Von Gregor Leip
In der globalen Medienlandschaft zeigt sich ein bemerkenswertes Phänomen: Trotz klarer Verstöße gegen das Völkerrecht, wie etwa israelische und US-Angriffe auf iranische Ziele, zögern viele Portale – sowohl etablierte als auch alternative – diese Taten eindeutig zu verurteilen.
Stattdessen drängen sich die meisten um eine zurückhaltende, oft konforme Haltung, während wenige Ausnahmen entweder lautstark polarisieren oder kritische Gegenstimmen erheben. Am Beispiel des Iran wird dieses Verhalten besonders deutlich: Julian Reichelt, ehemals Chefredakteur der „Bild“ und nun Kopf von „Nius“, vertritt eine zunehmend radikale, anti-iranische und pro-israelische Haltung, die sich in seinen jüngsten X-Posts zu einer Eskalation steigert, die sogar Teile seiner vielen AfD-nahen Leser verprellt.
Im Gegensatz dazu bietet Daniel Bax, ein linksradikaler und anti-zionistischer Journalist der „taz“, eine der wenigen Stimmen, die völkerrechtliche Fragen differenziert anspricht.
Dabei steht außer Frage, dass der Iran ein repressives Regime ist, während Israel dies nicht ist – eine Tatsache, die es jedoch zu leicht macht, völkerrechtswidrige Angriffe zu befürworten, anstatt sie kritisch zu hinterfragen. UN-Generalsekretär António Guterres hat sich hierzu klar positioniert, was die Debatte zusätzlich beleuchtet.
Der Iran steht seit Jahrzehnten im Zentrum geopolitischer Spannungen, geprägt durch sein Atomprogramm, seine Unterstützung für Gruppen wie die Hisbollah und seine Feindschaft zu Israel und westlichen Staaten.
Angriffe auf iranisches Territorium, wie die israelischen Luftschläge im Juni 2025, bei denen eine Atomanlage zerstört und fast 100 Menschen getötet wurden, sind völkerrechtlich höchst umstritten. Dennoch vermeiden viele Medienportale eine klare Verurteilung, da dies als Unterstützung für den Iran gewertet werden könnte – ein politisch heikles Unterfangen in westlichen Ländern, die Israel als strategischen Partner und Demokratie betrachten.
Es steht außer Frage, dass der Iran ein repressives Regime ist, das Menschenrechte systematisch verletzt, Dissidenten unterdrückt und aggressive regionale Ambitionen verfolgt. Israel hingegen ist eine Demokratie mit Rechtsstaatlichkeit, auch wenn seine Politik im Nahen Osten umstritten ist.
Dieses klare moralische Ungleichgewicht macht es für viele Medien und Kommentatoren allzu leicht, Angriffe auf den Iran zu befürworten oder zumindest nicht zu kritisieren, da sie als notwendige Maßnahmen gegen ein „böses Regime“ wahrgenommen werden. Diese Dynamik führt dazu, dass völkerrechtliche Prinzipien, wie die Souveränität eines Staates, in der Berichterstattung oft in den Hintergrund treten.
Mainstream-Medien wie die „Tagesschau“ implizieren, dass Angriffe auf den Iran Teil eines legitimen Kampfes gegen ein bedrohliches Regime“ seien.
Julian Reichelt, der von 2017 bis 2021 Chefredakteur der „Bild“ war, prägte dort eine reißerische, meinungsstarke Linie, die oft pro-westlich und pro-israelisch ausgerichtet war. Nach seinem Weggang aufgrund von Vorwürfen des Machtmissbrauchs gründete er „Nius“, ein rechtsalternatives Portal, das sich als „Stimme der Mehrheit“ und als „Bewegung“ positioniert.
Seine Berichterstattung von „Bild“ bis „Nius“ war stets von einer klaren Anti-Iran- und pro-israelischen Haltung geprägt, doch seine jüngsten X-Posts vom Juni 2025 zeigen eine deutliche Radikalisierung, die sogar Teile seiner mutmaßlich überwiegenden AfD-nahen Leserschaft zu entfremden droht.
