Nochmal glasklar: Auf Menschen, die ihren Job machen, verüben manche Menschen konkrete Brandanschläge und nutzen die Waffe der Steinigung. Der Tod wird offenkundig billigend in Kauf genommen.
Stellen Sie sich vor, das würden vermeintliche „Aktivisten“ – ein extra geframtes positives Wort – aus dem migrationskritischen oder Corona-Maßnahmen-kritischen Block so machen.
Genau die Lichterketten, die Solidaritäts-Aktionen für Polizisten, die Empörungswelle wären binnen Stunden auf ihrem Gipfelpunkt. Stattdessen Schlagzeile in Spiegel Online: „200 Prominente fordern sofortigen Stopp der Räumung“.
Und beispielsweise auf NDR Info wird in den Nachrichten nicht nur positiv von Klima-Aktivisten gesprochen, nein, jetzt sind es schon pauschal in den Himmel lobend „Klima-Schützer“, die Lützerath besetzen und aus deren Reihen konkrete Gewalt an Menschen verübt wird.
Ob es legitim oder nötig ist, den Ort seitens RWE abzureißen und die Kohle abzubauen, ist hier nicht entscheidend. Es gibt immer wieder gerichtliche Entscheidungen oder auch einfach gesetzliche Fakten zu allen möglichen Themen, bei denen es unterschiedliche Meinungen gibt.
Hier nimmt sich eine Seite heraus, gewalttätig zu sein, und das wird in diesem speziellen Falle eher wie ein Kavaliersdelikt von unseren Leitmedien begleitet.
Wichtig, dass der grüne Bundeswirtschaftsminister Habeck und die grüne NRW-Wirtschaftsministerin Neubaur diesen Räumungsdeal höchstselbst abschlossen. Immerhin werden einige andere Dörfer, die auch dem Tagebau zum Opfer hätten fallen sollen, gerettet.
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Trotzdem entblödet sich die Tagesschau Mittwochabend nicht, positiv von Klima-Aktivisten und Klima-Schützern zu sprechen.
Die Polizei bietet freundschaftlich auch nach der Gewalt an: "Wer abziehen will, darf straffrei raus."
Eine junge Frau, die von der Polizei weggetragen wurde, wird interviewt, sie kann sich in Ruhe ausbreiten. Der Sprecher sagt, dass es mühsam für die Beamten sei, aber auch für die Aktivisten … echtes Mitgefühl wird rübergebracht. Die Frau sagt, dass sie froh sei, "aufs Klo zu können", aber dass eben "ein Stück des Dorfs schneller fällt, jedes Mal, wenn wir geräumt werden".
Insgesamt wird trotz Steinewerfen, trotz Feuerwerkskörper und Molotow-Cocktails auf Polizisten vom Sprecher gesagt, "schnell beruhigte sich die Lage … insgesamt habe es nur wenige Festnahmen gegeben und ´nur´ zwei verletzte Beamte, so die Polizei …"
Ach, nur zwei verletzte Beamte? Na dann … Polizeisprecher Dirk Weinspach sagt ebenfalls in der Tagesschau, er sei froh, dass trotz dieser "Gewalt-Eskalation" heute Vormittag, die Zahl der Verletzten so gering geblieben sei.
Jo, da sollten wir mal alle ganz dankbar sein … Ich höre keinerlei Kritik an der Gewalt seitens der Tagesschau, es wird quasi einfach ohne Wertung darüber berichtet. Nur zwei Verletzte, Stand 20:02 Uhr, das ist ja wirklich lieb von den steineschmeissenden und gewalttätigen "Aktivisten und Klima-Schützern".
Entlarvend, dass niemand fordert, sich von den Gewalttätern zu distanzieren, oder ganz aufzuhören, weil man sich sonst mit diesen „gemein" mache.
Bezüglich Spaziergängen gegen Corona-Massnahmen oder Demos, wurde dieses "sich Distanzieren oder am besten gar nicht mitgehen" sonst immer von den angeblich „Korrekten" gefordert, wenn sie meinten, irgendwo ein Häufchen Rechte mit Flaggen friedlich mitmarschieren gesehen zu haben …
Marschieren, nicht Polizisten angreifen – wohlgemerkt.
Zweierlei Maß – Klassiker. Aber wehe, es geht um andere Themen.
