Eine schillernde Figur mit Nähe zu Trump - Dick Cheneys Tochter nennt ihn „Mitglied des Putin-Flügels“

Douglas Macgregor hat viele Feldzüge der USA geplant – Jetzt verteidigt er Putins Angriff

von Tara Grimm (Kommentare: 4)

Im Jahr 2020 wurde Macgregor unter der Trump-Administration zum Chefberater des stellvertretenden US-Verteidigungsministers ernannt. Seine Berufung zum US-Botschafter in Deutschland lehnte der US-Senat jedoch ab.© Quelle: Pixabay / 0fjd125gk87,/ Youtube / Macgregor, Montage Alexander Wallasch

Der kontrovers diskutierte Ex-Militär und Feldzugplaner der USA beschreibt in einem Interview ausführlich seine Sicht auf die Ursachen, den Verlauf und das voraussichtliche Ende des Ukrainekriegs. Hier eine Analyse von Tara Grimm.

Es gehört inzwischen zum staatsbürgerlichen Basiswissen, dass Putin ein irrer Diktator ist, seine Invasion der Ukraine einen völkerrechtswidrigen Akt darstellt und dass das US-amerikanisch-europäische Bündnis nicht nur aus Gründen der Solidarität buchstäblich hinter dem ukrainischen Staat und dessen Regierung steht, sondern auch, um westliche Werte wie Demokratie und Freiheit zu verteidigen.

Böse Zungen behaupten, insbesondere Letzteres wäre deshalb so beängstigend, weil es in der Tat die Wahrheit sei.

Dabei beziehen sie sich u.a. auf die Dekrete, mittels derer Präsident Selenskyi „elf pro-russische Parteien verboten und die ukrainischen TV-Sender zu einem Sendekomplex" vereinigt hat, wie das ZDF im März 2022 berichtete und bei der Gelegenheit fragte, ob „dies einen Zensur-Charakter“ habe.

Ein anderes Beispiel für ein vermeintlich diskussionswürdiges Verständnis von Freiheit wird am heutigen Tag auch hinsichtlich des Rechtes auf freie Religionsausübung demonstriert werden, wenn die von der ukrainischen Regierung angeordnete Vertreibung der Mönche der Ukrainischen Orthodoxen Kirche aus ihrem Hauptheiligtum, dem Kiewer Höhlenkloster, beginnt. Ein Vorgang, über den The Times schreibt:

„Die Ukraine hat viele Kriege und Kiew blutige Schlachten erlebt, aber nichts Vergleichbares zu dem Kampf, der am Mittwoch an den gold-überkuppelten Berghängen des Höhlenklosters erwartet wird.“

Doch im Krieg ist bekanntlich alles erlaubt. Und immerhin ist nicht auszuschließen, dass sich unter den ukrainischen Politikern, Journalisten und Kirchenmännern tatsächlich regierungskritische Kräfte, also sogenannte „Putin-Versteher“, befinden, gegen die mit aller Konsequenz vorgegangen werden muss. Denn „Freiheit ist kein Freibrief“, wie es schon „Zeit Online“ formulierte, als sich die Welt noch in einem anderen gerechten Krieg befand, nämlich in jenem gegen Covid-19.

Obwohl die Verantwortlichkeiten sowie die geeigneten Maßnahmen in Bezug auf den Ukraine-Krieg durch Experten in Politik und Medien ebenso zügig und axiomatisch definiert wurden wie zu Zeiten der Pandemie, werden alternative Stimmen zunehmend lauter.

Zu diesen gehört ausgerechnet Douglas Macgregor. Der Ex-Colonel der US-Army und ehemalige Regierungsbeamte spielte nicht nur eine bedeutende Rolle während des Golf-Krieges und bei der Bombardierung Jugoslawiens, im Vorfeld derer er General Wesley Clark, dem damaligen militärischen Kommandeur der NATO, als Top-Planer zuarbeitete. Als herausragender Militärstratege war er außerdem an der Entwicklung der Strategie für die US-Invasion des Irak beteiligt.

