Toddn Kandzioras Wochenrückblick 27/2022

Olaf Scholz hat einen Plan – Den hatte die Olsenbande auch immer

von Toddn Kandziora (Kommentare: 3)

Menschen, die Kritik äußern, ob im Bundestag, in Medien oder auf der Straße, werden entlassen, ausgegrenzt, denunziert oder diskriminiert. Kritikern werden Konten gekündigt.© Quelle: PeterDargatz

Die Arbeiter-Situation

„Ich bin nicht mehr stolz darauf, deutsch zu sein. Inzwischen schäme ich mich sogar Deutsche zu sein. Wegen denen da oben, wegen denen ich auszubaden habe, was die verbockt haben. Die machen doch das Land kaputt.“

So sprach gestern morgen beim Einkauf die Kassiererin zu mir, als wir über die steigenden Preise ins Gespräch kamen. „Was ich mir inzwischen jeden Tag so von den Kunden anhören muss. Neh. Als ob ich daran schuld bin, dass die Regale leerer werden und die Preise höher. Ist doch wahr. Ist doch alles kacke geworden!“

Das Gespräch zog sich hin. Ein in der Schlange hinter mir wartender, schon älterer Kunde, hatte auch etwas beizutragen. „Die müssen alle weg da. Der Teufel soll die holen. Ich komme mit meiner Rente hinten und vorne nicht hin. Mehr als fünfzig Jahre habe ich Steuern gezahlt. Und jetzt habe ich weniger zum Leben als jeder ... der hier  ...“ (An dieser Stelle schreibe ich nicht weiter über das Gesagte. Sie wissen warum.)

Der ältere Herr hatte einiges zu beklagen und es schlossen sich weitere Kunden und Kundinnen dem Gespräch an. Es entwickelte sich eine kleine Bürgerdiskussion an der Kasse. Jeder brachte seinen Ärger, seine Ängste und Sorgen ein. Letztendlich waren wir der Meinung, dass es in diesem Land keine Gegenwehr, keinen Aufstand gegen die Ungerechtigkeit, die wir erfahren, erdulden und erleiden, mehr geben wird. Wir sind zu feige, um mit der Faust auf den Tisch zu hauen, den Mund auf der Straße aufzumachen. Nicht alle. Doch zu wenige.

Die Jugend, das kam zur Sprache, wäre inzwischen eh auf Linie. Von der wäre kaum bis nichts zu erwarten. Und wir, die Alten, die den „Unterschied“ kennen, wir bekommen den Arsch doch nicht mehr hoch.

Es ist halt, wie es ist, wie es gekommen ist. Wie wir es mit uns haben machen lassen. Es zugelassen haben. Ohne aufzumucken, ohne ‚Nein‘ zu sagen. Dafür wäre es wohl auch zu spät.

Die Robert-Situation

Dieser Tage bei Markus Lanz im ZDF-Talk. Minister Robert Habeck soll sich als „ehrlicher und nachdenklicher Politiker“ präsentiert haben. Das kann ich nicht beurteilen. Ich schau schon viele Jahre kein Fernsehen mehr. Doch was ich über die Sendung las, das fand ich recht interessant.

Hier Auszüge aus der Sendung:

„Nur eine einzige Frage mit der Bitte um Ja oder Nein. Wenn Putin ihnen einen schmutzigen Deal vorschlägt am 21. oder 22. Juli und sagt, ich schicke euch weiter Gas, aber ich schicke es euch nur über Nord Stream 2 – was sagen Sie dann?“ Habecks Antwort: „Nord Stream 2 ist nicht genehmigt und liegt unter den Sanktionen, auch den amerikanischen Sanktionen. Wenn das passiert, sind wir als politische Kraft gegenüber Putin gescheitert.“

Nord Stream 2, die energetische Lebensader Deutschlands, unterliegt, wenn ich Habecks Antwort richtig verstehe, amerikanischen Sanktionsvorgaben. Herr Habeck könnte Nord Stream 2 im überlebenswichtigen Interesse Deutschlands recht schnell genehmigen lassen, doch stehen offensichtlich amerikanische Interessen dem entgegen. Das scheint mir mit ein wichtiger Grund dafür, warum Deutschland die russischen Gaslieferungen einstellen will.

Dass Habeck, seine Grünen und die Regierung uns Bürgern dies als "Alternativlose Energiewende" verkaufen, erscheint mir als eine Farce.

