Die Schuld wird oft auf die „Klimakatastrophe“ abgewälzt

Maui - Ahrtal – Florida – Politische Selbstdarsteller versagen bei echten Katastrophen

von Corinne Henker (Kommentare: 2)

Hoffen wir das Beste für Maui!© Quelle: Youtube/ WDR Screenshot

Erinnern Sie sich an die Nachrichten von verheerenden Bränden auf Maui (Hawaii) vor gut einem Monat, bei denen mindestens 115 Menschen ums Leben kamen?

Bereits Anfang August gab es kleinere Brände auf mehreren hawaiianischen Inseln. Am frühen Morgen des 8. August wurden auf Maui etwa 30 Strommasten durch starke Winde umgeworfen, es kam zu größeren Stromausfällen auf West-Maui.

Man vermutet, dass Funken aus den zerstörten Stromleitungen das trockene Gras entflammten und zumindest einen Teil der Brände verursachten. Hohe Luftdruckgradienten bedingt durch Hurrikan Dora trugen dazu bei, dass sich die Feuer bei Trockenheit schnell ausbreiteten.

Am schlimmsten traf es die Stadt Lahaina im Nordwesten von Maui. Innerhalb von Minuten verbrannten Hunderte Wohnhäuser. Die Bewohner versuchten, in ihren Autos zu fliehen, blieben jedoch oft im Stau stecken. Viele verbrannten in ihren Autos, andere sprangen panisch ins Wasser, als sie sahen, wie Autos in ihrer Nähe in Brand gerieten oder explodierten. Sie konnten teilweise von der Küstenwache gerettet werden.

Das Feuer zerstörte 880 Hektar Land und 2.207 Gebäude in und um Lahaina, etwa 500 weitere Gebäude wurden beschädigt. Die Überlebenden verbrachten Tage ohne Strom, sauberes Wasser, Lebensmittel, Treibstoff oder Kommunikation zur Außenwelt. Neben zahlreichen Wohnhäusern wurden auch mehrere historische Gebäude der alten Walfängerstadt, die von 1820 bis 1845 Hauptstadt von Hawaii war, zerstört. Der entstandene Schaden wird auf 5,5 bis 6 Milliarden Dollar geschätzt. Immerhin scheint der berühmte Banyan-Baum von Lahaina, der größte der USA, das Feuer zu überleben.

Viele der zerstörten Wohnhäuser gehörten hawaiianischen Familien und wurden über Generationen vererbt. Die meisten von ihnen waren nicht versichert, da es sich ihre Inhaber einfach nicht leisten konnten: Die Lebenshaltungskosten auf Hawaii gehören zu den höchsten der USA. Ihre Besitzer stehen jetzt also vor dem Nichts. Vieles an dieser Katastrophe wäre vermeidbar gewesen. Obwohl das hohe Brandrisiko der Region schon lange bekannt war, hielten es die regionalen Behörden nicht für notwendig, die Feuerwehr entsprechend auszustatten.

Auch andere Maßnahmen zur Vorbeugung von großen Flächenbränden wurden vernachlässigt. Als die Gefahr bereits akut war, wurden die Einwohner nicht adäquat gewarnt. Das gut ausgebaute Sirenensystem auf Maui blieb stumm, viele Überlebende berichteten, dass sie keinerlei Warnung erhielten. Es gibt auch Berichte, dass wegen behördlicher Vorschriften nicht ausreichend Löschwasser zur Verfügung stand, diese werden jedoch von anderer Seite dementiert.

Auch die behördlichen Reaktionen nach der Katastrophe strotzten vor Inkompetenz: Mangel an Kommunikation und Erstversorgung, unverständliche Straßensperrungen, die die Versorgung durch Nachbargemeinden verhinderten, Verbote für Privatpersonen, auf dem Wasserweg Lebensmittel u.ä. zu besorgen.

US-Präsident Joe Biden besuchte Maui erst zwei Wochen nach der Katastrophe. Als er zuvor erstmals auf die Brände angesprochen wurde, war seine Antwort „No comment“. Dafür musste er bereits viel Kritik einstecken. Auch Bidens Besuch auf Hawaii verlief nicht besser. In seiner Rede verglich Biden die Katastrophe von Maui mit einem Hausbrand, bei dem er fast seine 67er Corvette verloren hatte. Außerdem kürzte er den Besuch ab, um seine Ferien in Lake Tahoe fortzusetzen.

Entsprechend war die Reaktion vieler Einheimischer. Man fragte sich beispielsweise, wieso die US-amerikanischen Regierungsvertreter immer sehr schnell dabei sind, in die Ukraine zu reisen, um ihre Unterstützung zu bekunden und Finanzmittel bereitzustellen, aber Hawaii offensichtlich sehr weit unten auf ihrer Prioritätenliste steht. Besonders brisant dabei, dass man nicht einmal genau zu wissen scheint, wie viel Geld eigentlich in die Ukraine geflossen ist.

