In den klimatisierten Hallen von Sharm el-Sheikh inszenierte US-Präsident Donald Trump eine Götterdämmerung epischen Ausmaßes. Eine Aufführung, die den Nahen Osten gegenüber Israel disziplinierte und – als wiedergutmachendes Gastgeschenk – die Staatschefs Europas vor der Weltöffentlichkeit auf arabischem Boden demütigte.
Zur Erinnerung: Es waren Briten und Franzosen, die nach dem Ersten Weltkrieg mit ihren willkürlichen Grenzziehungen für viele bis heute anhaltende geografisch und ethnische Verwerfungen verantwortlich sind. So jedenfalls versteht es der Nahe Osten, und Trump machte sich das eiskalt zunutze.
Beim Gipfel zur Unterzeichnung des Gaza-Friedensabkommens – von Anfang bis Ende als Trumps persönlicher Triumphzug angelegt – wurden Europas Staatschefs zu bloßen Statisten degradiert, zu Bettlern am Rande der Bühne.
Trump, der ewige Showman, nutzte die Gelegenheit, um die alte Welt mit seiner brachialen Dealmaker-Diplomatie zu erniedrigen, und unterstrich damit, wie sehr Europa in seiner Abhängigkeit zu den USA gefangen ist. Wenn es in den Tagen vor Sharm el-Sheikh hieß, Ägyptens Präsident as-Sisi habe die Europäer eingeladen, dann ist das nur bedingt wahr. Natürlich war es Trump, der seine Kulisse mit seinen NATO-Verbündeten als Statisten garnierte.
Doch es war nicht nur die politische Marginalisierung, die schmerzte; Trumps Auftritt gegenüber den europäischen Staatsführern – eine Mischung aus übergriffiger Kumpanei, Machismo, Beleidigungen und körperlicher Dominanz – machte die Demütigung maximal.
Will man es in einem Satz zusammenfassen, ginge der wohl so: Trump trotzte den Arabern mit dem Baseballschläger in der Hand einen Frieden mit Israel ab. Und damit das für die Araber nicht so schmerzhaft ist, versprach er ihnen die Demütigung der Europäer auf arabischem Boden.
Zunächst zur Szene selbst: Der Gipfel in Ägypten sollte ein Meilenstein werden, die Unterzeichnung eines Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas, vermittelt durch Trumps „Höllen“-Rhetorik, die Drohungen mit ultimativer Zerstörung, falls die Parteien nicht einlenken. Trump, umgeben von arabischen Führern wie Ägyptens Präsident al-Sisi, posierte als der große Friedensstifter. Europa? Es durfte zuschauen – und wurde dabei lächerlich gemacht.
Der britische Premierminister Keir Starmer, Vertreter eines Landes, das sich einst als Brücke zwischen USA und EU sah, erlebte den Höhepunkt der Bloßstellung: Als Trump die Bühne betrat, glaubte Starmer irrtümlich, er sei eingeladen, mitzusprechen. Trump wies ihn mit einer herrischen Geste ab, schickte ihn förmlich weg wie einen unliebsamen Lakaien.
Die Szene ging viral: Starmer, der Schlange stehen musste, wie alle anderen, symbolisierte die britische Post-Brexit-Isolierung und Europas allgemeine Bedeutungslosigkeit. Es war, als hätte Trump laut gesagt: „Europa? GFY, wer braucht euch schon?“ Und die arabische Welt versteht solche verschlungenen Bilder traditionell besonders gut und steht bewundernd davor.
Aber Starmer war bei Weitem nicht das einzige Opfer. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der sich stets als Europas starken Mann inszeniert, wurde in eine peinliche Umarmung gezwungen: Trump hielt Macrons Hand in einem endlosen, aggressiven Händedruck fest, eine Reminiszenz an ihre früheren Duelle, die immer mit Trumps Dominanz endeten. Dieser übergriffige Akt – weiße Knöchel, langes Festhalten – war keine Geste der Freundschaft, sondern eine Demonstration von Macht.
Macron, der Vertreter der EU-Ideale von Multilateralismus, wirkte wie ein Schuljunge, der vom strengen Herrn Rektor zurechtgewiesen wird und die Hosen runterlassen muss. Jeder erinnert sich an diesen einen gewalttätigen Jungen in der Schule, der immer einen Mitschüler auf dem Kieker hatte. Immer war man froh, nicht dieses Objekt der Begierde zu sein. Macron wirkt mit jedem Treffen mit Trump unglücklicher und bald so, als habe Trump etwas gegen ihn in der Hand. Welche Dossiers über wen fliegen mit in der Air Force One in dem verschlossenen Lederkoffer aus Langley?
