Israel hat mit seinem nächtlichen Schlag gegen Teheran den Armeechef getötet, Atomanlagen zerlegt – laut Joachim Steinhöfel ein „Dienst an der freien Welt“. Brillante Selbstverteidigung?
Schmitz: Brillante Selbstverteidigung? Das sind Propagandasprechblasen. Art. 2 Abs. 4 UN-Charta verbietet jede Gewaltanwendung gegen die territoriale Integrität eines Staates. Art. 51 greift nur, wenn bereits ein bewaffneter Angriff stattfindet. Ein Forschungsreaktor plus Zentrifugen sind kein einfliegender Sprengkopf. Israel konnte weder einen laufenden noch einen unmittelbar bevorstehenden Angriff behaupten, tut es auch nicht. Das war präventive Enthauptung – ein völkerrechtlich klassischer Aggressionsakt.
Sie ignorieren, dass die Mullahs seit 1979 „Tod Israel“ brüllen. Reicht das nicht als Dauerbedrohung?
Hass-Parolen sind abscheulich, aber sie ersetzen keinen rechtlich notwendigen Artillerieschlag. Der Internationale Gerichtshof im Falle Nicaragua versus USA, 1986, stellte klar: „Verbal threats versus armed attack.“ Wer auf Geschrei mit Bomben reagiert, schreddert das Gewaltverbot und verwandelt kollektive Sicherheit in Kneipenprügelei.
Heißt das, Terrorgruppen würden jetzt wie Freibeuter mit Kaperbrief operieren dürfen?
Exakt das ist die perverse Folge. Im 17. Jahrhundert stellten Monarchen „Kaperbriefe“ aus, damit private Seeräuber feindliche Schiffe plündern konnten – völkerrechtlich gedeckt. Überträgt man diese Logik ins 21. Jahrhundert, könnte Teheran jeden Proxy – von Hisbollah bis zu Einzeltätern – als „bewaffnete Organe des Staates“ deklarieren. Die würden dann formal unter das iranische Selbstverteidigungsrecht fallen. Ergebnis: Freibeuter 2.0. Wer Israels Präventivschlag legitimiert, öffnet damit auch die Schatzkiste für staatlich lizenzierte Terroranschläge. Das ist eine Einladung zur globalen Piraterie – bloß diesmal mit Drohnen und Sprenggürteln statt Segelschiffen und Enterhaken.
Aber Iran schrammt doch an der Schwelle zur Bombe. Darf man wirklich warten, bis Tel Aviv atomisiert ist?
Das ist die alte Präventivkrieg-Fata Morgana. Nur der UN-Sicherheitsrat darf nach Kapitel VII handeln. Einzelstaaten dürfen nicht Cowboy spielen. Der „Caroline“-Grundsatz, übrigens seit 1837, lässt Antizipation nur zu, wenn die Gefahr eine unmittelbare, überragende Notwendigkeit zur Selbstverteidigung, die keine Wahl der Mittel und keine Zeit zu weiterer Überlegung lässt. Die ergriffenen Maßnahmen dürfen nicht abwegig oder exzessiv sein. Israel hat noch Jahre zur Deliberation – also gab es Wahlmöglichkeiten. Dieser Angriff bleibt illegal. Hinzu kommt die Frage: Schützt der Premier in Israel sein Land oder sein Amt.
Sie plädieren also ernsthaft dafür, dass Iran nun losschlagen darf?
Nicht ich plädiere dafür – das Völkerrecht öffnet Iran nach Art. 51 nun objektiv das umfassende Selbstverteidigungsrecht. Super Ergebnis. Wer das Gewaltverbot bricht, aktiviert dieses Recht der Gegenseite – mit allen dunklen Konsequenzen. Und wer in Europa predigt, die Ukraine dürfe tief im russischen Feindesland zuschlagen, muss dieselbe Logik gegen das kleine Israel ertragen.
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Das klingt wie eine moralische Bankrotterklärung gegenüber Israel.
Die Shoa bleibt der Abgrund der Menschheit und rechtfertigt jeden Zentimeter Schutzraum für Juden. Aber sie ist keine All-Access-Flatrate für präventive Bombardements fremder Staaten. Missbraucht man die Erinnerung, beschädigt man sie.
Joachim Steinhöfel nennt den Schlag einen „Dienst an der freien Welt“. Teilen Sie gar nichts davon?
