Tosender Beifall für diese miese Hetze auf GEZ-Kosten beim „Kölner Treff!“

Strafrechtliche Entgleisung bleibt folgenlos: Schauspielerin fordert Prügelstrafe für Corona-Demonstranten

von Gaia Louise Vonhof (Kommentare: 5)

Man stelle sich nur einen solchen Aufruf aus umgedrehter Stoßrichtung vor: Jemand, der eher ins rechte Eck gesteckt wird, schlägt vor, dass die Verantwortlichen für Impfschäden, Impfzwang, eine Pleitewelle im Mittelstand, arbeitslose Künstler, immer mehr depressive und gestörte Kinder und vereinsamte Senioren mal einen …© Quelle: Youtube / WDR, Pixabay / MostafaElTurkey36, Clker-Free-Vector-Images I Montage Alexander Wallasch

"Zu prügeln sind diese Menschen" forderte Schauspielerin Heidelinde Weis für Leute, die gegen die Corona-Impfung demonstrieren. Und sie bekam dafür Applaus. Vom Studio-Publikum des "Kölner Treff" und von Gästen des WDR-Talks mit Bettina Böttinger.

Unter anderem die Talkgäste Sternekoch Max Strohe und Björn Both von der Band Santiano klatschten Beifall zur Idee 82-jährigen Schauspielerin, Impfkritiker zu verprügeln. Kann man das mit dem hohen Alter entschuldigen?

Nein, denn es reicht nicht, seine Körperöffnungen unter Kontrolle zu haben für einen Talkshow-Auftritt. Auch der 107-jährige Johannes Heester bekam einmal eine Schelte von seiner anwesenden Gattin, als er versponnen vor laufenden Kameras erklärte, Hitler, den er persönlich kennengelernt hatte, sei doch ein guter Kerl gewesen.

Selbstverständlich gilt auch für Liselotte von der Pfalz – eine Paraderolle der Mimin –: Geistige Inkontinenz ist schlimm, aber noch schlimmer, wenn sie nicht umgehend von den Fernsehmachern, den anderen Gästen und nicht zuletzt dem Studiopublikum korrigiert wird.

Das Drama um dieses Prügel-Edelweis aus dem Nachbarland Österreich nahm seinen verhängnisvollen Lauf: Es wurde nicht nur nicht widersprochen in der Talkrunde – unfassbar, dass solche Äußerungen nicht zumindest hinterfragt werden – nein, es gab Beifall von allen Seiten. Und Moderatorin Böttinger nahm im Anschluss diese Aussage als Vorlage, um einem stotternden Björn Both die Gelegenheit zu geben nachzulegen.  

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Hier die Besetzungsliste dieses kollektiven Versagens: Zu Gast waren bei Böttinger am Freitagabend Tatort-Schauspielerin Anna Schudt, Santiano-Musiker Both, die Autorin Stefanie Stahl, Sternekoch Max Strohe, die betagte Schauspielerin Heidelinde Weis und Daniel Aßmann. Der WDR-Moderator redet über den Tod seines Vaters, der an Corona verstorben war, als sich Heidelinde Weis ins Gespräch einklinkt:

„Ich bin auch so wütend, weil diese beiden Lager …. Wie können die Menschen so blöd sein und sich nicht überlegen, was sie tun? Die gehen auf die Straße und demonstrieren gegen Impfungen. Und ich kann sagen, sie sind wirklich zu prügeln, diese Menschen. Ja!“

Die betagte Schauspielerin äußerte hier nicht nur undemokratisches Gedankengut, sie rief öffentlich zu Gewalt auf, zu einer Straftat. Im Paragraph 11 StGB heißt es: "Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) zu einer rechtswidrigen Tat auffordert, wird wie ein Anstifter (§ 26) bestraft. Bleibt die Aufforderung ohne Erfolg, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe. Anzeigen nehmen übrigens die bekannten Portale ihres Bundelandes auf."

Wohl jeder Youtuber oder Streamer in den sozialen Netzwerken wäre für so eine Aufforderung zur Gewalt gesperrt worden. Der ÖRR bekommt dafür 18,36 EUR, und zwar von jedem Haushalt monatlich. Allein, um für Böttingers Chef, WDR-Intendant Tom Buhrow, Jahresgehalt von über 400 Tausend Euro aufzukommen, braucht es Zwangsgebühren von fast 2.000 Haushalten. Fast das Doppelte obendrauf für seine Pensionsrücklagen noch nicht mit eingerechnet.

Von der Finanzierung solcher Hass- und Spaltungs-Gaus zur Abbildung der Meinungsvielfalt in solchen Formaten mal ganz abgesehen, stelle man sich nur einen solchen Aufruf aus umgedrehter Stoßrichtung vor: Jemand, der eher ins rechte Eck gesteckt wird, schlägt bei einer Talkshow vor, dass die Verantwortlichen für Impfschäden, Impfzwang, eine Pleitewelle im Mittelstand, arbeitslose Künstler, immer mehr depressive und gestörte Kinder und vereinsamte Senioren mal eine verdiente Tracht Prügel bekommen sollten.

