Toddn Kandzioras Wochenrückblick 40/2022

Es reicht – Hört auf, den Wahnsinn zu nähren

von Toddn Kandziora (Kommentare: 9)

Inzwischen bin ich mir im Klaren, dass alles Demonstrieren, mein Wehklagen und Wüten nichts nutzen wird, um in ihren Ohren Gehör zu finden. Andere Meinungen sind verstummt, kommen nicht zu Wort.© Quelle: Pixabay / Stefan Keller

Meine heutige Kolumne sollte ein anderes Thema beinhalten. Doch wurden die zwei Seiten, die ich schon am Donnerstag zu Papier brachte, von der Dramatik der sich überschlagenen Kriegsereignisse innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden förmlich zerrissen.

Spätestens gestern hätte die Bundesregierung die Reißleine ziehen müssen. Wenn, ja, wenn es eine Regierung wäre, der die eigene Bevölkerung am Herzen liegt und die ihr näher steht als die Menschen anderer Länder.

Spätestens gestern hätte die Bundesregierung dem ukrainischen Präsidenten deutlich machen müssen, dass sie nicht mehr gewillt ist, den Wahnsinn nur einen Tag länger zu nähren. Denn am Donnerstag hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Videoauftritt vor australischen Meinungsmachern der NATO aufgetragen, den Einsatz von russischen Atomwaffen mit einem Präventivschlag zuvorzukommen.

Seiner Meinung nach kann durch einen „atomaren Erstschlag“ der NATO die Möglichkeit eines russischen Atomwaffeneinsatzes verhindert werden. Die NATO müsse Russland die Möglichkeit eines Atomwaffeneinsatzes nehmen.

Selenskyj erklärte: „Wichtig ist aber – ich wende mich wie vor dem 24. Februar deshalb an die Weltgemeinschaft – dass es Präventivschläge sind, damit sie wissen, was ihnen blüht, wenn sie sie anwenden." Und weiter: „Nicht umgekehrt: Auf Schläge von Russland warten, um dann zu sagen: 'Ach, du kommst mir so, dann bekommst du jetzt von uns'.

Was soll ich dazu noch sagen. Der pure Wahnsinn. Dann werden wohl schon bald nicht allein nur Sektkorken in Washington D.C. knallen.

Nur wenig später gab es eine Antwort vom Kremlsprecher Dmitri Peskow, in welcher dieser im Namen der russischen Regierung mitteilen ließ: „Die Erklärungen Selenskyjs sind nichts anderes als ein Aufruf zum Beginn des Dritten Weltkriegs mit unvorhersehbaren schrecklichen Folgen.“

Der Wahnsinn scheint sich jedoch nicht nur in Kiew und Moskau der für den Weltenuntergang zuständigen Personen bemächtigt zu haben. Der heutige Wahnsinn ist auch in Deutschland in so manchen Köpfen zu verorten. So erneuerte Frau Strack-Zimmermann, die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, bei ihrem Ukraine-Besuch am Donnerstag ihre Forderung nach weiteren Lieferungen von Schützen- und Kampfpanzern für die Ukraine.

Kampfpanzern wohlgemerkt. Ja Herrgott, weiß denn diese Frau nicht, was eine Entsendung deutscher Kampfpanzer an eine neue Ostfront bedeutet!? Ich denke, sie weiß sehr wohl, was dies bedeutet, ja, anzurichten vermag.

Denn die Politikerin sprach im Wortlaut wie folgt zur Deutschen Presseagentur: „Der Wille, das eigene Land zu verteidigen, ist ungebrochen (…) Aber die Ukraine braucht weiterhin Unterstützung von uns, um über den Winter zu kommen. Das betrifft allen voran Munition, aber auch die Lieferung von Schützen- oder Kampfpanzern, um russische Stellungen zurückzudrängen."

Und während sie Derartiges von sich gibt, fordert der ukrainische Präsident von der NATO, „notfalls“ mit Präventivschlägen einem möglichen russischen Atomangriff zuvorzukommen.

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Blicke ich diesem eskalierenden Wahnsinn in sein hässliches Angesicht, bleibt mir nur, auf die Knie zu sinken und mit gesenktem Haupt betend vor „meiner“ Regierung um Gnade zu flehen. Denn inzwischen bin ich mir im Klaren, dass alles Demonstrieren, mein Wehklagen und Wüten nichts nutzen wird, um in ihren Ohren Gehör zu finden.

Andere Meinungen sind verstummt, kommen nicht zu Wort, werden ungebeten vor der Tür stehengelassen. Ich bitte Sie, Frau Baerbock, Herr Habeck, Frau Faeser, Herr Lindner und Herr Scholz, in tiefer menschlicher Demut: Entsagen Sie diesem Krieg, der nicht der unsere ist. Nicht sein darf.

Ich meine, dass unsere Regierung Waffenlieferungen und finanzielle Unterstützung ab dem Zeitpunkt beenden sollte, an welchem kriegsführende Länder den Einsatz atomarer Waffen erwägen und dadurch den Rest der Welt in Panik versetzen. Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen.

Dieser Konflikt droht zu entgleiten, er darf nicht länger angeheizt werden. Dieser Krieg ist in der Lage, uns alle zu vernichten.

Wäre es denn nicht gerade für Deutschland in dieser Zeit ein großer Schritt, sich als neutral zu erklären? Sprich, aus der NATO auszutreten und sich somit als neutrales Land um den europäischen Frieden verdient zu machen, indem Verhandlungsgespräche zwischen den kriegsführenden Ländern forciert werden?

Dann würden in der Tat ihre Namen und unser Land, das in seiner Vergangenheit doch schon genug Kriegsleid gebar und erleiden musste, in die Geschichtsbücher eingehen. Wie großartig und wie schön das doch wäre, als weiterhin den Krieg zu nähren.

 

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