Von Prof. Martin Schwab
In seiner SPIEGEL-Kolumne vom 14. Juli 2025 schreibt Nikolaus Blome, eine Corona-Aufarbeitung im Bundestag werde die gesellschaftlichen Gräben nicht zuschütten, solange die Kritiker der Corona-Maßnahmen von ihrem Wunsch nach "Rache an den Wortführern der Mehrheit, der sie sich zu Coronazeiten fügen mussten" nicht abrückten.
Nikolaus Blome kontrastiert den Ausgangspunkt der Kritiker mit dem Ausgangspunkt der für die Maßnahmen verantwortlichen Politiker. Zu den Kritikern schreibt er:
"Die grundsätzlichen Gegner des deutschen Coronakurses hielten den Ausgangspunkt aller Beschlüsse für eine Fehleinschätzung oder für eine Lüge: dass Corona massenhaft töten könne, schneller und breiter als eine heftige Grippewelle etwa."
Unter anderem hätten die Kritiker den "Bildern aus Bergamo" misstraut.
An dieser Stelle musste ich nach allem, was wir heute über die Bergamo-Geschichte wissen, fast schon schmunzeln. Und dass SARS CoV-2 nicht gefährlicher ist als andere Atemwegsviren, ist heute jenen, die zuhören wollen (auch diese Bereitschaft spricht Nikolaus Blome den Kritikern ab), sattsam bekannt.
Zu den Motiven der für die Maßnahmen verantwortlichen Politiker schreibt Nikolaus Blome:
"Bei allem Hin und Her und allen Widersprüchen blieben die Verantwortlichen von Bund oder Ländern einem Ansatz von Anfang bis Ende treu: solange es keine Massenimpfung gibt, die Zahl der schweren Fälle (und deswegen auch die Zahl der Ansteckungen) unterhalb einer bestimmten Schwelle zu halten, damit die Krankenhäuser nicht kollabieren. Masken, Kontaktbeschränkungen, Testpflicht, Schließungen, G-Regeln, Homeoffice und die allermeisten anderen Maßnahmen – samt den manifesten Übertreibungen – zielten darauf ab."
Dass die Protokolle des Corona-Krisenstabs beim RKI massiv auf das Gegenteil hindeuten, ignoriert Nikolaus Blome geflissentlich. Denn es ist ausgeschlossen, dass ihm diese Protokolle verborgen geblieben sind.
Wirklich Brechreiz bekam ich, als ich in dem Artikel von Nikolaus Blome diesen Satz las:
"Freilich war das Lager der Kritiker und Zweifler im Austeilen wesentlich besser als im Einstecken."
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Dabei erinnert er an seine eigene Kolumne im SPIEGEL vom 7.12.2020, worin er gefordert hatte, es möge "die gesamte Republik mit dem Finger" auf Impfverweigerer zeigen:
"Vor mehr als vier Jahren schrieb ich an dieser Stelle, man möge »mit dem Finger« auf jene zeigen, die sich freiwillig nicht gegen Corona impfen lassen. Zugegeben, ruppig formuliert, doch die Impfgegner haben deswegen bis heute Schnappatmung und ohne einen »Faschismus«- oder »Nazi«-Vorwurf pro Tag geht es meist nicht ab, nun ja."
Und direkt im Anschluss daran schreibt er:
"Während die damals Verantwortlichen in mehreren Punkten bereits Fehleinschätzungen oder Fehlentscheidungen eingeräumt haben (zum Beispiel bei den zweiten Schulschließungen oder nächtlichen Ausgehverboten), habe ich von vergleichbarer Selbstkritik bei den Wortführern des anderen Lagers bislang nichts wahrgenommen, absolut nichts. Das hat System, machen wir uns nichts vor. Deswegen erscheint es mir unter diesen Umständen unwahrscheinlich, dass ein vernünftiges Gespräch zwischen Mehrheit und Minderheit zustande kommt."
Nikolaus Blome verweigert einerseits jede kritische Selbstreflexion, fordert aber von den Maßnahmenkritikern Selbstkritik. Deutlicher konnte er den Abgrund seiner Doppelmoral nicht zeigen. Unter den vielen widerwärtigen Hetzern in der Corona-Zeit ist Nikolaus Blome einer der widerwärtigsten.
Wir können als Gesellschaft wieder zusammenwachsen, wenn wir jene zur Verantwortung ziehen, die uns mit ihrer Hasspropaganda auseinandergetrieben haben.
Sollte sich eines Tages vor Gericht beweisen lassen, dass die Corona-Politik auf vorsätzlich in die Welt gesetzten Unwahrheiten beruhte, ist der Tatbestand des Verbrechens gegen die Menschlichkeit in der Variante des § 7 Abs. 1 Nr. 10 VStGB erfüllt - nicht nur in der Person von Politikern, die für die Maßnahmen verantwortlich sind, sondern auch in der Person von Journalisten, die den Raubbau an den Grundrechten befeuert haben. Und damit auch in der Person von Nikolaus Blome.
