Eine Reise auf eine griechische Insel mit meiner zwölfjährigen Tochter veranlasste mich als Umgangsvater, von der Mutter meiner Tochter vorab ein Dokument ausfüllen zu lassen, welches man beispielsweise als Vordruck beim ADAC erhalten kann:
Die Kindesmutter bestätigt darin, dass das gemeinsame Kind mit mir reisen darf. Eine Kopie des Ausweises der Mutter soll das Ganze dann noch legitimieren. Es geht also alles ordnungsgemäß und bürokratisch zu, sicher ist sicher und abgesichert.
Den neuen Flughafen „Willy Brandt“ in Berlin erleben wir vollautomatisch: Zum Koffer einchecken ist kein Personal mehr vor Ort, ein Automat spuckt nach mehrfachen Fehlversuchen und Eingabe der Buchungsdaten die Kontrollaufkleber aus, und nach Verbringung des Gepäcks und automatischer Gewichtskontrolle nimmt das Reisegepäck seinen Wunschweg zum Flieger.
Vor dem Durchschreiten des Sicherheitsbereichs zum Einchecken bleibt Zeit für ein Sightseeing auf dem weiträumigen Flughafengelände. Auffällig ist die hohe Anzahl fliegender Frauen mit Kopftüchern und anderen spezifisch muslimisch gelesenen Bekleidungsstücken. Liegt’s an Berlin? An dem ungleich höheren Anteil an muslimischen Mitbürgern in der Stadt? Oder ist der Berliner Flughafen als Knotenpunkt von Flügen ein Sammelbecken Abreisender aus ganz Deutschland?
Abflug erst in zwei Stunden. Meine zwölfjährige Tochter erhält noch einen sündhaft teuren Muffin, nach kurzem Protest setzt sie auch eine Coke für weitere 3,99 Euro durch. Während sie im Starbucks-Verzehrbereich an ihrem Handy letzte „wichtige“ Informationen mit ihren engsten Freundinnen austauscht, erkunde ich neugierig jenen Bereich des Flughafens, der als „Raum der Stille“ ausgeschildert ist. Dort treffe ich auf eine beeindruckende Raumgestaltung von kuppelartig verschieferten Gewölben.
In diese Ruhe hinein staune ich über zwei ausgelegte Teppiche – nein, kein alternatives Fluggerät in den Orient, sondern hingelegt zum muslimischen Gebet samt Nische in einem weiteren Raum, in dem sich ein Koran befindet, eine Gebetskette und eine Art Parfüm mit arabischem Etikett. Ob besagte Duftessenz als Ersatz für die bekannten Waschungen vor dem Gebet der Muslime herhalten soll, muss ich noch erfragen.
Ich bin nicht weiter verwundert, als ehemaliger VW-Mitarbeiter ist mir die Bereitstellung von Gebetsräumen für Muslime in fast jeder Halle der Werke seit Jahrzehnten vertraut.
Der Raum der Stille sind streng genommen Räumlichkeiten der Stille, in einem weiteren finden sich die Insignien der christlichen Kirchen, meine Großmutter hätte vielleicht leicht despektierlich gesagt: Jedem Tierchen sein Pläsierchen.
Die Zeit bis zum Abflug wird knapp, mit Tochter und Handgepäck geht’s also zum Sicherheitscheck. Ich halte die Pässe und die Reiseerlaubnis der Kindesmutter bereit. Aber außer der abfragenden Flug-Legitimierung durch den QR-Code des Reiseveranstalters auf dem Scanner am Sicherheitsschalter – der erwartungsgemäß auf Grün umschaltet – wird eine zusätzliche Gegenprobe der Reisenden durch eine Passkontrolle nicht abgefragt.
Während ich also noch spekuliere, welche Form von möglichen Kindesentführungen hier unbeanstandet bliebe, durchschreiten wir mit angewinkelten, abgespreizten Armen den Röntgenbereich, und ich frage mich, ob Vielreisende hier einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt sind.
Aber zurück zu der sichtbar hohen Anzahl an Reisenden mit Migrationshintergrund auf dem Flughafen: Wir reisen innerhalb des Schengenraums von einem EU-Mitgliedsstaat zum anderen, von Deutschland nach Griechenland.
Ob es sich bei den vielen Muslimen um Asylbewerber oder eingedeutschte Mitbürger handelt, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber sagen kann, ist, dass auch diese Reisenden nicht zusätzlich zu ihren Flugtickets über ihre Ausweise kontrolliert werden. Auch kann ich nicht feststellen, wie es mit Reisen in das außereuropäische Ausland aussieht. Werden dort Ausweise eingesehen? Alexander-Wallasch.de berichtete vor einigen Tagen über Urlaubsreisen von Asylbewerbern.