Im Detail geht es um eine Differenz von etwa 6 Milliarden Euro zwischen offiziell veranschlagten und tatsächlich gezahlten Finanzmitteln. Dieser kleine „Buchungsfehler“ für die Ukraine entspricht in etwa der Summe, die man bräuchte, um alle auf Maui zerstörten Häuser wieder aufzubauen.
Eine gute Zusammenfassung des geballten Behördenversagens findet man in diesem Interview von Joe Rogan mit Tulsi Gabbard, von 2013 bis 2021 Abgeordnete der Demokraten im US-Repräsentantenhaus für Hawaii.

Gabbard und Rogan erwähnen in diesem Interview auch, dass der demokratische Gouverneur Josh Green prüfen ließe, inwieweit das zerstörte Land verstaatlicht werden könnte - mit dem Ziel, ein Denkmal für die Brandopfer und Sozialwohnungen zu bauen. Die ursprünglichen Einwohner, Überlebende der Brandkatastrophe, sollten umgesiedelt werden.

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Es gab bereits einige Theorien, dass die Brände durch Hochenergiewaffen bewusst hervorgerufen wurden, um die Bewohner zu enteignen und den Great Reset auch auf Maui besser umsetzen zu können. Diese würden mehr Gewicht erhalten, wenn Greens Pläne tatsächlich zutreffen würden. Bei meiner Recherche konnte ich jedoch keine Quellen dafür finden, lediglich mehrere Berichte darüber, dass Green ein Moratorium für Landverkäufe plant, um zu verhindern, dass das Land billig von Spekulanten erworben wird.

Man muss wohl heute kaum erwähnen, dass die Verantwortlichen in Behörden und Regierungen die Schuld für ihr eigenes Versagen auf die „Klimakatastrophe“ abwälzen wollen. Und vermutlich erinnert nicht nur mich das an die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, die Im Juli 2021 188 Menschenleben forderte.

Besonders betroffen war das Ahrtal. Auch im Ahrtal war das Risiko (diesmal für Überschwemmungen) schon lange bekannt, aber es gab keinerlei wirksame Präventionsmaßnahmen. Auch im Ahrtal wurde die Bevölkerung nicht rechtzeitig informiert, obwohl es hier schon Tage vorher entsprechende Unwetterwarnungen gab.

Auch im Ahrtal versagten die staatlichen Rettungskräfte und private Helfer wurden behindert und diskreditiert. Auch im Ahrtal leugneten Politik und Behörden jegliche Verantwortung für die Katastrophe. Seit der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind nun schon zwei Jahre vergangen, doch im Ahrtal hat sich seitdem nicht viel getan. „Landschaftlich, strukturell, wirtschaftlich und menschlich nach wie vor eine Wüstenei!“, so beschreibt Josef Kraus die aktuelle Situation. Besonders heikel: 610 Millionen Euro an EU-Hilfsgeldern für die Flutopfer landeten nicht bei den Betroffenen, sondern blieben im Finanzministerium hängen.

Es geht jedoch auch anders, wie Gouverneur Ron DeSantis bei Hurrikan Ian bewies, der im September 2022 die Westküste Floridas verwüstete. Zwar forderte auch diese Katastrophe 152 Menschenleben, davon 146 in Florida, doch war der Umgang damit ein ganz anderer. Die Einwohner Floridas wurden ständig aktuell über den Hurrikan informiert, es wurden Evakuierungen angeordnet. Der Stromanbieter Florida Power & Light Co. hatte bereits vor dem Hurrikan begonnen, Mitarbeiter aus ganz Nordamerika zu rekrutieren, um die Stromversorgung rasch wiederherstellen zu können.

Nach dem Hurrikan wurde unter Leitung von DeSantis sofort mit dem Wiederaufbau begonnen, die zerstörte Brücke nach Sanibel Island war bereits nach drei Wochen wieder aufgebaut.

DeSantis bat Elon Musk persönlich um Starlink-Satelliten und stellte so die Internet-Verbindung für die Ersthelfer her. Er erließ Verordnungen für Steuererleichterungen und eine einfachere Kreditaufnahme. Die Sheriffs in Florida gingen hart gegen Plünderer vor. DeSantis’ Ehefrau sammelte 50 Millionen US-Dollar an privaten Spendengeldern innerhalb von drei Wochen. Können Sie sich an Spendenaktionen durch die Ehepartner von Herrn Steinmeier, Frau Merkel, Frau Dreyer oder Herrn Laschet erinnern?

Auch in Fort Myers sind die Aufräumarbeiten noch lange nicht beendet, aber es geht schnell voran. Im Ahrtal läuft es deutlich langsamer.

Hoffen wir das Beste für Maui! Am Ende erkennt man große Unterschiede zwischen den Politikern, die sich tatsächlich um die Bedürfnisse ihrer Wähler kümmern (wie DeSantis oder Gabbard) und denjenigen, denen ideologische Projekte und Selbstdarstellung wichtiger sind (wie Green, Biden, Merkel, Spiegel oder Dreyer).

Leider sind erstere eine kleine Minderheit und man kann sie weder durch Parteizugehörigkeit noch durch ihr Geschlecht identifizieren. Derzeit kann man nur hoffen, dass sich ein paar Vertreter dieser seltenen Spezies auch in Deutschland finden werden.

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