Da wird ein Ohne-Maske-Spazierengehen in einer größeren Gruppe schon zu einer heftigen Gefährdung unser aller Gesundheit "hoch sterilisiert“, wie es Lothar Matthäus ausdrücken würde.
Da brennt ein Haus, es gibt keinen Verletzten, aber als schuldig werden vor allem erst mal Massenmigrations-Kritische und Rechtsextreme vermutet und das wird auch inflationär kommuniziert, obwohl es schlussendlich dann doch ein Pyromane von der freiwilligen Feuerwehr war.
Wenn allerdings ein schweres Verbrechen mutmaßlich von einem Flüchtling oder anderem Menschen mit Migrationshintergrund begangen wurde, gefallen sich die ´Korrekten´ darin, immer stark zu mahnen, man solle keine voreiligen Schlüsse ziehen.
Und nein, ich bin auch dagegen, voreilige Schlüsse zu ziehen. Unsere schöne deutsche Sprache stellt ja extra die Vokabel „mutmaßlich“ zur Verfügung.
Es wurde aber bei Anschlägen und anderer Gewalt aus der Migrationsecke von Seiten der Mainstream-Medien und Korrektheitsfanatiker gerne trotzdem die Floskel, dass es noch keine "genaueren Erkenntnisse" gäbe, penetrant lange kommuniziert.
Das „Unwort" des Jahres, eine laut Wikipedia "zivilgesellschaftliche, sprachkritische Aktion, die in Deutschland 1991 von einem Sprachwissenschaftler ins Leben gerufen wurde", ist in dieser Woche vorhersehbar das Wort „Klimaterroristen" geworden.
Punktgenau zur Räumung in Lützerath veröffentlichte die offenkundig politisch klar links-grüne Jury ihre diesjährige Wahl.
Ich erinnere mich genau, dass Tadzio Müller, ein deutscher Politologe, Globalisierungskritiker und Dozent für die Rosa-Luxemburg-Stiftung, ganz zufällig einer der bekanntesten Menschen von "Ende Gelände“ (Zitat "Pipelines zerstören ist unsere verdammte Pflicht" und "shit happens“ im Zusammenhang mit der traurigen Nachricht, dass eine Frau unter einem Laster starb und ein Rettungswagen im Klima-Stau gestanden habe), dass eben dieser Herr Müller im Spiegel 2021 sagte: "Wer Klimaschutz verhindert, schafft die grüne RAF."
Wie kann die Unwortjury vergessen, wer oder was diesen Klima-Terroristen-Zusammenhang vor allem herausstellte? Mit zweierlei Maß messen, daran liegt es. Wir müssen genau hinschauen und wachsam sein. Wir dürfen uns einfach nicht verarschen lassen.
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Kommentar von Johannes Schumann
Und wie sie verharmlosen und mit zweierlei Maß messen. Wegen Lützerath ist untergegangen, dass Sawsan Chebli bei der Verharmlosung der Silvesterkrawalle die Querdenker heranzieht: https://youtu.be/9F_Kitt28DM?t=230
Bei den Querdenkern solle von "gescheiterter Integration" gesprochen werden.
Mir ist nicht bekannt, dass eine Querdenkerdemo (Querdenker im Sinne von Maßnahmengegner, also nicht nur Ballweg-Truppe) eskaliert wäre. Allenfalls die Polizisten sind da eskaliert und haben u.a. Rentner malträtiert. Querdenker waren und sind friedlich, demonstrierten u.a. mit dem Grundgesetz in der Hand.
Ich fühle mich angegriffen, weil mir als ehrenamtlich engagierter und nettosteuerzahlender liberal-bürgerlicher Maßnahmengegner ständig unterstellt würde, ich würde die Demokratie abschaffen wollen, ich wäre ausländerfeindlich, ich würde den Hitler toll finden und ich wäre antisemitisch und islamophob. Das ist so irrwitzig, ergreife ich doch ständig Partei für Israel. Der einzige Punkt, wo die mich haben: Ja, ich mag den Islam nicht. er macht mir regelrecht Angst. Es ist aber keine Phobie (wie Arachnophobie), sondern eine berechtigte Angst. Ich habe keine Vorurteile gegen den Islam, sondern mir in den letzten 20 Jahren ein Urteil gebildet.
