Corona-Maßnahmen waren Vorsatz – ein Ausloten von Grenzen

Übel verplappert: SPD-Chefin Covidioten-Esken am Sonntag bei Anne Will

von Gaia Louise Vonhof (Kommentare: 12)

Interpretation des Gesagten auf Twitter: „Frau Esken erklärt, dass sie faschistoide Methoden gut findet und diese jederzeit wiederholen würde. Unglaublich.“© Quelle: Youtube / Screenshot: Anne Will

Die politische Klasse zeigt immer öfter, dass sie sich für unberührbar hält. Die SPD-Chefin Saskia Esken berichtet bei Anne Will aus dem Corona-Regime und in etwa von Maßnahmen, die man mal testen wollte, einfach, weil es möglich war.

Berlins zweiter Versuch. Berlin hat am Sonntag sein Landesparlament gewählt. Schon wieder, denn die Wahl vor knapp anderthalb Jahren war für ungültig erklärt worden. Grund dafür war mindestens Wahlchaos. Das wäre jedenfalls eine Steilvorlage eigentlich für einen gepfefferten Polit-Talk gewesen. Wenn da nicht Anne Will wäre.

Die hat in ihre Sendung am Sonntagabend auch nur die üblichen Verdächtigen eingeladen. Kein Marcel Luthe weit und breit, der ehemalige Berliner Abgeordnete und Gewerkschaftsgründer, der durchgesetzt hatte, dass die Neuwahl überhaupt durchgeführt werden musste, der mit den neuen Medien Wahlunterlagen hat auswerten lassen, so dass dieses Wahldesaster nicht mehr unter den Tisch fallen gelassen werden konnte.

Oder ein Vertreter der größten „Wählergruppe", der Nichtwähler, die mit ganzen 37 Prozent über ein Drittel der Wahlbeteiligung, besser „Nichtbeteiligung“ ausmachen. Oder warum nicht mal der systematischen polit-medialen Ausgrenzung entgegentreten und einen Vertreter der AfD einladen? Auch unter den Gästen also kein kritischer Geist weit und breit.

Stattdessen die grauen Politgesichter der Hauptstadt im kleinlichen Partei-Gelaber-Stuhlkreis. Die zur besten öffentlich-rechtlichen Sendezeit in Ruhe ihr Parteien-Klein-Klein ausbreiten konnten und sich zusammen schon mal ausrechneten, wer wohl mit wem koalieren wird oder auch nicht.

Ein einstündiges Dauergähnen am Sonntagabend, die beste Einschlafhilfe eigentlich mit durchweg uncharismatischen, grau beanzugten Bürokraten ohne Esprit.

Omid Nouripour, Vorsitzender Bündnis 90/Die Grünen, Jens Spahn, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion im Bundestag, Ursula Münch, Politikwissenschaftlerin und Michael Bröcker, Chefredakteur "The Pioneer“, einer weiteren weichgespülten „Wir wollen neue Medien sein“-Variante, der gerade im Tross von Habeck in Amerika auf Linie gebracht wurde, falls er es nicht schon vorher war und nur deshalb mitdurfte.

Ein kurzer Aufhorcher, als Jens Spahn das Sicherheitsgefühl auf den Heimweg aus dem diversen Lotterleben-Club Berghain als Entscheidungshilfe angibt, um die CDU zu wählen, und schon fällt man auf dem Sofa im monotonen Parteien-Hickhack für Mittelklasse-Karrieristen wieder in die Schlaf-Vorstufe.

Eine Umfrage wird präsentiert, ein paar Zahlen, dass die Menschen in Berlin der Polizei nichts zutrauen würden, die Schulen eine mittlere Katastrophe sind, die Kinder hier nichts lernen und auch die Wahlwiederholung ein großes Drama sei und dann auch noch diese Protestwähler hier.

Natürlich kein Wort über die eigentlichen Protestwähler, 37 Prozent, die sich den Urnengang gleich ganz gespart haben. Automatisch schweifen die Gedanken ab, und die Frage taucht auf, warum das eigentlich „Wahl-URNE“ heißt und warum geschlitzte Mülltonnen aufgestellt wurden, während der Neubau des Kanzleramtes samt Burggräben gegen Bürger hunderte Millionen Euro verschlingt.

Egal, dann noch kurz das Silvester-Thema, natürlich ohne Ross und Reiter zu nennen, mit einem „Kleine Paschas“-Bashing in Richtung Friedrich Merz, das dann noch so schön drumrum zerredet wird, nach dem Motto ‚da gibts ein Thema, das kriegen wir nicht in den Griff, man soll bitte nicht so tun, als gäbe es keine Integrationsdefizite‘. Und Merz mache sich gemein mit denjenigen, die mit Alltagsrassismus schnell bei der Sache sind. Kann man gut so sagen, ohne Widerspruch, wenn keiner dabei ist, der widersprechen könnte in dieser öffentlich-rechtlichen Selbstbefriedigungs-Schlummershow.