Am 18. Juni 2025 postete Reichelt auf X: „I hate to break it to you, aber: Völkerrecht existiert nicht. Hat es nie, wird es nie. Ist ein vollkommen wertloser Zettel, der schon immer nur Unholde und Diktaturen beschützt hat. Wer mit Völkerrecht argumentiert, ist schlicht nicht besonders schlau.“
Diese Aussage, die das Völkerrecht pauschal als irrelevant abtut, markiert eine radikale Eskalation. Sie nutzt die leicht belegbaren Fakten zum repressiven Regime im Iran, um Angriffe auf das Land zu rechtfertigen, ohne die rechtlichen oder ethischen Implikationen zu berücksichtigen.
Noch deutlicher wird seine Radikalisierung in einem Post vom 19. Juni 2025: „Diese Stellungnahme ist eine katastrophale programmatische Fehlentscheidung der AfD. Man kann nicht glaubhaft gegen Islamismus sein, ohne gegen Islamisten zu sein. Der Islamismus, der nach Deutschland einwandert und in Deutschland wütet, ist direkt und untrennbar verbunden mit (dem Iran).“
Seine pro-israelische Haltung gipfelt in einem Post vom 22. Juni 2025: „Guten Morgen, Mullahs, nie wieder ist jetzt!“ Dieser Satz, gepaart mit einer Kritik an deutschen Gegendemos gegen Israel, zeigt eine nahezu messianische Unterstützung für israelische Aktionen, die den Iran als existenzielle Bedrohung darstellt. Reichelts Radikalisierung könnte darauf abzielen, eine Nische für eine radikal pro-israelische, anti-iranische Rechte in Deutschland zu schaffen, selbst wenn dies seine Kernleserschaft spaltet.
Im Gegensatz zu Reichelts polarisierender Rhetorik bietet Daniel Bax, ein linksradikaler Journalist der „taz“, eine der wenigen Gegenstimmen, die sich kritisch mit der völkerrechtlichen Dimension der Angriffe auf den Iran auseinandersetzen. Bax ist bekannt für seine anti-imperialistische und anti-zionistische Haltung, die sich in einer scharfen Kritik an westlicher Außenpolitik und israelischen Aktionen zeigt.
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In einem Artikel in der taz kritisiert Bax in der „taz“ die Doppelmoral des Westens, der israelische Angriffe auf den Iran toleriert, während er andere Verstöße gegen das Völkerrecht verurteilt. Er argumentiert, dass solche Angriffe die regionale Instabilität verschärfen und die völkerrechtliche Ordnung untergraben.
Bax’ linksradikale und anti-zionistische Perspektive führt jedoch auch zu Kontroversen: Kritiker werfen ihm vor, seine Kritik an Israel sei einseitig und ignoriere die Bedrohung durch den Iran, etwa durch dessen Unterstützung für Hamas und Hisbollah. Dennoch bleibt Bax eine Ausnahme in der deutschen Medienlandschaft, da er sich traut, die völkerrechtliche Problematik von Angriffen auf den Iran explizit zu benennen, wenn auch oft im Rahmen eines Pro-und-Contra-Formats, das seine Position relativiert.
Die Haltung des UN-Generalsekretärs António Guterres ist die wichtige internationale Perspektive auf die Debatte. Guterres hat sich wiederholt klar gegen völkerrechtswidrige Angriffe ausgesprochen, unabhängig davon, wer sie ausführt. In einer Stellungnahme vom 16. Juni 2025 verurteilte er die israelischen Luftschläge auf den Iran und forderte „alle Parteien“ auf, „von weiteren Eskalationen Abstand zu nehmen, um einen umfassenden regionalen Konflikt zu verhindern“.
Er betonte, dass „Angriffe auf die Souveränität eines Staates gegen die Charta der Vereinten Nationen verstoßen“, und wies darauf hin, dass das Völkerrecht „die Grundlage für internationale Stabilität“ sei. Diese Position steht in direktem Kontrast zu Reichelts Behauptung, das Völkerrecht sei „wertlos“, und unterstreicht die Notwendigkeit, auch Angriffe auf ein repressives Regime wie den Iran kritisch zu hinterfragen.