So, und wenn man diese Politikganoven schwätzen hört, dann bleibt mir der Eindruck, ich wäre gefährlicher als Islamisten, messertragende Jungmänner, Klimakleber bzw. -terroristen, Linksextremisten sowieso (denn die gibt es ja angeblich gar nicht), ich wäre sogar gefährlich als korrupter Politiker, der mit Maskendeals in die eigene Tasche wirtschaftet.
Das klingt ein wenig arrogant, aber eigentlich bin ich der Bürger, den sich ein Staat nur wünschen kann. Ich bin gut ausgebildet, ich tue auch was für meine Bildung, ich mehre den Wohlstand, ich halte mich mit Sport gesund, ich trinke keinen Alkohol, ich habe mehrere ehrenamtliche Engagements, doch werde ich behandelt wie der letzte Dreck, gerade in der Zeit, als 2G vorherrschte. Ich habe auch keine Vorstrafen. Ich spende sogar Geld für gute Zwecke.
Plötzlich hatte jeder gentherapierte Gewalttäter einen besseren Leumund als ich.
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Kommentar von peter struwwel
Mögen hätte die Polizei schon wollen, da sage mir keiner, den Jungs
hätte es nicht in den Fingern gejuckt, sozusagen nicht unter den Nägeln
gebrannt. Wozu ist man schließlich Ordnungshüter geworden? Aber das
Problem liegt ganz woanders, wie uns der gute Karl V. belehrte, die haben
sich das Dürfen einfach nicht getraut, sich nicht trauen dürfen. Ergo: Eine
Polizei mutiert zu Ortnungshütern. Ach, ganz nebenbei, das hat auch mit
der Sache rein gar nichts zu tun: wo stehen eigentlich die Wasserwerfer
rum? Ich weiß, das ist eine ziemlich blöde Frage, denn dafür ist in unserem
und in ähnlich gelagerten Fällen das Publikum einfach nicht friedlich und
harmlos genug - zu wenig Ältere, keine Rollatoren, und Gehbehinderte eh
nicht. Fazit: Die Polizei hilft wo sie kann, und immer einzelfallorientiert.
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Kommentar von Jan-Heie Erchinger
Vielen Dank für Ihre interessanten und elaboriert formulierten Kommentare!
Die Räumung ist im Gange und ich höre genau hin, wie in unseren ´Leitmedien´ formuliert wird!
Ihnen ein Top Wochenende ´Ihr Jan-Heie Erchinger
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Kommentar von Miriam
Wie ich gerade sehe, kann man bei der NZZ nicht den ganzen Artikel lesen. So lautet er:
Kein deutscher Beamter kämpft so entschlossen gegen Rechtsextremisten wie Thomas Haldenwang, der Chef des Verfassungsschutzes. Und keiner hat zugleich so viel Verständnis für radikale Klimaschützer. SPD und Grüne sind begeistert. Andere machen sich Sorgen.
Thomas Haldenwang ist ein Phänomen. Noch vor wenigen Jahren kannte den Chef des deutschen Inlandsgeheimdienstes kein Mensch. Er war ein Verwaltungsfachmann aus der zweiten Reihe. Heute wird er als Verteidiger der Demokratie gepriesen, und das nicht von irgendwem. «His Job Description? Protecting German Democracy. Literally»: So lautete die Überschrift eines sehr freundlichen Porträts, das einen Tag vor Heiligabend in der «New York Times» erschien. Flankierend zum Text liess die Redaktion Haldenwang auf dem Hambacher Schloss am Rande des Pfälzerwaldes fotografieren. Der Anlass war eine Podiumsdiskussion vor jungen Leuten.
Der 62-Jährige posiert da mit geöffnetem Hemdkragen an einem der symbolträchtigsten Orte der deutschen Demokratiebewegung und schaut mit ernster Miene in die Ferne. Hier, wo patriotische Studenten, Publizisten und Politiker 1832 die nationale Einheit und bürgerliche Freiheitsrechte einforderten, passt nun der Beamte Haldenwang aufs Land auf: Das soll das Motiv offenkundig ausdrücken. Aber stimmt es?
Ist der amtierende Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz – so heisst der 1950 gegründete Inlandsgeheimdienst mit Sitz in Köln – wirklich ein Verteidiger der Demokratie? Oder dient er anderen Interessen? Haldenwang selbst sieht sich als Beschützer des grossen Ganzen. Das sei seine «persönliche Mission», sagte er der «New York Times» (mit der NZZ hat Haldenwang auch gesprochen, aber aus diesem Gespräch darf nicht zitiert werden).