Nikolaus Blome weiß das. Und deswegen hat er Angst. Und deswegen hat er die hier verlinkte Kolumne geschrieben. Das letzte verzweifelte Rückzugsgefecht eines Menschen, der die Aufgabe des Journalismus in einer freiheitlichen Demokratie nicht nur verkannt, sondern pervertiert hat. Und der deshalb im Journalismus nichts mehr verloren hat.
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Kommentar von Sara Stern
Natürlich wird es keine Aufarbeitung unter der aktuellen Regierung geben. Spahn meinte, man hätte sich viel zu verzeihen, allerdings ist eine Bitte um Vergebung seitens der Verantwortlichen Täter bisher nicht erfolgt und zukünftig auch nicht zu erwarten, weswegen die Aufarbeitung andere übernehmen werden. Jeder der an Aufarbeitung interessiert ist hat keine andere Wahl, als sich zu gedulden, nicht zu vergessen und schon gar nicht zu vergeben. In einem so aufarbeitungwilligem Land wie Deutschland, in dem eine zum "Tatzeitpunkt" 16 jährige Sekräterin nach 80 Jahren noch vor Gericht gezerrt werden kann, bin ich zuversichtlich dass auch ein Blome und all die anderen, zur Not mit 90 Jahren, noch seine verdiente Strafe bekommt, auch wenn das zu dem Zeitpunkt genauso symbolisch sein wird, wie die Bestrafung der 90 jährigen ehemaligen Sekräterin. Täter müssen öffentlich gebrandmarkt werden um eine Wiederholung zu verhindern und ein Signal zu senden.
Da in diesem Fall je nach Perspektive vom größten Verbrechen an der Menschheit ausgegangen werden kann, mit mehreren Millionen Betroffenen, wird es auch in vielen anderen Ländern genügend Opfer, Angehörige und Sympathisanten geben, dass wir sicherlich nicht 50 Jahre warten müssen, bis die ersten Prozesse beginnnen. In den USA braut sich bereits etwas zusammen.
Und dank forcierter Globalisierung dürfte das mit dem Abtauchen der Täter in Südamerika von Jahrzehnt zu Jahrzehnt schwieriger werden.
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Kommentar von Winfried Bähring
Antwort auf Kommentar von Rolf Oetinger vom 21.07.2025 um 22:23 Uhr
Zitat: „Natürlich haben Corona-Kritiker falsche Dinge gesagt: Wie z.B. dass quasi jeder Corona-Geimpfte demnächst zeitnah sterben würde…“
1. Das waren keine „Corona-Geimpften“, sondern mit einer experimentellen modRNA-Gentherapie Behandelte. Das ist etwas GANZ Anderes als eine konventionelle Impfung!
2. Diese modRNA-Gentherapie hat zumindest tödliches Potential, weil die nicht kontrollierbare Transfektion auch lebenswichtiger Zellen bzw. Organe einen systemischen, autoimmunen Abwehrprozess gegen diese Zellen in Gang setzt (mal ganz abgesehen von den zahlreichen anderen toxischen Potentialen, die dieser Gentherapie innewohnen und deren Aufzählung den Kommentarumfang sprengen würde).
3. Gott sei Dank (oder absichtlich) hatten nicht alle „Impf“-Chargen die gleiche Schadwirkung. Man kann allerdings darüber streiten, was die „guten“ (die mit dem höchsten Wirkstoffgehalt aber auch dem höchsten Schadpotential) und was die „schlechten“ (die mit dem geringsten Wirkstoffgehalt und auch dem geringsten Schadpotential) waren oder umgekehrt, je nach Sichtweise.
4. Die schädliche Langzeitwirkung der Gentherapie (z.B. durch persistierende Spikeproduktion oder amyloidartige Gerinnselbildung mit schleichenden Gefäßverschlüssen) kann noch gar nicht abschließend beurteilt werden.
Insofern ist es verfrüht, heute zu behaupten „Corona-Kritiker hätten FALSCHE Dinge gesagt“. Deren Aussagen waren damals allenfalls hypothetisch (und sind es z.T. heute noch).
Zitat: „…dass alleine das Husten oder Händeschütteln von Geimpften (shedding) Spike-Proteine übertragen würde“.
Wollen Sie jetzt „Cherry-Picking“ betreiben? Die Shedding-Problematik ist inzwischen unbestritten (und es wurde schon von Pfizer selbst bei seinen klinischen Studien davor gewarnt)
Zitat: “..Vielfach lagen die Corona-Kritiker richtig…“
Diese Einleitung unterstellt, dass die „Corona-Kritiker“ (wen meinen Sie eigentlich damit? Unqualifizierte Schreihälse, die es überall gibt oder qualifizierte Wissenschaftler, die mit ihrer Standhaftigkeit ihre Reputation auf´s Spiel gesetzt und durch Rufmord z.T. auch verloren haben) auch "falsch" lagen. Wo war das doch gleich?
Zitat: „Es scheint, als würde unter dem Begriff Long-Covid faktisch Long-Impfung versteckt“.