Guterres’ Haltung zeigt, dass eine Verurteilung völkerrechtswidriger Angriffe nicht gleichbedeutend mit einer Unterstützung des iranischen Regimes ist. Dennoch wird seine Position in vielen westlichen Medien heruntergespielt oder ignoriert, da sie das Narrativ stört, dass Angriffe auf den Iran aufgrund seiner Repressivität gerechtfertigt seien. Dies verdeutlicht, wie das moralische Ungleichgewicht zwischen dem Iran und Israel die Debatte verzerrt und es schwer macht, völkerrechtliche Prinzipien konsequent anzuwenden.
Die Zurückhaltung vieler Medienportale ist aber auch auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren zurückzuführen. Große Medienhäuser, wie jene hinter der „Bild“ während Reichelts Zeit, sind oft Teil von Konzernen mit wirtschaftlichen Beziehungen zu westlichen Staaten oder Israel. Eine klare Verurteilung israelischer Angriffe könnte diplomatische oder finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen. Alternative Portale wie „Nius“, die sich über Spenden oder Abonnements finanzieren, riskieren, Leser zu verlieren, wenn sie sich zu deutlich positionieren. Reichelts radikale Haltung könnte ein Versuch sein, eine neue, pro-israelische Zielgruppe zu erschließen, auch wenn dies seine AfD-nahe Leserschaft spaltet.
Die „taz“, die durch ihre Genossenschaftsstruktur eine gewisse Unabhängigkeit genießt, muss dennoch ihre linksorientierte Zielgruppe bedienen, die eine kritische Haltung gegenüber westlicher Außenpolitik erwartet.
Die Angst vor gesellschaftlichem Druck, etwa durch „Cancel Culture“ oder Vorwürfe der Voreingenommenheit, verstärkt die Zurückhaltung. Reichelt umgeht diesen Druck durch eine polarisierende, pro-israelische Haltung, die in Deutschland aufgrund der historischen Verantwortung gegenüber Israel breite Akzeptanz findet. Bax hingegen riskiert mit seiner linksradikalen und anti-zionistischen Kritik, als „anti-israelisch“ wahrgenommen zu werden, was in Deutschland besonders sensibel ist und ihn an den Rand der Debatte drängt.
Das klare moralische Ungleichgewicht – der Iran als repressives Regime gegenüber Israel als Demokratie – macht es allzu leicht, solche Angriffe zu befürworten oder zu ignorieren, anstatt sie völkerrechtlich zu hinterfragen.
Die klare Verurteilung der Angriffe durch UN-Generalsekretär António Guterres zeigt, dass eine prinzipientreue Haltung möglich ist, ohne das iranische Regime zu unterstützen. Dieses Spannungsfeld zwischen Konformität, Aktivismus und kritischer Gegenstimme unterstreicht die Herausforderung, in einer polarisierten Medienlandschaft eine differenzierte Berichterstattung zu gewährleisten. Leser sind noch viel mehr als sonst sowieso schon gefordert, Quellen kritisch zu hinterfragen und vielfältige Perspektiven einzubeziehen, um die Komplexität des Iran-Konflikts zu erfassen.
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Kommentar von Johannes Schumann
Nein, die Welt schweigt nicht. Die Welt schwieg zu den zahlreichen Angriffen, die Israel erdulden musste. Der Medienbetrieb in Deutschland ist sehr links und israelfeindlich. Was meine ich? Ich meine jetzt nicht den 7. Oktober. Dieser fand seine Würdigung. Aber davor gab es tausende vom Iran mitfinanzierte Raketen, die auf Israel niedergingen. Aber eigentlich kann man doch auf den 7. Oktober zu sprechen kommen: Angesichts der Vorkommnisse ging man doch recht schnell zur Tagesordnung über. Die Baerbock erhöhte den Etat für Gaza, also für die Hamas. Die Medien übernahmen sehr wohlwollend die Geschichte, wonach eine israelische Rakete auf einem Krankenhausparkplatz einschlug und 500 Tote verursacht hätte. Man übernahm die offfensichtliche Lüge, weil man wollte, weil man antisemitisch ist. Am Ende war es eine Rakete der Hamas. Die Anzahl der Toten war vollkommen aus der Luft gegriffen.
Ich sehe keine pro-israelische Phalanx in Medien und Politik. Der Antisemitismus, der sich in Form von unfairer Kritik an Israel immer wieder breitmacht, ist allgegenwärtig.
