Ohrfeigen für ungeimpfte mutmaßliche AfD-Anhänger

Es wird keine Aufarbeitung geben

von Toddn Kandziora (Kommentare: 24)

Ich ließ mein frisch gezapftes Bier stehen und ging.© Quelle: Pixabay / stur

Am letzten Wochenende war ich auf eine Feier geladen. Eine der wenigen Einladungen, die ich seit 2020 zugesagt hatte. Aber wäre ich besser auch dieser nicht nachgekommen.

Ich habe wenig Hoffnung auf eine gerechte Aufarbeitung. Sind doch die Mehrzahl der Geimpften und Impfbefürworter weiterhin an den Hebeln der Macht. Und täglich werden es mehr, die woke Interessen vertreten, diese als gut und richtig empfinden, so bewertet und angenommen haben.

Nein, ich habe nicht wenig, ich habe eigentlich keinerlei Hoffnung auf eine gerechte Aufarbeitung der Coronazeit wie etwa eine Einsicht vieler Impflinge, etwas Unrechtes getan bzw. Gefährliches verabreicht bekommen zu haben.

Ein „Nürnberg 2.0“, von dem oft in Kommentarspalten zu lesen ist, oder das „Geräusch klickender Handschellen“ ist Traumtänzerei.

Warum ich das denke? Nun, am letzten Wochenende war ich auf eine Feier geladen. Eine der wenigen Einladungen, die ich seit 2020 zugesagt hatte. Aber wäre ich besser auch dieser nicht nachgekommen.

Wir saßen am Abend im Zelt auf Bänken und es wurde gegessen und getrunken. Auch Alkohol, der bekanntlich die Zungen löst. Der eine und die andere sprachen über Politik und darüber, dass die AfD Deutschland zerstört, sollte sie mehr politische Ämter erhalten und dass deren rechtsextreme Politiker und Wähler die ein oder andere „Ohrfeige“ verdient hätten, sollten sie auf der Straße erkannt werden.

Es wurde über die kommende Rentenzeit, das neue Wohnmobil und vom letzten Urlaub geschwärmt. Alles fremde Dinge für mich. Es soll hier erwähnt sein, dass viele der Anwesenden studierte Menschen sind, die gute Ämter bekleiden und Positionen innen haben.

Doch ich komme zum Punkt: Es wurde auch darüber geredet, wieder einmal Corona gehabt zu haben. Gott sei Dank jedoch hätte letzter Booster den Verlauf nicht allzu schwer ausfallen lassen und die nächste Impfung stehe – besser sei das – bereits vor der Tür.

Die meisten der Gäste kannte ich nicht persönlich. So redete ich nur, wenn ich gefragt wurde, und wenn, die letzten Jahre hatten es mich unter Fremden gelehrt, wählte ich meine Worte mit Bedacht. Meine politische Meinung, ich hatte es auch an diesem Abend bemerkt, war in entwaffnender Unterzahl und hätte ich sie frei geäußert, so wäre sie selbstvernichtend gewesen.

So hielt ich den Mund und trank mehr Bier, als meiner Zurückhaltung guttat. Denn auf die Frage einer Sitznachbarin, wann ich denn das letzte Mal Corona gehabt hätte, antwortete ich mit: „Bisher noch nicht.“ Sie schaute mich verwundert an. Mit was ich mich denn hätte impfen lassen, fragte sie daraufhin. Vielleicht hätte sie sich dann auch damit impfen lassen sollen. Denn meine Impfung schien wohl wirkungsvoller als ihre gewesen zu sein.

"Ich habe mich gar nicht impfen lassen", antwortete ich. Und weiter: Vielleicht wäre das für sie ja auch besser gewesen. Ja, ich gebe es zu, ich hatte ein Bier zu viel. Nüchtern hätte ich meine dumme Klappe gehalten.

Anscheinend hatte ich ein wenig lauter geantwortet, denn ich wurde daraufhin von mehreren, skeptisch dreinblickenden Augenpaaren förmlich durchbohrt. Und dann, ja, dann hatte ich mir nicht nur von meiner Sitznachbarin einiges anzuhören. Was mir nicht alles vorgeworfen wurde.

Ich hätte unverantwortlich gehandelt. Sehr egoistisch und die Allgemeinheit gefährdend. Ich hätte, ohne es selbst zu wissen, weil „sanfter Verlauf“, Corona gehabt, ja haben müssen. Und da ich ungeimpft sei, andere Menschen angesteckt und vielleicht töten können. Wie ich denn mit so einer Schuld umgehen würde, wie ich heute damit leben könnte.

Ich war sprachlos. Ich holte mir ein weiteres Bier und musste einen Schnaps trinken. Den ersten seit Jahren. Als ich mich wieder auf meinen alten Platz setzte, wurde ich gefragt, wie ich überhaupt zur AfD stünde. Die hätten damals ja gegen die Impfflicht gestimmt. Und wenn ich nicht geimpft wäre, schlimm genug, nun, sie würden es gerne wissen, wie ich zu den Rechtsextremen stehe.

Ich ließ mein frisch gezapftes Bier stehen und ging.

Was ich mit vielen Worten auszudrücken versucht habe, ist, es wird keine Aufarbeitung geben. Nicht in diesem Land der tonangebenden, regierenden Anständigen, die doch inzwischen in fast allen bedeutenden Positionen entscheiden können/dürfen/sollen. Im heutigen vergehenden Deutschland, in dem die durchgeimpfte, ehrenwerte Gesellschaft Menschen wie meinereiner ob ihres Impfstatus zu einem Täter macht, in der diejenigen, die „falsch“ wählen, verdient hätten, was sie bekommen.

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