Toddn Kandzioras Wochenrückblick 41/2021

Der Winter naht!

von Toddn Kandziora

Kolumnist Toddn Kandziora sieht den kommenden Winter als ein Schreckgespenst, dass uns alle das Frieren lehren wird. Also nicht alle, aber alle da unten.© Quelle: Pexels / Amir Esrafili

Der Winter naht! So beginnt die erste Episode der ersten Staffel von GAMES OF THRONES. Mit diesen drei Worten wird der Zuschauer, sagen wir einmal seelisch vorbereitet auf das, was da noch kommen mag. In den folgenden acht Staffeln vom Spiel um den herrschaftlichen Thron wird Folge um Folge vor diesem ominösen Winter gewarnt.

Der Winter im Serienspektakel Games of Thrones ist ein generationsübergreifender, denn er ist kein jährlich wiederkehrender. Dieser Winter, vor dem gewarnt wird, ist in der Lage, Generationen zu überspringen. So dass die meisten Menschen, die in den südlichen Königsländern lebenden, nicht wissen, was Winter bedeutet. Nicht ahnen können, dass ein solcher mit eisiger Kälte, Schnee und Eis das Land unter sich zu begraben vermag und die Menschen hungern, frieren, leiden, gar sterben lassen konnte.

Der Winter naht! Drei Worte nur, die in den sieben Königreichen die Menschen erschaudern lassen. Zumindest diejenigen, die nicht in prunkvollen Palästen, sicheren Burgen und prachtvollen Bürgerhäusern satt und zufrieden durch die Lohnarbeit und der Hände Arbeit ihrer Untertanen gemästet wurden, sich weder um ein wärmendes Feuer im Kamin oder ärztliche Versorgung große Sorgen machen müssen.

Der Winter naht! Drei Worte, die uns, die wir in der wirklichen Welt, jenseits der sieben Königreiche leben, aufhorchen lassen sollten. Denn der kommende Winter könnte auch für uns ein sehr harter werden. Ein Jahrhundertwinter. Ein Winter, wie ihn zuletzt betagte Eltern in früher Jugend oder Großeltern nach dem letzten, großen Krieg durchzustehen hatten.

Es gibt Menschen mit großer Macht, die vor Jahren behauptet hatten, das wir alle uns längst in einem Krieg befänden. In einem Krieg der von wenigen Reichen gegen die vielen Armen geführt wird. Und einer dieser mit wirklicher Macht bedachten Superreichen hatte behauptet, das seine Klasse, die Klasse der Reichen diesen Krieg auch gewinnen wird.

Aber die meisten Menschen dieser Erde haben von diesem Krieg nichts mitbekämen, da dieser nicht mit Bomben auf ihre Städte und Panzerarmeen gegen ihre Länder geführt wird, sondern mit ganz anderen Mitteln.

Nur mal so ein Aluhut zerfressender Gedanke am Rande dieser Kolumne:

Was wäre, wenn ein derart subtil geführter Krieg gegen die Bevölkerungen dieser Erde schon seit geraumer Zeit von den Schönen und Reichen gewonnen wurde? Wenn in diesem Moment gerade die Filet-Stückchen aller „Herr*innen“ Länder von den Gewinnern untereinander aufgeteilt werden?

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Ich weiß ja nicht, was euch so durch den Kopf geht, wenn ihr heute Nachrichten seht, Radio hört und die Meldungen, Verlautbarungen und Anweisungen auf euren Tabletts, Smartphones oder Computer lest und hört. Also ich finde das alles nicht mehr normal. Wirklich nicht.

Die Kosten für Energie gehen durch die Decke. Die täglich steigenden Kosten für Benzin, Gas, Kohle, Holz sind für diejenigen von uns, die mit den „normalen“ Gehältern, Mindestlöhnen oder staatlichen Grundsicherungen auskommen müssen, fast nicht mehr zu ertragen.

Und ich schätze, nicht nur die Energiepreise werden in den kommenden Wochen eher noch steigen als sinken. Die Inflationsrate wird schon nächsten Monat die 5 % Grenze übersteigen. Das bedeutet, dass wir alle für alles mehr zu zahlen haben. Das Leben wird im kommenden Winter ganz sicher seinen Preis haben. Die überlebenswichtige Frage, die wir uns deshalb stellen sollten, ist nicht, ob wir diesen Preis zu zahlen bereit sind, sondern ihn überhaupt noch zahlen können.

Sind wir die Verlierer in einem von wenigen Superreichen geführten Krieg?

Haben wir diesen kommenden Winter vielleicht verdient, da wir diejenigen, die diesen verantworten gewählt haben und also die Tore weit geöffnet?

Erst im September wurden doch die Parteien durch die Wähler bestätigt, die, wenn sie demnächst Regierungsverantwortung in einer wie auch immer gearteten dreier Koalition übernehmen, die Energieversorgungslage im Land eher weiter destabilisieren werden, als diese für die hier lebenden Bevölkerungen zu gewährleisten.

Dies scheint den gut versorgten, von Steuergeldern abgesicherten neuen „Herrscher*innen“ im Bundestag wenig zu interessieren. Warum auch? Sind doch die Feuer in ihren Kaminen mehr als gesichert. Unsere neuen „Volksvertreter*innen“ müssen keine sechs, neun oder mehr Monate auf einen Termin bei einem Facharzt einer kleiner werdenden Auswahl warten.

Und sie brauchen sich wenig Gedanken machen, ob sie sich morgen das Benzin noch leisten können, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen. Diese Schar gewählter Auserwählter wird nicht im Dunkeln sitzen, wenn es zu dem von Experten vorausgesagten landesweiten, vielleicht einem europaweiten Blackout kommt. Unsere gewählte Elite wird von Gräben und Sondereinsatzeinheiten in ihren Wohnvierteln geschützt sein, sollte es zu Bevölkerungsunruhen, zu Hunger oder Panikaufständen kommen.

„Der Winter naht!“, und ich rate denjenigen von euch, die nicht zu den „Gewinnern“ dieses gegen uns geführten Krieges gehören, sich auf die kommende Kälte vorzubereiten. Der kommende Winter wird das Land überziehen, das es nur so kracht.

Der Winter naht! Und er wird eine non den meisten bisher nie erlebte Kälte mit sich bringen wird. Eine Kälte, die uns erstarren lassen kann, wenn wir es nicht schaffen, die Feuer in unseren Häusern wie die in unseren Herzen lodern zu lassen.

Der Winter naht!

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