Und dann Deutschland: Kanzler Friedrich Merz wurde einfach ignoriert. Zuletzt fragte man sich, ob er wirklich da war oder einfach mit Videotricks eingeblendet wurde. Aber warum hatte das Kanzleramt die Schalte ausgerechnet in die Pflanzenabteilung von Ikea verlegt?
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Trump hob an, Weltgeschichte zu schreiben, und Merz lungerte am Rande der Veranstaltung unter der Yuca-Palme herum und begab sich in den Ringkampf mit seinen Dämonen aus der Schulzeit: Alle machten Blödsinn, nur der Friedrich aus Brilon war schon früh zu hochgeschossen, um nach dem Bubenstreich in der Gruppe unterzutauchen – immer war er es, der den Satz heiße Ohren kassierte.
Und während Merz mutmaßlich von seinen Kindheitserinnerungen eingeholt wurde, lasen Beobachter aus seinen Gesichtszügen die Quintessenz von Europas Niedergang.
Aber Trumps übergriffiger Auftritt ging noch weiter und berührte das Persönliche, ja Sexistische. Italiens Premierministerin Giorgia Meloni, die einzige Frau unter den Regierungschefs, wurde von Trump mit einem Kommentar über ihr Aussehen bedacht – eine plumpe, unangemessene Äußerung, die wie ein Relikt aus den 1960ern wirkte. Bella Italia machte dazu gute Miene zum bösen Spiel. Aber die italienische Staatschefin ist vor allem deshalb so beliebt, weil man in ihrem Gesicht lesen kann. Trump, der sich selbst als „Maschine“ brüstete, während er von seinen Erfolgen prahlte, verkörperte hier den Prototyp des übergriffigen Prolls: Laut, respektlos, körperlich dominant.
Trumps Stil – Drohungen mit „Hölle“ für die Hamas, die offenbar wirkten – mag im Nahen Osten funktionieren, wo Autokraten wie al-Sisi schätzen, was sie kennen. Aber für Europa, das auf Diplomatie, Konsens und Werte setzt, bewegt es sich am Rande der Nötigung.
Und Trump demütigte nicht nur Individuen, sondern das gesamte europäische Projekt: Die EU, die sich als globale Macht sieht, wurde zu Zuschauern reduziert, während Trump den Deal einheimste – einen Deal, der ohne europäische Beteiligung zustande kam und Europas Rolle in der Region weiter marginalisiert.
Das allerdings befreit nicht davon, dass Europa und allen voran Deutschland die Rechnung am Ende bezahlen darf, so wie Deutschland seine Milliarden und Waffen an die Ukraine verschenken muss, während die USA obendrauf für ihre Waffen kassieren – von Deutschland. Die Welt fängt an, sich an diesen Dauersuizid zwischen Rhein und Oder zu gewöhnen, jeder greift zu, der noch in der Lage ist, die Hand auszustrecken und solange sich noch etwas im deutschen Tresor bewegt.
In diesem Licht betrachtet, ist auch die Unterstützung der Konservativen in Europa durch JD Vance oder zuvor Elon Musk auch nur ein kluger Schachzug, der Trump nicht viel Mühe kostet, weil America First ebenfalls ein Projekt zur Stützung der eigenen Nation ist. Trump schlägt auch hier zwei Fliegen mit einer Klappe, indem er intensiv gegen den verkommenen linken Teil Europas insistiert. Was für eine Zwickmühle für die europäischen Konservativen!
Fakt bleibt: Trump feiert in Ägypten Erfolge, die Europa niemals erreichen könnte. Die Demütigung ist maximal, weil sie öffentlich war: Virale Videos, Spott in den Medien, und ein klares Signal, dass Europa ohne USA nichts ist – und gegenüber Präsident Trump unterwürfig sein muss. Das hatte im Übrigen bereits der Ukraine-Gipfel gezeigt.
In Sharm el-Sheikh gelang es Trump, das Treffen so aussehen zu lassen, als säße er wieder in einem Trump-Casino an seiner Lieblingsbar und die europäischen Staatschefs seien allesamt willfähriges Personal, das sich wohl oder übel anhören musste, was der Chef zu erzählen hat – Überstunden inklusive, wenn der Boss wieder diesen Fidel-Castro-Anfall bekommt, wenn sich niemand findet, der es stoppt, und Melania einfach nur froh ist, mal ein paar Tage durchzuatmen.
Fraglos hat Trump den größten Coup seiner bisherigen Amtszeit abgeliefert, der Präsident der Knesset hatte ihm dafür eine – kein Witz – tausendjährige Erinnerung an seine Heldentat prognostiziert. Aber für Trump europäische Partner des Wertewestens wurde es zum Desaster – und es geschah mit voller Absicht.