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Wird am Berliner Flughafen nicht festgestellt, ob Asylberechtigte, Flüchtlinge, subsidiär Schutzberechtigte oder Drittstaatsangehörige, für die ein Abschiebungsverbot nach § 60 Abs. 5 oder 7 AufenthG festgestellt worden ist, in ihren Herkunftsstaat reisen oder gereist sind? Ich kann jedenfalls bei meiner Abreise nach Korfu keine Erhebung erkennen.
Und selbst wenn gespeichert würde, welcher Asylbewerber in die Heimat reist, gäbe es möglicherweise noch genug Kniffe und Möglichkeiten, diesem Problem auszuweichen. Wer in Deutschland als anerkannter Asylbewerber registriert ist, darf im Rahmen der sogenannten Sekundärmigration nach den Schengen-Regeln bis zu 90 Tage innerhalb eines halben Jahres frei in ein anderes EU-Land reisen.
Wir spekulieren einmal: Die afghanische Familie weicht den Problemen aus und fliegt erst einmal nach Athen. Von dort aus ist ein Gabelflug nach Kabul gebucht, und ich gehe davon aus, dass es der griechischen Flughafenkontrolle völlig egal ist, wohin der in Deutschland registrierte Asylbewerber fliegt.
Nötig wäre, wenn man weiter spekuliert, dass schon in Berlin abgefragt wird, wohin die Reise geht, und Buchungsnachweise über die Urlaubsunterbringung erbracht werden müssen, damit grünes Licht am Durchgang die Schwingtüren öffnet.
Nach einer Woche Urlaub auf der schönen Insel in der Ägäis fährt uns der Transferbus zurück zum Flughafen der Inselhauptstadt. Das Einchecken ist hier nicht automatisiert, und ich muss parallel zu den Reiseunterlagen immer wieder auch die Pässe vorzeigen.
Bekannt geworden ist, dass in den Monaten Januar bis Mai dieses Jahres rund 8000 Personen in Deutschland beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) einen Antrag auf Schutz gestellt haben, die bereits in Griechenland einen Schutzstatus erhalten haben. Die griechischen Behörden am Flughafen wissen also sehr genau, was sie tun, wenn sie Tausende ihrer Flüchtlinge nach Deutschland reisen lassen.
Da anerkannte Asylbewerber aber frei im Schengenraum reisen dürfen, ist die Ausreise auch nach EU-Recht völlig legal, und Griechenland hält diese Reisenden nicht auf.
Eine Anekdote am Rande soll nicht unerwähnt bleiben: Am Urlaubsort hatten wir losen Kontakt mit einem deutschen Pärchen mit türkischem Migrationshintergrund. Die beiden verhielten sich im Urlaub so freizügig und locker wie alle anderen Urlauber auch. Die junge Ehefrau trug freizügige Bikinis und am Abend sexy Sommerkleider.
In Berlin an der Kofferausgabe trafen wir die beiden wieder. Die Ehefrau hatte sich in der Flugzeugtoilette vor der Landung einen sogenannten Abaya-Sommermantel übergestreift. Wer nach Deutschland als Muslim heimkehrt, muss offenbar, um der wartenden Restfamilie am Flughafen gerecht zu werden, eine muslimische Bekleidungsregel einhalten. Bleibt nur zu hoffen, dass die Mutter zu Hause oder das Familienoberhaupt mit dem Auspacken der Urlaubsbekleidung nichts zu tun haben.
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Kommentar von Corinne Henker
Ein paar persönliche Erfahrungen und Interpretationen als Ergänzung.
Wir fliegen häufiger von Köln oder Düsseldorf nach Spanien. Im Flughafen Köln-Bonn wird man dabei manchmal hin und her geleitet. Dabei hatte ich den Eindruck, dass sich die Kopftuchträgerinnen im Terminal 2 sammeln, während die Passagiere im Terminal 1 größtenteils dem entsprechen, was man in Urlaubszeiten so erwartet. Will man uns Normalbürger nicht beunruhigen?
Im Flugzeug selbst höre ich in den letzten Jahren recht viel Russisch (bei jedem Flug in mehreren Reihen), am Ziel (Costa Blanca) dann natürlich auch. Nach 10 Jahren Russisch-Unterricht und regelmäßigem beruflichen Gebrauch (im Umgang mit Ukrainern!) erkenne ich diese Sprache zuverlässig, auch wenn ich wahrscheinlich ukrainisch, serbisch und bulgarisch nicht unterscheiden könnte. Wegen der Sanktionen vermute ich, dass es sich hierbei um unsere (größtenteils) Steuergeld-finanzierten ukrainischen Gäste handelt.
