Die Aussonderung der Kritischen nimmt Fahrt auf

Hochmut kommt vor dem Fall

von Dennis Riehle (Kommentare: 10)

Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?© Quelle: Pixabay / Michael de Groot / 1488834, Montage B. Willison

Mittlerweile zeigt sich recht eindeutig, welche Motivation den sogenannten Demonstrationen für die Demokratie zugrunde liegt.

Hatte man die Proteste anfangs als Reaktion auf ein mittlerweile in jeglicher Dramatik entschärftes Treffen mehrerer Funktionäre der AfD, der WerteUnion, der Wirtschaft und der Identitären am Wannsee begründet, so war es später der Aufstand gegen Rechtsextreme und dann nur noch einer „gegen rechts". Eine in der jüngeren Geschichte beispiellose Inszenierung, als Ablenkungsmanöver und Feigenblatt für eine auf Teufel komm raus zu verhindernde Diskussion über das fundamentale Scheitern von SPD, FDP und Grünen. Auf diesem Treffen ging es weder um Deportation oder illegale Remigration von Millionen deutschen Bundesbürgern, sondern allenfalls um die Abschiebung von negativ beschiedenen und nicht mehr aufenthaltsberechtigten Asylsuchenden.

Man hat die Rhetorik also immer weiter eskaliert - und die Diffamierung von Mitbürgern beständig breiter gefasst. Am Ende waren wohl pauschal alle Personengruppen in unserem Land mit der Projektion gemeint, die sich wertekonservativer oder patriotischer geben als CDU und CSU. Es fand ein gezielter Versuch der Ausgrenzung von Andersdenkenden statt, die fest auf dem Boden unserer Verfassung stehen - und lediglich das demokratische Recht der Widerrede gegen das Establishment und die momentane Ampel-Koalition in Anspruch nahmen.

Und natürlich ist es gerade für Christen besonders verwerflich, wenn sie sich blindlings einer Bewegung anschließen, deren Ziel es ist, Menschen zu segregieren. Da entschuldigt auch nicht die bloße Naivität der Rechtfertigung, man habe als Mitläufer nicht gewusst, worum es geht. Es war von Anfang an ein durchsichtiges Manöver der Regierung, die auch mit Blick auf die Berichterstattung von Correctiv offenbar ihre Finger mit im Spiel hatte, eine Spaltung in unserem Land voranzutreiben, die eben nicht auf das Unterhaken ausgerichtet ist, sondern auf Polarisierung, Entfremdung und Feindseligkeit.

Der orchestrierte Aufstand gegen die Opposition ist nicht nur ein verantwortungsloses Instrument des Anstoßens einer gezielten und bewussten Aufstachelung von Bevölkerungsteilen gegeneinander. Er ist auch nicht mit der Botschaft des Evangeliums vereinbar. Stattdessen stützt man sich auf das alttestamentarische Entledigen von nicht genehmen Mitgliedern einer Gemeinschaft in Anlehnung an 1. Mose 30,32: „Ich will heute durch alle deine Herden gehen und aussondern alle gefleckten und bunten Schafe und alle schwarzen Schafe und die bunten und gefleckten Ziegen. Was nun bunt und gefleckt sein wird, das soll mein Lohn sein." (LUT 1912). Diese Art der Brandmarkung und Isolation kommt einer totalitären Staatsideologie des Anprangerns nahe.

Weiterlesen nach der Werbung >>>

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Ähnlich, wie es Jesus gegenüber Pontius Pilatus erleben musste, so ist es erneut eine geifernde Menge, welche sich schreihälsig und in Aufruhr dafür ausspricht, jene an den Pranger zu stellen, die im Zweifel nur das Gewissen auf ihrer Seite haben. „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!" - so sagt es Johannes 8,7 (LUT).

Ja, es sind jene hybriden Zeitgenossen, die nun in Arroganz, mit Überheblichkeit und ohne Schuldbewusstsein die Würde und Integrität ihrer bürgerlich denkenden Freunde, Nachbarn und Kollegen - also ihrer Nächsten - in Frage stellen, indem sie ihren Ruf zu zerstören versuchen und sie mit allerlei Repressalien mundtot machen wollen.

Ohne jede Scham wirkt Innenministerin Faeser mitsamt des Verfassungsschutzpräsidenten Haldenwang an diesem Gebaren mit. Sie sind sogar treibender Motor. Mit Unterdrückung und Ächtung, mit Zensur und Hausdurchsuchungen sollen vogelfrei erklärte Anhänger der Vernunft auch bei nicht strafbaren Äußerungen die Härte der missbrauchten Staatsgewalt zu spüren bekommen. In eklatantem Verstoß gegen Artikel 1 GG wendet man sich gegen jeden, der einer Buntrepublik im Wege steht. „Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest" - so sagt es Römer 2,11 (LUT).

Es gibt keine Ausflucht aus einer die bedingungslose Annahme Gottes all seiner Ebenbilder in den Dreck ziehenden Manier der Stigmatisierung.

Keine Nachsicht kann es für diejenigen geben, die sich jetzt auf eine bessere Stufe stellen wollen. Immerhin widerspricht eine mit Blick auf den Wert von jedem von uns gerichtete Mentalität der zweierlei Klassen der christlichen Ethik diametral: „Wer zugrund gehen soll, der wird zuvor stolz; und stolzer Mut kommt vor dem Fall" - so lesen wir in Sprüche 16,18. Es wird also nur eine Frage der Zeit sein, dass die selbsternannten Gerechten auf dem Boden der Tatsachen ankommen. Und das dürfte spätestens bei der nächsten Bundestagswahl soweit sein.

Denn von einer Mahnung und Disziplinierung durch die deutschen Bischöfe wird sich weder der mündige Christ, noch der souveräne Atheist vorschreiben lassen, wo das Kreuz auf dem Stimmzettel gesetzt werden muss. In der Vergangenheit ist es nie gut gegangen, wenn sich Kirche in Politik eingemischt hat. Denn sie bot sich wiederkehrend als Steigbügelhalter für die Diktatur an, deckte sie sogar mit einer Falschinterpretation der Heiligen Schrift und der Wiederbelebung von Luthers Rassismus - und machte sich damit an den Verbrechen gegen die Menschlichkeit mitschuldig.

Und so rufe ich all den bräsigen Hochstaplern, die sich der eigentlich schon lange in der Mottenkiste verstauten Moralpredigt bedienen, Worte aus Matthäus 7,3 (LUT) zu: "Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?" Und gemeint sind damit nicht nur die klerikalen, sondern vor allem auch die weltlichen Propagandisten.

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Kommentare