Im Jahr 2020 wurde er unter der Trump-Administration zum Chefberater des stellvertretenden US-Verteidigungsministers ernannt. Seine Berufung zum US-Botschafter in Deutschland lehnte der US-Senat jedoch ab.

Zahlreiche Äußerungen Macgregors stießen damals auf wachsende Kritik. So bezeichnete ihn Liz Cheney, Republikanerin und Tochter von Dick Cheney, als „Mitglied des 'Putin-Flügels der Republikanischen Partei'“ und CNN bescheinigte ihm eine lange „Geschichte fremdenfeindlicher und rassistischer Kommentare“, weil er unter anderem behauptet hatte, muslimische Migranten würden möglicherweise mit dem Ziel nach Europa kommen, dieses in einen islamischen Staat zu verwandeln.

Wenig überraschend nimmt der Mann, welcher das „deutsche kulturelle Konzept von Vergangenheitsbewältigung (...) als ,kranke Mentalität' [bezeichnete]“, nun auch bei der Bewertung der Vorgänge in der Ukraine eine Position ein, die nicht nur jener seiner eigenen Regierung diametral entgegensteht.

In einem kürzlich erschienenen Interview beschreibt er ausführlich seine Sicht auf die Ursachen, den Verlauf und das voraussichtliche Ende des Krieges.

Das Interview beginnt mit der Frage, ob die an die Ukraine gelieferten Panzer womöglich von US-amerikanischen Soldaten gesteuert werden. Macgregor hält das für unwahrscheinlich und vermutet hier Kämpfer aus Polen, Tschechien, Litauen, Lettland, Norwegen oder auch aus Großbritannien. Die Amerikaner seien vorrangig mit geheimdienstlichen Aufgaben beschäftigt, wie zum Beispiel der Weiterleitung von Daten der Überwachungssatelliten an die ukrainischen Streitkräfte in Echtzeit.

Doch die US-Geheimdienste achteten bei der Rekrutierung von Söldnern grundsätzlich nicht auf das Herkunftsland. Schließlich sei die CIA „ein Arbeitgeber, der die Chancengleichheit fördert“, so Macgregor, weshalb jeder eingestellt werde, der für Geld kämpfen will.

Und Macgregor weiter:

„Sehen Sie, wir haben das früher schon gemacht. Wir haben Montagnards (Bewohner des Zentralen Hochlands von Vietnam, Anm.d.Red.) rekrutiert, (...) um für uns in Vietnam zu kämpfen. Wir haben sogar ehemalige ISIS-Kämpfer rekrutiert, um für uns im Nahen Osten zu kämpfen. Das ist eine althergebrachte Übung, nichts Neues.“

Eines der Probleme in diesem Krieg sei jedoch die fehlende Strategie. Das Einzige, was die Administration geplant habe, sei, Russland zu schaden. Denn niemand glaube ernsthaft, dass Russland zerstört werden könne. Und niemand mit klarem Verstand würde glauben, dass die Regierung gestürzt wird. Alles, worauf man setze, sei die Überzeugung, dass man Russland dazu bringen könne, sich zurückzuziehen, wenn der Krieg nur lange genug andauert. Aber dasselbe habe man schon im Vietnamkrieg geglaubt, nur um schließlich eines Besseren belehrt zu werden.