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Kommentar von Marco B.
@stephan manus: Denke auch, dass diese Sachen auch noch ein Nachspiel haben werden. Bei einigen Unverbesserlichen gegen den Kirk-Mord wurden schon Visa zurückgezogen.
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Kommentar von stephan manus
Deutschland und Trump. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Trump Kenntnis davon hat wie er von den deutschen sog. Politikeliten und Mainstream auf das schrecklichste diffamiert wurde.
Deutschlands Rolle ist zu bezahlen. Einfluß auf irgendetwas hat Deutschland nicht wegen der Zwangsjacke EU, welche auch nix zu sagen hat.
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Kommentar von Joly Joker
Trump kann sich so wunderbar aufblasen, dass selbst ein Scheinriese sich ganz klein vorkommt.
Trump könnte wunderbar zum Schrumpfstielzchen werden. Alles was es braucht ist Deutschlands Austritt aus der NATO und die Erklärung einer Neutralität. Dazu die Staaten die von Trump per Zollverfahren ausgebeutet werden (China, Indien, Indochina, Russland, Japan u. a.) mit einem gemeinsamen Deal, den Anti-Trump-Zoll von 250 % belegen. Der käme auf allen 4en angekrochen um diesen Deal zu vermeiden.
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Kommentar von Georg Bauer
Man kann nur hoffen, daß Trump seinen Einfluss auch nutzen wird, die Entwicklung totalitärer Strukturen in der EU zu verhindern. Solange er dies macht, ist mir das Mißachten des unterirdisch agierenden Deutschen Kanzlers sehr recht.
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Kommentar von Karina Kaiser
Trump macht, was andere sich nicht einmal zu denken trauen.
Er redet nicht in Phrasen, er handelt – konsequent, unbequem, wirksam.
Deshalb fürchten ihn so viele: Weil er die Fassade sprengt, unter der andere ihre Ohnmacht verstecken.
Europa dagegen hält an seiner Rhetorik fest, als ließe sich Realität durch Haltungsbekundungen regieren.
Man nennt das dann Diplomatie – in Wahrheit ist es Selbstbetrug.
Trump zwingt Systeme in Bewegung.
Und genau das fehlt hier: der Mut, etwas zu tun, statt endlos zu reden.
Ehrlich gesagt: Wir hätten jemanden wie ihn hier längst gebraucht.
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Kommentar von Rudi
Ja das ist schon erstaunlich, wie Trump das alles ganz alleine schafft, oder.
Und noch erstaunlicher ist, daß vieles vorher in bestimmten Communities bekannt war was jetzt geschieht.
Und wo ist das Problem wenn europäische Deep State Marionetten mal eine deutliche Ansage bekommen?
Trump hat sehr konkret gesagt, er liebt Europa und will es nicht zerstört sehen.
Was die französischen, aber noch sehr viel mehr die englischen Regierungen der Welt angetan haben, kann man wissen. Dort in London sitzt der Kopf der Krake. Trump hat übernommen, er fuhr in deren Kutsche. Trump übernahm in Arabien (Säbeltanz), in China (Verbotene Stadt), in Nordkorea die Führung, und alle Führer ordneten sich ihm freudig unter.
Das Land mit dem I und die City of London, die Zusammenhänge sind bekannt.
Isch over.
Next stop EU. Die wird in den kommenden Jahren entmantelt werden, läuft schon.
Die Gehirnkäseglocke der Mainstreammassen käst derweil noch ein bißchen vor sich hin im alten UnsereDemokratie Lügenmodus. Man will nicht aus der Illusion aussteigen, und die Strippenzieher wollen die Massen nicht aussteigen lassen weil sie dann am Ende sind. Na dann werden die Marionetten halt auf dem Bildschirm von Trumpi verhöhnt und gescholten, wie sie es verdienen und es der wahrheit enstpricht, oder lügt Trump etwa? Das sehe ich nicht.
Es sind immer Riten des Militärs, mit denen die Führer der Völker rechtmäßig eingesetzt werden seit vielen Jahrhunderten, und jedes Detail hat Bedeutung. Trump übergab einen goldenen Schlüssel an einen Postzusteller. Was ist ein World Postmaster? Das weiß das dummgehaltene Publikum nicht. Das Publikum bekommt nur Ideologie vorgesetzt, und jeden Tag ist Gegenteil-Tag. Übrigens, entwickeln sich gerade in bestimmten islamischen Ländern Frauenrechte.
