Wenn von deutschem Boden die Missionsplanung oder Zielsteuerung von Angriffen auf militärische Ziele in Russland oder auf der Krim vorgenommen werden (hier durch Taurus-Marschflugkörper), wird Deutschland selbst zur Konfliktpartei im Sinne des humanitären Völkerrechts (vgl. Art. 3 Gemeinsame Genfer Abkommen, Zusatzprotokolle, Kriegsparteienbegriff).
Das würde das Selbstverteidigungsrecht der angegriffenen Partei (Russland) nach Art. 51 UN-Charta formal auslösen. Selbst wenn Deutschland eine Konfliktpartei wäre, dürfte Russland allerdings nicht beliebig deutsche Ziele angreifen. Ein Angriff auf ein Rüstungswerk wäre in dieser Konstellation noch militärisch verhältnismäßig. Die Gegenposition der Bundesregierung, dass – weil Russland vorher die Ukraine angegriffen - habe, Verteidigungshandlungen Russlands gegen Deutschland verboten seien, hat als “Pippi-Langstrumpf-Doktrin” keine weltweite Resonanz im Völkerecht gefunden.
Worum geht es dort? Was würden die Russen treffen? Die TAURUS Systems GmbH (TSG) ist ein deutsches Rüstungsunternehmen. Es wurde 1998 als Joint Venture zwischen der MBDA Deutschland GmbH (66,7 Prozent) und der schwedischen Saab Dynamics AB (33,3 Prozent) gegründet.
MBDA Deutschland GmbH ist ein führendes deutsches Rüstungsunternehmen mit Hauptsitz ebenfalls in Schrobenhausen. MBDA Deutschland ist eine hundertprozentige Tochter der europäischen MBDA-Gruppe, die wiederum im Besitz von Airbus (37,5 Prozent), BAE Systems (37,5 Prozent) und Leonardo (25 Prozent) ist.
Saab Dynamics AB ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der schwedischen Saab AB, einem Unternehmen in den Bereichen Luftfahrt, Verteidigung und Sicherheit. Saab AB ist an der Nasdaq Stockholm börsennotiert und hat ihren Hauptsitz in Stockholm. Diese gehört mehrheitlich der Familie Wallenberg. 11 Prozent von Airbus gehören dem deutschen Staat über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau).
Und um die Verschwörung komplett zu machen: BlackRock ist sowohl an BAE, an Airbus, Saab und der italienischen Leonardo beteiligt.
Am Hauptsitz der MBDA Deutschland GmbH in Schrobenhausen sind derzeit etwa 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Dieser Standort ist das zentrale Kompetenzzentrum für die Entwicklung, Integration und Produktion von Lenkflugkörpersystemen, darunter der TAURUS-Marschflugkörper und das Patriot-Luftabwehrsystem.
Zusätzlich sind am Standort Schrobenhausen weitere Unternehmen der MBDA-Gruppe ansässig: TDW GmbH: Ein Tochterunternehmen der MBDA Deutschland, spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Gefechtsköpfen und Zündsystemen. TDW beschäftigt rund 150 Mitarbeiter in Schrobenhausen. Die besagte TAURUS Systems GmbH: Das Joint Venture beschäftigt etwa 150 Mitarbeiter.
Insgesamt ergibt sich eine Gesamtzahl von etwa 1.400 Mitarbeitern am Standort Schrobenhausen, die in verschiedenen Unternehmen der MBDA-Gruppe tätig sind.
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MBDA plant, die Mitarbeiterzahl in Deutschland bis Ende 2025 um rund 300 Personen zu erhöhen, was einem Zuwachs von etwa 25 Prozent entspricht. Ein erheblicher Teil dieses Wachstums dürfte auf den Standort Schrobenhausen entfallen, insbesondere im Zusammenhang mit neuen Produktionslinien für Patriot-Raketen und anderen Verteidigungssystemen.
Schrobenhausen ist eine 19.000-Einwohner-Stadt im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und liegt im nördlichen Oberbayern an der Mündung der Weilach in die Paar. Die Stadt befindet sich 30 km südwestlich von Ingolstadt, 45 km nordwestlich von Augsburg und rund 60 km nördlich von München.
Für Häuslebauer, Aktionäre und Werksbesitzer:
In allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) ist regelmäßig folgende Klausel enthalten:
„Nicht versichert sind Schäden, die durch Kriegsereignisse, kriegsähnliche Ereignisse, innere Unruhen, Aufstand, Rebellion, Revolution, Terrorakte oder Kernenergie verursacht werden.“
Ein Raketeneinschlag im Rahmen eines militärischen Konflikts (z. B. durch russische Streitkräfte) gilt zweifelsfrei als Kriegshandlung – selbst dann, wenn das betroffene Gebiet formal (noch) kein Kriegsschauplatz ist. Auch indirekte Folgen eines Kriegsgeschehens (z. B. Druckwelle, Stromausfall, Brände) sind ausgeschlossen, wenn sie kausal auf das Kriegsgeschehen zurückzuführen sind.
Der Standort produziert zwar Raketen, hat aber keine eigene Abwehr. Die Bundeswehr – munkeln Insider – ist nicht in der Lage, den Bayern-Standort zu schützen. Ich empfehle den dort Beschäftigten, Krankheit und Urlaub zu managen. Auch im Zweiten Weltkrieg sind Rüstungsstandorte bevorzugt angegriffen worden.
Wenn der Angreifer „nett“ ist, setzt er den Angriff nachts an. Mehr um ein Zeichen zu setzen. Tagsüber hieße, die Produktion unter Auslöschung aller Mitarbeiter zu beenden.
Joachim-Friedrich Martin Josef Merz war von 2016 bis 2020 Aufsichtsratschef von BlackRock.
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Kommentar von winfried Claus
Das Ziel im Wald produziert den eigenen Tot! Wie fühlen sich da eigendlich die Mitarbeiter? früher war das klar, Deutschland greift niemanden an und schon gar nicht eine Atommacht. Doch dann kam Serbien, Libyen - innere Einmischungen ohne Grenzen, als ob das ein Teil der Verfassung wäre.