Israels Militärschlag war 'ne Meisterleistung. Den Krieg hat Teheran 1979 begonnen. Man kann nicht einem Land den Krieg erklären und herumjammern und aufs Völkerrecht berufen, wenn genau dieses Land zu den Waffen greift. Angesichts der vielen Raketen, die auf Israel niedergingen, ist doch auch klar, dass der Geduldsfaden bei Israel reißt.
Und Reichelt hat recht mit dem, was er zum Völkerrecht sagt. Völkerrecht wird immer dann zitiert, um Diktaturen zu verteidigen. Wo waren die ganzen Völkerrechtsexperten, um Iran wegen seiner Verletzung zu kritisieren? Israels Nachbarstaaten kümmert sich 'nen Dreck um Menschen- und Völkerrecht. Katar war Hauptfinanzier des IS. Libanon lässt zu, dass die Hisbollah frei agieren kann. Völkerrecht wird immer dann zitiert, wenn Israel oder die Amis aktiviert involviert sind.
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Kommentar von Gert Friederichs
Wunderschön ist es, nach Durchlesen der Kommentare festzustellen, dass wirklich jeder seine eigene Weltsicht hat und auch argumentativ begründen kann.
Wie wäre es, wenn wir da mal Palästinenser, Hamas, Hisbolla, Araber, Israelis, Perser, Amis nach geschichtlicher Aufarbeitung in den Mixer werfen könnten, den Startknopf drücken und alles kräftig durchrühern könnten!
Eigentlich wäre ich aber eher dafür, dass die endlich mal wieder miteinander über Frieden und gedeihliches Zusammenleben reden würden!
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Kommentar von christian krull
Zitat: "Dabei steht außer Frage, dass der Iran ein repressives Regime ist, während Israel dies nicht ist"
Nach diesem Satz kann man getrost abschalten. Mehr Opportunismus geht nicht. Der Autor sollte sich mal intensiv mit der Geschichte der letzten 100 Jahre im Nahen Osten befassen. Es reicht auch, in der allwissenden wiki über die "Nakba" nachzulesen. Nachhaltige Erleuchtung gesichert.
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Kommentar von NP
Warum (fast) alle Medien einheitlich über den Krieg gegen den Iran jubeln
Ganz einfach: bei Corona war das genauso. Jetzt bitte mal scharf nachdenken, weshalb wohl.
Die ganze Iran-Israel Muppetshow hat ganz andere Hintergründe.
Dass es zur Eskalation Islam-Führer gegen jüdische Führer kommen würde um einen Dritten Weltkrieg zu entzünden, wurde meines Wissen in Briefen schon 1871 besprochen.
Abgesehen davon, hat Netanjahu die Hisbollah gepäppelt?
https://www.timesofisrael.com/for-years-netanyahu-propped-up-hamas-now-its-blown-up-in-our-faces/
Ich bin mir recht sicher, dass der Iran ganz andere Dinge in der Hand hat, die Netanjahu und seinen Kumpels gefährlich werden könnten. Ich sage nur Kompromat.
Immerhin protestiert das israelische Volk auch schon lange gegen eine bestimmte Politik und Netanjahu, da zieht auch kein Antisemitismus-Vorwurf mehr.
Für mich ist das Kaspertheater für kleine Kinder, die noch an Polizist und Krokodil Marionetten glauben.
Aber die BRD Bevölkerung (West) hat für mich eh einen an der Klatsche.
Bis jetzt gibt es keine massenhafte Forderung nach der Aufarbeitung der Corona-Vorgänge.
Sowas kann man nur als grottenbescheuert oder verlogen bewerten.
Und Poschard hat vollkommen recht, wenn er von Shitbürgertum spricht. Das sind die reichen und alten Geldknacker, die trotz 25 Jahren islamischer Migration immer noch denken wollen, sie könnten in der 80er Jahre BRD der CDU weiterleben. Und die linksgrünen Geldknacker, die unseren Staat aussaugen.
Ist alles nur eine Theatershow für Lügner und Dumme.
Wer leidet darunter, die normale deutsche Bevölkerung, wie immer.
Keine Bange, das knallt bald alles mächtig unter den Hintern der Profiteure.
Natürlich wussten Trump und Iran, was Sache ist. Die Story ist schon lange gescriptet. WK3 nämlich.