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Zur möglichen Vervierfachung gar einer Verachtfachung des Gaspreises in den kommenden Monaten gibt Habeck Lanz zur Antwort: „Das haben wir auf dem Schirm, dass diese Möglichkeit geschaffen wurde.“ Habeck rechnet selbst mit einer Vervielfachung des Gaspreises, der dann notgedrungen in einem Umlageverfahren an die Masse der Endverbraucher weitergegeben wird.

Es scheint fast so, dass sich die deutsche Politik mit ihrer anhaltenden Weigerung, Nord Stream 2 in Betrieb zu nehmen, wissentlich von den USA und anderen Ländern die Luft zum Atmen nehmen lässt.

Sollte Deutschland sich nicht im eigenen Interesse und im Kampf um sein Überleben gegen US-Interessen stellen und den Pipelinebetrieb aufnehmen, so wird unsere Wirtschaft nicht nur stark beschädigt, sondern möglicherweise könnte diese zugrunde gehen. Was das für das Land, den sozialen Frieden uns alle hier lebenden Menschen bedeutet, nun, das sollte klar sein.

Die deutsche Situation

Deutschland ist ein schönes Land. Deutschland war eine große, starke Industrienation. Ja, Deutschland und seine Deutschen, sie hatten ihre goldenen Zeiten. Diese sind spätestens seit Beginn der Maßnahmen im Namen der großen Pandemie gegen Volk und Wirtschaft ad acta gelegt worden. Nun kommt der starre Unsinn des Krieges hinzu. Ein kriegerischer Konflikt zwischen Russland und vielfältigen, westlichen Interessen, der vermieden hätte werden können.

Ebenso hätten zweifelhafte Wirtschaftssanktionen Deutschlands gegenüber Russland vermieden werden können, die, so kommt es mir vor, einem selbst zugefügtem Genickschuss gleichkommen. Um sich dergestalt selbst aus dem großen Spiel zu nehmen, bedarf es wahrlich akrobatisch anmutender Verrenkungen, oder es wurde nachgeholfen oder so angeordnet. Und wenn ja, von wem?

Stellt sich mir weiter die Frage, wer hat an dem traurigen Umstand Schuld, dass unserer Land derartig vergeht, dass Bundesland für Bundesland, Betrieb auf Betrieb und Familie auf Familie abgewickelt werden? Von den Bürgern gewählte Politiker und Politikerinnen? Seine alten Bewohner, seine neuen „Bewohner*innen“ oder mitverantwortliche, sagen wir ... Umstände?

Heute im Jahre 2022, dreißig Jahre und ein paar Zerquetschte nach dem Fall der Mauer, ist das Jahr gekommen, an dem der Oberkellner am Tisch steht und mit süffisanten Lächeln auf die ratzekahl verputzten Porzellanteller und geleerten Champagnerflaschen deutet und letztendlich in die Küche seines teuren Hauses verweist, wo wir auf unbestimmte Zeit zum Tellerwaschen gepresst werden, weil wir nicht mehr in der Lage sind, die Rechnung für ein gutes Leben zu begleichen.

Die Annalena-Situation

Für Annalena Baerbock ging es gerade auf die indonesische Insel Bali, die laut Hörensagen ein richtiges Paradies sein soll. Hier fand das G20-Treffen statt, auf welchem sie als amtierende Vorsitzende der G7-Gruppe ein „gemeinsames Signal“ gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ankündigte.

Dieser Krieg habe die Welt "komplett aus den Fugen gehoben", sagte die natogrüne Politikerin am vergangenen Donnerstag. Und so sei sie mit ihren europäischen Kollegen nach Bali gejettet, um deutlich zu machen, dass sie Russland nicht die internationale Bühne überlassen werden.

Zudem erklärte sie, dem russischen Außenminister Lawrow, der täglich „Kinder, Erwachsene, Zivilisten kaltblütig ermordet“ (mit seinen eigenen Händen?), nicht die Hand schütteln zu wollen. Und das übliche offizielle „Familienfoto“ auf solchen Treffen, das würde es mit ihr auch nicht geben.