Extremisten? I wo!
Nicht alle sind so begeistert vom deutschen Geheimdienstchef wie die Leiterin des Berliner Büros von Amerikas führender linksliberaler Zeitung. Nachdem sich Haldenwang bei der Podiumsveranstaltung im Hambacher Schloss in bemerkenswert freundlichen Worten über die linksradikalen Klimaschützer der Letzten Generation geäussert hatte, reagierten vor allem die Innenpolitiker von CDU und CSU verärgert.
Der Verfassungsschutzpräsident hatte die Anhänger der Bewegung, die sich auf Strassen festkleben und Kunstwerke in Museen beschädigen, kurzerhand vom Verdacht des Extremismus freigesprochen. Diese begingen Straftaten, gewiss. Aber letztlich hätten sie doch Respekt vor der Demokratie: «Die sagen: He, Regierung, ihr habt so lange geschlafen! Ihr müsst jetzt mal was tun!»
Respekt vor der Demokratie könne er bei der Letzten Generation beim besten Willen nicht erkennen, wetterte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann von der CSU. Und der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul von der CDU warnte den Verfassungsschutzpräsidenten-
davor, die Bewegung zu unterschätzen. Haldenwang habe ja recht, wenn er den Rechtsextremismus als grösste Gefahr für die deutsche Demokratie bezeichne. «Aber», so Reul, «wir dürfen das andere nicht kleinreden.»
Auch Karl-Heinz Paqué, Professor für Internationale Wirtschaft an der Universität Magdeburg und Vorsitzender der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung, zeigte im Gespräch mit dieser Zeitung wenig Verständnis für Haldenwang: «Die Letzte Generation muss sich eindeutig von linksextremen Gruppen und deren Auffassungen distanzieren – und das tut sie nicht.»
Was ein liberaler Ökonom sagt, muss einen Geheimdienstchef nicht bekümmern. Aber wenn er gleich von zwei Innenministern gerüffelt wird, sieht die Sache anders aus. So könnte man zumindest meinen. Haldenwangs Vorgänger an der Spitze des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maassen, war 2018 wegen einer politischen Stellungnahme ins Straucheln geraten und schliesslich sogar gestürzt. Er hatte Berichte über eine angebliche «Hetzjagd» von Rechtsextremisten in Zweifel gezogen, deren zentraler Beleg ein wackliges Video sein sollte, das von einem Account namens «Antifa Zeckenbiss» ins Netz gestellt worden war.
Was Haldenwang von Maassen unterscheidet
Doch während Maassen damals nicht mehr aus den Schlagzeilen herausfand und der Streit über seine Person schliesslich sogar die damalige Koalition aus Union und SPD zu gefährden drohte, hielt sich die Aufregung um Haldenwang in Grenzen.
Ein Grund ist sicherlich der unterschiedliche Umgang mit den Erscheinungsformen der politischen Extreme in Deutschland. Wer links ist, dem wird hierzulande viel vergeben. Eine Gruppierung kann die repräsentative Demokratie verächtlich machen, Regierungsmitglieder «symbolisch» verhaften, das Leben von Verkehrsteilnehmern gefährden und Parteizentralen lahmzulegen versuchen – ihre Wortführer werden trotzdem in Talkshows eingeladen. Täten rechte Aktivisten, was die Anhänger der Letzten Generation und andere selbsterklärte Klimaschützer tun, die Republik stünde Kopf.
Der zweite Grund ist persönlicher Natur. Auf den ersten Blick mögen der ehemalige und der heutige Geheimdienstchef viel gemeinsam haben; beide Männer stammen aus Nordrhein-Westfalen, sie sind fast gleichaltrig, haben Jura studiert, im selben Ministerium Karriere gemacht, und beide sind Mitglieder der CDU. Doch in der letzten Gemeinsamkeit steckt auch schon der erste Unterschied.
Maassen ist schon seit 1978 in der Partei. Sein früherer Stellvertreter Haldenwang wurde erst 2005 Mitglied; das war das Jahr, als Merkel an die Macht kam. Er sei auch ihretwegen eingetreten, hört man. Und während Maassen Merkels Umgang mit der Flüchtlingskrise verantwortungslos fand und daraus kein Hehl machte, gab es von Haldenwang nie ein schlechtes Wort über die «Willkommenskultur», bis heute nicht.
