Die „Aktivrente“ der Regierung wurde Millionen Rentnern als angeblich steuerfrei verkauft. Doch jetzt wird der Zusatzverdienst zur gemeinen Steuerfalle. Ab Januar 2026 sollen sich Rentner bis zu 2000 Euro monatlich durch Arbeit hinzuverdienen „dürfen“ – steuerfrei.
Doch im Referentenentwurf von Klingbeil wurde eine böse Sauerei eingebaut. Rentner, die weiterhin arbeiten, um ihre knappe Rente aufzubessern, sollen künftig sogar mehr Steuern zahlen als bislang. Demzufolge sei zwar der Zusatzverdienst, wie von Merz versprochen, steuerfrei. Da der Lohn für diesen Job jedoch vom zuständigen Finanzamt auf die Rente gepackt wird, erhöhen sich entsprechend die anfallenden Steuern auf die Rente und Gesamteinkommen wie Zinsen oder Mieteinnahmen.
Dieser „Progressionsvorbehalt“ bedeutet, dass auch steuerfreie Einkünfte den Steuersatz erhöhen. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat durchgerechnet: Die finanzielle Belastung kann um jährlich Tausende Euro steigen. Ein Ruheständler mit einer monatlichen Rente von 1500 Euro müsste künftig bis zu 2928 Euro Steuern pro Jahr berappen.
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Dies wäre eine Vervierfachung der Steuern, die er ohne Job bezahlen müsste. Entsprechend mehr Steuern werden es bei höherer Rente. Bei 2000 Euro Rente im Monat wären dies bereits bis zu 3920 Euro im Jahr – satte 2260 Euro mehr als gänzlich ohne Zusatzverdienst durch Aktivrente. Was für Verärgerung sorgen dürfte: Sogar bis dato komplett steuerfreie Rentner, die monatlich bis zu 1000 Euro Rente beziehen, hätten plötzlich eine Steuerlast von maximal 2048 Euro zu stemmen.
Angeblich sei der „Junior-Koalitionspartner“ CDU stinksauer, fordere eine dringende Anpassung des Entwurfs durch SPD-Finanzminister Lars Klingbeil. Steuerfrei müsse steuerfrei bleiben. Ein überarbeiteter Gesetzentwurf zur Aktivrente werde in Kürze präsentiert, meinte die Sprecherin des Finanzministeriums. Klingbeil schweigt.
Fassen wir mal zusammen: Soziales Pflichtjahr für Rentner und 10-Prozent-Sonderabgabe auf alle Alterseinnahmen und jetzt direkter Betrug. Deutschland hat seine Alten richtig lieb.
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Kommentar von T S
Man sollte dabei nicht vergessen welche Wählergruppen besonders stark eben diese beiden Parteien gewählt haben.
Die als "Aktivrente" beschönigte Arbeitstätigkeit derjenigen die trotz Ruhestandsalter drauf angewiesen sind ist schon von der Grundidee verfehlt, denn anstatt die Kostentreiberei bei gleichzeitiger Auszehrung der immer intensiver geplünderten Sozialsysteme endlich radikal zurückzufahren setzt man noch mehr aktionistische Sondergurken und Bürokratie obendrauf.
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Kommentar von Micha
Wer als Rentner freiwillig noch arbeiten geht, hat den Schuss eh nicht gehört.
Und wenn es anders nicht geht (zu viel zum sterben und zu wenig zum leben), dann eben schwarz.
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Kommentar von Schwar Zi
“Hard times create strong men. Strong men create good times. Good times create weak men. And, weak men create hard times.” Das Problem haben fast alle Kulturen, sogar die Chinesen. Es ist nur natürlich, wenn man als Eltern seinen Kindern ein "besseres" Leben wünscht...ein Leben ohne Entbehrungen und mit mehr Wohlstand. Das Problem ist alt, sehr alt, im Prinzip geht die Geschichte bis Sparta zurück. Es ist auch nicht schlimm, außer man übertriebt es, oder es passiert etwas unerwartetes, wie hier 2015. Aber hey, selbst das Imperium Romanum ist auf diese Art gefallen, nicht wegen der äußeren Feinde...Rom ging an der eigenen Dekadenz zu Grunde.
Versucht man aber einen anderen Weg zu gehen, wird man gesellschaftlich geächtet.