Die Tafel in Deutschland hat in den letzten Jahren einen starken Anstieg der Nachfrage erlebt. Laut einem Bericht des Bundesverbands der Tafel e.V. haben im vergangenen Jahr 50 Prozent mehr Menschen die Tafel genutzt als im Vorjahr, insgesamt sind es bereits über zwei Millionen Menschen.
Ein Grund für den Anstieg der Nachfrage ist, dass immer mehr Migranten auf die Tafel angewiesen sind. Erschwerend kommt hinzu, dass auch immer mehr Deutsche kommen, die aufgrund von Armut oder Langzeitarbeitslosigkeit auf die Tafel angewiesen sind. Laut dem Bundesvorsitzenden der Tafel, Jochen Brühl, haben viele Deutsche Bürger Angst, zur Tafel zu gehen, da sie sich schämen, Hilfe anzunehmen.
Die Tafel hat in den letzten Jahren auch Probleme damit gehabt, genügend Ehrenamtliche zu finden, die sich um die Verteilung der Nahrungsmittel kümmern. Dies hat dazu geführt, dass viele Tafeln ihre Öffnungszeiten reduzieren oder sogar ganz schließen mussten.
Wenn in Deutschland das Bürgergeld eingeführt wird, wird sich die Situation bei der Tafel wahrscheinlich verbessern, da viele Menschen, die derzeit auf die Tafel angewiesen sind, dann finanziell besser abgesichert sein werden. So zumindest die Theorie der Erfinder des Hartz-IV-Nachfolgers.
Allerdings gibt es auch Stimmen, die argumentieren, dass das Bürgergeld nicht ausreichend sein wird, um die Armut in Deutschland zu bekämpfen und dass weitere Maßnahmen erforderlich sind, um den Zugang zu Nahrungsmitteln für alle Menschen zu gewährleisten.
Obwohl die Tafel eine wichtige Rolle bei der Versorgung von Menschen in Not spielt, gibt es auch Berichte über Gewalt bei der Verteilung von Nahrungsmitteln in Tafeln in Deutschland. Im Januar 2021 wurde beispielsweise berichtet, dass es in der Tafel in Frankfurt am Main zu einer Schlägerei gekommen ist, als Menschen in Streit um Lebensmittel gerieten, berichtet die Hessenschau.
Auch in anderen Städten wie Berlin und Essen gab es Berichte über Gewalt bei der Verteilung von Nahrungsmitteln in Tafeln. Im November 2020 wurde beispielsweise berichtet, dass es in der Tafel in Berlin zu einer Schlägerei gekommen ist, als Menschen um die begrenzte Menge an Lebensmitteln stritten, so die Berliner Zeitung.
Solche Vorfälle zeigen, dass es bei der Verteilung von Nahrungsmitteln in Tafeln zu Spannungen und Konflikten kommen kann. Es ist wichtig, dass die Tafeln Maßnahmen ergreifen, um solche Vorfälle zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Verteilung von Nahrungsmitteln in einer ruhigen und friedlichen Atmosphäre stattfindet.
Insgesamt zeigt der Anstieg der Nachfrage bei den Tafeln in Deutschland, dass es noch immer eine große Zahl von Menschen gibt, die auf Hilfe angewiesen sind, um sich selbst und ihre Familien zu ernähren. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft Wege finden, um allen Menschen Zugang zu ausreichender und gesunder Nahrung zu gewährleisten und dass wir uns dafür einsetzen, dass es zu keinen Gewaltvorfällen bei der Verteilung von Nahrungsmitteln kommt.
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Ihre Unterstützung zählt
Es gibt einige Lösungsvorschläge, die dazu beitragen könnten, das Problem der überlaufenen Tafeln in Deutschland zu lösen:
1. Investitionen in die Armutsbekämpfung: Eine wichtige Maßnahme, um das Problem der Armut in Deutschland zu bekämpfen, ist die Investition in Maßnahmen, die dazu beitragen, den Zugang zu Arbeitsplätzen und Einkommen zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise die Förderung von Weiterbildung und Qualifikation, die Stärkung der sozialen Sicherungssysteme und die Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten zu Wohnungen und Bildung.