Und natürlich müssen alle sich aufregen bis zum gehtnichtmehr und es muss ordentlich rummsen, sonst kommt es nicht endlich mal zu Diskussionen, mit so einem Sch... aufzuhören und dass normale Menschen sowas nicht wollen. Weil die Herde ignorant ist bis dorthinaus und nichts wissen will oder gar Verantwortung selbst übernehmen und sich ehrlich machen. Lügen und Betrügen ist doch viel schicker.
"BVerwG hebt Compact-Verbot auf"
Jetzt bitte alle Demokraten empören, ich drück mal eben den dressierten Knopf im Rücken, so. Kann losgehen.
Empören geht immer, denken und selbst Verantwortung übernehmen, hat man kein Interesse. Poschardt hat recht.
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Kommentar von H. Jacobsen
Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Iran die Hamas, als auch Hisbollah seit Jahrzehnten sowohl finanziell, mit militärischer Ausbildung, als auch mit Militärgütern unterstützt. Der Angriff auf Israel wäre ohne diese permanenten Supportleistungen nicht möglich gewesen. Damit gehört der Iran auch zu denjenigen, welche Israel permanent angreifen.
https://www.fr.de/politik/iran-israel-hamas-krieg-nahost-news-wir-kennen-ihre-tunnel-waffen-ausbildung-finanzierung-gaza-zr-92699687.html
Betrachtet man auch diese Aspekte, dann bekommt die Argumentation „Bruch des Völkerrechts“ einen gewaltigen Riss und man müsste beim Iran erst einmal genauer hinschauen.
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Kommentar von winfried Claus
Der Antisemit würde sagen, ist doch Logisch! Wenn die Eskimos die Weltherrschaft wollen und die Herrschaft über Geld und Medien hätten, so gäbe es auch Antieskimos.
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Kommentar von Ombudsmann Wohlgemut
Die Deutschen haben die Schnauze voll vom Islamismus und bescheuerten Linksaktivisten.
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Kommentar von Ostdeutsche
Corinne Henker hat genau das zu Papier gebracht (die Formulierung ist früheren Zeiten geschuldet), was mir durch den Kopf ging und geht.
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Kommentar von Manfred Sonntag
Ich denke, der Angriff Israels auf den Iran hat Ähnlichkeiten in der Begründung wie der Angriffskrieg der Russen gegen die Ukraine. Beide (Russland & Israel) sind einer wirklichen oder vermeintlichen Bedrohung durch den Gegner (Ukraine & Iran) zuvorgekommen. Beide argumentieren mit einer drohenden Gefahr für ihrer Bürger und Länder durch modernste Waffensysteme des jeweiligen Rivalen. Bei den Israelis glauben es viele (ich auch), der Russe wird für die gleiche Sichtweise verteufelt. Warum? Haben die europäischen Eliten 1945 noch nicht genug Prügel von den Alliierten bekommen? Oder wollen sie mit Pomp und Schwefeldämpfen ganz verschwinden, diese Hasardeure?
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Kommentar von Paul Mehringer
Ob Julian Reichelt überhaupt eine Überzeugung hat, ist nicht beweisbar. In erster Linie scheint er mir ein Marketing-Profi zu sein, der Zielgruppen instinktiv zu erwittern versucht.
Nach "refugees welcome" und seinem Rauswurf bei Bild schwenkt er um und zimmert sich ein erfolgreiches Produkt für eine wachsende Konsumentenschar, die Wokismus, Energiewende und Massenmigration kritisch sieht. Erst noch negativ gegen die AfD eingestellt, schaltet er sofort um, als ihn eine Anti-AfD-Tirade statt dem beabsichtigten Höcke-Rauswurf vielmehr Abonnenten seiner Sendung von der Stange gehen. Ab da lädt er Weidel, Chrupalla u.a. AfDler in seine Sendung ein. Jetzt versucht Reichelt die tief sitzende Israel-Freundlichkeit der Konsumenten zu adressieren und neue Kunden zu gewinnen, z.B. aus dem Segment der "Welt", die ähnlich wie Reichelt die Auslöschung des Bösen herbeikreischen will.
Ähnlich sind andere Medien aufgestellt, nur nicht so kaltblütig wie der Konsumentenforscher Reichelt und vielleicht hier und da sogar mit Überzeugung.
