Absolution! „Das Deutschland, das dies Verbrechen begangen hat, das gibt es seit 80 Jahren nicht mehr“

Ministerin Lambrecht schwört Deutschland auf den ganz großen Krieg ein

von Gregor Leip (Kommentare: 8)

Groteske Ablassrede der deutschen Verteidigungsministerin für die deutsche Kriegsschuld zugunsten einer neuen deutschen Militärmacht© Quelle: Youtube / BTB-concept

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hielt bei einer Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) eine Grundsatzrede zur Rolle der Bundeswehr innerhalb der von ihrem Parteigenossen und Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen „Zeitenwende“.

Der Großsprechtitel über Lambrechts Ausführungen lautete dementsprechend: „Implikationen der Zeitenwende für Deutschlands erste Nationale Sicherheitsstrategie“.

Unter dem Hashtag #Sicherheitsstrategie wurde das ministeriale Unterfangen zusätzlich in den sozialen Netzwerken begleitet.

Die Verteidigungsministerin warb in ihrer Rede gleich einleitend für eine Neuausrichtung der Bundeswehr. Ihrer Meinung nach bräuchten die drängenden strategischen Fragen mehr als ein gutes „Krisenmanagement“.

Das ist aus Lambrechts Mund zu vernehmen allerdings verwirrend. Denn da sie selbst nicht einmal mittelmäßiges Krisenmanagement beherrscht, woher soll „Gutes und Mehr“ kommen?

Lesen Sie hier bitte zunächst unkommentiert und auszugsweise die wichtigsten Aussagen der Rede der deutschen Verteidigungsministerin.

Oder doch noch ein Wort zur Klärung vorab:

Was Sie gleich lesen werden, ist tatsächlich alles genau so von Frau Lambrecht gesagt worden. Und es könnte Ihnen die Galle überlaufen lassen. Denn es ist ein Offenbarungseid, ein Geständnis der Abhängigkeit, der Inkompetenz, der Angst und der Ohnmacht.

In weniger irren Zeiten wäre nicht der Rücktritt der Ministerin die Frage, sondern lediglich noch der Zeitpunkt.

„Mit unseren alten Selbstbildern ist die Zukunft unserer Kinder und Enkel in Frieden und Freiheit nicht mehr zu garantieren.“

„Allein mit Bedächtigkeit, mit dem Rückgriff auf bewährte bundesrepublikanische Traditionen werden wir in Zukunft nicht mehr sicher leben können.“

„Wer eine Zukunft in Frieden und Freiheit will, der muss jetzt umsteuern, der muss Sicherheit, und ja auch die militärische Sicherheit als ganz zentrale Aufgabe dieses Landes begreifen und dann auch danach handeln.“

„Als Verteidigungsministerin kann ich sagen, die Bundeswehr wird in Zukunft eine wichtigere Rolle in unserem politischen Denken und Handeln spielen.“

„Wir müssen die Bundeswehr wieder als zentrale Instanz für unsere Daseinsvorsorge betrachten und zwar jeden Tag.“

„Heute müssen wir einer der größten Bereitsteller von Kräften sein.“

„Ich habe den NATO-Generalsekretär so verstanden, der momentan auch vielerorts zitiert wird, dass er uns alle aufgefordert hat, noch mal zu schauen, wie wir die Ukraine noch weiter, noch intensiver unterstützen können.“

"Gerade die Alliierten an der Ostflanke erwarten das auch von uns." (Dass wir ein verlässlicher Partner sind).

„Meine Damen und Herren es ist nicht verwunderlich, wenn wir Deutschen nach den eigenen Verbrechen im Nationalsozialismus und nach dem Vernichtungskrieg der deutschen Armeen in Europa eine Skepsis gegenüber dem Militärischen zur Tugend gemacht haben in den letzten Jahren, ja in den letzten Jahrzehnten. Aber heute gilt: Das Deutschland, das diese Verbrechen begangen hat, das gibt es seit ca. 80 Jahren nicht mehr, und die Bundeswehr ist eine Armee, die mit der von damals nichts gemein hat.“

„73 Jahre Demokratie und 67 Jahre demokratische Streitkräfte in Deutschland haben ein anderes Land, ein anderes Vertrauen, auch ein anderes Selbstvertrauen geschaffen.“

„… und gerade aus diesen Traditionen, der Freiheit und der Demokratie, da entstehen aber auch neue Erwartungen und auch eine größere Verantwortung, auch militärisch.“

Lambrecht verspricht außerdem noch, dass die Sensibilität der verfassungsmäßig festgelegten Trennung von „äußerer und innerer“ Sicherheit nicht verletzt werden dürfe. „Darauf werden wir auch achten“, sagt sie.