2. Unterstützung für Ehrenamtliche: Die Tafeln in Deutschland sind auf die Unterstützung von Ehrenamtlichen angewiesen, um die Verteilung von Nahrungsmitteln zu organisieren. Es ist wichtig, dass wir uns dafür einsetzen, dass Ehrenamtliche angemessen unterstützt werden und dass die Arbeitsbedingungen in den Tafeln verbessert werden, um mehr Ehrenamtliche zu gewinnen und zu halten.
3. Förderung von lokalen Initiativen: In vielen Städten gibt es lokale Initiativen, die sich für die Verbesserung der Lebensmittelversorgung und die Armutsbekämpfung einsetzen. Dazu gehören beispielsweise Gemeinschaftsgärten, Food Coops und Solidarische Landwirtschaft. Diese Initiativen können dazu beitragen, den Zugang zu gesunden und preiswerten Lebensmitteln zu verbessern und das soziale Miteinander in den Städten zu stärken.
4. Stärkung der Lebensmittelbanken: Die Lebensmittelbanken in Deutschland sind eine wichtige Einrichtung, die dazu beitragen kann, den Zugang zu Nahrungsmitteln für Menschen in Not zu verbessern.
Trotz all dieser Lösungsvorschläge bleibt das Problem der überlaufenen Tafeln in Deutschland jedoch eine große Herausforderung. Der Anstieg der Armut in Deutschland in den letzten Jahren ist ein Zeichen dafür, dass die Maßnahmen, die bisher ergriffen wurden, nicht ausreichen, um das Problem zu lösen.
Zudem gibt es viele politische und gesellschaftliche Hindernisse, die einer wirksamen Armutsbekämpfung im Weg stehen. So gibt es beispielsweise immer noch eine große Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland und viele Menschen haben Schwierigkeiten, Zugang zu Arbeitsplätzen und Einkommen zu finden. Auch die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland sind mangelhaft und lassen viele Menschen im Stich.
Insgesamt bleibt das Problem der überlaufenen Tafeln in Deutschland ein Symptom für eine tiefer liegende Krise in unserer Gesellschaft. Solange wir nicht bereit sind, die Strukturen und Mechanismen, die zu Armut führen, grundlegend zu verändern, werden wir auch in Zukunft immer wieder Menschen haben, die auf die Hilfe von Tafeln angewiesen sind. Ein pessimistisches Fazit lautet daher, dass wir uns auf lange Sicht wahrscheinlich weiterhin mit dem Problem der überlaufenen Tafeln auseinandersetzen müssen, solange wir nicht bereit sind, die Ursachen von Armut anzugehen und zu bekämpfen.
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Kommentar von Heinz Herman
Ich finde es nur logisch das mehr Werbung für die Tafeln gemacht wird. So gewöhnt sich das Volk des viert reichsten Landes der Welt an die Tatsache dass Teile - und bald viele - des eigenen Volkes hungern müssen. Das ist ja nun auch das Ziel. Also bevor sie in der Gosse - sorry, im Schlafsack am Bahnhof - liegen.
Das Geld wird ja nun auch lieber in die Welt verschenkt. Ist auch was schönes. Nur wer geben kann kann glücklich sein. Sagen zumindest die Kirchenchefs. Ob denen das eingefallen ist während sie sich liebevoll um kleine Jungs kümmern. Man weiss es nicht.
PS: ganz toll finde ich wenn die Fachkräfte mit ihren auf hochglanz schwarzlackierten Kleintransportern mit allen Mitarbeitern bei der Tafel vorfahren und die dort erarbeiteten Sachen dann mit nur leichten Gewinn auf Flohmärkten verkaufen
Irgendwie doch toll..
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Kommentar von Hildegard Hardt
Die staatlich geförderte Armut in Deutschland nimmt immer mehr zu, das ist bekannt. Aber auch die falsch verstandene Hilfsbereitschaft, um nicht zu sagen Dummheit, der Gutmenschen, die glauben, die Interessen anderer wahren zu müssen, während die eigene Bevölkerung betteln gehen muß.
Mein Vorschlag gegen diesen Mißstand: Das Einkommen der Verursacher (Scholz, Baerbock, Habeck & Co) für 2 Monate auf den Bürgergeldsatz reduzieren, sie in Wohnungen unterbringen mit gedrosselter Wärmezufuhr und ihnen jeglichen Luxus nehmen.
