Die WHO hat 2022 Narzissmus von der Liste der anerkannten Krankheiten gestrichen

Vorwurf Volksverhetzung: Alfonso Pantisano hat Julian Reichelt angezeigt

von Julian Adrat (Kommentare: 6)

Reichelt hatte das Hissen der Regenbogenflagge vor dem Berliner Polizeipräsidium als „Solidarität“ für „totalitäre Ideologie“ bezeichnet© Quelle: Pixabay / Magee

Eine gute Kolumne ist wie Sex. Und wie beim Sex ist man danach traurig. Nicht der Leser, aber der Schreiber. Er fragt sich, war es einfach nur Glück?

Oder er fragt sich, wird sich je wieder eine solche Gelegenheit bieten? Meistens ist es ja das Leben, das die Inspiration bietet. Was sonst? Und niemand kann in die Zukunft schauen.

Das Gefühl, kein Thema für eine Kolumne zu finden, hat mich an die Nordsee begleitet. Auch, weil ich nicht über Kindertrubel im Urlaub schreiben will, und weil ich wusste, dass Kindertrubel die nächsten Tage bestimmen wird.

Dann hat Alfonso Pantisano Julian Reichelt angezeigt. Vorwurf Volksverhetzung.

Reichelt hatte das Hissen der Regenbogenflagge vor dem Berliner Polizeipräsidium als „Solidarität“ für „totalitäre Ideologie“ bezeichnet. Mein Urlaub war gerettet. Alfonso Pantisano ist der Queer-Beauftragte Berlins. Der Queer-Beauftragte ist so etwas wie der Hohepriester des Woke-Kults, der Ayatollah der Regenbogen-Religion.

Anzeigen wegen Volksverhetzung sind eine Art säkulare Fatwa. Und sie gehören zum guten Ton der Queer-Beauftragen. Mich selbst hat im März der Queer-Beauftragte der Bundesregierung auf Twitter der Volksverhetzung bezichtigt. Er bezog sich auf eine Podcast-Folge meines Podcasts mit dem Titel: „Der Transgenderismus gehört ausgerottet“. Akteneinsicht gab’s erst letzte Woche, ich habe die Anzeigen noch gar nicht gezählt, es sind unglaublich viele. Es war einer der mit Abstand erfolgreichsten Tweets Sven Lehmanns. Viele sind seiner Empfehlung gefolgt.

Volksverhetzung ist ein seltsamer Strafbestand. Letztlich impliziert er, dass das Volk verhetzbar ist. Davor muss es geschützt werden. Wenn Sven Lehman zum Beispiel twittert, dass ein Penis nicht per se ein männliches Geschlechtsorgan ist, dann ist das keine Volksverhetzung. Denn das würde kein Volk glauben. So dumm ist kein Volk.

Entwarnung also? Julian Reichelt hat erst kürzlich gegen Janka Kluge einen Rechtsstreit verloren. Darin wurde entschieden, dass er „sie“ nicht als Mann bezeichnen darf. Wer Mann und Frau ist, entscheidet jeder selbst, unsere fleischliche Hülle als eine Art geistiges Eigentum. Janka Kluge hatte ebenfalls auf Twitter zur Anzeige gegen mich aufgerufen, die Welt ist klein.

Viele feiern Julian Reichelt für seinen Mut. Und er lebt bestimmt gut davon. Prinzipiell stimmt es: Es gibt nichts Mutigeres, als sich gegen den Mainstream zu stellen. Dabei hilft eine Portion Narzissmus. Trump hätte sonst kaum vier Jahre durchgehalten. Auf der anderen Seite gebiert der Transgenderismus einen Narzissmus, der selbst kühnsten Psychologen unvorstellbar schien: Biologische Männer im Frauensport, oder eben: Queer-Beauftragte. Auch Alfonso Pantisano erlebt gerade die Beachtung seines Lebens. Das Lustige dabei: Die WHO hat 2022 Narzissmus von der Liste der anerkannten Krankheiten gestrichen. Also erst, nachdem Trump nicht mehr Präsident war.

Ob sich unser Rechtssystem gegen den Transgenderismus behaupten wird, werden die nächsten Monate zeigen. Es steht auf Messers Sch(n)eide: Im schlimmsten Fall treffe ich Julian Reichelt im Frauenknast. Hoffentlich weht davor dann keine Regenbogenflagge.

Julian Adrat ist freischaffender Künstler und Podcaster. Er lebt und arbeitet in Berlin. https://www.julianadrat.com

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