Der eine war ein Vertreter jenes konservativen Flügels, der von der Kanzlerin bis zur Bedeutungslosigkeit gerupft wurde. Den anderen kann man als Merkelianer der ersten Stunde bezeichnen. Wohl auch deshalb hatte Haldenwang kein Problem damit, nach dem Sturz seines Vorgängers sowohl die CDU als auch die SPD von sich zu überzeugen.
Ein sehr talentierter Netzwerker
Der heutige Verfassungsschutzpräsident ist ein Beamter, der um seine berufliche Abhängigkeit und um die parteipolitischen Kräfteverhältnisse im Land weiss. Einer, der ihn lange kennt, beschreibt ihn als sehr talentierten Netzwerker, der früh auch den Kontakt zu den Grünen gesucht habe. Warum? An der Partei führt in der deutschen Politik seit geraumer Zeit kein Weg mehr vorbei. Sie regiert in 12 von 16 Bundesländern mit und ist seit 2021 zum dritten Mal auch an der Bundesregierung beteiligt.
Das Verhältnis zwischen Haldenwang und der linken Umweltpartei ist heute gut, fast herzlich. Haldenwang sei ein «ausgewiesener Experte», der hohes Ansehen geniesse, schwärmt etwa Konstantin von Notz. Der Grünen-Abgeordnete, ein Nachfahre preussischer Offiziere, ist Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums und damit einer der einflussreichsten Innenpolitiker des Landes. Er überwacht die Arbeit aller deutschen Nachrichtendienste.
Wie lange kennen die Männer sich? Wie häufig tauschen sie sich aus? «Wir haben einen guten, verbindlichen und professionellen Draht im Rahmen unserer unterschiedlichen Rollen», sagt von Notz. Er sei sich mit dem Geheimdienstchef einig, «dass die derzeit grösste Bedrohung für unsere Demokratie und die freiheitlich-demokratische Grundordnung vom Rechtsextremismus ausgeht». Diese Einschätzung teilt, wenig überraschend, auch Haldenwangs direkte Vorgesetzte, die sozialdemokratische Innenministerin Nancy Faeser.
Und ihr Beamter liefert. Egal, ob es um völkische AfD-Politiker oder selbsternannte Reichsbürger geht: So öffentlichkeitswirksam wie Haldenwang ist noch kein Verfassungsschutzpräsident gegen die radikale und die extremistische Rechte im Land vorgegangen. Schon bevor er die AfD zum «Verdachtsfall» für den Verfassungsschutz erklärte, hatte er sie bei einer Pressekonferenz als «Prüffall» bezeichnet, auch wenn es für Letzteres keine rechtliche Grundlage gab. Die Partei klagte, und das zuständige Gericht gab ihr recht. Haldenwangs Etikettierung sei rechtswidrig und unverhältnismässig, rügten die Richter. Politische Konsequenzen hatte das Malheur für ihn nicht.
Man kann in Haldenwangs Kurs eine überfällige Korrektur sehen. Als der Nationalsozialistische Untergrund, kurz NSU, zu Beginn des Jahrtausends mordend durchs Land zog, versagte der deutsche Inlandsgeheimdienst auf ganzer Linie. Und auch seither haben Rechtsterroristen immer wieder für Angst und Schrecken gesorgt.
Die Frage ist, ob Haldenwangs Gespür für Gefahren von rechts aussen möglicherweise zulasten seines Gespürs für andere Gefahren geht. Bei linken Innenpolitikern mag so ein Ungleichgewicht verständlich sein. Beim obersten Verfassungsschützer wäre es heikel. Ginge dessen Loyalität zur politischen Führung so weit, dass sich der Eindruck der Parteilichkeit verfestigte, könnte der Ruf der Sicherheitsbehörden insgesamt in Mitleidenschaft geraten.
Mit seinen warmen Worten über die Letzte Generation mag sich Thomas Haldenwang ganz im Sinne der linken deutschen Regierungsparteien geäussert haben; deren Vertreter kritisieren allenfalls die Mittel der Bewegung, die Ziele finden sie weitgehend richtig. Aber für viele bürgerliche Politiker ist der Geheimdienstchef seither ein Prüffall.
