Zweifelhafte Begründung: STIKO-Empfehlung zur Impfung von 5- bis 11-Jährigen

Lasst die Finger von den Kindern: mRNA hat nichts im Kinderkörper verloren

von Gaia Louise Vonhof (Kommentare: 2)

„Damit wird aus einer medizinischen Indikation eine politisch begründete Empfehlung. Außerdem droht Diskriminierung nicht geimpfter Kinder, die ausgegrenzt und benachteiligt werden.“© Quelle: Pixabay / neelam279

Schön hinter der Bezahlschranke bei der Welt versteckt, lauert Sprengstoff unter der Überschrift: "Ärzte warnen vor 2G und Impfdruck bei Kindern".

Lapidar heißt es da:

„Eine Gruppe von Ärzten und Fachleuten kritisiert die STIKO-Empfehlung zur Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren. Die Immunisierung bringe den Kindern medizinisch kaum etwas. Dafür drohe, dass sie im Herbst vom sozialen Leben ausgeschlossen werden könnten (…) Nun warnt die ‚Info-Plattform Corona‘, der Ärzte, Virologen und andere Wissenschaftler angehören, vor den möglichen Folgen der Empfehlung.“

Für jeden Leser sichtbar ist ein Video eines Welt-TV-Interviews mit Prof. Thomas Mertens, Chef der Ständigen Impfkommission (STIKO). Mertens zeigt hier noch einmal, wie komplett seine Kehrtwende war, nachdem er seine vor einem halben Jahr gemachte Aussage, er würde ein siebenjähriges Kind "wahrscheinlich jetzt nicht" impfen lassen, zurückgenommen hatte.

Ende Mai, als die Ständige Impfkommission (STIKO) die Empfehlung gegeben hatte, alle fünf- bis elfjährigen Kinder mit einem mRNA-Impfstoff gegen Corona zu impfen, war er schon auf Linie. Zuvor galt die Empfehlung nur für Kinder mit Vorerkrankungen und mit besonders gefährdeten Personen im nahen Umfeld der Kinder.

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Die Ausweitung selbst ist argumentativ nicht nachvollziehbar. Da heißt es nämlich, bald so, als wären Kinder Versuchskaninchen:

„Diese Impfempfehlung wird vorsorglich ausgesprochen, weil ein erneuter Anstieg von SARS-CoV-2 Infektionen im kommenden Herbst bzw. Winter zu erwarten ist.“

„Vorsorglich“, mal eben so, als hätte es vorher keine Bedenken gegeben.

Die Option zum Dauerimpfen der Kleinen ist hier schon inklusive:

„Sollte es zukünftig notwendig sein, den Impfschutz der Kinder zu optimieren, kann dies dann mit einem längeren Impfabstand zwischen 1. und 2. COVID-19 Impfung rasch erfolgen.“

(Alexander-Wallasch.de berichtete)

Zurück zu STIKO-Chef Mertens: Bei ihm und der Welt gibt es keine wirklichen neuen Informationen oder Argumente. Jeder Satz wie eine blasse Kopie einer Hochglanzimpfkampagne. Und obendrauf schon mal die Klarstellung mit dem Dudu-Finger, dass auch eine Durchimpfung nach STIKO-Empfehlung nicht etwa zum Fall der Maskenpflicht in Schulen führen würde, da „es nicht gelingen (werde), die Welle aufzuhalten“.

Mertens zaubert Informationen herbei, von denen man schon gerne wüsste, woher er sie hat: „…Masken, die ja gerade bei Omikron in der Tat besonders wirksam sind…“

Das klingt nicht nur für das laienhafte Ohr unlogisch, es klingt vor allem nicht nach Wissenschaft und medizinischer Evidenz.

Und besonders frappierend: Es entspricht auch nicht der Bewertung der Kommission zur Evaluation der Corona-Maßnahmen der Bundesregierung, die sich trotz intensiver Überlegungen nach Datenlage gar nicht in der Lage sieht, hier ein Urteil abzugeben, die sich also auch nicht dem Urteil der STIKO in Sachen Kinderimpfen unterwirft – warum nicht? Weil sie die Argumente nicht überzeugend findet? Naheliegend ist das.

Jetzt, einen Monat nach der STIKO-Empfehlung zum Kinderimpfen, erscheint ein Thesenpapier einer Autoren-Gruppe von Impf- und Corona-Maßnahmen gegenüber kritischen Ärzten, Wissenschaftlern und Gesundheits-Fachleuten auf ihrer Plattform www.corona-netzwerk.info .

Das Netzwerk will eine „fehlende medizinische Evidenz“ bei der Kinderimpfempfehlung festgestellt haben. Also nichts anderes, als die Kommission im Evaluationsbericht – nur dass das Netzwerk seine Erkenntnisse nicht um drei Ecken herum flüsternd verbreiten muss.