Die Medien würden dabei eine wichtige Rolle spielen, erklärt Macgregor dann. Solange Selenskyj Besucher empfangen und offen herumlaufen könne, solange er „demonstrieren kann, dass er der Führer der Ukraine ist, umgeben von diesen Truppen u.s.w., glauben die Leute daran, dass es dazu kommen könnte.“

Für die Hoffnung auf einen eventuellen Sturz des russischen Präsidenten Putin sieht Macgregor keinerlei stützende Beweise. Dies seien „Analysen ohne Grundlagen und Fakten.“ Die Lage des ukrainischen Präsidenten schätzt er dagegen kritischer ein:

„Ich würde sagen, dass Mr. Putin in seiner Position weitaus sicherer ist als Mr. Selenskyj in seiner. Mr Selenskyj sollte weitaus besorgter darüber sein, dass die Leute um ihn herum plötzlich entscheiden, ihn nicht länger zu brauchen oder dass seine Nützlichkeitsdauer abgelaufen ist. Er könnte einfach verschwinden. Die Vereinigten Staaten, das vergessen wir immer, sind eine See- und Luftmacht. (...) Wenn die Dinge sich schlecht entwickeln und sie unseren Interessen nicht mehr dienlich sind, dann setzen wir uns in unsere Schiffe und Flugzeuge und fliegen und segeln davon. Selenskyj kann nirgendwo hinsegeln, es sei denn, wir nehmen ihn mit. (...) Ich würde sagen, er ist in sehr viel größerer Gefahr. Jeden Tag. Ich bin mir sicher, dass er jeden Morgen, wenn er aufwacht, dankbar dafür ist, dass er atmet.“

Und möglicherweise würde sich das Ganze auch nicht mehr allzu lange hinziehen, fährt Macgregor fort. Berichte über Evakuierungen würden zeigen, dass die Ukrainer wüssten, dass eine russische Großoffensive bevorstünde. Dieser hätten sie kaum mehr etwas entgegenzusetzen, da ihre Ressourcen erschöpft seien. Was das Gegenteil der Situation der russischen Streitkräfte wäre, da diese bisher noch nicht einmal annähernd ihr Potenzial bezüglich Technik und Personalstärke genutzt hätten.

Selenskyj sei nichts mehr geblieben, als öffentliche Präsenz zu zeigen und zu demonstrieren, dass er am Leben ist, dass man kämpfen werde und dass der Sieg immer noch möglich sei. Würde er das nicht tun, kämen die Leute womöglich auf die Idee, ihn nicht länger zu unterstützen.

Auf die Frage, ob US-Außenminister Blinken wohl tatsächlich verrückt genug gewesen sein sollte, das zehnminütige Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow am Rande des G20-Gipfels, Anfang März in Indien, nicht für diplomatische Verhandlungen zu nutzen, sondern, wie von ihm behauptet, für das Statement, die USA würden die Ukraine so lange wie eben notwendig unterstützen, antwortet Macgregor:

„Nun, das ist eine unfaire Frage, denn ich muss (...) das mit ,Ja' beantworten. (...) Ich kenne ihn nicht persönlich, und er mag letztlich ein netter Typ sein. Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass er und seine Mitverschwörer im Weißen Haus und in der Bundesbürokratie nicht in derselben Welt leben wie Sie und ich. Die haben beschlossen, dass sie im Recht sind und dass sie moralisch über allen anderen stehen. Und dass, was auch immer sie tun, gerechtfertigt ist. Sie lassen auch die Möglichkeit vollkommen außen vor, dass wir uns am Abgrund einer finanziellen Krise befinden, die uns zerstört. (...) Es sind die Leute, die sagen, dass das keine Rolle spielt. Dass wir das Finanzsystem kontrollieren ... Nun, viel Glück dabei. Das hat in den vergangenen 5000 Jahren nicht besonders gut funktioniert. (...) Ich bin mir sicher, dass Lawrow nett war, denn er ist ein Gentleman. Und vermutlich ist er dann gegangen und hat gesagt: Danke, dass Sie noch einmal bestätigt haben, was wir bereits wussten.“

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Was die NATO anbelangt, erläutert Macgregor dann, so ginge es um die Frage, wann diese ihre Bestrebungen aufgibt, die Ukraine in eine „permanente und existenzielle Bedrohung für Russland“ zu verwandeln. Denn das sei es, worum es im Grunde bei all dem gehe. Die USA habe seit 2014 in großem Maße investiert, um die ukrainische Armee aufzubauen. Zum Zeitpunkt der russischen Invasion hätten die ukrainischen Streitkräfte über 600.000 Soldaten verfügt, davon seien 400.000 reguläre Truppen und 200.000 Reservisten gewesen.

