Wann ist ein Mann ein Mann? Wann ist ein Arzt ein Arzt? Wann ist ein Schwurbler ein Schwurbler?

Zweifel an Booster-mRNA-Spritze – Ist Prof. Dietrich Grönemeyer jetzt auch ein Schwurbel-Nazi?

von Gaia Louise Vonhof (Kommentare: 6)

„Es wird uns befohlen, bestimmte Dinge zu tun, über die wir gar nicht wissen, ob sie wirken. Ich bin zutiefst erschüttert. Das muss sich ändern.“© Quelle: Facebook / Grönemeyer

Herbert Grönemeyer, der Sänger mit den Flugzeugen im Bauch, hat einen Bruder. Dietrich Grönemeyer ist Professor, Bestsellerautor und Arzt und „es“ hat ihn jetzt schon zum zweiten Mal erwischt. Bruder Grönemeyer hat wieder Corona, trotz dreimaliger Pieksung.

Das ist natürlich nicht witzig, „überhaupt nicht witzig“, wie er in einer Twitter-Botschaft der ganzen Welt erzählt. Ganz verwundert ist der laut Twitter-Profil „Aufklärer für Gesundheitsthemen“ darüber.

Ja, man muss es so formulieren, wenn man es passend beschreiben will: Dietrich Grönemeyer wabert vage herum in einem Jammer-Tweet auf Twitter. Und der geimpfte Heilkräuterbuch-Autor versucht einen Schuldigen für seine Corona-Elendssituation zu finden. Prof. Grönemeyer schiebt den schwarzen Verantwortungs-Peter auf fehlende Daten und eine Politik, die versagt hätte.

Noch hat er kein Fieber, aber schon wieder Geruch- und Geschmackssinn verloren, klagt Grönemeyer und jammert, wie so ein Schwurbel-Staatsfeind Nr. 1 über das deutsche Impf-Regime: „Was war mit den drei ersten Impfungen?“ und weiter: „Hm, merkwürdig. Aufgeklärt sind wir alle nicht.“

Der Bestseller-Autor präsentiert sich vor seiner als Kulisse hinter ihm aufgehängten hippiebunten Schafswolldecke tatsächlich als verwirrter Kranker, der Professor klagt drüber, an etwas erkrankt zu sein, das es doch unter mRNA-Droge gar nicht geben dürfte.

Aber wenn das aus so berufenem Mediziner-Mund kommt, ist das noch Schwurbelei oder schon Ketzerei?

Entscheiden Sie selbst, aber lesen Sie hier erst einmal Grönemeyers aktuellen Post auf seinem Twitter-Profil:

„So ein Mist, zum zweiten Mal Corona. Schon wieder Geschmackverlust und Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen. Zwar kein Fieber, aber Konzentrationsstörungen. Nicht witzig. Überhaupt nicht witzig. Dreimal geimpft bin ich schon. Und es passiert immer wieder. Bisher wollte niemand irgendwelche Informationen von mir. Weder davor noch danach. Weder vor einem Gentest noch danach. Weder vor der Impfung noch nach der Impfung. Tja…eigentlich bin ich ja kerngesund, habe weder Diabetes noch Herzprobleme noch sonst irgendwas. Aber anderen geht es ganz anders. Und es wäre so einfach gewesen, die Daten zu erheben. Nur ist das verpasst worden in der Welt und so wissen wir jetzt gar nicht, macht die vierte Impfung Sinn?

Warum werden wir immer wieder krank? Was war mit den drei ersten Impfungen? Hm, merkwürdig. Aufgeklärt sind wir alle nicht. Wenn wir uns als Ärzte nicht drum bemühen, passiert es auf keinen Fall im politischen Raum, sondern wir werden nur ..ja…aufgefordert. Es wird uns befohlen, bestimmte Dinge zu tun, über die wir gar nicht wissen, ob sie wirken. Ich bin zutiefst erschüttert. Das muss sich ändern. Und wir als Ärzte, wir als Therapeuten, wir als Krankenschwestern, Pfleger und alle anderen Berufe. Wir sind gefragt. Die Politik versagt an dieser Stelle. Leider.“

Das ist in der Tat erschütternd, das muss sich wirklich ändern. Anders allerdings, als Herr Professor Grönemeyer es hier wahrscheinlich meint.

Denn wirklich jeder muss in seinem Bereich Verantwortung übernehmen, aufklären oder zumindest um Aufklärung bemüht sein. Es reicht nicht mehr, sich irgendeine woke Gesinnung publikumswirksam ins Profilbildchen zu kleistern.

