ich klarkommen. In den letzten zweieinhalb Jahren musste ich mit noch ganz anderen Dingen klarkommen. Möglicherweise werde ich wieder verstörende Anrufe erhalten, in denen mir mit einem vorzeitigen Ableben gedroht wird. „Dein Grab ist schon gegraben.“ Möglicherweise erhalte ich erneut „Fanpost“, auf der mit ausgeschnitten Zeitungsbuchstaben geklebt zu lesen ist, dass jederzeit ein Unfall vor der Haustür geschehen kann, sollte ich weiterhin in der Nacht Hassreden texten und tagsüber müde die Straße überqueren.

Auch damit werde ich leben können. Leben müssen. Ich bin halt keine neu-woke Politiker*in (!) oder werde als Systemjournalist*in (!) finanziell auf Spur gehalten. Ich bin keine öffentliche Person "von Interesse", wie mir mitgeteilt wurde, und daher hätten Telefonate oder Briefe mit dererlei Botschaften an mich wenig Bedeutung.

Es war zu keinen Zeiten gesund, vorteilhaft oder finanziell einträglich, anderer Meinung zu sein. Wer sich heute im neu-woken Deutschland skeptisch wie kritisch äußert, gegen nicht nachzuvollziehende Verordnungen, Bestimmungen und Gesetze möglicherweise zur Wehr setzt, muss wie in früheren Zeiten aufpassen, sich rund um die Uhr umschauen, wie er in der heutigen hypnotisierten, allem zustimmenden Menge klarkommt.

Es ist diese verdammte Moral, die eigene, die vorgibt zu tun, was man tun muss und wie man zu handeln hat. Die eigene Moral kann – vielleicht sollte sie sogar – in Zeiten aufgezwungenen Gehorsams und devoter Volkshörigkeit über dem Gesetz stehen.

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Moral kann über nicht nachzuvollziehende Verordnungen und Bestimmungen der neuen Entscheider*innen (!) stehen, wenn sie den eigenen Grundsätzen zutiefst widerspricht. Moral ist auch irgendwie, was einem der kleine Mann in das Ohr flüstert, um falschen Führer*innen (!) ein Bein stellen zu können. Irgendwie.

Irgendwie ist die Moral heutiger Führer*innen nicht die meine. Ist es moralisch, inzwischen selbst kleine Kinder gegen „das Virus impfen“ zu lassen? Ist es moralisch, Kinder über Stunden hinweg in Schulen eine beengende, atemraubende „Schutzmaske“ tragen zu lassen, sie mehrmals in der Woche auf „das“ Virus zu testen und sie in stetiger Angst zu halten? Hat es mit Moral zu tun, Kinder und Jugendliche, ja uns alle vielleicht, ab Herbst wieder in aufgezwungenen Lockdowns in einer neuzeitlichen Form der Käfighaltung zu „verwahren“?
Uns weiter zu spalten im Interesse der Wenigen, die uns Viele versuchen zu entmenschlichen, indem sie uns voneinander trennen. Uns abhalten, miteinander zu kommunizieren, uns wie Menschen verhalten zu können.

Für mich ist all das moralisch verwerflich. Ich könnte so vieles heute nicht mitmachen. Als Rektor an einer Schule dafür sorgen, dass Derartiges von den Lehrern durchgesetzt wird. Als Lehrer nicht, sollte ich Derartiges in meiner Klasse durchsetzen müssen. Wissentlich zum Schaden der Schüler. Ich würde mich krankschreiben lassen oder kündigen. Ich könnte Derartiges von meinen Schülern einfach nicht verlangen.

Aber muss ich ja auch nicht. Ich sitze hier im Garten, nicht im Klassenzimmer, und bin bei meiner zweiten Flasche Bier und am Ende der heutigen Kolumne angelangt. Ich lasse den lieben Gott einen guten Mann sein (darf Gott 2022 eigentlich noch maskulin umschrieben werden? Ohne gleich öffentlich verbrannt zu werden?) und freue mich meines guten Lebens an diesem Tag.