Wenn die Wohlfühloase fehlt, werden gerade diese Kreaturen zuerst zu Kreuze kriechen und endlich begreifen, daß staatliche Willkür und Verantwortungslosigkeit ihre Grenzen hat!
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Kommentar von Peter Löcke
Sind ehrenamtliche Mitarbeiter nach neuer Definition nicht "Delegitimierer des Staates"? Wie Herr Alfonso Kerner richtig erwähnte, übernehmen hier engagierte Bürger unentgeltlich Aufgaben, die eigentlich in der Verantwortung des Staates liegen. Nur scheint es leider an finanziellen Ressourcen, vielleicht auch am Willen des Staates zu liegen, diese Aufgaben selbst zu erledigen. Tausende Beauftragte für Gleichstellung und Gendersprech und selbstverständlich gegen Rechtsextremismus sind nun mal wichtiger. Die Politik muss Prioritären setzen. Erst kommt die Moral, dann kommt das Fressen.
Und nun denke ich an Karl Hilz. Den ehemaligen und mittlerweile verstorbenen Polizeibeamten, der unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stand. In offizieller Lesart ein Querdenker, ein vermeintlicher Delegitimierer des Staates. U.a. weil er eigeninitiativ Hilfen für die Ahrtal-Opfer organisierte. Der bayerische Verfassungsschutzbericht sah darin den Versuch, den Staat als inkompetent dastehen zu lassen und ihn so letztendlich zu delegitimieren. Kein Scherz.
Wenn ich das nächste Mal durch den Park gehe, werde ich es vermeiden, ehrenamtlich Müll aufzupicken und in Papierkörben zu entsorgen. Ist ja eigentlich Aufgabe der Kommune. Mir liegt es fern, die Kommune als inkompetent dastehen zu lassen und sie so letztendlich zu delegitimieren.
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Kommentar von Jürgen
Bei diesen Feststellungen zu der Krise der Tafeln sollte aber nicht vergessen werden, dass immer mehr Ukrainer die Tafeln in Anspruch nehmen, obwohl sie in vielen Fällen deutlich besser gestellt sind, als viele unserer Alten, speziell der Frauen mit niedrigen Renten. Diese bekommen eben nicht die Miete, die Energiekosten und vieles andere mehr vom deutschen Steuerzahler bezahlt und müssen sich mühsam durch ihr karges Leben quälen. Es geht hiermit nicht gegen die Ukrainer, sondern darum, dass der (inzwischen große) Kreis der Betroffenen vorrangig Zugang zu den Tafeln via Berechtigungsschein erhält. Es sind leider schon zahlreiche Fälle berichtet worden, in denen Ukrainer mit ihrem Pkw bei den Tafeln vorgefahren sind und das bekannte "alte Mütterchen" zur Seite gedrängt haben. Da sollte das "Mitleid mit den "armen Flüchtlingen" ihr Ende finden.
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Kommentar von Alfonso Kerner
Ja, das Ehrenamt.
Alljährlich zum Jahreswechsel werden Ehrenamtliche von Oberbürgermeister und Ministern mit einer Urkunde oder Medaille geehrt. Sie werden geehrt für Arbeiten, die diese ohne Bezahlung gemacht haben, sie werfen überwiegend für Tätigkeiten geehrt, für deren Erledigung eigentlich die Politiker sorgen müssten.
Dabei werden von Politikern geehrt, die selber keinen Handschlag ohne Bezahlung machen.
Deshalb habe ich immer den Eindruck diese Politiker schmunzeln über Bürger, die so doof sind und solche Tätigkeiten ohne Bezahlung erledigen, Arbeiten für dessen Erledigung/Organisation sie selber (die Politiker) eigentlich zu sorgen haben und die dann sogar noch ganz stolz sind, von solchen Politikern eine Urkunde erhalten zu haben.
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Kommentar von Reginald Guempel
Ach was, noch mehr Fachkräfte reinholen, und alle Probleme sind gelöst. Nach Lehrern, Ärzten und Ingenieuren kommen jetzt Quantenphysiker, Literaturpreisträger und Astronauten. Mindestens.