„Asylwende“? „Wirtschaftsmotor“? Warum die CDU ihre Wähler für dumm verkauft

Realitätsverweigerung statt Kurskorrektur: Ein offener Brief an Carsten Linnemann

von Corinne Henker (Kommentare: 8)

CDU auf Linkskurs: Warum Linnemanns Brief kein Mutmacher, sondern ein Offenbarungseid ist© Quelle: Screenshot Bundestag.de

Carsten Linnemann wirbt in einem Brief an die CDU-Mitglieder für „Erfolge“ der Regierung und mehr Optimismus. Doch die Realität sieht anders aus: Migrationskrise, Abwanderung von Leistungsträgern, eine kollabierende Infrastruktur und gebrochene Wahlversprechen. Corinne Henkers Antwort an Linnemann, warum die CDU Gefahr läuft, zum Steigbügelhalter linker Politik zu werden – und was sie stattdessen tun müsste.

Herr Linnemann schrieb einen Brief an die CDU-Mitglieder, in der er die (angeblichen) Erfolge der aktuellen Regierung aufzählte und um mehr Engagement und bessere Stimmung warb. Mir fiel beim Lesen so einiges auf und ein, aber da ich kein CDU-Mitglied und auch sonst nicht wichtig genug bin, wird Herr Linnemann meine Antwort sicher nicht lesen. Aber vielleicht Sie?

 

Sehr geehrter Herr Linnemann,

in Ihrem Brief an die CDU-Mitglieder weisen Sie auf die Erfolge der Regierungskoalition hin und werben um mehr Engagement. Als steuerzahlende Wählerin kann ich allerdings weder Ihre Einschätzung noch Ihre Zuversicht teilen.

Zunächst nennen Sie die außenpolitischen Erfolge Ihres Kanzlers. Hier gebe ich Ihnen teilweise recht: Herr Merz macht auf diesem Parkett eine weniger peinliche Figur als Herr Scholz oder Frau Baerbock. Aber was hat er tatsächlich für unser Land erreicht? Letztlich demonstriert er doch nur, dass ihm die Ukraine wichtiger ist als Deutschlands Steuerzahler. Da hätten wir auch Frau Baerbock behalten können. Außerdem ist die aktuelle Regierung auf einem guten Weg, auch noch die Beziehungen zu Israel zu ruinieren.

Als nächstes behaupten Sie, ein Politikwechsel in der Migrationspolitik sei eingeleitet. Tatsächlich gibt es einige symbolische Maßnahmen, die die Zahl der Asylanträge sinken ließen.

Laut BAMF wurden im letzten Jahr 229.751 Asylerstanträge gestellt, von Januar bis Mai 2025 waren es 62.897, hochgerechnet auf das ganze Jahr wären es dann etwa 150.000. Die Gesamtschutzquote der von Januar bis Mai 2025 entschiedenen Asylanträge lag übrigens bei nur 18,1 Prozent - und wir alle wissen, dass auch die meisten abgelehnten Asylbewerber in unserem Land und unserem Sozialsystem bleiben werden. Betrachten Sie es tatsächlich als Asylwende, wenn jährlich eine etwas kleinere Großstadt (zum großen Teil) in unser Sozialsystem einwandert?

Unser Sozialsystem, Kranken- und Rentenkassen stehen vor dem Kollaps, unser Land bräuchte eine Negativ-Zuwanderung von Leistungsempfängern! Oder eine massive Zuwanderung von Leistungsträgern und Beitragszahlern. Aber für diese wird Deutschland immer unattraktiver: Rezession und Deindustrialisierung, wuchernde Bürokratie, kollabierende Infrastruktur, verschlafene Digitalisierung, steigende Gewaltkriminalität, horrende Steuern und Abgaben und ein Bildungssystem, das diesen Namen immer weniger verdient.

Stattdessen fliehen deutsche Fachkräfte aus dem Land: in 2024 verabschiedeten sich etwa 270.000 Deutsche, von Januar bis April 2025 waren es schon 93.000, nur 6 Prozent davon Ruheständler. Auch ich als Mutter kann meinen Kindern (Ärztin und Chemie-Student) nur dazu raten, sich eine neue Heimat zu suchen, die ihre Leistung noch zu schätzen weiß.