Die Welt wird bald ganz anders aussehen. Dank Trump.
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Kommentar von Schwar Zi
"Mit Absicht: Trump demütigt Europa" tat er das? Ist es nicht so, dass er die Vertreter der EU so behandelt, wie sie es verdienen? Er hat ja durchaus differenziert...Orban und Meloni...
Fakt ist, Trump versteht die Formel für "real power"...: wirtschaftliche Stärke+militärische Stärke+politische Stärke = real power.
Niemand hat die europäischen Regierungschefs gezwungen sich selbst zu verzwergen. Niemand hat ihnen eine Waffe an die Schläfe gesetzt und sie aufgefordert ihre Wirtschaft zu ruinieren. Gleiches gilt für die Sozialsysteme.
Ich erinnere mich, wie UvdL auf dem Flur warten musste, weil Trump ihr erklärte er wolle sich mit den Staatschef beraten und sie ist ja kein Staatschef...wunderbar...bitte 3-5x täglich und das jeden Tag.
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Kommentar von Gert Friederichs
Man muss nicht heimlich am Telefon "Fuck the EU" sagen.
Donald macht das offen und laut! So halt, wie er ist!
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Kommentar von Bernhard Kopp von Brackel
Trump hat in einer entscheidenden Phase Netanjahu und die Araber unter Druck gesetzt, seinen Vorschlag, der in fast allen Einzelteilen schon seit Jahren auf den Tischen lag aber nie angenommen wurde, zu akzeptieren. Daraus wurde der Waffenstillstand und die Rückgabe der lebenden und toten Geiseln. Letzteres auch mit Freigabe einer großen Zahl von Arabern aus israelischen Gefängnissen. Trump verdient Lob und Anerkennung dafür, sein Gewicht auf die richtige Weise, und zum richtigen Zeitpunkt. angewandt zu haben. Mit " Frieden im Nahen Osten - Peace 2025 " hat das aber, leider, nichts zu tun - das ist dann reine Lobhudelei für Trump's Ego, und nur peinlich. Die harten Streitpunkte sind unverändert strittig. Schon der ägyptische Präsident sprach von der " Zwei-Staaten-Lösung" als einzigen Weg vorwärts, den die Israelis aus den bekannten Gründen nicht gehen wollen. Wie für Gaza, oder gar die Westbank, eine arabische Verwaltung zustande kommen sollte, die bereit und in der Lage wäre eine Staatlichkeit der Araber zu organisieren, die als friedliche Nachbarn von Israel entstehen könnte, ist, wie schon seit 30 Jahren, und eigentlich seit 1948, ungeklärt und unwahrscheinlich. Von anderen Lösungswegen ist nicht die Rede. Es kann durchaus sein, dass die Not der Menschen im zerstörten Gaza den Waffenstillstand für einige Zeit erzwingt. Aber, weder die Israelis, noch die USA können Araber, die erneut mit Terror gegen Israel kämpfen wollen, auf Dauer entwaffnen. Iran, aber auch verdeckt andere aus Arabien, würden Mittel und Wege für Nachschub finden.
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Kommentar von Eddy Nova
Wieder ein grossartiger TRUMPAMERICA ARTIKEL & da wird es nicht wenige geben die sich spätestens bei MELONI im Artikel angelangt sagten 'muss verdammt geil sein , jetzt ein Americano zu sein' !
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Bestimmt haben jetzt viele Americanos das Feeling part von etwas ganz Großem zu sein. 'Das schöne Gefühl fast 12 Jahre lang gegen alle Widrigkeiten auf das richtige Pferd gesetzt zu haben.
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Das darf nicht unterschätzt werden - das innere Gefühl ,Americanos werden sehr motiviert in die nächsten Monate gehen ... und die verdammten Leftys warten sehnsüchtig darauf das Premier Netanjahu wieder gezwungen wird 'Bomben aus den Waffenlagern zu holen' ...
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TRUMP IS THE WAY
TRUMP SAVE AMERICA
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Kommentar von Marco B.
Der Umgang mit Deutschland sorgt wenigstens dafür, dass von deutschem Boden nie mehr ein Angriffskrieg ausgehen wird. Eine Revolution ist in D auch nicht zu erwarten.
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Kommentar von Marco B.
Nun weiß ich endlich, warum ich Trump trotz allen Irrsinns den er verzapft, so schätze. Er wahrt die Stellung seines Landes! :-)
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Kommentar von winfried Claus
Frieden kommt von "Fried" - die Grenze! Das kleine Land verliert seine Bevölkerung und die die schneller wachsen, sind die, die den Staat nicht wollen. Araber als auch Juden.