Ich werde hier weder von Radionachrichten in Angst und Schrecken versetzt noch von Autolärm gestört. Die nächste 5G-Antenne steht Dörfer weiter, kein Smartphone strahlt mich an, kein Nachbar macht mir das Leben schwer. Das Leben kann schön sein, wenn man es zulässt.

Ach übrigens. Diesen Samstag wird das Brennholz im Hof abgeladen. Damit wir es im Winter wieder schön kuschelig haben. Im Frühjahr hatte ich endlich die alte Küchenhexe mit Backofen, die mit Holz betrieben wird, reaktiviert. Eine super Pizza kann man darin machen.

Und der hauseigene Brunnen hat wieder ausreichend Wasser. Daher alles gut. Zumindest hier. Auf dem Land. Doch was macht Ihr? Ihr Vielen in den Städten? Womit werdet Ihr ab Herbst heizen? Mit Gas? Sieht ja eher schlecht aus. Auch für Eure Kinder.

Ich meine es nicht böse. Nicht gehässig. Ich mache mir wirklich Sorgen um Euch. Womit werdet Ihr, da Geld Woche zu Woche an Wert verliert und das Brot von Tag zu Tag an „Wert“ zunimmt ... was werdet Ihr essen ab diesen Herbst?

Wahlen hätten an dem, was auf uns zukommen wird, etwas ändern können. Haben sie aber nicht. Zu viele da draußen, zumeist in den Städten, haben sich für die ROT-GRÜN-SCHWARZ-GELBE Einheitsfrontpartei entschieden. Haben somit indirekt der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke Deutschlands in diesem Jahr zugestimmt.

Zu viele waren mit ihrem Wahlkreuz dafür, dass unseren Kohlekraftwerken der Schornstein gestopft wird. Das es O.K. ist, die heimische Wirtschaft energietechnisch derart umzugestalten, dass diese sich nicht mehr rechnet, unbezahlbar für die eigenen Bürger wird.

Es wurde entschieden, dass wichtige Betriebe und Produktionsstätten ins Ausland ausgelagert werden. Durch Wahlergebnisse wurde bestätigt, dass es anscheinend in Ordnung geht, weltweit die höchsten Steuern, Abgaben und Preise für die sozialistische Planverwirklichung einer Clique allem Deutschen abgeneigten Idealist*innen (!) zu entrichten.

Dass unser aller Gesundheitskosten bald nicht mehr finanzierbar sind. Dass in zwei „Pandemiejahren“ tausende Krankenhausbetten abgeschafft worden sind, doch an einer möglichen Bettenunterversorgung die unsolidarischen Ungeimpften die Schuld hätten. Ach herrjeh. Wo fang ich an, wo höre ich auf.

Jetzt wird halt geliefert wie bestellt. Herr Habeck würde jetzt vielleicht behaupten: „Zieht euch warm an, es wird kalt werden. Denn die Russen sind schuld. Nicht wir, eure beste Regierung aller Zeiten. Nein, wir nicht. Wir haben alles richtig gemacht und ... wir lieben euch doch alle.“

Ich trink jetzt ein weiteres Bier auf das, was kommt. Diese große Transformationsshow wird anscheinend so lange aufgeführt werden, bis der letzte Vorhang fällt. Es sei denn, wir alten Moralisten, mit ihnen unzufriedene Bürger und Bürgerinnen, wir, die nicht einverstanden sind, nicht länger gewillt sind, es mit uns machen zu lassen, pfeifen sie vorher von der Bühne. Tun wir es nicht, tanzen wir auf den billigen Plätzen bis zum Ende der Tragödie nach ihrer Pfeife.

Prost.


PS 1: Zu bestimmten Gelegenheiten im Text gendere ich absichtlich, mit zynischen Hintergedanken. Dann mache ich dies hiermit (!) erkennbar.

PS 2: Ein passendes Liedchen zu dieser Zeit. Finde ich.

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