Die „Junge Freiheit“ berichtete am 23.9.2025 von einer „Campact“-Aktion, die das Ziel verfolgt, die Menschen davon abzuhalten, Milchprodukte der Firma Müller (juristisch präziser: der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG) zu kaufen. Dazu sollen Müller-Produkte mit Aufklebern wie „Alles AfD - oder was?“ oder „Jetzt mit AfD-Geschmack“ markiert werden.
Wer sich angesichts dieser Aktion daran erinnert fühlen sollte, dass es in Deutschland vor ein paar Jahrzehnten schon einmal Bestrebungen gegeben hat, die Menschen von bestimmten Händlern fernzuhalten, und daraufhin öffentlich äußern sollte, dass es da doch sichtbare Parallelen gebe, darf sich schon einmal den Bademantel zurechtlegen. Denn so etwas wird vermutlich wieder unter dem Gesichtspunkt des § 130 Abs. 3 StGB als Volksverhetzung strafrechtlich verfolgt werden. Man wird sich dann wieder anhören dürfen, die finsterste Zeit der deutschen Geschichte „verharmlost“ zu haben. Deshalb rate ich aus anwaltlicher Sicht dringend davon ab, entsprechende Parallelen zu ziehen.
Gegen die „Campact“-Aktion gibt es aber die Möglichkeit zivilrechtlicher Gegenwehr:
1. Im Verhältnis zur Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG liegt ein betriebsbezogener Eingriff in den eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb vor. Denn die Aktion kann aus der Sicht des angesprochenen Verbrauchers nur als Boykottaufruf verstanden werden.
Allerdings ist ein solcher Eingriff nicht per se rechtswidrig, sondern nur dann, wenn sich das unternehmerische Interesse der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG gegen die Meinungsfreiheit von „Campact“ durchsetzt. Das muss anhand einer umfassenden Güterabwägung festgestellt werden, und meistens gewichten die Gerichte die Meinungsfreiheit höher.
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2. Die „Campact“-Aktion greift aber ebenso in den eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb der Supermarktbetreiber ein, die Produkte der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG in ihrem Sortiment anbieten.
Je nachdem, wie schwer man die Aufkleber wieder entfernen kann, liegt sogar Sachbeschädigung vor. Wird die Schwelle zur Sachbeschädigung überschritten, ist die Aktion allein schon aus diesem Grunde rechtswidrig.
Aber auch wenn diese Schwelle nicht überschritten wird, muss der Betreiber eines Supermarktes es nicht dulden, dass die in seinem Eigentum stehende Ware von Dritten als Werbefläche für politische Botschaften missbraucht wird. Der Betreiber eines Supermarktes kann daher Kunden, die seine Ware mit solchen Aufklebern versehen, des Ladens verweisen und ihnen Hausverbot erteilen.
Wie wirkmächtig die „Campact“-Aktion letztlich sein wird, wird davon abhängen, ob die Supermarktbetreiber sich in großer Zahl gegen diese Aktion wehren. Das eigentliche Ziel dieser Aktion besteht nämlich darin, jene Betreiber, wenn nicht gar ganze Handelsketten, zu motivieren, Müller-Produkte gar nicht mehr anzubieten. Und wer es doch tut, wird in einem zweiten Schritt ggf. befürchten müssen, selbst das nächste Opfer einer solchen Aktion zu sein:
Dann wird „Campact“, so steht zu befürchten, einen solchen Betreiber öffentlich als „rechtsextrem“ verunglimpfen mit der Begründung, er verkaufe „AfD-Ware“. Die „Campact“-Aktion trägt insgesamt totalitären Charakter.
Und genau deshalb wünsche ich mir, dass sich die Betreiber von Supermärkten in großer Zahl gegen diese Aktion wehren.