Im Gegenteil – das Signal lautet: „Bau Dir schnell eine Bombe, sonst wirst Du zerlegt.“ Ergebnis: Noch mehr Pakistans und Nordkoreas, bloß ohne Sicherheitsratssitz. Ein globales Proliferations-Booster-Pack, kein Dienst an der Freiheit.
Und Deutschland? Ist es, wie Joachim Steinhöfel sagt, „irrelevant“?
Leider ja. Berlin twittert „Staatsräson“, verramscht aber das Gewaltverbot, hält Waffen zurück und übt sich im moralischen Zeigefinger-Yoga. Von Baerbock bis Merz regiert eine Polit-Klasse, die rhetorisch gern zündelt, praktisch aber nur Pyro-Nebeltöpfe wirft. Ergebnis: außenpolitische Clown-Show, die auch im Nahen Osten niemand ernst nimmt. In so einem Setting wäre Schweigen Gold – jede Brandrede aus Berlin klingt wie „Hold my Bierkrug“ und macht den nächsten Konflikt für uns teurer.
Ist Israels Schlag nicht wenigstens historisch gerechtfertigt?
Historisch? Absolut. Juden wurden nicht nur in Europa vernichtet, sondern auch als Minderheit im Nahen Osten jahrzehntelang entrechtet, vertrieben, massakriert. Israel entstand aus der Asche der Shoa – aus einem Europa, das in Gaskammern systematisch sechs Millionen Menschen verbrannte – und aus Pogromen von Aden bis Bagdad. Seit 1948 ist das Land im Dauerbelagerungszustand: fünf große Kriege, ungezählte Intifadas, Raketenbeschuss im Wochentakt, Nachbarn, die die Landkarte ohne Israel drucken.
Deshalb ist meine menschliche Sympathie hundertprozentig bei Israel. Für mich – deutscher Patriot hin oder her – steht hier David im Dauer-Kampf gegen eine ganze Sippschaft von Goliaths. Der biblische Goliath fiel nach einem Stein; der moderne Goliath steht mit Brüdern, Cousins und Schwagern wieder auf – Hisbollah im Libanon, Hamas im Gazastreifen, die Revolutionsgarden in Teheran. Jeder neue Gegner schleudert härtere Steine. Dass Israel trotz allem existiert, sich verteidigt, blüht, ist ein Wunder und verdient Bewunderung.
Und genau deshalb wünsche ich mir für mein Deutschland weniger Verlogenheit und ein bisschen mehr israelische Haltung. Statt ständig moralisierend die Welt zu belehren, sollten wir unser Militär flottmachen, Antisemitismus knallhart bekämpfen und klare Kante ziehen. Aber – und hier kommt der Jurist in mir – rechtlich bleibt dieser Präventivschlag unhaltbar. Darum lautet mein persönliches Dilemma: Herz bei Israel, Mund halten bei völkerrechtlichen Einwänden. Meine Gefühle adeln keine Bomben.
Juristisch bleibt ein Präventivschlag ohne akuten Angriff klarer Rechtsverstoß. Darum bleibt nur eine zweigleisige Haltung: menschliche Sympathie und Bewunderung für Israels Mut und Tatkraft – gerade im Vergleich zu unserer „Muschi-Armee“ – aber politisches Schweigen als einzige Verteidigungslinie, die ich mir als Jurist leisten kann. Deshalb lehne ich Steinhöfels „Hurra“ ab.
Danke für die schnelle Stellungnahme.
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Kommentar von .TS.
@Carl Peter: Netter Vergleich mit dem Feuerzeug, aber er hinkt. Denn der Tisch ist keineswegs homogen sondern die umliegenden Länder in Schiiten und Sunniten tief gespalten, nebst anderen Bruchlinien, und dafür ist man sich oftmals nicht zu schade dann doch mit den Ungläubigen zu kooperieren. Nicht zu vergessen daß ein beschädigtes Feuerzeug durchaus das Potential hat weit über seine eigene Ausdehnung hinaus schwere langwierige Brandschäden verursachen zu können.
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Kommentar von winfried Claus
Das ist doch nur Semitismus!