Dass AW sich um eine differenzierte Sicht bemüht, dürfte in der geistig ausgezehrten Medienlandschaft fast ein Alleinstellungsmerkmal sein.
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Kommentar von Josef Konrad
In welchem Land lebt der Autor Gregor Leip?
- Deutschland kanns jedenfalls nicht sein!
Die deutschen Monopol- bzw. Mainstreammedien ARD, ZDF, SZ, dpa etc. sind, ebenso wie effektiv sämtliche Parteien linksseitig der "Brandmauer", seiner vorgeblich ("eine der wenigen Stimmen") marginalisierten Meinung:
Nämlich dass der israelische und jetzt israelisch-amerikanische Angriff auf den Iran weil "völkerrechtswidrig" moralisch verwerflich sei.
- Hingegen sei andererseits der Atombombenbau bei jahrzehntelanger, theologisch-politisch motivierter Vernichtungsdrohung gegen Israel und gleichzeitigem Führen von Proxykriegen mittels Hisbollah, Hamas und Houthis völkerrechtlich allenfalls bedenklich, jedoch noch legitim.
Das Argument Völkerrecht wird übrigens von den gleichen, oben genannten Monopol- bzw. Mainstreammedien massiv größerer Reichweite zur Legitimierung der Verewigung des nunmehr über drei Jahre andauernden Ukraine-Kriegsprojekts der alten und der neuen Bundesregierung gebraucht. (Hier sind lediglich die SED-Nachfolger BSW und Linke anderer Meinung).
Als Scheinbeweis für die angebliche Marginalisierung seiner Position wird von Herrn Leip unter Benutzung des Wortes "impliziert" manipulativ formuliert, dass (Zitat)
"Mainstream-Medien wie die Tagesschau implizieren, dass Angriffe auf den Iran Teil eines legitimen Kampfes gegen ein bedrohliches Regime“ seien.
In Wirklichkeit genügt ein Blick in die aktuelle Webseite der Tagesschau um dort deren Meinung in Form von zwei ausführlichen Beiträgen vom 22.06.25 der Herren Nordhardt und Kehlbach einer überraschenderweise existierenden ARD-Rechtsredaktion sowie der "Expertin" Frau Prof. Deitelhoff, Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung zu finden. Deren Meinung ist, aufgrund der hervorgehobenen Stellung dieser Beiträge, natürlich die Meinung der Tagesschau und auch identisch mit der angeblich marginalisierten Meinung unseres Autors, Herrn Leip.
In dem sogenannten alternativen, d.h. nur über das Internet zugänglichen Medien ist die Meinung des Autors ebenfalls keineswegs marginalisiert. Seiner Meinung sind - für diesen Sektor durchaus reichweitenstarke - Medienportale mit traditionell seit vielen Jahren antizionistisch-antiisraelischer Haltung, z.B. das links-woke Heise/Telepolis, überhaupt alle linken Portale sowie ca. 50% der rechtsorientierten Portale bzw. Blogs, u.a. die der Herren Elsässer und Kubitschek.
Also eigentlich nichts Neues; nicht neu ist auch die vom Autor aufgewärmte, altbekannt-unzutreffende Position, dass, weil man in D. die israelische Regierung nicht kritisieren dürfe, man diese deshalb kritisieren müsse.
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Kommentar von Corinne Henker
Ist es nicht etwas gewagt, gerade die UNO und Guterres als moralisches Vorbild zu implementieren? Ich erinnere hier nur an die Rolle bei den Corona-Schikanen oder die unzähligen Resolutionen gegen Israel - während man Diktatoren uns Islamisten aller Art meist gewähren ließ. Insofern hat Reichelt nicht unrecht: Ein allgemein gültiges Völkerrecht ist eine Illusion, es wird immer nach Interessenlage und Machtverhältnissen zurechtgebogen. Im Jugoslawien-Krieg war die "staatliche Souveränität" Jugoslawiens unbedeutend, das "Selbstbestimmungsrecht der Völker" alles. Wenn sich aber die Gebiete mit russischer Bevölkerungsmehrheit von der Ukraine abspalten wollen, ist das ein nicht hinnehmbarer Verstoß gegen die "staatliche Souveränität" der Ukraine (die in ihrem 34-jährigen Bestehen eigentlich nie wirklich souverän, sondern immer auf Unterstützung von außen angewiesen war).