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Kommentar von Joly Joker
Mir ist der Grund für diesen Boykott-Aufruf nicht bekannt. Gestern habe ich aber einen Bericht über Boykotts der Verbraucher gegen Unternehmen gelesen, die all zu sehr das Interesse der Regengbogner, der Transen und Queeren in den Unternehmen und vor allem in der Werbung umsetzten. Harley-Davidson, Budw. light, sowie Markenartikler für Surf- und Outdoorzubehör sind mächtig abgestraft worden - per Kaufverweigerung. Was spricht gegen eine Kampagne die Müller Milch, die jetzt Antifurz und Antibläh -Chemikalien an die Kühe verfüttern, vorgeht? Zumindest verarbeitet Müller-Milch solche chem. Milch.
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Kommentar von Eddy Nova
@T.S. Von der verrückten Modellbau Company hätte ich zugern mal die Kalkulationsberechnung erfahren. Mal davon ausgehend das vor dem FCK AFD Bullshit die Aktion durchkalkuliert wurde !
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Im ersten Moment minimiert man die Kundschaft doch um rund 1/4 während 0 Aktivität den status Quo- Neutralität aufrecht erhalten hätte...Da drängt sich der Verdacht auf das da etwas Sondervermögen lockte !
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Kommentar von Sven-Uwe Urban
Ich habe lange Zeit keine Müllermilch gekauft. Seit dem berühmten Treffen, landen immer zwei Flaschen 'Soli' in meinem Einkaufskorb.
Sollte ich solche mit den Aufklebern sehen, würde ich gleich einen Karton kaufen, Geschenke für Freunde..
Aber wie man gerade an den Wahlen wieder sehen kann, sind die Bürger unbelehrbar. Es könnte leider trotz meines Ausgleichs ein großer Schaden für Müller entstehen. Hoffentlich weniger, als bei den ganzen Anti-AfD Restaurants und Ladengeschäften. EDEKA mußte ja schonmal zurückrudern..
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Kommentar von T S
@Eddy Nova: Andere Firmen markieren sich sogar selbst, so etwa der Modellbauzubehörhersteller Joswood der sich nicht zu blöde war auf den publikumsstarken Märklintagen mit einer "FCK AFD"-Kiste als Modellbausatz anzutreten: https://www.facebook.com/people/Joswood-GmbH/100037274595282/
Offensichtlich blieb der erhoffte Erfolg aus, denn keine zwei Wochen später bettelt der Besitzer seine Zielgruppe um Unterstützung an.
Und wer eine weitere Liste negativer Kaufempfehlungen sucht braucht nur auf https://einzelhandel.de/presse/aktuellemeldungen/13439-leben-statt-lockdown-launch-der-webseite-zur-impfkampagne bzw. https://antoni.de/case/150-brands-against-corona/ zu schauen.
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Kommentar von Eddy Nova
Formal mag Professor Schwab richtig liegen - aber seine Kritik sollte formal & nicht zu massiv bleiben denn die MÜLLER MILCH Products erleben zur Zeit grade einen wahren Boom ! Ein Blick in den Supermarkt reicht - in einigen Filialen Mitteldeutschlands gibt es MÜLLER MILCH Products bereits auf 3 Meter Kühlthekenbreite !
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Durchaus möglich das Supermarktbetreiber die Aufkleber - falls nicht so teuer - demnächst selbst auf die Dosen kleben. Man muss auch erwähnen das der großartige Patria Unternehmer Theo Müller noch Dutzende weitere Companys ganz oder teilweise besitzt !
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Unter anderem Feinkosthersteller NADLER , hier muss CAMPACT dringend Aufkleber für die Salate herstellen - mein Lieblingskrabbensalat mit der feinen Sauce ist derzeit nicht mehr flächendeckend vorrätig da der Absatz vermutlich zu gering war - mit etwas AfD Gratiswerbung könnte er schnell wieder überall vorrätig werden.
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Neu ist der CAMPACT Bullshit auch nicht - vor 10 Jahren wurden israelische Products mit Aufklebern ' Aus illegal von Israel besetzten Gebieten' veredelt -mit Start der WIR SCHAFFEN DAS PEST liefen die Products so gut wie selten.