Wieso „scheint“? Haben Sie Lauterbach nicht gehört? Zitat: „...es wird [zugunsten LongCovid] nicht unterschieden…das ist klar…“.
Es „scheint“ also nicht nur, es WIRD NICHT unterschieden (ja warum wohl, zumal ja im Interesse der Impfstoff-Sicherheit genau das Gegenteil erforderlich wäre?)
Zitat: „Karl Lauterbach war jedenfalls der Meinung, dass etliche Maßnahmen im Freien Schwachsinn waren“.
Ach ja?
Sollen wir seinen „Schwachsinn“ jetzt etwa als „Entschuldigung“ für die evidenzfreien Maßnahmen und massiven Grundrechtseinschränkungen (einschließlich zumindest teilweiser versuchter Impfpflicht), die er als ehemaliger Gesundheitsminister zu verantworten hat, akzeptieren?
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Kommentar von T S
Danke für diesen Beitrag, und insbesondere für den Schlußsatz. Den ich nur nach dahingehend erweitern möchte daß man ihn auch in sonst keiner Position mehr sehen will in der er auch nur irgendeine allgemeinheitsrelevanten Einfluss ausüben kann.
@Rolf Oettinger: Daß "Husten oder Händeschütteln von [sogenannten] Geimpften (shedding) Spike-Proteine übertragen" ist kein "falsches Ding" sondern eine Tatsache. Wenn auch keine über die man sich als normalgesunder unkontaminiert gebliebener Mensch groß Sorgen machen sollte.
Daß das China(?)virus "menschengemacht" ist das ist hingegen trotz starkem Verdacht nach wie vor nicht erwiesen - und wird es vermutlich wohl auch nicht mehr. Belegt ist im Grunde nur wie sehr das dortige Labor als auch US-amerikanische Interessenten darin verstrickt sind.
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Kommentar von Rolf Oetinger
Natürlich haben Corona-Kritiker falsche Dinge gesagt: Wie z.B. dass quasi jeder Corona-Geimpfte demnächst zeitnah sterben würde, dass alleine das Husten oder Händeschütteln von Geimpften (shedding) Spike-Proteine übertragen würde.
Vielfach lagen die Corona-Kritiker richtig beim menschengemachten per Gain-of-Function produzierten Virus (USA-China) oder mit der Behauptung dass der schwedische Weg ohne Maskenzwang und Dauerlockdowns der richtige ist - tatsächlich auch für die eigenen Kinder. Nun sind die Kinderspsychiatrien und Praxen der Psychotherapeuten übervoll. Die Corona-Impfung hat wesentlich mehr Nebenwirkungen als ans Paul-Ehrlich-Institut gemeldet. Es scheint, als würde unter dem Begriff Long-Covid faktisch Long-Impfung versteckt. Der Anteil Corona-Ungeimpfter an denen mit der Diagnose Long-Covid wäre aufschlußreich.
Unangenehme Daten werden weggeschwiegen, geht die Impfeefektivität ins Minus wird eine Null ausgewiesen (Link kann nachgereicht werden), die Schwurbler sind dann halt diejenigen, die sich als die Wissenschaft erweisen.
Weil es nicht anders sein darf, als dass die Impfung per se hilft. Corona gar auf Null ausgerottet werden könnte, wenn auch nur im Phantasie-Labor von Melanie Brinkmann.
Polizistinnen gingen mit dem 1,5m Abstandstöckchen in die Fußgängerzone, das wurde alles so peinlich, dass quasi jeder Schwurbler irgendwie automatisch recht hatte. Karl Lauiterbach war jedenfalls der Meinung, dass etliche Maßnahmen im Freien Schwachsinn waren.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/corona-bilanz-manche-massnahmen-waren-laut-karl-lauterbach-schwachsinn-18667895.html
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Kommentar von Carl Peter
Da zerrt was an der Leine
Ruhig, Brauner
Geteilte Angst ist halbe Angst
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Kommentar von Joly Joker
Ich war gerade in Rente, als es mit Corona und der zwangsimpfung losging. Meine Frau musste sich impfen lassen sonst wäre sie in dem Krankenhaus nicht mehr. Mein Sohn hätte sein Studium ohne Impfung nicht fortsetzen können. Das ist faktisch eine Erpressung. Ich möchte diese Straftäter vor Gericht sehen und natürlich all jene Hassprediger gegen mich als Nicht-Geimpften. Da gibt es ja eine Liste mit diesen Scheusalen; diese Liste sollte ebenfalls abgearbeitet werden. Von den Enddarmdränglern in Merkels Corona-Runde will ich erst gar nicht reden.
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Kommentar von HoNi
Blome und Buyx - das waren das kongenile Paar dieser Horrorzeit. Keiner von beiden weicht nur einen Millimeter von ihren faschistoiden Parolen ab. Ich hoffe ich erlebe noch deren Verurteilung, aber ich weiß nicht wieviel Leben ich dafür noch brauche.