Aber was genau haben wir da eben konkret gehört?

Frau Lambrecht verfolgt mit ihrer Rede offenbar ein ganz klares Ziel: Die Deutschen sollen eingeschworen werden auf eine ganz neue, in der Bundesrepublik nie dagewesene Ausrichtung des Landes als feuerspuckende Militärmacht.

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Im Windschatten des amerikanisch-ukrainisch-russischen Krieges erklärt Christine Lambrecht aus Mannheim zudem alle irgendwie offengebliebenen Fragen des Zweiten Weltkrieges ein für alle Mal als beendet.

Für Lambrecht ist die Zeit der Sühneleistung jetzt vorbei. Wer hier allerdings nun eine Art neues und souveränes deutsches Selbstvertrauen erwartet, der sieht sich getäuscht. Es geht schlicht darum, historische Begründungen für eine kriegsferne Haltung der Bundesrepublik endgültig abzuräumen.

Lambrecht stellt klar, dass wir Deutschen von heute nichts mehr mit 1933-45 zu tun haben. Das hätte sich wahrscheinlich nicht einmal die NPD zu träumen gewagt, aber der Krieg in der Ukraine macht es möglich. Wir werden von jedweder Kriegserfahrung/-schuld unserer Vorväter freigesprochen, um uns die Idee von Deutschland als neue militärische Macht in Europa zu verkaufen.

Aber was sagen wohl die anderen Opfer des Nationalsozialismus dazu? Die historische Verantwortung, mit der sich viele so schwer getan haben, wird uns nun in dritter Generation erlassen, weil die Verteidigungsministerin die Wünsche der USA und der Ukraine erfüllen muss und meint, so ein Ablass wäre ein guter Deal dafür, dass Deutschland sich für den dritten Weltkrieg rüstet?

Vergesst Auschwitz, vergesst Trebklinka, Theresienstadt, Dachau und wie die Orte alle heißen, die in Stolpersteine eingraviert sind, darunter „ermordet“?

Diese Ministerin muss wirklich wahnsinnig geworden sein! Wer den Umgang mit der deutschen Vergangenheit zu einem schmutzigen Geschäft machen will, der beleidigt und verhöhnt die Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes. Punkt.

Wann kommt der nächste gewissenlose Politiker, dem aus politischen Gründen die Freundschaft zu Israel ein Dorn im Auge ist? Wann kommt der nächste Ablasshandel mit unserer geschichtlichen Verantwortung?

Die Nichtreaktion des Bundeskanzlers auf die Holocaust-Relativierung des Palästinenser-Präsidenten Abbas passt hier doch plötzlich ganz wunderbar ins Bild.

Wer erklärt es der vollkommen ahnungslosen Frau Lambrecht einmal in einfachen Worten? Für Deutschland darf auch militärisch nur gelten: Wir setzen einen Rahmen durch unsere Streitkräfte, in dem dann Diplomatie wirken kann.

Von Diplomatie indes ist in der Grundsatzrede der deutschen Verteidigungsministerin zur Grundsatzstrategie kein einziges Wort zu lesen.

Nach Lambrecht sollen wir jetzt unsere so mühevoll der deutschen Geschichte abgerungenen Erkenntnisse und die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg einfach wegwischen, als hätte es die Opfer des Grauens nie gegeben.

Aber das geht nicht! Denn Diplomatie und der unbedingte Wille zu Verhandlungen für den Frieden sind unsere deutsche DNA.

Wenn die Sozialdemokratin Christine Lambrecht davon nichts mehr wissen will, liefert sie damit einen weiteren gewichtigen Grund, warum sie in diesem Amt längst nichts mehr verloren hat.

Was diese intellektuell und historisch so vollkommen überforderte Frau von uns will, ist das Aufgeben der wichtigsten Werte, die unsere Generation ausmachen.

Lambrecht ist damit eine weitere tragische Figur in dieser Deutschland so zutiefst verachtenden Ampel-Regierung. Die Delegitimierung des Souveräns durch die Regierung selbst schreitet munter voran.

Aber der Kipppunkt oder der „Point of no Return“ rückt somit auch immer näher. Lehnen Sie sich also entspannt zurück, holen Sie Popcorn, das Finale naht. Und es wird ganz sicher kein Happy End geben für die aktuell herrschende Klasse.

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