David gegen Goliath

Eklat auf Aktionärsversammlung: Schwere Vorwürfe gegen Milliardär und Gates-Kumpel Warren Buffett

von Tara Grimm (Kommentare: 3)

Vor dem Hintergrund von buchstäblich unendlichen finanziellen Mitteln dürften der Erhalt und Zuwachs an Macht oftmals die letzte sinnstiftende Lebensaufgabe darstellen.© Quelle: Youtube / CNBC Screenshot

Warren Buffett gehört zweifellos zu den „Goliaths“ dieser Welt. Sein Unternehmen „Berkshire Hathaway“ stand im Jahr 2021 mit einem Umsatz von mehr als 270 Milliarden USD auf der Liste der zehn größten Unternehmen der USA.

Ähnlich wie andere Milliardäre beschloss auch Buffett Anfang der 2000er Jahre, ein Philanthrop zu werden. Wie „Zeit Online“ seinerzeit berichtete, habe Buffett 2021 „einen Meilenstein“ erreicht. Mit einer weiteren Milliardenspende sei er dem im Jahr 2006 angekündigten Ziel näher gerückt, sein gesamtes Vermögen für wohltätige Zwecke abzugeben.

„Die Gesellschaft weiß etwas mit meinem Geld anzufangen – ich nicht“, zitierte ihn „Zeit Online“ jubilierend, als glaubte sie tatsächlich an die Mär vom altersweisen Mann, der nach einem selbstverständlich durchweg rechtschaffenen Arbeitsleben Hut und Macht an den Nagel hängen würde, um fortan in stiller Zurückgezogenheit seinen Hobbys nachzugehen.

In Wirklichkeit leitete Buffett mit dem Einstieg in die Philanthropen-Karriere eine massive Ausdehnung seiner Möglichkeiten zur globalen Einflussnahme ein. Was wiederum durchaus als Hobby bezeichnet werden könnte, wenn man bedenkt, dass vor dem Hintergrund von buchstäblich unendlichen finanziellen Mitteln der Erhalt und Zuwachs an Macht oftmals die letzte sinnstiftende Lebensaufgabe darstellen dürften.

Nun ist Warren Buffett mitsamt seinem „Hobby“ in die Schlagzeilen geraten. Wie u.a. die „Daily Mail“ berichtet, kam es kürzlich bei einer Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway zu einem Eklat, als ein Investor während einer Wortmeldung die Gründe dafür nannte, weshalb er eine Trennung der Positionen des Aufsichtsratsvorsitzenden und des Geschäftsführers – beide bislang in Personalunion durch Buffett besetzt – befürworten würde.

Bei dem Redner handelte es sich um Peter Flaherty, Vorsitzender des National Legal and Policy Center (NLPC), einer US-amerikanischen Organisation konservativer Ausrichtung, die 1991 gegründet wurde und sich für die Einhaltung ethischer Standards in allen relevanten gesellschaftlichen Bereichen einsetzt.

Was Flaherty zu sagen hatte, führte zu Empörung im Saal, der vorzeitigen Beendigung seiner Redezeit und schließlich zu seiner Festnahme:

„Hätten wir einen unabhängigen Vorsitz, würde das Unternehmen weniger mit Mr. Buffetts politischen Aktivitäten in Verbindung gebracht werden. Er spendete mehrere Milliarden an die Bill and Melinda Gates Foundation. Wie Bill Gates erklärte, als er noch mit seiner Ehefrau zusammen war: 'Wenngleich die Stiftung unsere Namen trägt, stammt im Prinzip die Hälfte unserer Mittel von Warren Buffett.'

Wenn die ,woke' Kultur eine Krankheit ist, dann ist Philanthropie das Virus. Die Gates Foundation finanziert überall im Land die ,Critical Race Theory', einschließlich der Lehre, Mathematik sei in sich rassistisch.

Die Gates Foundation bietet das Werkzeug für die Theorie der ,Gender-Identität', die behauptet, das Geschlecht sei ein Ergebnis von ,gesellschaftlich und kulturell konstruierten Vorstellungen'. Das ist eine Lüge. Das Geschlecht ist kein gesellschaftliches Konstrukt. Es ist eine genetische und biologische Tatsache.“

An dieser Stelle wurde Peter Flaherty ein erstes Mal unterbrochen. Mit der Bemerkung, er würde sich nicht zensieren lassen, fuhr er fort:

„Wir wissen, wie wichtig Bill Gates die Kinder sind. Er traf Jeffrey Epstein und reiste viele Male mit ihm, und das nachdem Epstein wegen sexueller Verbrechen verurteilt worden war.“

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Nach diesen Worten wurde es turbulent, und Flaherty musste seine Rede letztlich abbrechen. Was er noch vorhatte zu sagen, kann auf der Homepage des NLPC nachgelesen werden:

„Die Gates Foundation hatte einen gewaltigen Einfluss auf das Fiasko hinsichtlich der COVID-Maßnahmen. Bill Gates verteidigte Chinas COVID-Politik und dementiert noch immer die Möglichkeit, dass das Virus aus einem Labor stammt, obwohl selbst die US-Geheimdienste widersprechen.