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Kommentar von Jarno Olbrecht
@Franz Schlappack
Nicht böse gemeint, aber Menschen wie Sie haben noch nicht ganz verstanden worauf es am Ende hinauslaufen wird. Über Ihre - sorry! - verweichlichte westliche Sicht lachen sich die Moslem kaputt. Es gibt das Haus des Islam und das Haus des Krieges, in welches alle Feinde (Ungläubige) sortiert werden. Wer glaubt, dass wir eine Menschheitsfamilie sind, bei der es keinerlei Unterschiede gäbe, wird ein böses Erwachen erleben. Es gibt kaum eine rassistischere und menschenfeindlichere Sekte als den Islam. Aktuell öffnet die sog. westlich-aufgeklärte Toleranz ihm die Tore und er entsendet Millionen junger Männer. Und die kommen nicht um in Frieden und Wohlstand mit uns zu leben. Das sind Eroberer. Die Israelis sitzen mitten drin, umgeben vom Feind, mit absolutem Vernichtungswillen. Daran ändert auch das Geschwätz von Steinhöfel und Konsorten nichts. Geht doch nach Israel und lebt dort ein paar Monate. Dürfte sehr heilsam für das westliche Liberalala sein, welches längst mit woke-linkem Gift durchsetzt ist.
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Kommentar von Jarno Olbrecht
Wenn es gegen die Juden geht, ist auch unsere Seite plötzlich sehr genau... Ich feiere den Angriff, die Juden unterscheiden sich nämlich insofern von uns, dass sie sich nicht von den Moslems auf der Nase herumtanzen lassen. Der Westen schaut seelenruhig zu, wie sie Heerscharen entsenden, die hier als Flüchtlinge getarnt unsere Länder unterwandern. Genauso verhält es sich mit dem feinen Iran. Wenn dieses Mullah Regime erstmal Atomwaffen besitzt, ist das Gejammer wieder groß. Denn auch in unseren Kreisen darf die simple Tatsache nicht ausgesprochen werden, dass es am Ende "Wir oder die" heißen wird. Aber für so viel Realität wird man überall zensiert. Auch beim sauberen Tichy, der Achse und wie die ganzen Hilfskonservativen Blätter heißen.
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Kommentar von Frank Heitmann
Machen wir doch einmal ein paar Schritte zurück und schauen wir uns die Kampfgegend vor über 2500 Jahren an.
Auszug aus der Bibel:
"Wenn dich der HERR, dein Gott, ins Land bringt, in das du kommen wirst, es einzunehmen, und er ausrottet viele Völker vor dir her, die Hethiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind als du, und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir dahingibt, dass du sie schlägst, so sollst du an ihnen den Bann vollstrecken. (5. Mose 7,1 Lut)
Springen wir jetzt in die Zeit nach der Zerstreuung der Juden über die ganze Welt.
Ab ca. 1850 haben sich ein paar Juden zusammen getan, unter der Ansicht, wenn wir jetzt nicht bald ein eigenes Land bekommen von wo wir aus existieren können wird man und nicht weiter dulden.
(Jüdische Historie)
Ab dann wurde Geld gesammelt und es wurde nach der biblischen Voraussage angestammtes Land von den Türken gekauft, die das Gebiet zur der Zeit rechtlich verwalteten. Ein Streifen Land das von unterschiedlichen Volksgruppen besiedelt war. (Palästinenser, Syrer, Libanesen usw.
Also was passiert jetzt in dieser Region. Ab wann wird man Terrorist und wann ist man ein Freiheitskämpfer und ab wann dürfen sich Staaten als demokratisch bezeichnen.
Vieles kommt auf die eigene Sichtweise und der vermittelten Sichtweise von Medien, schulische Vorbildung und Geburtsort in Deutschland an. In der DDR gab es den Begriff Holocaust und Staatsräson nicht, warum muss diese jetzt genauso übernehmen? Ist meine Meinung und Bildung schlechter wie die von Herrn Schmitz oder Steinhöfel.
Nein die Sichtweise der Zusammenhänge ist eine andere, wie die Landkarte mit Israels Grenzen die nicht fix sind, also ständig in Bewegung. Wird hier Gottes Wort umgesetzt?
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Kommentar von Marie F.
Sie werden vermutlich bald hautnah Gelegenheit haben @ Franz Schlappack sich
" historisch in die andere Seite einzudenken"
Islamisches Opferfest verdrängt Pfingsten – alles nur Zufall? | NIUS Live vom 13. Juni 2025
https://www.youtube.com/watch?v=MZwBfjPRn4c
Ehrlich gesagt, das Deppen Michel:In hat es nicht anders verdient.
Völlig link verblödet und fern jeder Geschichts- und Kulturkenntnis..