Ein Fazit geht dann so: „ … aus epidemiologischer Sicht ergibt sich keine Evidenz für die Impfung in der Altersgruppe der 5- bis 11-Jährigen“. Denn:

„– Todesfälle bei gesunden Kindern in dieser Altersgruppe gab es in Deutschland bislang      nicht,
– die Hospitalisierungsrate ist die niedrigste unter allen Altersgruppen,
– eine Herdenimmunität lässt sich mit der Impfung nicht erreichen,
– der Krankheitserreger lässt sich nicht eliminieren.“

In dem Zuge wird auch gleich die fehlende wissenschaftliche Basis für eine solche Empfehlung zum Kinderimpfen klargestellt:

„Allerdings muss man hinsichtlich der Stichhaltigkeit der wissenschaftlichen Begründung dieser Empfehlung stärkste Zweifel äußern, denn die der geänderten Empfehlung zugrunde liegenden Studien beziehen sich ausschließlich auf Erwachsene.“

Die Wissenschaftler gehen noch weiter:

"Damit wird aus einer medizinischen Indikation eine politisch begründete Empfehlung. Außerdem droht – wie bereits im letzten Jahr – erneut die Diskriminierung nicht geimpfter Kinder, die ausgegrenzt und benachteiligt werden.“

Im 10-seitigen Paper selbst werden studien- und zahlenbasiert Krankheitslast und Letalität analysiert, und auch die Analyse der Nutzen-Risiko-Abwägung ergibt mindestens einen Dissens zu dem, was STIKO-Chef Mertens in seinem Interview als Begründung für das Kinderimpfen anführt:

Bei den Nutzen-Risiko-Abwägungen der STIKO ging es bislang um Vermeidung von Hospitalisierung. „Diese Nutzen-Risiko-Abwägung erlaubte im Januar keine Impfempfehlung aller 5- bis 11-Jährigen während Delta.“

Auch das von der STIKO als Ziel deklarierte Pro-Kinderimpfungs-Argument, mit der Vakzinierung bei den Kindern eine Basisimmunität aufzubauen, wird, mit Studien hinterlegt, bestritten, und führt direkt zur abschließenden Frage:

„... warum gesunde 5- bis 11-Jährige vor einer Infektion geschützt werden sollen, an der sie der Datenlage zufolge weder unter Omikron noch unter Delta schwer erkranken können.“

Weiter heißt es da:

„Fraglich erscheint auch, wie die STIKO zu dem Schluss kommen kann, dass „a single dose for survivors“ den Immunschutz bei Kindern zu verstärken vermag, wenn über die Schutzdauer nach durchgemachter Omikron-Infektion bislang noch keine Daten vorliegen. Bei der in der STIKO-Begründung zitierten Literaturstelle handelt es sich um keine Studie, sondern um einen Letter vom Mai 2021 (also sogar noch vor der Delta-Welle), in dem ganze 5 Referenzen angegeben werden, die sich ausschließlich auf Erwachsene beziehen können.“

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Die Verfasser des Papiers sehen Kriterien für eine Impfempfehlung nicht erfüllt, und begründen dieses ausführlich, auch damit, dass es keine Todesfälle bei nicht vorerkrankten 5- bis 11-Jährigen in Deutschland gab und die Hospitalisierungsrate die niedrigste unter allen Altersgruppen sei. Um abschließend die STIKO an ihre Verantwortung zu erinnern und zu appellieren:

„Das Vertrauen in die STIKO hat in den letzten Monaten deutlich gelitten. Die STIKO aber ist und bleibt eine wichtige Institution im Rahmen jeglicher Infektionskontrolle. Es wäre zu wünschen, dass sie auch bereit ist, Beschlüsse bei mangelnder Evidenzlage zu revidieren.“

Auch das Revidieren von Beschlüssen der Politik mit all seinen Folgen bleibt wohl erst einmal ein Wunschgedanke. Der politische Apparat ist auf eine Weise träge, dass er in einer dynamischen pandemischen Situation mehr Schaden anrichtet als Lösungen findet.

Auch die Vorstellung, dass die massiven Vakzin-Einkäufe der Regierung – 2021 hatte die Bundesregierung allein 554 Millionen Impfdosen bis 2029 vorbestellt – ausgesetzt werden, scheint momentan außerhalb des Denkbaren zu sein, geschweige denn eine Rückabwicklung der Käufe.

Ebenso, dass Aufrufe und Veröffentlichungen wie diese außerhalb der Alternativen Medien die Aufmerksamkeit und das Gehör bekommen – oder zumindest ernsthaft diskutiert und in Erwägung gezogen werden.

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