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Haben wir in Berlin ein Integrationsproblem, oder ein Migrationsproblem, oder ist es ein soziales Problem? Die SPD-Co-Chefin Saskia Esken sieht ein soziales Problem, und rollt einen monotonen Sprechgeräuschteppich ohne Höhen und Tiefen, Punkt und Komma aus. Schon schlittert man wieder in Richtung Alpha-Zustand.

Und hätte dabei fast verpasst, dass man manchmal doch ganz genau hinhören muss, und ganz wie nebenbei im Nebensatz Ungeheuerlichkeiten verkündet werden. Esken-Sprengstoff halt. Solcher, der in normalen Zeiten Politikerkarrieren beenden könnte, Moderatorenkarrieren versenken, gar Regierungen stürzen oder, Worstcase, Systeme kippen.

Nicht aber hier bei Anne Will. Wir wollen es dennoch dokumentieren:

Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken, Erfinderin des gesellschaftsspaltenden und denunziatorischen Begriffs „Covidioten“, spricht es aus:

„Wir haben … auch interessante neue Ideen gemeinsam entwickelt, die wir gemeinsam auch umsetzen wollen, wollten und immer noch wollen. Und dann kamen die Krisen. So muss man ja eigentlich sagen, wir starteten natürlich inmitten einer Krise, nämlich Corona, haben auch dort neue Ideen angewandt, damals mit der Impfkampagne, mit General Breuer (Carsten Breuer, Leiter Corona-Krisenstab, Anm. d. Red.) oder auch mit 2G und 3G. Anwendungen, die eben vorher so nicht möglich gewesen wären und sind. Dann haben wir diesen Krieg dazu bekommen als wirklich große Aufgabe, große Krise, und eben auch die Energieversorgunsproblematik. Und ich finde, wir können, wenn wir als Bilanz auf das vergangene Jahr oder die 13 /14 Monate blicken, ganz zufrieden sein mit dem, was wir erreicht haben.“

Ansehen können Sie den Ausschnitt hier.

Corona-Impfpflicht-Hardlinerin Esken sprach schon früher davon, dass „der Impfstoff an Milliarden von Menschen getestet worden ist, sozusagen in einem großen Feldversuch auf der ganzen Welt“.

Indirekt bestätigt sie jetzt diese frühere Aussage. Und während andere sich verdünnisieren, weil immer mehr Schweinereien bekannt werden, will Esken ihre noch als Erfolge verkaufen. Unnötig zu erwähnen: Es kam wieder kein Nachhaken dazu von der gebührenfinanzierten Frage-Front, es blieb einfach so stehen. Anne Will wie Spahn wohl auch schon gedanklich im Berghain mit ihrer neuen Flamme, der 26 Jahre jüngeren Berghain-Chronistin Helene Hegemann.

Dafür gab es später im Netz umso mehr Kommentare.

Diese eine Minute von ganzen sechzig ist in der Sendung selbst untergegangen, dafür wabert sie jetzt durchs Netz. Die Kommentare, hier eine Auswahl, zeigen, dass viele Zuschauer wesentlich besser aufpassen als die Moderatorin und scheinbar auch nicht gewillt sind, darüber hinwegzugehen, wie die Alt-Medien:

@UdoHemmelgarn
Bitte später nicht behaupten, wir haben das nicht gewusst!

@CTrott6
Diejenige, die den Begriff "Covidiot" kreiert hat, teilt gerade mit, dass alles mit Vorsatz war. Es war tatsächlich ein Ausloten der Grenzen. Frau Esken erklärt, dass sie faschistoide Methoden gut findet und diese jederzeit wiederholen würde. Unglaublich.

@LViehler
Wenn du als Erfinderin des Begriffes #Covidiot irgendwann zu dem wirst, was du hasst.

@MwieMeinung
Mit Hilfe einer völlig überzogenen und faktenfreien Angstkampagne wurde ein ungerechtfertigter Impfdruck aufgebaut und gleichzeitig das Ansteckungsrisiko der Geimpften kleingelogen. Wer die 2G Regelung als zufriedenstellend bezeichnet verhöhnt die Leidtragenden.

@MLPoffiziell
"Wir haben mit drakonischen, wirkungslosen Corona-Maßnahmen das Land gespalten und aus freien Stücken eine ungezwungene Energiekrise heraufbeschworen. Ich glaube, wir können ganz zufrieden sein, mit dem was wir erreicht haben!"

Twitter-Nutzerin@AliceSpatz fragte final doch nochmal nach:
War zufällig sowas, wie ein Journalist anwesend und hat ihr widersprochen? Wird Zeit, dass Anne Will Ihren Job an den Nagel hängt. Aber das tut sie ja eh zum Jahresende.

Ja, Anne Will hat es schlauerweise nur ein Jahr vorher angekündigt, damit man ihr ein Jahr lang nicht mehr nahelegen kann, endlich an den Nagel zu hängen, was sie nicht kann. Vielleicht beispielhaft für Regierungen: Die erklären dann einfach, dass sie sich in vier Jahren wieder zur Wahl stellen, um in diesen vier Jahren jedwede Kritik abbügeln zu können mit dem Verweis, den Abgang schon angekündigt zu haben.

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