Diese seien ausschließlich auf die Zerstörung Russlands ausgerichtet gewesen. Zunächst habe man die abtrünnigen Donbass-Republiken im Osten angegriffen. Später wollte man dann die Krim zurückerobern, welche historisch gesehen nie Teil der Ukraine, sondern spätestens seit 1776 russisch gewesen sei.

Washington, London, Paris und Berlin hätten sich darauf eingeschworen, „auf Kurs zu bleiben.“ Eine Haltung, die jedoch in Deutschland zunehmend an Kraft verlieren würde, wo die Zustimmung für diesen Krieg nie besonders hoch gewesen sei. Die Schwierigkeit hinsichtlich einer möglichen Beendigung des Krieges läge insbesondere in den schwammigen Formulierungen über das zu erreichende Ziel. Macgregor erklärt:

„Wir geben nicht auf, solange Putin an der Macht ist ... solange er nicht tot ist ... solange Russland in der Ukraine nicht besiegt ist – das sind lächerliche Statements, die auf keinerlei Fakten basieren und deren Eintreffen ausgeschlossen ist. Und wenn man diese Erklärungen öffentlich abgegeben hat, versetzt einen das natürlich in die unbequeme Lage, dass man sich von diesen nicht zurückziehen kann.“

Daher hätten Washington, London, Paris und Berlin enorme Schwierigkeiten, einen Ausgang zu finden, der es ihnen erlaubt, trotzdem „vernünftig, intelligent und zuverlässig“ zu erscheinen. Doch diese Möglichkeit gebe es nicht, da man letztlich einräumen müsse, falsch gelegen zu haben.

Russland sei nicht, wie vorgesehen, isoliert worden. Die russische Wirtschaft stünde ausgesprochen gut da. Es gebe keinen Mangel an Handelspartnern. Auch sanktionierte Waren kämen über Drittländer noch immer nach Europa. Das Ganze sei eine Farce.

In Bezug auf den Beginn des Krieges erklärt Macgregor, die Russen seien ursprünglich deshalb in die Ukraine einmarschiert, weil sie geglaubt hätten, auf diesem Wege mit dem Westen eine Einigung über die Donbass-Gebiete erzielen zu können.

Doch dann hätten sie herausgefunden, dass der Westen nicht an einer Lösung interessiert war, sondern an der Zerstörung Russlands. Daher sei Moskau inzwischen dazu übergegangen, dem Westen klarzumachen, dass dessen „haarsträubende Forderungen keinen Sinn machen.“

Und nun, so Macgregor weiter, sei ein Zeitpunkt gekommen, an dem die realistische Möglichkeit bestünde, dass sich die Europäer von den USA abwenden. Europa sei durch den Krieg wirtschaftlich extrem getroffen worden und die Menschen hätten keinerlei Interesse daran, gegen Russland in den Krieg zu ziehen, sondern zögen eine Verhandlungslösung vor.

Die Zeitspanne bis zur Beendigung des Krieges würde einerseits vom militärischen Vorgehen der Russen abhängen und andererseits von den europäischen Regierungen. Bei diesen, wie zum Beispiel in Italien oder in Frankreich, könne man inzwischen leichte Bewegungen in Richtung einer Verhandlungsbereitschaft erkennen.