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Kommentar von Miriam
@Peter Löcke,
Der Geheimdienstchef, dem die Linken vertrauen
„Ist der amtierende Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz – so heisst der 1950 gegründete Inlandsgeheimdienst mit Sitz in Köln – wirklich ein Verteidiger der Demokratie? Oder dient er anderen Interessen?"
"https://www.nzz.ch/international/thomas-haldenwang-der-geheimdienstchef-dem-die-linken-vertrauen-ld.1716151
Selbstverständlich dient er anderen Interessen, schließlich ist Faeser - die mit der Antifa sympathisiert - seine Vorgesetzte. Und ob er wirklich ein überzeugter CDU`ler ist darf bezweifelt werden, er trat dieser Partei auch erst 2005 bei.
Ebenfalls Roger Köppel von der schweizer Weltwoche kritisiert ihn ziemlich deutlich, bei den deutschen MSM ein Ding der Unmöglichkeit - kein Wunder, sitzen dort doch zu 80%-90% Linke.
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Kommentar von Peter Löcke
@ Miriam
Ich meinte schon den Maaßen-Nachfolger Haldenwang. Der hat zwar nicht unmittelbar, aber zumindest mittelbar juristische Macht als Präsident des Verfassungsschutzes.
Haldenwang definiert in seiner Öffentlichkeitsarbeit, wer und was die größte Bedrohung für den Staat ist, wen man beobachten und verfolgen muss. Als verlängerter Arm von Faeser. Sie ahnen es, wen Haldenwang verfolgen möchte: Rechte, Querdenker, Reichsbürger, radikale Spaziergänger, Delegetimierer des Staates. Keine Gefahr stellen für Haldenwang die Klima-Kids dar. Die würden den Staat eigentlich lieben. So Haldenwang sinngemäß bei einem peinlichen öffentlichen Auftritt. CDU-Haldenwang kann übrigens sehr gut mit einem der größten Hardliner, dem grünen "Sicherheitsexperten" Konstantin von Notz.
Ich gebe Ihnen Recht. Stephan Harbath und Thomas Haldenwang sind ein Merkel-Traumduo. Es gab mal einen Bürgerdialog mit Merkel während der Pandemie. Merkel wurde auf die Rechtsunsicherheit angesprochen. In jedem Bundesland würden andere Gesetze hinsichtlich Sanktionen/Maßnahmen gelten. Merkel konnte die Bürgerin beruhigen. Da bestünde bald Einigkeit. Nur das Bundesverfassungsgericht könne dann was ändern. Diese nervige demokratische Gewaltenteilung aber auch.
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Kommentar von kadewe
Ein vortrefflicher Kommentar, der auch meine Gedanken zusammenfasst. Um Ihr Klavierspiel beneide ich Sie. Das hilft über vieles hinweg. Herzliche Grüße zurück.
"Der unschuldige Schuft. — Es gibt einen langsamen schrittweisen Weg zu Laster und Schurkenhaftigkeit jeder Art. Am Ende desselben haben den, welcher ihn geht, die Insekten-Schwärme des schlechten Gewissens völlig verlassen, und er wandelt, obschon ganz verrucht, doch in Unschuld." (Friedrich Nietzsche)
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Kommentar von Miriam
@Peter Löcke, Sie meinen sicherlich Harbarth, den Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Haldenwang ist der Präsident des Inlands-Geheimdienst. Aber beide eint, dass sie von Merkel installiert wurden.
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Kommentar von Miriam
Was soll man auch anderes von den genannten Medien erwarten, etwa neutrale Berichterstattung? Undenkbar, da sitzen ja die Gesinnungsgenossen von den „Klima-Schützern“. Dort wird übrigens auch der kommunistische Gruß gezeigt, z.B. von Luisa Neubauer (die von der Demokratie nicht viel hält) und dem Co-Sprecher der Grünen Jugend, Timon Dzienus. Die altbekannte Parole "alerta, alerta antifaschista" soll dort ebenfalls gegrölt worden sein.
Mal wieder ein hübsches Outing, dass es sich in Wahrheit um Linksradikale und Linksextremisten handelt, die das Klimathema lediglich für ihre Ideologie instrumentalisieren. Das sind die wahren Staatsdelegitimierer, welche lieber heute als morgen ihr verhasstes kapitalistische System abschaffen würden, nur Gesetze akzeptieren die in ihr Weltbild passen, in Polizisten "Bullen-Schweine" sehen usw.
