Die Lösungen liegen auf der Hand: Aber Merz-Regierung entfacht lieber die Neiddebatte

Ackern bis zum Umfallen: Rentner sollen Zuwanderung und Ukrainekrieg bezahlen

von Alexander Wallasch (Kommentare: 9)

Morgens um 7 Uhr in Deutschland – Auf dem Weg zur Arbeit© Quelle: Pixabay/ Filmbetrachter

Ein aktueller Aufreger ist nur der nächste Aufguss einer alten Debatte: Rentner sollen länger arbeiten. Ob man damit die Ukraine-Milliarden, die Migranten-Milliarden und die Zerstörung des Wohlstands durch die Regierung Scholz auffangen kann?

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat jetzt den dümmsten Satz dieser neuen Bundesregierung gesagt: „Rentner arbeiten zu wenig“. Das ist ein Oxymoron, eine Zusammenstellung zweier sich widersprechender Begriffe wie „bittersüß“ oder „Eile mit Weile“. Denn ein Rentner ist jemand, der ein langes Arbeitsleben hinter sich gebracht hat und in den wohlverdienten Ruhestand geht. Und mehr gibt es dazu grundsätzlich nicht zu sagen.

Oder doch: Zukünftig wird es immer mehr Rentner geben, die auf eine staatliche Aufstockung angewiesen sind, weil ihre Rente nicht ausreichen wird, selbstbestimmt ihren Lebensabend zu gestalten. Linnemann will diesen Empfängern von morgen offenbar ein richtig schlechtes Gewissen machen. Aber das wird schwerlich funktionieren.

Oder es funktioniert, wenn überhaupt, dann nur noch bei Deutschen. Carsten Linnemann läuft hier übrigens Minister Thorsten Frei hinterher, der im Bundestag erklärt hatte:

„Wir arbeiten deutlich weniger Stunden pro Kopf und Jahr als praktisch alle anderen Länder Europas und erst recht darüber hinaus; in anderen Ländern in Europa wird 200, 300 Stunden mehr pro Kopf und Jahr gearbeitet. Und das ist eine Entwicklung, die natürlich auch Auswirkungen auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand unseres Landes hat.“

Problem nur, diese Rechnung hat sich längst als Unsinn herausgestellt. Immerhin das renommierte Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) weiß es nämlich besser: Im August 2023 erschien dort eine Abhandlung in der Rubrik „Unstatistik“ unter dem Titel: „Der Mythos von den faulen Deutschen“. Nicht davon ist wahr, alles einfach ein blöder Rechenfehler rund um Teilzeitkräfte.

Worum geht es also wirklich? Die Merkel-SPD-Regierung und die SPD geführte Ampel haben Millionen ins Land geholt, die entweder keinerlei Qualifikation haben und auch keine erwerben wollen. Und die bereits ein umfassendes Bürgergeld bekommen und deshalb sowieso keinen Anlass dafür sehen, sich darüber hinaus einzubringen. Schlechtes Gewissen: Fehlanzeige.

Alle Versuche, diese Menschen zum Arbeiten zu bewegen, sind kläglich gescheitert. Das gilt für den Job-Booster des ehemaligen Arbeitsministers Hubertus Heil (SPD) ebenso, wie etwa für das viele Millionen Euro schwere Projekt „Myskills“ der Regierung gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung, dass Kompetenzen bei Zuwanderern erschwindeln wollte, aber selbst mit etlichen kruden Eselsbrücken einfach keine entdecken konnte.

Weil die Grundversorgung dieser Gäste aber weiterhin viele Milliarden kostet, hat Carsten Linnemann, der übrigens selbst keinen Bock zum Arbeiten als Minister hatte, Rentner jetzt aufgefordert, weiterzuarbeiten. Dieser Vorschlag des CDU-Generalsekretärs ist schon älter, aber deshalb nicht weniger drückend ausgerechnet für jene alten Menschen, auf die eine traurige Altersarmut wartet. Und Rentner, die im Alter arm sind, wird es in den kommenden Jahren etliche mehr geben.

Weiterlesen nach der Werbung >>>

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Die „taz“ hatte im Oktober 2024 ebenfalls eine Idee:

„Wohlhabende Boomer, die in Rente gehen, sollten länger arbeiten. Denn es muss eine solidarische Bewegung der reichen Alten mit den armen Alten entstehen.“

Oder anders ausgedrückt: Denjenigen, die Jahrzehnte eingezahlt haben, sollen jetzt jene am Herzen liegen, die irgendwo in einem Selbstfindungsprozess über Jahrzehnte hinweg verloren gegangen sind. Aber auch das wäre in Deutschland kein Problem gewesen, unser Sozialsystem gehörte zu den solidesten der Welt.

Heruntergebrochen kann man sagen: Wir haben unsere Leute immer satt bekommen. Aber das ist vorbei. Wenn man alle Leinen kappt, an denen dieses Sicherungsnetz hängt oder es hoffnungslos überlastet, dann ist nichts mehr da, dass irgendetwas sichern kann.

Machen wir es mal im Stile eines „konstruktiven Journalismus“ und überlegen uns Lösungen, welche der Regierung einfach nicht einfallen wollen. Lösungen, die den meisten Menschen auf der Straße allerdings auf der Zunge liegen, wenn man bereit ist, sie ernst zu nehmen und danach zu fragen: Mit einem Ende aller Kriegshandlungen in der Ukraine haben wir mit einem Schlag über eine Millionen Menschen weniger, die wir versorgen müssen. Keine noch so genötigte und gezwungene Rentnerbrigade kann dagegen anstinken. Und wie der Frieden erreicht werden kann, ist doch den meisten Menschen längst klar: Diplomatie, Diplomatie, Diplomatie. Aber was macht die Merz-Regierung? Taurus, Taurus, Taurus.

Und das ist nicht die einzige Idee. Mit jeder Beendigung eines Asylstatus oder eines der vielen Aufenthaltstitel, die es alternativ gibt, sind drei potenzielle deutsche Rentner weniger nötig, die sich den Rücken krummbuckeln müssen.

Was die Regierung hier neuerlich versucht, ist schon deshalb unredlich, weil es die Menschen gegeneinander aufwiegelt aus nur einem Grund: Das eigene fundamentale Versagen zu kaschieren. Und um zu verschleiern, was mit dem Steuergeld der Deutschen tatsächlich passiert. Und hier merkt man erst, wie lächerlich – nein, wie verzweifelt – die Peitsche der Merz-Regierung auf den Rücken von Rentnern ist. Tatsächlich geht es um maximal hunderttausend oder deutlich weniger Rentner, die man meint, mit der neuerlichen Rentnerbeschimpfung erreichen zu können.

Man kann eigentlich nur zu einem Schluss kommen: Den Alten wird der wohlverdiente Lebensabend geneidet, um die gigantischen Raubzüge der Bundesregierungen weiter zu finanzieren.

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Kommentare