Nein, Stopp! Denkfehler! So jemand würde gar nicht erst auf einem Talksessel beim Öffentlich-Rechtlichen landen. Es werden ja auch keine Wissenschaftler oder Experten (ganz selten nur mal ein Politiker von einer Pfui-Partei, um ihn dort zu bashen) geladen, die einfach nur auf der Sachebene Gegenargumente zum Impfnarrativ der Regierung haben.

Stattdessen werden Menschen, die für ihre Grundrechte und um zu protestieren auf die Strasse gehen, als Nazis und Rechte geframt, diffamiert. Und jetzt noch Beifall für „... sie sind wirklich zu prügeln, diese Menschen. Ja!“

Frau Weis weiß hier möglicherweise nicht, was sie redet. Es ist so dahingequatscht, Stammtisch Österreich 1964. Und wer wären wir, hier Sprachpolizei zu spielen. Aber Widerspruch ist in der Sache erste Bürgerpflicht.

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Denn die Bedrohung ist real, Menschen haben wirklich Angst vor so geschürten Übergriffen gegen Andersdenkende. Wer meint, sich auf der Seite der Mehrheit zu befinden, wenn er Prügel verteilen will, der handelt aus Kalkül.

Beim öffentlich-rechtlichen Propaganda-Talk, getarnt als Unterhaltungsprogramm, wird diese unfassbare Äußerung nicht als eine solche wahrgenommen, sondern als Common Sense betrachtet. Böttinger moderiert direkt durch in die gewünschte Richtung an Santiano-Musiker Björn Both, erteilt ihm nach dieser Aussage das Wort mit der suggestiven Überleitung: „Es geht ja nicht nur um Meinungen oder es gibt auch Fakten.“ Der verzettelt sich im faktenfreien Verwirrsprech und verliert dann am Ende den Faden, hier absichtlich nur wenig bereinigt transkribiert:

„Genau. Und dafür ein Gefühl zu entwickeln, was wir haben. Wir sind ja so voll mit Informationen, von denen die meisten halt tatsächlich auch Desinformation ist, ja …eigentlich Lüge…. Und es ist zugegebenermaßen vielleicht für jemanden, der sich nicht dauernd mit solchen Thematiken auseinandersetzen will, wirklich schwierig mittlerweile sich dort ein Bild zu machen. Aber um das noch mal aufzugreifen, was wir vorhin sagten, wofür die Freiheit mittlerweile so hinhalten muss, eben auch in dieser Corona Zeit. Ich habe das auch nicht so wirklich nachvollziehen können, wie … und ich frage mich bis heute wie kriegen wir eigentlich diese…. Und die sind ja jetzt schon wieder unterwegs und haben so die innere Ausrichtung des Kompasses irgendwie komplett, also Richtung Freiheit irgendwie komplett … sagen wir, ist es eine Missweisung, die dort stattfindet. Da wird der Kompass einfach irgendwie beeinflusst.“

Was sich hier im Transkript liest wie der Kabarettist Piet Klocke auf dem Zenit seines Erfolges, ist beschämend für den Sprechenden, die Applaudierenden und die dazu Schweigenden.

Schon fast unfreiwillig komisch, wenn es nicht eigentlich zum Heulen wäre, ist dann seine Fortführung, wenn man den Kontext betrachtet, dass es hier in diesem Talk darum geht, dass diejenigen „eine Tracht Prügel“ verdient hätten, die ihr demokratisch verbrieftes Grundrecht auf Demonstration, hier gegen Impfungen/Impfzwang, wahrnehmen.

Was eigentlich heißt, dass diese Menschen für die Grundrechte, ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit auf die Straße gehen. Aber lesen sie selbst, die verdrehten Gedanken von Musiker Both:

„Und genau die Frage ist für mich: Wie kriegen eigentlich diese 15 bis 20 Prozent Leute irgendwann mal wieder dahin, dass das auch wieder Respekt vor dieser Rechtsstaatlichkeit, vor Demokratie, vor den Werten und die Errungenschaften, die wir eigentlich, für die wir lange gekämpft haben, wann wir diese Leute wieder integrieren können in diese Gemeinschaft.“

Wenn man nach dieser irren Propaganda-Demo auf Gebührenzahler-Kosten gehen würde, müsste man schlussfolgern: Am besten, man kloppt den 15 bis 20 Prozent der protestierenden Bevölkerung den Respekt, die Demokratie und Werte so richtig rein und prügelt sie so zurück in die Gemeinschaft.

Entschuldigung, das war Sarkasmus – hilfloses und letztes Mittel statt vor Fassungslosigkeit fehlender Worte!

Hier können Sie sich die kurze Szene auf Youtube ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=ixbuDTLx9-Y

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Kommentare