Das wichtigste Glied in dieser Kette sei jedoch Deutschland. „Man fragt sich, wie lange Mr. Scholz sich in seinem Job noch halten kann“, sagt Macgregor wörtlich. Und er fügt hinzu:

„Wenn Berlin erst einmal wankt, und ich denke, das wird passieren, weil die Deutschen das einfach nicht länger hinnehmen, dann wird die Welt sich ändern. Denn wenn Berlin beschließt, sich abzuwenden, werden andere europäische Staaten folgen. Alle werden sagen: Genug ist genug. Wir brauchen jetzt eine Regelung.“

Und bezüglich der Rahmenbedingungen einer solchen Vereinbarung erklärt Macgregor:

„Alle Kriege spielen sich stets in Europa ab, mindestens seit den letzten 500 bis 1000 Jahren. Und sie wurden immer durch eine Art territorialer Korrektur beigelegt, mit einem Austausch von Gebieten usw. Also das ist es, was passieren wird. Aber es geht auch um die Neutralität dessen, was von der Ukraine übrigbleiben wird. Und das ist tatsächlich eine gute Frage.“

Unabhängig davon müsse der Krieg, auch wegen der hohen Opferzahlen, schnellstmöglich beendet werden. Doch Selenskyj sei eine Marionette der USA und würde nicht aufgeben bzw. sein Vorgehen ändern, solange Washington dies nicht täte.

Putin wiederum würde sich ebenfalls nicht zurückziehen. Er habe in den vergangenen Jahren immer wieder deutlich gemacht, dass er eine Erweiterung der NATO in Richtung der russischen Grenze nicht akzeptieren würde. Doch Putin habe nicht nur feststellen müssen, dass er bezüglich des Minsker Abkommens belogen wurde, sondern auch, dass der Westen an einer Verhandlungslösung gar nicht interessiert gewesen sei.

Dabei hätte sich seine ursprüngliche Erwartungshaltung zunächst lediglich darauf bezogen, dass die russischstämmigen Menschen im Donbass als gleichberechtigte ukrainische Bürger behandelt werden. Doch stattdessen habe man diese im Rahmen einer „furchtbaren Ukrainisierung“ dazu zwingen wollen, ihre Sprache und ihre Kultur aufzugeben.

Als dies auf Widerstand traf, habe Kiew unmittelbar nach dem Putsch im Jahr 2014 damit begonnen, den Donbass zu beschießen. Dabei wären 14.000 Menschen gestorben, und zwar lange bevor Putin einmarschiert sei. Weshalb Putins Argument, der Westen sei mit Russland lange vor der Invasion im Krieg gewesen, durchaus zuträfe.

Gegen Ende des Interviews wird ein weiterer Grund erörtert, der möglicherweise zum russischen Einmarsch geführt haben könnte. Dieser bestünde in circa 25 Biolaboren, die sich laut Macgregor auf ukrainischer Seite in direkter Nachbarschaft zu Russland befunden hätten. Konkret führt er aus:

„Viele von ihnen liegen sehr nahe an der russischen und weißrussischen Grenze. Einige wurden inzwischen offenbar von den Russen übernommen. Sie sind hineingegangen, haben über das, was da drinnen war, die Kontrolle übernommen. Mir wurde berichtet, dass es eine Menge Beweise dafür gab, dass dort an biologischen Waffen gearbeitet wurde, sogar im genetischen Bereich. Diese wurden entwickelt, um Menschen slawischer Abstammung zu treffen, speziell die slawische Bevölkerung in Russland. Das ist ein sehr verstörendes Thema. Hier, in den USA, haben wir das verboten. Hier ist es gegen das Gesetz. Aber wir waren an zivilen Laboreinrichtungen in China und in Übersee beteiligt. Und jeder, der jetzt davon redet, dass China das böse Coronavirus entwickelt hat, vergisst, darauf hinzuweisen, dass die Chinesen in unseren Laboren in North Carolina gearbeitet haben, als die Obama-Administration diese Gain-of-Function-Sache entdeckt hat und erklärte, dass dies gegen das Gesetz ist und hier nicht durchgeführt werden kann. Also hat man Regelungen getroffen, um dies nach China auszulagern. Und eines der ausgewählten Labore war jenes, welches dann die Kontrolle über das Virus verloren hat. Das nehmen wir jedenfalls an, und ich denke, dass das stimmt. (...) Eine ähnliche Situation haben wir in der Ukraine. Das ist dort der Wilde Westen, oder ist es für eine gewisse Zeit gewesen. Hoffnungslos korrupt. Für Geld kann man dort alles bekommen, was man will. Wir wissen zum Beispiel, dass zwischen 50.000 und 60.000 ukrainische Kinder verschwunden sind. Verschwunden seit Beginn des Krieges. Wir können lediglich langsam anfangen uns den Horror vorzustellen, dem diese Kinder ausgesetzt sein müssen. Die Ukraine ist kein normaler Staat, wie wir uns ihn vorstellen. Und aktuell ist er noch schwächer, konfuser und chaotischer als jemals zuvor. Und diese Labore scheinen eine echte Bedrohung für die Russen darzustellen. Darum haben die Russen wohl keine Zeit verschwendet, diese zu untersuchen. Ich kenne nicht alle Details. Was ich Ihnen gesagt habe, ist alles, was ich weiß. Inwieweit Hunter Biden und andere Familienmitglieder darin verwickelt waren, darüber weiß ich nichts. (...) Doch so gut wie alles, was den Amerikanern und den Menschen im Westen über diesen Krieg erzählt wurde, ist nicht zutreffend.“