Mein letzter Flug ging von Düsseldorf nach Bukarest mit Eurowings - und zurück. Beim Hinflug mit Gepäckaufgabe am Automaten erfolgte keine Ausweiskontrolle, beim Rückflug wurde vom Check-in-Personal am Schalter und dann nochmals beim Einstieg kontrolliert. Immerhin etwas.
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Kommentar von Carl Peter
Ich habs nicht so mit der goldenen Blattgesellschaft, aber bei der wohl nur an ihrem Reichtum schuldigen Prinzessin von Thurn und Taxis höre ich bei Reichelt mal ab und zu gerne hin.
Erstaunt war ich über die voreilige Berichterstattung vieler alternativen Medien, die der Prinzessin ungeprüft Unlauterbarkeit vorwarfen - also bitte, seit Jahren ist das Vorgehen gegen vom Mainstream abfallenden Personen bekannt, von dem Täuschungsmanöver einer neuen Wannsee-Konferenz ist doch alles ans Licht gekommen, wie ein medialer Mob in einen realen Mob überführt wird.
Also werte alternative Journalisten, grade bei den Alternativen Medien steht doch die aufrichtige und wahrheitsgemäße Recherche an erster Stelle.
Mit der also wohl nur an ihrem Reichtum schuldigen Prinzessin ist vorher zu reden, und ihr nicht gleich eins überzubraten, wie es die Hass- und Hetzpresse tut - das verlangen wir doch sonst so, oder?
Jetzt entschuldigt sich so mancher Zeitungsenten-Leser, weil er bereitwillig dem Mob Unterstützung angeboten hat - also wirklich, das ist nicht zu entschuldigen, das zeigt, dass der Mob gewinnt.
Die Frage bleibt natürlich offen: Kann man sich nur an seinem Reichtum schuldig machen?
Oder die Frage ausgeweitet auf ganz Deutschland: Wir haben das am Weltkrieg schuldige Deutschland in der Nachkriegszeit immer weiter geläutert: Das heutige Land ohne Krieg nahm Kriegsflüchtlinge auf, und erweiterte stetig sein Aufnahmeprotokoll, abgesehen davon, daß man jederzeit über Krieg stolpert, wie über eine Teppichfalte.
Voraussetzung dafür war jedoch, dass sich die Kriegsgewinnler (bis auf den üblichen Einen natürlich), darauf geeinigt hatten, dass sich im schuldigen Deutschland wieder Reichtum anhäufen ließ - der übliche Eine schnitt aber vorher sein erkämpftes Teil ab, und die dort bekamen die Arschkarte zum büßen, die anderen zwei Drittel waren trotz Sichtweite des vergangenen Grauens aber schnell bessergestellt, und wieder vereint werden sie nun jetzt "besser spät als nie", wieder auf ihr Schuld-Maß zurechtgestutzt.
Was machen eigentlich die hierher Vertriebenen damit?
Ich denke, garnichts - und die denken, dieses Deutschland geht mich so überhaupt nix an.
Wenn da Futtertröge aufgestellt werden, müssen die auch bestückt werden, sonst begeht man logischerweise ein Menschheitsverbrechen, das man auch nicht mit Krieg verhindern kann.
Die dummen Reichen werden aus Dummheit arm und die dummen Armen werden aus Dummheit nicht reich - und im Krieg ist man oftmals gleicher, als im Frieden (alte Feldküchen-Weisheit).
Was den Flüchtlingsansturm angeht, ist es schon lange egal, ob sie aus Kriegsgebieten kommen, oder eben nicht, keiner geht von irgendwo weg, wo er mehr als das hat, was er hier erwartet.
Aber im eigentliche Sinne sind es vorsätzlich in die Flucht Getriebene - der Ort, den sie verlassen (müssen?), bleibt ja keine unprofitable Leerstelle, sondern wird profitabel neu besetzt werden.
Nur nicht mit den von dort Geflüchteten, und Remigration ist damit eher ein Hirngespinst, das man mal ins Verhältnis zu dem Billionenraub an den Bevölkerungen setzen sollte - weil die Ausgeraubten immer mitprofitieren wollen, bekloppt oder nicht, wird es so gut wie garnicht zu irgendeiner Remigration kommen (kam es eigentlich auch noch nie).