"Ich werde in meinem Redebeitrag, wo Herr Lawrow ja im Konferenzraum mit am Tisch sitzen wird, sehr deutliche Worte finden, dass wir diesen Bruch des internationalen Völkerrechts nicht akzeptieren", sagte Baerbock. Zudem werde sie "noch mal eindringlich appellieren: Stoppen Sie diese Bombardierung!“

Als es dann soweit war, dass die große Rednerin Baerbock ihre starken Worte in gute Taten umsetzen hätte können, da hatte Herr Lawrow schon den Saal mit den Worten, man habe mit dem Westen „nichts zu besprechen“, sollten EU und USA „einen Sieg der Ukraine auf dem Schlachtfeld anstreben“, verlassen, um sich anderen für ihn und Russland genehmeren Gesprächspartnern des G20-Gipfels zuzuwenden.

Denn, und das sei nebenbei schon einmal erwähnt: Die meisten G20-Staaten haben den russischen Angriffskrieg nicht verurteilt und sind weiterhin bereit, mit Herrn Lawrow bzw. Russland konstruktive Gespräche zu führen. Zurück auf der kleinen Gipfelstrecke blieb eine brüskierte Annalena, die nun einmal laut Protokoll erst nach Lawrow als Rednerin vorgesehen war.

Da hatte Frau Baerbock dann, versuchen wir es positiv zu betrachten, mehr Zeit, sich den angenehmeren Dingen ihres Jobs zu widmen. Ach, was weiß ich dummer Mann vom Dorfe denn vom Leben an der Spitze der Machtpyramide. Um was sich eine Außenministerin alles zu kümmern hat, wenn der auserkorene Gesprächspartner, dem der Mund gewaschen werden sollte, darin wenig bis keinen Sinn zu erkennen mag.

Die Olaf-Situation

Bundeskanzler Olaf Scholz wurde vorgestern vom AfD-Abgeordneten Steffen Kotré gefragt, ob er nicht Nord Stream 2 wieder in Betrieb nehmen möchte, sollten wir über Nord Stream 1 kein Gas mehr erhalten. Zur Antwort gab Herr Scholz Folgendes: „Die AfD ist nicht nur eine rechtspopulistische Partei, sondern auch die Partei Russlands!“

Kurze Pause...

Die Pause wird länger...

Zwischendurch Luftholen nicht vergessen...

Und nicht gleich den ersten Gedanken, der einem bei dieser Antwort von Herrn Scholz in den Sinn kommt,  versuchen, in eine Tat umzusetzen. Bitte nicht. Auch den zweiten gleich wieder vergessen.

Doch sollte eine Antwort wie diese vom Kanzler für gewisse Verwirrung, zumindest Irritationen in einem noch halbwegs funktionieren Kleinhirn führen. Denke ich.

Doch und leider ist es so: Auf die Fragen oppositioneller Politiker oder Politikerinnen werden keine Antworten mehr gegeben. Diejenigen jedoch, die tatsächlich noch unbequeme Fragen stellen, diese werden direkt als Rechtspopulisten, Russlandfreunde oder was auch immer gerade im neuen Deutschland abgewertet. En Vogue ist, eine andere Meinung zu diskreditieren.

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Menschen, die Kritik äußern, ob im Bundestag, in Medien oder auf der Straße, werden entlassen, ausgegrenzt, denunziert oder diskriminiert. Kritikern werden Konten gekündigt. Sie bekommen unlustige Anrufe oder böse Briefe. Nun, sie werden zwar nicht mehr wie im „Wilden Westen“ öffentlich geteert und gefedert, jedoch mit Verachtung überschüttet und dies kann, so glauben sie mir, auch eine schmerzhafte Erfahrung sein.

Kritik ist heute nicht erwünscht. Auf kritische Fragen werden keine Antworten gegeben.

„Wir haben einen Plan!“, das sagte Bundeskanzler Scholz bei Frau Maybrit Illner in ihrer Fernsehshow auf die Fragen, wie er gedenke, mit Krieg, Corona, Klima und Wirtschaftskrise umzugehen. Herr Scholz und Regierung haben laut eigenen Aussagen einen Plan. Na klasse. Dann wird ja doch alles noch gut. Dann brauchen wir uns keine Sorgen, keine eigenen Gedanken mehr machen. Wir müssen nur glauben. An den großen Plan.


Die Egon-Situation

Die Filmfigur Egon Olsen, Anführer einer Bande lustiger Ganoven, hatte ebenfalls stets einen Plan, der ihn am Ende einer jeden Folge zurück in ein Gefängnis brachte. Wohin der Plan von Herrn Scholz und seinen lustigen Ganoven uns Bürger bringen wird, das wage ich an diesem Morgen nicht einmal zu vermuten.


Zu guter Letzt ein passendes Filmchen zum großen Plan:

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