An dieser Stelle geht Macgregors Interviewer auf die eidesstattliche Aussage von Victoria Nuland ein, die diese als Bidens Unterstaatssekretärin, zuständig für die Ukraine, im Jahr 2022 vor dem US-Kongress tätigte. Dabei gab sie an, dass die Ukraine über „biologische Forschungseinrichtungen“ verfüge. Sie erklärte außerdem, dass man besorgt sei, die Labore könnten unter russische Kontrolle gelangen, weshalb man mit den „Ukrainern dahingehend zusammenarbeitet, wie verhindert werden kann, dass jegliches Forschungsmaterial in die Hände von russischen Kräften fällt.“

Der Vollständigkeit halber sei hier auch erwähnt, dass die WHO laut Reuters die Ukraine bereits im März 2022 aufgefordert hat, hochgefährliche Pathogene in ihren Biolaboren zu zerstören. Auf eine Nachfrage von Reuters erklärte die WHO, bereits seit Jahren mit ukrainischen Laboren zusammenzuarbeiten, um sie darin zu unterstützen, die „zufällige oder absichtliche Freisetzung von Pathogenen [zu verhindern].“

Und wie, glaubt Militärexperte Macgregor nun, wird sich die Lage in der Ukraine entwickeln?

Seiner Einschätzung nach, wird Putin die russischen Truppen in absehbarer Zeit in Richtung Kiew schicken. Aus militärischer Sicht hätte Moskau keine andere Wahl, als die Versorgungswege aus Polen abzuschneiden. Macgregor erklärt:

„Dieser Krieg wird nicht enden ... und das haben die Russen begriffen ... er wird nicht enden, bis Hunderttausende von Soldaten rings um Kiew stehen. Es ist ziemlich simpel: Die lebenserhaltenden Maßnahmen gehen weiter. Der Nachschub, der über Polen kommt, ist noch nicht beendet. Mit anderen Worten, sie werden nach wie vor beliefert. Sie bekommen weiterhin Geld, sie erhalten weiterhin Unterstützung durch Vertragspartner (Geheimdienstinformationen, Anm.d.Red.), sie werden weiter mit Söldnern versorgt, was eine andere Form von Unterstützung durch Vertragspartner darstellt. Die Russen wissen, dass sie (...) zum Zentrum müssen. Und das ist Kiew.“

Die Frage stellt sich, wie die Reaktion der NATO im Fall eines derartigen Vormarsches der russischen Streitkräfte ausfallen würde. Eine Eskalation scheint unvermeidbar. Am Ende werden allerdings die Guten gewinnen. Wer die Guten sind überlassen wir dem Urteil der Experten.

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