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Selbst MADE IN GERMANY ist so entstanden -ursprünglich wollte der Abschaum der Siegermächte West damit verhindern das Deutsche Products zu gut verkauft wurden. Bekanntlich trat der gegenteilige Effect ein.
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Sicher nur noch eine Frage der Zeit bis es Products mit dem Aufkleber 'Vorsicht Altparteien naher Hersteller gibt' - derart volksschädliche Hersteller sollten vehement boykottiert werden. Ebenso Hersteller die sich gegen TRUMPAMERICA positioniert haben - hier muss es Importverbote seitens US America geben.
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KAUFT NICHT BEI ALTPARTEIEN NAHEN HERSTELLERN ...
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Kommentar von T S
Die Aussage von Franz Schlappack kann ich nur bestätigen, daher greift die Auffasung als Boykottaufruf nur bedingt.
Sachbeschädigung dürfte es aber sein, denn wenn der Aufwand zum restlosen Entfernen des Aufklebers übermäßig ist (bei einem Artikel im niedrigen einstelligen Eurobereich macht sich praktishc keiner die Mühe mehr als einen Handgriff mit blanker Hand zu tätigen) kann ebenfalls von einem Makel - und damit Beschädigung - der Ware ausgegangen werden.
Ebenso können noch gestaltungs- und markenrechtliche Gründe angebracht werden, und - da ist der Supermarktbetreiber gefragt - Hausfriedensbruch, denn das Bekleben, mithin Beschädigen, der Ware gehört nicht zum üblichen Bereich der Nutzung die ein Supermarktbetreiber auf seinem Privatgrundstück Dritten gewährt.
Die Frage ist auch in wie weit hier campact einen Aufruf zur Straftat tätigt - denn anders als die kaum habhaftbaren Klebekasper ist der Anstifter klar greifbar.
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Kommentar von F. Lo
Alles in allem entnehme ich dem obigen Text, dass die autoritäre Campact-Aktion in unsererDemokratie gute Chancen auf Erfolg hat. (???)
„Der Betreiber eines Supermarktes kann daher Kunden, die seine Ware mit solchen Aufklebern versehen, des Ladens verweisen und ihnen Hausverbot erteilen.“ Dazu muss er die Kunden aber erst mal auf frischer Tat ertappen – und die Betroffenen werden wegen eines Hausverbots nicht weinen.
„Wie wirkmächtig die ‚Campact‘-Aktion letztlich sein wird, wird davon abhängen, ob die Supermarktbetreiber sich in großer Zahl gegen diese Aktion wehren.“ Ich könnte mir vorstellen, dass Handelsketten keine Lust haben, sich mit linken aggressiven Aktivisten anzulegen und evtl. später selber angefeindet zu werden. Wobei man sich darüber im Klaren sein muss (= die Supermärkte sich darüber im Klaren sein müssen), dass hier ggf. ein Präzedenzfall geschaffen wird und, wenn die Supermärkte einknicken/Campact gewinnt, dann auch noch andere Produkte als „rechts“, nicht umweltfreundlich oder was auch immer angegangen werden können.
Man kann also recht bequem ein Unternehmen unter der Flagge von Meinungsfreiheit schädigen, ohne selber ggf. große negative Konsequenzen zu spüren. Meinungsfreiheit heißt in meinem Verständnis allerdings wortwörtlich: seine Meinung frei äußern zu können, nicht die eigene Meinung auf fremder Leute Eigentum zu veröffentlichen. Dann müsste man auch beschmierte Häuserwände oder Attacken aufs Brandenburger Tor als vornehmer Ausdruck von Meinungsfreiheit feiern.
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Kommentar von Carl Peter
Wie immer der falsche Weg bei dem woken Scheiß - also beim Ver- und Einkauf das AfD-Bapperl drauf, und nicht erst beim wegwerfen in die Mülltonnen?
Die AfD auf den Müllhaufen der Geschichte wird so nicht gelingen, ihr Doofis.
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Kommentar von Franz Schlappack
Für mich wären die Aufkleber ein Kaufgrund und ich Kauf sonst keine Müllermilch. Ich Wette die Aktion ist gut für Müller.