Mit der Ampel auf Geisterfahrerkurs

Grüne Asche am Mittwoch

von Dennis Riehle (Kommentare: 2)

Die Bauernschaft ist bunter, als es die Grünen je sein werden.© Quelle: Pixabay / Tama66

Auch die Absage des politischen Aschermittwochs der Grünen ist wieder ein klassischer Fall für die Feststellung: Man kann all das glauben - oder auch nicht. Denn wieder einmal fehlt es dieser Darstellung an einer substanziellen Begründung.

Welche Methoden meint Cem Özdemir? Worauf spielt er ganz genau an, wenn er davon spricht, dass die Absage des grünen Aschermittwochs in Biberach auf ein Vorgehen von Bauern zurückzuführen sei, welche nicht die deutsche Agrarwirtschaft repräsentierten? Welche Sicherheitsbedenken waren es substanziell, die zu einem solchen Schritt des Abblasens der Veranstaltung führten? War es eine tatsächlich notwendige Entscheidung oder lediglich eine Vorsichtsmaßnahme aufgrund von subjektiven Einschätzungen und Befürchtungen?

Solange es an nachvollziehbaren und plausiblen Erklärungen dafür fehlt, weshalb man im Speziellen zum Schutz der anwesenden Politiker das Ereignis streichen musste, bleibt auch weiterhin die plausible Möglichkeit im Raum, dass erneut eine Schlagzeile produziert werden sollte, die bei näherem Abklopfen wie eine Seifenblase in sich zusammenfällt. Denn Übertreibung, Dramatisierung und Hysterie sind in unseren Tagen keine Seltenheit. Anhand der Correctiv-Recherche zur "Wannsee-Konferenz 2.0" lässt sich exemplarisch erahnen, wie insbesondere Regierungsparteien mittlerweile jede Gelegenheit nutzen, um den Souverän gegen die Opposition und Teile des Volkes aufzubringen.

Und all das nur, weil man im Elfenbeinturm nicht länger ertragen kann, mit der Wirklichkeit konfrontiert zu werden. Kurzerhand wird der Spieß umgedreht, man nutzt das Instrument der Täter-Opfer-Umkehr, brandmarkt eine aufgebrachte Menge aus Landwirten, um im Gedenken an Schüttsiel die nächste Inszenierung aufzubauschen, die sich in Oberschwaben wohl ebenso wie an der Küste bei genauerer Betrachtung wiederum als eine durchsichtige Hyperbel entpuppten dürfte. Mit Behauptungen um sich zu werfen, um damit in den Nachrichten unseres öffentlich-rechtlichen Rundfunks und des Privatfernsehens, aber auch in den haltungsjournalistischen Zeitungen wieder einmal ein wenig Rampenlicht und Aufmerksamkeit erhaschen zu können, das sollte mittlerweile für jeden zur Kritik und Skepsis fähigen Bürger ein Alarmzeichen sein.

Sobald sich eine Koalition in den Modus der Ablenkung begibt - und mithilfe einer offensichtlichen und mittlerweile nicht mehr bestreitbaren Instrumentalisierung der Presse zu einer gewollten Diskreditierung derjenigen aufruft, die in einer Demokratie das legitime Mittel der Widerrede und des Protests gegen die Herrschenden nutzen, läuft etwas massiv falsch im Staate Deutschland. Da haben sich zumindest eine Million Menschen zum Handlanger und Steigbügelhalter einer Ampel gemacht, die die Naivität, Gutgläubigkeit und Desorientierung einer Klientel zur Rechtfertigung ihres Machterhalts zweckentfremdet. Auch gegen diese völlige Verblendung von eigentlich mündigen Mitbürgern richtet sich der Aufstand aller, welche im Moment auf Traktoren oder über ihren Stimmzettel nicht nur die Unzufriedenheit, Verbitterung und Entrüstung über den sich dynamisierenden Abriss von Wohlstand, Prosperität und Fortschritt zum Ausdruck bringen.

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Es ist die zunehmende Empörung über das Sesselkleben einer erwiesenermaßen nicht zu beschönigenden Idiokratie, welche sich mit der Republik als Geisel auf den Geisterfahrerkurs des Umbaus unseres Staatswesens, unserer Identität und unserer Verfassung begeben hat, die sich nun in Form einer Gegenbewegung zu den Echauffierten gegen rechts eine Stimme verleiht. Und wenn sich besonders empfindliche Atomkraftphobiker von solch einem Kontrapunkt bedroht, bedrängt oder behindert sehen, dann muss das nicht unbedingt etwas mit einer objektiven Gefährdung zu tun haben. Stattdessen scheinen sich die Grünen mittlerweile nicht mehr zu schade dafür zu sein, samt massiver Desinformation eine Stimmung zu etablieren, die der woken Öffentlichkeit einen Mythos der Verfolgung suggerieren soll - obwohl doch eigentlich weder Habeck, Baerbock, Lang, Nouripour noch sonst irgendjemand der greengewashten Genossen für vogelfrei erklärt wurden.

Sondern es sind Menschen in unserem Land, die mit dem Stempel des "Rechtsseins", des Radikalen oder der Nazi-Keule diskreditiert, segregiert und isoliert werden. Die man der geifernden Menge preisgab - um sich als eigenverachtende Heimatlose endlich wieder einmal gegenseitig das Gefühl von Stärke zu verleihen. Welches Schauspiel nicht nur mit Blick auf den Fährenflüchtling, sondern nun auch auf die Treckerverfolgten dargeboten wird, das wird im Zweifel nur derjenige erkennen können, der sich von der Verschwörungserzählung der Ökopaxianer löst, die Leidtragenden in diesem Land seien jene, die den Karren an die Wand fahren.

Die Glorifizierung des Unrechts muss ein Ende haben.

Es braucht eine Rückkehr zu Vernunft, Pragmatismus und Weitsicht. Und dass die Bandagen im Ringen um den Erhalt einer von Gängelung, Bevormundung und Unterdrückung befreiten Gesellschaft härter werden, ist allein denjenigen zu verdanken, die trotz der eindeutigen Aussagen der Demoskopie weiterhin nicht bereit und willens sind, sich dem Misstrauen des Volkes zu stellen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf dem X-Account unseres Autors.

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