Falls Sie sich fragen, welchen Nutzen die Sozialen Medien haben....

Ein Post auf Facebook: „Ich rede davon, dass Menschen hungern und frieren“

von Bertolt Willison (Kommentare: 1)

Wir warten auf das, was kommen mag, oder versuchen dagegen anzugehen, aufzustehen.© Quelle: pixabay / geralt

Sind wir nicht alle, und nicht nur in diesen Tagen, abhängig von den Informationen, die andere uns anbieten? Wir müssen daran glauben, dass Zitate korrekt wiedergegeben werden und Sachverhalte gründlich recherchiert und verifiziert wurden.

Und zwar von den Journalisten, Politikern und Wissenschaftlern, denen wir folgen, auf welchen Kanälen auch immer, ob Mainstream oder alternativ, ob Fernsehen, Hörfunk, Papier oder Internet.

Auch in unserer kleinen privaten Welt sind wir nichts ohne ein bestimmtes Maß an Vertrauen zu dem, was uns unser soziales Umfeld sagt.
Aus diesem Informationspuzzle, das wir mit kritischem Blick für bare Münze nehmen oder verwerfen, und das so mehr ist als das, was wir mit unseren eigenen Sinnen aufnehmen können in jedem Moment, setzen wir unser Weltbild zusammen.

Und sind dann beruhigt in der Komfortzone oder befürchten Schlimmes. Warten auf das, was kommen mag, oder versuchen dagegen anzugehen, aufzustehen.
Des Volkes Stimme ist die Summe unserer Einzelstimmen. Immer mehr Facebook-, Twitter-, Telegram-User haben Angst vor dem Winter, fühlen sich von der Politik und den Mächten, die offenbar dahinterstehen, verraten und verheizt.

Diese Gefühlslage ist entstanden aus eigenem Erleben und (bis jetzt) aus den Informationen, die man individuell zusammengetragen und als glaubwürdig abgespeichert hat.

Holle Jahn hat eine Momentaufnahme seines Befindens jetzt auf Facebook geteilt. Wer Holle Jahn ist, weiß ich nicht. Ob links, rechts, grün, radikal, gemäßigt, arm oder reich, religiös oder nicht, hetero, schwul oder sonst irgendwas. Ein Mensch oder ein Troll. Ist mir auch egal. Das, was er sagt, spricht mir aus der Seele.

Auch wenn er, wie er selbst zu Beginn seines Posts sagt, kein politischer Experte ist und nicht alles, was er schreibt, ausgegoren erscheinen mag. Oder vielleicht gerade deswegen.

Es gibt viele Holle Jahns unter uns. Jahn nennt viele Zahlen, keine davon habe ich hier überprüft. Wer faktische Fehler findet, soll das gerne kommentieren. So helfen wir auch Holle Jahn unbekannterweise.


Hier der Facebook-Eintrag von Holle Jahn:

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"Ganz ehrlich.

Ich bin mir bewusst, dass ich kein Politexperte bin, aber das sind wohl auch die wenigsten hier.

Ich habe allerdings gesunden Menschenverstand und bin durchaus in der Lage, mir ein Bild über die derzeitige Lage in unserem Land machen zu können. Um ein wirklich umfassendes Bild erzeugen zu können, ist es leider heutzutage notwendig, auch auf Medien außerhalb des Mainstreams zurückzugreifen, da der Mainstream nur innerhalb eines bestimmten Meinungskorridors berichtet.

Inzwischen bin ich sogar der Überzeugung, dass unsere Medien nicht nur Teile der Wahrheit weglassen oder beschwichtigen, nein, es wird sogar dreist gelogen.

Als Beispiel wird uns in der Tagesschau gesagt, dass die Gasversorgung gesichert sei. Dies kann gar nicht möglich sein! Wir verbrezeln 55 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland jedes Jahr. Um diese Menge anders als mit Pipelines erhalten zu können, müssten knapp 700 Tanker Tag und Nacht nur für uns unterwegs sein. Es gibt aber weltweit nur 300 davon!
Selbst wenn wir unseren Gasverbrauch um die Hälfte reduzieren könnten (was von jetzt auf gleich unmöglich ist) würden alle Tanker der Welt nicht einmal für Deutschland ausreichen. Von der noch zu bauenden Infrastruktur in unserem Land rede ich da noch gar nicht.

In einer Nachrichtensendung zu verkünden, unsere Gasversorgung sei sicher, ist also eine wissentliche Lüge.

Aber selbst, wenn es tatsächlich möglich wäre, ohne russisches Gas und Öl unseren Bedarf zu decken, kann ihn niemand mehr bezahlen. Der Einkaufspreis hat sich inzwischen versechsfacht und alle Experten sind sich einig, dass dieser bald verzehnfacht ist.

Und bei sprunghaft steigender Inflation, die eine Entwertung unserer Arbeitslöhne bedeutet, wird sich diesen Luxus bald kaum ein normaler Verdiener leisten können. Selbst die Besserverdiener werden es schon bald spüren.

Das Ganze hat zur Folge, dass wir nicht einfach in eine Wirtschaftskrise schlittern, es bedeutet den totalen Kollaps unserer Wirtschaft und die Verarmung der Menschen. Ich rede nicht von etwas ärmer, ich rede davon, dass Menschen hungern und frieren.

Und das kann jeden treffen, auch diejenigen die jetzt noch die Sanktionen befürworten.