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Kommentar von Marie F.
"die Büchse der Pandora geöffnet?"
Ich fürchte leider ja. 😓
Der letzte Abschnitt spricht mir aus dem Herzen:
"Ist Israels Schlag nicht wenigstens historisch gerechtfertigt?
Historisch? Absolut. Juden wurden nicht nur in Europa vernichtet, sondern auch als Minderheit im Nahen Osten jahrzehntelang entrechtet, vertrieben, massakriert. Israel entstand aus der Asche der Shoa – aus einem Europa, das in Gaskammern systematisch sechs Millionen Menschen verbrannte – und aus Pogromen von Aden bis Bagdad. Seit 1948 ist das Land im Dauerbelagerungszustand: fünf große Kriege, ungezählte Intifadas, Raketenbeschuss im Wochentakt, Nachbarn, die die Landkarte ohne Israel drucken.
Deshalb ist meine menschliche Sympathie hundertprozentig bei Israel. Für mich – deutscher Patriot hin oder her – steht hier David im Dauer-Kampf gegen eine ganze Sippschaft von Goliaths. Der biblische Goliath fiel nach einem Stein; der moderne Goliath steht mit Brüdern, Cousins und Schwagern wieder auf – Hisbollah im Libanon, Hamas im Gazastreifen, die Revolutionsgarden in Teheran. Jeder neue Gegner schleudert härtere Steine. Dass Israel trotz allem existiert, sich verteidigt, blüht, ist ein Wunder und verdient Bewunderung.
Und genau deshalb wünsche ich mir für mein Deutschland weniger Verlogenheit und ein bisschen mehr israelische Haltung. Statt ständig moralisierend die Welt zu belehren, sollten wir unser Militär flottmachen, Antisemitismus knallhart bekämpfen und klare Kante ziehen. Aber – und hier kommt der Jurist in mir – rechtlich bleibt dieser Präventivschlag unhaltbar. Darum lautet mein persönliches Dilemma: Herz bei Israel..."
Danke.
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Kommentar von Franz Schlappack
Zweu Frage will ich Herrn Schmitz stellen. Statt 100% hinter dem Israelischen Volk zu stehen, kann man nicht hinter allen Menschen stehen? In wie fern gerechtfertigt das was während des 2 WK nicht nur von Deutschland ausgegangene Unrecht, die Gründung Israels auf fremden Boden und die Verdrängung der dort ansässigen Bevölkerung?
Zusatzfrage, haben sie Herr Schmitz mal versucht sich historisch in die andere Seite einzudenken, um festzustellen, daß beide Seiten auf ihre Weise Recht haben?
Leider verfallen hier wohl Schmitz und Steinhoefel in Lagerdenken und schlagen sich auf eine Seite. Beide sollten das runterbrechen auf die Blickwinkel der Betroffenen Gruppen, der Gemeinden und einzelnen Menschen. Wenn ein Mensch von einer Rakete zerfetzt wird, ist es egal welcher Nation er angehört, es ist auch egal ob er fleißig ist oder ein Gelegenheitsdieb. Kein Mensch hat Krieg verdient. Wer humanistisch-pazifistisch ist schlägt sich auf keine Seite oder rechtfertig. Das ist nur ein Wahnwitziger Versuch Gewalt zu legitimieren.
Herr Schmitz haben sie den Mut sich von ihrem Denken zu verabschieden und sei sie Pro Leben ohne wenn und aber, und der Relativierung man könne Israel historisch ja verstehen, das ist nichts anderes als Erbschuld. Krieg ist immer falsch, jeder Versuch das zu begründen oder zu verstehen, legitimiert Krieg.
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Kommentar von David Mattas
Diese Gedankengänge kann ich nachvollziehen . Aber wie soll man den seelischen Zustand desjenigen beurteilen , dessen Eltern in letzter Sekunde dem Holocaust entronnen sind , der eine neu Heimstatt fand nach langem Herumirren und der seitdem von allen Seiten wieder von Feinden umringt ist und um sein Leben und das seiner Leute kämpft , Tag für Tag , Monat für Monat , Jahr für Jahr....Es gibt auf der Welt bereits 51 islamisierte Länder aber das winzige Israel ist ihnen verhasst und ein Dorn im Auge....Es gibt 1,5 Milliarden Muslime ,aber die 13 Millionen Juden ,die es weltweit nur gibt , sind ihr größter Feind ????Ihr größtes Problem ?