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Kommentar von Peter Löcke
Schöner Kommentar. Danke, Herr Erchinger.
Politik, Medien, akademische Welt ("die" Wissenschaft), Pädagogen, Justiz (siehe Klimafan Haldenwang) ... hier ist eine richtige Klimasekte in allen Gesellschaftsschichten entstanden. Menschen, die vollkommen überzeugt sind von dem, was sie denken und tun. Das sind Tiefgläubige. Kritiker sind Leugner. Und eines schönen Tages, mal früher, mal später, fliegt diesen Gläubigen ihr eigenes Weltbild um die Ohren, weil sich diese doofe Realität ums Verrecken nicht an die eigene Ideologie anpassen möchte. Und dann? Wird dann das eigene Weltbild hinterfragt? Natürlich nicht. Das wäre zu schmerzhaft. Dann muss irgendjemand Schuld sein. Irgendjemand anders, den man verantwortlich machen kann. Das klingt dann in etwa so:
"Wären wir doch nur vor 30 Jahren angefangen, die Welt zu retten. Die vorletzte Generation ist Schuld. Vergangene Regierungen sind Schuld. Alte weiße Männer sind Schuld. Und überhaupt ist alles toxisch. Trotzdem kämpfe ich weiter. Solange ein Klo in der Nähe ist und mein Smartphone funktioniert. Solange der Staat sich um mich kümmert, bekämpfe ich den Staat."
PS: Der hier im Text erwähnte Politologe, Dozent, Klima- und Weltenretter Tadzio Müller, der vor längerer Zeit im Spiegel die Klima-RAF ankündigte ... ist der zufällig verwandt mit dem durchgeknallten Tadzio Müller, der tagelangen bewusstseinserweiternden Sado-Maso-Sex unter harten illegalen Drogen bevorzugt und dies gerne in TV-Dokus dokumentieren lässt? Zufälle gibts.
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Kommentar von Torsten Kandziora
Mich verwundert es nicht. Keineswegs. Es ist ein Merkmal des Gegenteils einer Demokratie (ich versuche mich im Rahmen des heute Möglichen auszudrücken), die Seinigen zu schützen, zu fördern und zu unterstützen und Kritiker, Zweifler, Abweichler, insbesondere "Gegner" zu bestrafen, zu behindern, zu verfolgen, dingfest zu machen.
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Kommentar von Hildegard Hardt
Wir haben uns doch schon sechzehn Jahre verarschen lassen und trotzdem wieder verlogene Politschranzen gewählt, die es sogar noch schlimmer treiben als die Frau mit den abgekauten Fingernägeln.
Michael Ballweg sitzt ohne Grund in Stammheim ein, aber "Aktivisten" aller couleur können sich gewalttätig austoben und werden nach Feststellung ihrer Personalien wieder auf freien Fuß gesetzt. Begründung: Fester Wohnsitz, also keine Fluchtgefahr. Mit ist nicht bekannt, daß Ballweg auf der Straße gelebt hätte.
Die Dummheit der Menschen kennt zwar kaum Grenzen, aber innerhalb dieser Grenzen gibt es auch - wenn auch nur vereinzelt - strahlende Lichter, an denen man sich orientieren kann und die Mut machen. Die Menschen sehen sie und es werden täglich mehr. Man merkt es an der Angst der Politiker, die um ihre Macht fürchten und immer strengere Maßnahmen zu deren Erhalt erlassen.
Also: Keine Panik, lieber Herr Erchinger! Meine Großmutter sagte immer "Gottes Mühlen mahlen langsam aber sicher". Selbst Atheisten schließen sich dem an, wenn auch mit anderer Begründung, aber was soll's. JEDEN wird sein Schicksal ereilen!
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Kommentar von Heike Olmes
Ich bin diesmal voll und ganz Ihrer Meinung , Herr Erchinger. Es ehrt Sie und Ihre Kollegen, dass Sie wachsam und aufrichtig sind. Die breite Masse hört es aber nicht und will das auch gar nicht. Ergo können uns die milliardenschweren, feinen Mitglieder im WEF und Good Club ganz gepflegt weiter verarschen.