Dieser Krieg muss beendet werden

Hurrah – Endlich Krieg!

von Toddn Kandziora (Kommentare: 23)

Ich erkenne Deutschland in dieser Zeit nicht wieder. Es scheint sich in das diffuse Dunkel der Grausamkeit zu verziehen.© Quelle: PIxabay/ The Pixelman

Nun werden sie also doch rollen. Deutsche Panzerketten im Osten. Bundeskanzler Scholz erteilte diesen Mittwoch im Parlament die Freigabe für den Kampfpanzer Leopard 2. Um befindliche Gemüter wie meine Wenigkeit zu beruhigen, erklärte er in seiner Rede: „Wir sind keine Kriegspartei“.

Ihrem Kanzler widersprechend, forderte diesen Montag beim Europarat in Straßburg die deutsche Außenministerin den Zusammenhalt der westlichen NATO-Verbündeten ein und erklärte zum Abschluss ihrer Kampfansage trotzig: "Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland".

Um die darauf entstandenen Wogen befremdlichen Erstaunens noch aktiver Geister zu glätten, rückte Tage später das Auswärtige Amt die Aussage Annalena Baerbocks – für mich ein zwölfjähriger bockiger Junge, gefangen im Körper einer 42-jährigen Frau – wieder zurecht.

"Die Ukraine dabei zu unterstützen, ihr in der UN-Charta verbrieftes individuelles Selbstverteidigungsrecht gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auszuüben, macht Deutschland nicht zu einer Konfliktpartei“, so die Meinung des deutschen Ministeriums.

Was anscheinend Wenige in dieser Zeit auf der westlichen Seite der Ostfront zu kümmern scheint. Dies ist nicht die Meinung im Kreml.

Wieder einmal soll es die deutsche Außenministerin nicht so gemeint haben, wie sie es der staunenden Welt zu erklären versuchte. Wieder einmal sollen wir einfachen, von Politik und Krieg unwissenden Menschen sie nicht verstanden haben.

Frau Baerbocks tragische Dummheit wie bodenlose Arroganz wird in Russland völlig anders aufgefasst, als es das Auswärtige Amt, Regierung und die Medien der eigenen Bevölkerung vorzumachen versuchen.

„Rote Linien gehören somit der Vergangenheit an!“ so der russische Botschafter in Berlin. Er erinnert an den Zweiten Weltkrieg. Jetzt könnte alles ganz schnell eskalieren. Sergej Netschajew sagte weiter:

„Diese äußerst gefährliche Entscheidung hebt den Konflikt auf eine neue Konfrontationsstufe und widerspricht Behauptungen deutscher Politiker, die Bundesrepublik wolle sich in den Konflikt nicht verwickeln lassen.“

Solche Erklärungen von russischer Seite sind da noch eher gemäßigte. Aus dem Kreml sind dieser Tage von Duma-Angehörigen der extremen Seite noch ganz andere zu vernehmen. Da wird inzwischen von der Bombardierung des Bundestages in Berlin gesprochen. In Moskau werden Sachverhalte benannt, die der Einschätzung deutscher Politiker, sagen wir ... sehr widersprechen.

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Ich erinnere an dieser Stelle an die Verlautbarung von Kanzler Scholz vom zweiten November letzten Jahres. In dieser stellte er klar: „Keine Panzer für die Ukraine!“ Wie lange mag es wohl dauern, dass ich in einer kommenden Kolumne an die Verlautbarungen Scholz von diesem Mittwoch erinnere, in welcher er wiederholt klarstellte: „Keine Kampfjets und Truppen für die Ukraine!“ Wie lange wohl?

Der ukrainische Präsident forderte nach der Panzerfreigabe sofort weitere Kriegswaffen von Deutschland ein. Und er forderte nicht nur die von Scholz erwähnten Kampfjets gegen Russland. Wolodymyr Selenskyj forderte zudem und schnellstmöglich, Langstreckenraketen, deutsche Zerstörer und U-Boote abzugeben.

Ich habe zwar wenig Ahnung davon, ob die heutige Bundeswehr überhaupt noch über das seitens der Ukraine gewünschte Militärmaterial verfügt, aber da weiß Herr Selenskyj sicher mehr als der neue Verteidigungsminister.

Diesbezüglich muss sich Boris Pistorius (SPD) wohl erst einmal einen Überblick über den Krempel machen, der überhaupt noch rollt, fährt, schwimmt oder fliegt, bevor er weiß, was er in diesen Krieg werfen kann.

Dieser Krieg muss beendet werden. Und je schneller, desto besser, umso weniger Opfer. Es gilt endlich sich an den Verhandlungstisch zu setzen, um weiteren Schaden von den Bevölkerungen Europas abzuwenden und das Leid der Menschen, das Morden an Menschen zu beenden.

Doch höre, sehe ich mich in der eigenen Bevölkerung um, so erkenne ich dieser Tage eine Kriegsbegeisterung, gar Kriegsbesoffenheit, die mich an die begeisterten Massen am Vorabend des Ersten Weltkrieges erinnert. Immer lauter meine ich längst verschüttete Widerwärtigkeiten zu vernehmen: „Jeder Schuss, ein Russ" ist eine davon.

Ich erkenne Deutschland in dieser Zeit nicht wieder. Es scheint sich in das diffuse Dunkel der Grausamkeit zu verziehen. In einem drohenden Untergang verstecken zu wollen. Die gesetzlich durch die Regierung vollzogenen Maßnahmen betreffs einer Pandemie namens „Corona" waren drei Jahre schon schlimm genug zu ertragen. Deren Folgen durch wenig nachzuvollziehende, politische Entscheidungen und Gesetzgebung für die Bevölkerung tragisch wie immens. Die entstandene Spaltung offensichtlich eine beabsichtigte.

Heute, in den Tagen wiedererweckter Kriegsbereitschaft vieler meiner Mitmenschen, ihrer Akzeptanz zu immer mehr Waffen und Panzerlieferungen, scheint es kaum mehr möglich, sich mit dem Wort „NEIN“ Verhör zu verschaffen. Ein ruhiges Gespräch mit anderer Meinung zum Krieg führen zu können.

Ich sage „NEIN“ zum Krieg. Ich sage „NEIN“ zu einer Außenministerin, die den Krieg nährt, indem sie öffentlich Worte ausspricht, die in der Lage sind, diesen eskalieren zu lassen. Ich sage „NEIN“ zu einem Kanzler, der sein Wort nicht hält. Der am nächsten Morgen nicht mehr weiß, was er gestern versprach.

Und ich sage „NEIN“ zu der woken Regierung in Berlin. Sie ist den Bürger nicht wert, der sie nährt, den eigenen, den sie kaum noch achtet wie beachtet, den sie so missachtet.

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