Und Europa , statt diesen 13 Millionen Juden ein für allemal Schutz zu gewähren , siedelt es lieber 50 Millionen Muslime an.....??? Wir haben verstanden...Schon lange..Seit Jahrhunderten....Sie nennen sich Christen und lassen sich das Gesäusel der Taquiya einflösen , Tag für Tag , Monat für Monat , Jahr für Jahr...
Immerhin haben sie das abartige Machwerk ihres einstigen Führers verboten , gleichzeitig darf es aber diese anderen Machwerke geben , in denen es legitim ist , andere als Ungläubige herab zu würdigen , ihn dem es legitim ist , ihnen aufzulauern , sie auszurauben , sie abzuschlachten , sollten sich sich nicht zum "wahren Glauben " bekehren.....Derartige Machwerke sind in Europa erlaubt , man darf sie drucken ,verteilen , verkaufen , man darf sie an tausenden Orten zitieren und rezitieren....
Europa , wie tief bis du nur gesunken ??? Wie abgrundtief.......!
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Kommentar von Mad Max
… Ihr Taeser - Israels Präventivschlag aktiviert iranisches Selbstverteidigungsrecht - irritiert.
Ihr Vergleich zum 'Kaperbrief', indem der Iran nun, nach Ihrer Logik, 'jeden Proxy – von Hisbollah bis zu Einzeltätern – als 'bewaffnete Organe des Staates' deklarieren kann', wird doch schon seit Israels Staatsgründung von diversen autoritären Staaten, insbesondere in Nahost, Nord-Afrika, usw., gegen Israel' ausgestellt'. Selbst die unsägliche 'BRD' und die EUdSSR finanzieren mohammedanischen Terror gegen Israel.
Richtigerweise müsste es also heißen; Irans 'Kaperbrief' aktiviert israelisches Selbstverteidigungsrecht.
Und die UNO, meine Güte.
Für autoritäre und totalitäre Regime besteht der Anreiz, Aufmerksamkeit und potenzielle Kritik vom eigenen repressiven Regierungsstil ab- und stattdessen auf einen anderen Staat umzulenken. Autoritäre und totalitäre Regime kritisieren einen einzelnen Staat als Sündenbock, um zuerst von eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Aufgrund besonderer historischer Hintergründe und der in manchen Staaten vorhandenen antisemitischen Tendenzen, bietet sich Israel hierbei als Schellingpunkt (vgl. Schelling 1978) an, so dass sich die Kritik auf diesen Staat konzentriert.
'Demokratische' Staaten schließen sich den israelkritischen Resolutionen aus diversen Gründen an, wie z.B. Vorteilsgewährung innerhalb der Vereinten Nationen.
Quelle: ifo Schnelldienst 7/2015 – 68. Jahrgang – 9. April 2015
https://www.ifo.de/DocDL/ifosd_2015_07_5.pdf
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Kommentar von Carl Peter
Ich habe das, was nicht nur jetzt passiert, meiner Frau an unserem grossen weißen Tisch im Wintergarten zu erklären versucht.
Zuvor musste der Tisch abgeräumt werden, nur ein kleines Feuerzeug blieb darauf liegen.
"Schau, das Feuerzeug ist das jüdische Israel und der ganze Tisch sind die muslimischen Länder und das Feuerzeug soll auch vom Tisch abgeräumt werden.
Angesichts der schieren Größenverhältnisse, sinnbildlich Tisch zum Feuerzeug, doch überhaupt kein Problem."
"Bist Du etwa ein Judenfreund?", fragte spitzfindig und ironisch meine Frau.
"Neinneinnein, ich wundere mich nur, weil nicht alle muslimischen Länder zusammenstehen und gemeinsam den kleinen Judenstaat auslöschen - das müsste doch ratzfatz gehen, oder?"
Mit einer Handbewegung fegte ich das Feuerzeug vom Tisch.
Jetzt war meine Frau richtig erbost - "Was redest Du da für einen Unsinn, darum geht es doch garnicht, es geht darum, was die Juden in und aus Israel den Palästinensern antun, Muslime oder Juden hin oder her."
Ich wollte das "Spiel" nicht von vorne beginnen, und nicht schon wieder auf die Übermacht des Tisches verweisen - hätte ich das kleine Feuerzeug aufgehoben und wieder auf den großen und leeren Tisch gelegt, wäre sie ausgerastet.