Beim Israel-Iran-Konflikt bin ich ambivalent. Einerseits wünsche ich mir, dass die Bedrohung Israels durch das Mullah-Regime verschwindet und das persische Volk die Chance bekommt, die islamistischen Diktatoren loszuwerden und in einem stabilen System zu seinen kulturellen Wurzeln zurückzukehren. Andererseits kann ich nicht einschätzen, ob diese Wünsche realistisch sind - oder das Ganze doch in der ultimativen Katastrophe eines 3. Weltkriegs endet.
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Kommentar von Schwar Zi
"In der auswärtigen Politik (sind) nicht Gefühle, sondern Interessen und Gegenseitigkeit zur Richtschnur zu nehmen." (Otto von Bismarck)
Ich bin nicht bei einem Julian Reichelt der sich schon die Rückkehr vom Schah herbei träumt, aber ich bin auch nicht dafür, dass die Mullah`s waffenfähiges Uran produzieren können. Eine Destabilisierung der Region, Millionen persischer Flüchtlinge gen Europa kann nicht in unserem Interesse sein. Aber die Glückwunsch-Telegramme haben auch nicht den gewünschten Erfolg gebracht, wenn wir ehrlich sind.
Und was viele Menschen vergessen, eine kleine schmutzige Bombe die an Bord eines Frachters vor der Küste von Israel hoch geht und wir haben das was wir nicht haben wollen. Und so lande ich wieder beim alten Bismarck.
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Kommentar von Wolf-Dieter Busch
Das Völkerrecht ist – anders als der Wortteil „Recht“ vermuten lässt – nicht hoheitliches Recht, sondern rein privatrechtliches Vertragswerk.
Israel beschuldigt Iran der Uran-Anreicherung von 60%, weit mehr als die zivil erforderlichen 3,5%, und folgert, dass Iran Atommacht anstrebt. Zusammen mit der Nicht-Anerkennung Israels durch den Iran einerseits, und andererseits der Finanzierung islamischer Terrororganisationen sieht Israel seine Existenz bedroht und sieht sich zu Prävention gezwungen.
Bei akuter existenzieller Bedrohung gilt kein Recht mehr.
„Frage nicht, wer den Krieg begonnen hat. Frage, wer ihn dazu gezwungen hat.“
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Kommentar von Paul Mehringer
Journalisten müssen (und können) nicht völlig unparteiisch sein. Aber die Art und Weise, wie sich z.B. Nius, Apollo News und TE, von der bombenbegeisterten 'Welt' ganz zu schweigen, in einen moralischen Endkampf hineinhyperventilieren und den finalen Enthauptungsschlag gegen das ultimativ Böse herbeitrommeln wollen, finde ich abstoßend.
Dieselben Medien, die Unmengen an Bits und Bytes produziert haben, um uns über Putins völkerrechtliche Verstöße und seinen Angriffskrieg zu belehren. All das wird jetzt weggewischt. Stattdessen suhlen sich dieselben Herrschaften jetzt im Armageddon. Brauche ich nicht.
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Kommentar von .TS.
Guterres zeigt daß das derzeit oft postulierte "Völkerrecht" letztlich nichts anderes als ein Luftschloss ist.
Für die Medien und Politdarsteller gilt hingegen auch hier ganz offensichtlich: Wes Wurst ich fress dessen Lied ich kläff. Bezeichnend wer sich dabei durch besonders lautes Giftgegeifer selbst entlarvt.
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Kommentar von Carl Peter
Warum so kompliziert? Guterres hat Big Covid bestens beworben - auch in Israel und im Iran, also warum sollte er diese Verbraucher gegeneinanderstellen?
Was wüsste er noch schlechter, als irgendein Gespritzter in diesen beiden Ländern, die sich jetzt trotz Impfstoffs gegenseitig an die Gurgel gehen?
Dem Tode entronnen, dem Tod in den Schoß springen ist dabei bestimmt nicht seine Absicht.
Welch unfassbares Phänomen, man ließ sich zum Überleben behandeln, um in den 3. Weltkrieg zu ziehen?
Ich möchte jetzt nicht in Guterres Haut stecken, der nun ein doppeltes Misslingen erlebt.