Migration und Cancel Culture

Mach´s gut Grönemeyer – Ich hab Dich früher wirklich gemocht

von Mira Liberta (Kommentare: 23)

Das Unterzeichnen dieser Promi-Petiton ist einmal mehr Cancel-Culture-Methode.© Quelle: Mira Liberta

Derzeit geht der Brief von über einhundert mehr oder weniger prominenten Persönlichkeiten im Internet viral, die sich gegen die geplante Änderung der Asylpolitik der Bundesregierung aussprechen.

Ich bin kein Freund der derzeitigen Bundesregierung, empfinde ich diese doch seit längerem als sehr anmaßend und übergriffig, zumal sie auch mein persönliches Leben retrospektiv verstörend geprägt hat und prospektiv maßgeblich negativ beeinflusst, und somit meine Zukunftspläne, wenn nicht sogar Existenz zerstört, wenn ihnen kein Einhalt geboten wird.

Was jedoch die Notwendigkeit einer Änderung des Asylrechts betrifft, gehe ich mit der Bundesregierung konform, da die bisherige Migrationspolitik nur faule beziehungsweise keine Früchte trägt und die Probleme diesbezüglich in unserem Land eher verschärft als entspannt.

Hier stellt sich mir jedoch die Frage, weshalb dieser Umschwung seitens der Regierung, hin zu einer europaweiten Regelung, jetzt stattfindet. Ich könnte Thesen aufstellen, die mich sofort in die rechte Ecke zwingen. Ich werde dieses heute an dieser Stelle unterlassen, weil es ausufern würde und das Thema zu komplex ist.

Vielleicht ist aber auch der rasante Anstieg der AfD auf neunzehn Prozentpunkte in der Sonntagsumfrage Druck genug, um scheinbar umzudenken in der Scheindemokratie.

Zurück zu den „Prominenten“: Die Unterzeichner dieses Promi-Briefes sind größtenteils dieselben, welche auch den Klimahype mittragen und die Impfungen gegen Covid-19 unterstützt beziehungsweise sich nicht dagegen positioniert haben, Systemlinge und Mitläufer.

Herbert Grönemeyer, „Herby“, gilt als federführend, wobei ich mich frage, wer die tatsächlichen Initiatoren sind, wenn ich Namen wie Tadzio Müller bei den Unterzeichnern vernehme. Ein Klimaaktivist ist heute also eine prominente Persönlichkeit, denn etwas anderes als lautes Krakelen und „Antifaschista"-Rufe, mit geballter Faust auf einem Podium, hat Tadzio Müller nicht vorzuweisen.

Was die Bedeutung des Wortes „prominent“ in diesem Kontext betrifft, so muss ich hier an ein prominentes Stoma denken, einen künstlichen Darmausgang, der hervorsticht beziehungsweise übersteht, irgendwie bezeichnend.

Über einige andere Unterzeichner bin ich eigentlich noch nicht einmal mehr enttäuscht. Auch verwundert bin ich nicht mehr, ich fühle mich lediglich bestätigt.

Das Unterzeichnen dieser Promi-Petiton ist einmal mehr Cancle-Culture-Methode. Es wird für sich das Recht verbrieft, einer von den Guten zu sein und sich über andere zu stellen. Die Moral und die Gesinnung siegen über die rationale Urteilsfähigkeit.

Die zur Schau gestellte Moral blendet die Realität aus. Wer von diesen Gutmenschen wäre tatsächlich bedingungslos bereit, einen Geflüchteten bei sich aufzunehmen? Katja Riemann, Enno Bunger oder einer der anderen unterzeichnenden Schauspieler und Musiker?

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Worum geht es? Wahrheit, Zensur, Debatte? Die ursprüngliche Idee des Cancle Culture hat sich in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Es herrscht eine Meinungsdiktatur, die wie auch bei Corona, Familien, Generationen und Beziehungen infiltriert und sich wie ein Gespenst in das Denken schleicht.

Es gibt nicht nur den Haltungsjournalismus, sondern auch die Haltungsfrage innerhalb der Gesellschaft, wobei die Familie die kleinste Einheit einer Gesellschaft darstellt. Diese Gesellschaft zerbröselt zunehmend, zersetzt durch politische Einflussnahme und Instrumentalisierung. Das traditionelle Familienbild wird aufgebrochen und hinterfragt.

Mein Sohn fragte mich dieser Tage nach dem Leben in der ehemaligen DDR, da dieses Thema gerade im Geschichtsunterricht besprochen wird. Ich zeigte ihm meine Zeugnisse und Beurteilungen neben Zeichnungen, die ich noch aus meiner Kindergartenzeit habe. Bereits im Vorschulalter wurde hier die Richtung vorgegeben. „Ich marschiere mit der Arbeiterfahne“ lautet der Titel eines Bildes, welches ich im Alter von ungefähr fünf Jahren tuschte.
In der Schule gab jährlich die „Auszeichnung für das Lernen an einer sozialistischen Schule“.

Und auch die Musik beziehungsweise der Anteil der westlichen Musik, die später in Diskotheken gespielt werden durfte, war staatlich vorgegeben.

Du warst „woke“ in der DDR, solange du mitgespielt hast und folgsam warst. Irgendwie ziehe ich da inzwischen Parallelen und sehe Wolken am Horizont aufziehen. Ich denke, diese Erfahrungen sind der Grund für die politische Brandmauer im Osten Deutschlands. Die Leute dort haben ein Gespür und ein Gedächtnis.

Aber ich war früher schon renitent und so werde ich auch dieses Mal alldem trotzen und selbst Cancel Culture betreiben und all jene aussortieren, die meinen, erhaben sein zu können und mir ihre vermeintliche Meinung aufdrängen wollen.

Dass ich unter einem Pseudonym schreibe, ist ebenso bezeichnend für die derzeitige Sprech-, Meinungs- und Verbotskultur. In der heutigen Demokratie darf man weiterhin alles sagen, sofern es dem Mainstream entspricht, oder man muss mit den Konsequenzen leben können. Das kann ich jedoch nicht und so denke und schreibe ich, zum Schutz meiner Lieben, anonym.

Ich sortiere die Musiker und Schauspieler aus, denen ich mit meiner freiheitlichen Meinung nicht mehr genehm bin. Ich habe das TV gekündigt und zahle gezwungenermaßen weiterhin die GEZ-Gebühren. Aber die Gedanken sind frei.

„Macht´s gut!“, Revolverheld, Deichkind, Herbert Grönemeyer, Katja Riemann, Benno Fürmann und all die anderen. Ich habe euch früher wirklich gemocht. Aber die Geschichte lehrt: „The Hunter will be the hunted.“

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