Nicht zu reformieren – Im Innersten korrumpiert

Die UNO ist am Ende – Ihre Zeit ist abgelaufen

von Parviz Amoghli (Kommentare: 7)

Völkerverständigung: Ursprünglich eine sympathische Idee© Quelle: Pixabay/ Momentmal

Von wegen Weltfrieden und Wahrung der internationalen Sicherheit. Die UNO ist nicht mehr als ein zahnloser Papiertiger. Wenn es dafür noch eines Beweises bedurft hätte, der Ukraine Krieg liefert ihn.

Das Bild, das die Vereinten Nationen in diesem Konflikt abgeben, ist eine Bankrotterklärung. Der Sicherheitsrat blockiert sich selbst, auf den Generalsekretär hört ohnehin niemand mehr und die Generalversammlung ist zu einer planetarischen Schwatzbude verkommen.

Das freilich ist nicht erst seit dem 24.Februar 2022 so. Spätestens als Putin die NATO Ende 2021 mit unerfüllbaren Forderungen konfrontiert, bestimmen andere Mächte den Gang der Dinge. Dabei ist die UN einst gegründet worden, um genau solche Tragödien, wie sie sich derzeit in der Ukraine abspielen, zu verhindern. Doch das ist lange her. Inzwischen ist die übergroße Pistolen-Skulptur mit dem verknoteten Lauf vor dem Hauptgebäude der Vereinten Nationen nur mehr Pose.

Die UN hat sich den eingetretenen Autoritäts- und Bedeutungsverlust redlich verdient. Seit Jahrzehnten wird die sie als Handlanger westlicher, insbesondere US-amerikanischer Interessen wahrgenommen. Vor allem die US-geführte Invasion des Irak hat die Glaubwürdigkeit der UN als neutrale Weltorganisation nachhaltig zerstört. Wie sehr, zeigt sich heute, wenn neutrale Staaten die Verurteilungen der russischen Aggression zum Beispiel durch den Generalsekretär Guterres mit dem Hinweis auf den bis heute ungesühnten Angriffskrieg der USA von 2003 ignorieren.

Hinzu kommt, dass sich die Strukturen und Instrumente der Vereinten Nationen überlebt haben. Sie stammen noch aus dem letzten Jahrhundert, als Ost und West den Globus unter sich aufteilten. Für eine multipolare Welt mit mehreren Machtzentren sind sie nicht geeignet. Und daran wird sich so schnell auch nichts ändern.

Alle Versuche, die Weltorganisation von Grund auf zu reformieren, sind bislang krachend gescheitert. Dementsprechend macht- und hilflos muss sie zusehen, wie sich die Welt neu ordnet, statt an der Spitze der Entwicklung zu stehen.

Von der ehemals unabhängigen Weltorganisation, die allein dem Weltfrieden verpflichtet gewesen ist, ist nicht mehr viel übrig. Die UNO ist am Ende, ihre Zeit ist abgelaufen. Sie ist nicht zu reformieren und im Innersten korrumpiert. Niemand braucht eine derartige Weltorganisation. Der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit ist unumkehrbar. Die UN wird denselben Weg gehen wie ihr Vorgänger, der Völkerbund.

Mit ihrem Scheitern ist aber auch die Idee von einem machtvollen Völkerparlament ein für alle Mal gestorben. Das ist bedauerlich, schließlich ist es eine sympathische Idee gewesen. Die aber leider nicht in der Realität funktioniert. Wir würden gut dran tun, dies möglichst bald zu begreifen. Und uns dementsprechend aufzustellen, anstatt weiterhin zu versuchen, die neue Zeit mit alten Mechanismen und Instrumenten in den Griff zu bekommen.

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