Die Gates Foundation ist womöglich der größte Spender für die Maschinerie des ,dunklen Geldes', auch bekannt als Arabella Associates, die Projekte wie ,Defunding the Police' (Aufruf zum Kürzen der finanziellen Mittel kommunaler Polizeikräfte, Anm.d.Red.) finanziert und dadurch amerikanische Städte unbewohnbar macht.

Das Geld geht außerdem an Gruppen, die bedrohliche und geschmacklose Demonstrationen vor den Häusern von Richtern des Obersten Verfassungsgerichtes durchführen. In aller Stille hat Mr. Buffett mehr als vier Milliarden USD an Gruppen fließen lassen, die sich im Auftrag der Susan Thompson Buffett Foundation für Abtreibungen einsetzen. Vier Milliarden für als Philanthropie verschleierten Lobbyismus.

Bill Gates beklagte die politische Polarisierung und sorgte sich sogar lautstark wegen eines möglichen Bürgerkrieges. Doch es sind die Milliardäre, welche die schrillsten und extremsten Aktivisten finanzieren, die unser Land auseinanderreißen. Ironischerweise hat Mr. Buffett ausgeführt, dass Firmenmanager eine Menge Menschen wütend machen können, wenn sie sich selbst in umstrittene Angelegenheiten einbringen.

Anheuser-Busch findet das gerade heraus. Das Unternehmen kann seine Transgender-Werbekampagne mit Dylan Mulvaney nicht zurückziehen, da ihm durch seine lange Unterstützung für Aktivisten, welche in Sekundenschnelle angreifen würden, die Hände gebunden sind. Dafür erhält Anheuser-Busch eine perfekte Note auf der Punktekarte der Menschrechte-Kampagne, so wie auch die Unternehmen im Portfolio von Berkshire wie Coca Cola, Bank of America und Apple.

Bank of Amerika und Apple haben bei der Finanzierung der Gruppe geholfen, die dafür eintritt, dass biologische Männer an Wettkämpfen im Frauensport teilnehmen können. Und schlimmer noch — aktuell bedrängen sie Abgeordnete, geschlechtsverändernde chirurgische Eingriffe an Kindern zu erlauben und die Eltern aus der Entscheidungsfindung auszuschließen.

Lassen Sie uns noch einmal auf Coca Cola zurückkommen, ein Thema, zu dem ich mich bereits auf der letztjährigen Versammlung geäußert habe. CEO James Quincey, ein britischer Staatsbürger, versuchte 2021 das Wahlintegritätsgesetz des Bundesstaates Georgia zu zerstören, indem er faktisch falsche und aufhetzerische Statements dazu abgab. Es ist das Gesetz, das Präsident Joe Biden ,Jim Crow 2.0' nannte, und wegen dem der Baseballverband die 'All Star'-Spiele aus Atlanta abzog.

Auch Mr. Buffett war auf den Zug aufgesprungen, indem er eine Erklärung von Firmenchefs unterzeichnete, bei der suggeriert wurde, die Republikaner würden versuchen, den Zugang zu Stimmzetteln auf der Grundlage ethnischer Zugehörigkeit einzuschränken.

Jetzt, zwei Jahre später, können wird diesen Vorwurf überprüfen. Im vergangenen Jahr fanden in Georgia Wahlen statt. Einer unabhängigen Umfrage zufolge gaben 99 Prozent der Wähler an, ,kein Problem' gehabt zu haben, ihre Stimme abzugeben. Und 92 Prozent gaben an, das neue Gesetz habe auf die Stimmenabgabe keinen Einfluss gehabt oder sie sogar erleichtert. James Quincey war im Unrecht, und Sie, Mr. Buffett, ebenfalls.“

Laut der „Daily Mail" wurde Peter Flaherty nach Zahlung einer Kaution in Höhe von 250 USD aus dem vorläufigen Gewahrsam entlassen. Der Gerichtstermin sei für den 22. Mai anberaumt.

Es ist zu hoffen, dass die Verhandlung bezüglich des Verweigerns einer Aufforderung zum Verlassen der Örtlichkeit, und damit auch Flahertys bemerkenswerter Aufritt, erneut weltweit Aufmerksamkeit erregen wird. Immerhin handelt es sich um eine weitere Etappe im Kampf „David gegen Goliath", die eine angemessene Würdigung verdient.

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