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Beim Lesen bzw. beim Zuschauen des Grönemeyer-Filmchens aus dem Krankenlager stellt sich die Frage, wie es eigentlich sein kann, dass ein als hochgebildet geltender Mensch, obendrauf mit einem Professorentitel ausstaffiert, hier so einfache Muster offenlegt und diesen Offenbarungseid noch nicht einmal selbst bemerkt.

Der Mediziner mit dem Professoren-Titel versagt ausgerechnet am gesunden Menschenverstand! Denn wer eine Internet-Suchmaschine bedienen kann, weiß es auch ohne Titel längst: dass nämlich weder vernünftige Daten erhoben werden und dass die Spritze nicht gegen Infektion oder Weitergabe von C hilft, und sowieso, dass die Politik versagt hat.

Wie sagte Minister Lauterbach? Wer geimpft ist, der zeigt viel schneller Symptome, bleibt deshalb früher zu Hause und infiziert weniger Leute. Wo blieb hier der Protest des Mediziners Grönemeyer über so viel Unfug des obersten Herrn der deutschen Volksgesundheit?

Wünschen wir Gesundheit, sagen aber ohne Umweg, wie es ist: Was für ein bescheidenes Jammerlappen-Post, ohne jegliche Verantwortungsübernahme in die Welt hinausposaunt, weil der Herr Professor ganz erschüttert darüber ist, dass der Champagner nicht mehr nach Erdbeeren schmeckt und der Kaviar nicht mehr nach Beluga.

Ein paar Millionen Menschen benutzen ihren gesunden Menschenverstand seit Jahren. Aber weil sich Leute wie Prof. Grönemeyer, der durchaus eine Stimme mit Gewicht im Bereich der Medizin hat, nicht für diese Menschen stark gemacht haben, werden sie bis heute ausgegrenzt und diffamiert.

Und dann schmecken die Erdbeeren nicht mehr und der Bestseller-Doktor wird weinerlich? Entschuldigung, aber da fällt es schwer, das Bedauern ob dessen misslicher Lage allzu opulent werden zu lassen. Da jammert jemand, der es besser wissen kann oder sogar hätte besser wissen müssen.

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Jetzt bekam Grönemeyer öffentliche Post vom Epidemiologen Friedrich Pürner, Mediziner und ehemaliger Leiter des Gesundheitsamts im bayerischen Aichach-Friedberg, strafversetzt nach öffentlichem Üben von Kritik, insbesondere an der Maskenpflicht für Kinder:

Antwort Pürner:

Es ist leider nichts wert, was Bruder Grönemeyer da zum Besten gibt. Vielleicht fand Dietrich Grönemeyer sein Gejammer sogar ein bisschen mutig.

Aber mutig waren andere. Wer so viel wissen könnte, weil er das medizinische Fachwissen mitbringt, und dann schweigt und das Jammern anfängt, wenn er selbst betroffen ist, der leistet nichts außer den Versuch, hier ein bisschen in den sozialen Medien zu punkten. Das ist durchsichtig und peinlich zugleich.

Und an der Stelle – das lässt sich ja gar nicht vermeiden – fällt einem auch wieder die Jammerei seines Bruders Herbert ein, der ebenfalls ganz aufgeregt wurde, als er trotz Spritzen sein Corona-Erlebnis hatte. Bruder Herbert G. vergoß Krokodilstränen. Dieselbe Heulboje übrigens, die 2019 in Wien Sportpalast spielte und damals den Ton vorgab, wie man mit Regierungskritikern umzugehen hat: Alles Nazis, schrie Grönemeyer den zigtausenden Fans entgegen. Und weiter:

„Und wer versucht, so eine Situation der Unsicherheit zu nutzen, für rechtes Geschwafel für Ausgrenzung, Rassismus und Hetze, DER IST FEHL AM PLATZE! DIESE GESELLSCHAFT IST OFFEN (…) KEIN MILLIMETER NACH RECHTS! KEINEN EINZIGEN MILLIMETER NACH RECHTS! UND DAS IST SO. UND DAS BLEIBT SO!!!“

Jetzt hat Herbert Grönemeyer einen rechten Schwurbler in der Familie. Vielleicht ist er selbst schon einer geworden. Aber ob er erkannt hat, dass die neuen Nazis unter seinen alten politischen Bundesgenossen zu finden sind, das mag ernsthaft bezweifelt werden.

Ach so: Wenn Prof. Dietrich Grönemeyer wieder auf dem Damm ist, können Sie ihn – allerdings gegen eine fürstliche Bezahlung – für den Achtzigsten ihrer Großmutter oder für das nächste Betriebsfest buchen. Die Bedingungen für eine Sause mit Bruder Grönemeyer finden Sie hier.

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