Es werden reihenweise Menschen in die Privatinsolvenz gehen. Sie werden ihre Hauskredite nicht mehr bedienen können und ihre Häuser verlieren. Durch die extrem aufgeblasenen Immobilienpreise wurden die Häuser überteuert gekauft.

Durch die Flut an, über die Banken, angebotenen Immobilien wird die Immobilienblase platzen und nur wenig Erlös erzielt werden. Die Menschen werden mit Hunderttausenden Euro ins Minus rutschen und Privatinsolvenz anmelden. In der Privatinsolvenz geht niemand mehr arbeiten, keiner schuftet vierzig Stunden, um bedeutend weniger im Sack zu haben als ein Sozialhilfefall.

Der Industrie fehlt es schon jetzt an Arbeitern, besonders in den unteren Lohngruppen. Sie wird reihenweise abwandern in Länder, deren Arbeitslohn- und Energiekosten (weil sie sich nicht an antirussischen Sanktionen beteiligen) moderater sind.

Die Event- und Gastronomiebranche bekommt den Todesstoß, nachdem sie durch Corona ja eh schon zum Galgen geführt wurden, auf Spaß, Unterhaltung und ähnlichem Luxus verzichtet der Mensch als Erstes, wenn das Geld knapp wird. Dienstleistungen (Frisör, Haushaltshilfe, Lieferdienste u.ä.) werden nicht mehr in Anspruch genommen und so weiter und so fort.

Menschen des Mittelstandes, die noch ein respektables Auskommen haben, werden ihre Jobs verlieren.

Arbeiter der unteren Lohngruppen brauchen drei Jobs, um ihre Rechnungen bezahlen zu können. Oder sie geben auf und wandern in die Sozialsysteme ab, was einen finanziellen Kollaps unserer Sozialsysteme zur Folge haben wird.
Zu unteren Lohngruppen gehören auch Pflegepersonal und Angestellte, die die Infrastrukturen unseres Landes pflegen ... Auch hier wird ein Einbruch der schon zu wenigen vorhandenen Arbeitskräfte entstehen.

Durch Energiekosten wird der Bauer keine Chance mehr haben, wirtschaftlich zu arbeiten. Die Preise für Nahrung werden in Höhen schnellen, dass die Menschen Kartoffeln klauen müssen, statt kaufen, bis der Bauer entkräftet aufgeben wird zu produzieren. Die Nahrungsknappheit wird sprunghaft ansteigen. Die Infrastrukturen unseres Landes werden nicht aufrechterhalten bleiben.
Letztendlich wird auch die Sicherheit durch Polizei und Feuerwehren und Gesundheitssystem nicht mehr gewährleistet sein.

Wir sind auf direktem Weg mit Vollgas in Richtung "Entwicklungsland".
Und das alles, weil wir an Sanktionen und kriegsunterstützende Maßnahmen festhalten, die uns in den Ruin treiben aber der Gegenseite nicht Mal annähernd so viel Schaden zufügen wie uns selbst.

Russland wird seine Energieressourcen trotzdem los, sogar zu besseren Preisen als vorher, da der Weltmarktpreis durch unsere Sanktionen gestiegen ist. Von fast 200 Ländern dieser Erde beteiligen sich nur 37 an den Sanktionen, der Markt für russische Bodenschätze ist absolut nicht gefährdet.
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Und wenn man jetzt auch noch weiß, dass Indien ihre Öl-Einkäufe in Russland verdreifacht haben und wir Öl auch über Indien beziehen, sollte jedem klar sein, dass wir immer noch russisches Öl kaufen, nur sehr viel teurer und über dritte Taschen, die dadurch sicher nicht leerer werden.

Ich würde ja einsehen, dass mein Wohlstand für Frieden und Freiheit in Europa etwas schrumpft. Aber unser Wohlstand löst sich gerade in Luft auf und das für kleinste marginale Wirkung auf Frieden und Freiheit.

Es geht auch gar nicht, für oder gegen Putin zu sein. Es geht nicht um pro oder anti USA. Es geht mir nicht um Nazis in der Ukraine. Es geht darum, dass wir ganz Europa in eine Krise stürzen, dessen Ausmaß größer ist als die Krise, die den Grundstein zum zweiten Weltkrieg darstellt.

Unser Leben, unsere Gesellschaft, unsere Freiheit, unsere Diplomatie innerhalb Europas werden sich davon nicht so schnell erholen und zu unseren Lebzeiten nicht mehr dieselben sein.

Dieser Prozess ist eigentlich nur noch aufzuhalten, wenn die Energiepreise drastisch sinken, und ja, das bedeutet endlich diplomatische Verbindung mit Putin aufzunehmen. Wir können ein Land, das Rohstoffe, Bodenschätze und Nahrung autark im Überfluss besitzt, nicht ausdörren. Schon gar nicht, wenn nicht wirklich die gesamte restliche Welt mitmacht. Warum wird an dieser offensichtlich zum Scheitern verurteilten Taktik festgehalten?

Wenn im Winter die Heizungen kalt sind und das Licht ausbleibt, geht der Bevölkerung hoffentlich endlich ein Licht an.

Ich bin immer der Meinung, dass im Privaten jeder erstmal seine Welt heile halten sollte, bevor er sich um die Probleme anderer kümmern kann. Dieser Meinung sollten sich vor allem unsere Politiker annehmen. Versuchen die Welt zu retten können sie immer noch, wenn Deutschland gerettet ist.

Danke fürs Lesen."

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