Der mit Abstand beste Satz in Ihrem Brief war dieser: „Wir müssen den Menschen wieder etwas zutrauen.“ Aber warum tun Sie es dann nicht? Auch mit der neuen Bundesregierung gehen Bevormundung und Umverteilung hemmungslos weiter. Was ist aus Ihren 551 Fragen bezüglich der NGO-Finanzierung geworden?

Ihr Kanzler hat faktisch alle Wahlversprechen gebrochen. Linke Politik ist nicht vorbei, sondern weiter auf dem Vormarsch. Zu allem Überfluss wollten Ihre Vertreter im Wahlausschuss auch noch zwei von der SPD aufgestellte verfassungsfeindliche Kandidatinnen für das Verfassungsgericht durchwinken, nur den alternativen Medien ist es zu verdanken, dass sich wenigstens eine davon zurückziehen musste. Aber wie stehen Sie zu Frau Kaufhold, die Enteignungen befürwortet und zumindest langfristig Wahlen abschaffen möchte? Und wie wird Ihre Partei reagieren, wenn die SPD den nächsten linksradikalen Kandidaten (m/w/d) präsentiert?

Ihre Partei hat es geschafft, in den ersten 100 Tagen jegliches Vertrauen zu verspielen. Es grenzt an ein Wunder, dass tatsächlich immer noch etwa 26 Prozent der Wähler zu Ihnen stehen. Und es ist offensichtlich, dass sich in dieser Koalition nichts zum Besseren wenden wird.

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Während Herr Merz weiterhin Kanzler für die Ukraine spielt, plant Herr Klingbeil schon weitere Steuererhöhungen, die dann auch noch die letzten Leistungsträger vertreiben dürften. Während man vereint zur „Rettung unserer Demokratie“ aufruft und die „rechtsextreme“ AfD verbieten will, blasen Linksextremisten zum Sturm auf bürgerliche Wohnviertel.

Wann wird Ihre Partei endlich damit aufhören, sich von den linken Wahlverlierern von SPD und Grünen vor sich her treiben zu lassen? Warum paktiert man lieber mit den Nachfolgern der Mauerschützenpartei als nur einmal sachlich mit Frau Weidel zu reden? Wann werden Sie endlich verstehen, dass die unsägliche und undemokratische Brandmauer nur dazu dient, linke Politik bis in alle Ewigkeit zu zementieren? Und ist Ihnen eigentlich klar, dass nach einem AfD-Verbot Ihre Partei die nächste auf der Abschussliste wäre? Die Angriffe der „Bewahrer unserer Demokratie“ auf CDU-Büros zum Jahresbeginn 2025 waren schon ein sehr deutliches Zeichen dafür, warum ziehen Sie hier keine Konsequenzen? „Links ist vorbei“, sagte Herr Merz als Kanzlerkandidat, warum macht er dann als Kanzler weiterhin linke Politik?

Dabei haben Sie die weitaus besseren Argumente. Die ideologiegetriebene Politik der letzten 10 bis 15 Jahre hat den einstigen Wirtschaftsmotor Deutschland auf die hinteren Plätze im EU-Vergleich befördert. Es wäre Zeit, das nicht nur klar auszusprechen, sondern auch die notwendige Kurskorrektur vorzunehmen. Javier Milei zeigt in Argentinien, wie das funktioniert. Hören Sie sich die Vorträge an, mit denen er die argentinische Jugend begeistern konnte, lernen Sie daraus und machen Sie es ebenso.

Mit Herrn Merz wird das allerdings nichts und mit den etablierten Medien auch nicht. Deshalb nutzen Sie die neuen Medien und lassen Sie sich niemals wieder von linken Empörungsstürmen einschüchtern. Die Linken bei SED-Nachfolgern, Grünen, SPD und auch in der Union haben am Ende nur panische Angst vor dem Verlust ihrer Deutungshoheit. Und das zu Recht, denn ihre Utopien sind an der Realität gescheitert - wieder einmal. Also nutzen Sie die Gunst der Stunde und machen Sie etwas draus! DAS ist Ihre Aufgabe als Kanzlerpartei - und nicht stetige Appelle an die Bürger, die sie bisher nur enttäuscht und ausgeplündert haben!


Mit freundlichen Grüßen,

Corinne Henker

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