Eine nachdenkliche Bestandsaufnahme am 1. Mai

Anabel Schunke über eine Liebe zur deutschen Kultur

von Alexander Wallasch (Kommentare: 8)

„Weil ich weiß, dass nichts Besseres mehr kommen wird, als das, was wir längst schon hatten.“© Quelle: Pixabay / ha11ok, Ausschnitt

Die Journalistin und Influencerin Anabel Schunke hat heute auf X einen wichtigen Text veröffentlicht. Eine Ode an eine Kultur, die sie liebt. Und eine Absage an Extremisten und den Totalitarismus.

Von Anabel Schunke auf X:


Wisst Ihr, was das wirklich Schöne am liberal-konservativ-sein ist?

Erstmal natürlich die Tatsache, dass man sich nicht die ganze Zeit pseudo-moralisch verrenken muss. Linkssein hat heute nichts mehr mit rebellisch sein, 68er, Revolution zu tun. Heute ist „rechts“ Anti-Establishment. Heute sind es die Liberalen und Konservativen, die die gute Satire, die witzige Comedy, die guten Jokes/Memes, den investigativen, den kritischen Journalismus und die provokante Kunst machen. Die, die darauf scheißen können, ob irgendwas politisch korrekt ist, weil man ja eh schon „gesichert rechtsextrem“ ist. Die, die nicht gendern müssen, die irgendwelchen Minderheiten mit geschlechtlichen Wahnvorstellungen einen gepflegten Mittelfinger zeigen. Die nicht vor radikalen Gläubigen im Namen des Antirassismus rumbuckeln müssen. Die nicht an ihren eigenen pseudo-moralischen Ansprüchen im selbst gebastelten Spießer-Korsett der grünwählenden Prenzlberg-Familie ersticken oder als vermeintliche Antifa die Fresse halten, wenn Muslime hier zur Judenverfolgung blasen.

Was aber das wirklich Schönste daran ist, wenn man nicht nur nicht links/woke ist, sondern aus Überzeugung liberal-konservativ, ist, dass man in der Lage ist, zu erkennen, wie wundervoll der Westen ist und daraus resultierend, wie wertvoll das ist, was wir (noch) hier haben.

Das westliche Gesellschaftsmodell mit seinem liberalen Rechtsstaat und dem freien Markt ist und bleibt, trotz aller Schwächen, das Beste auf der Welt. Er muss sicherlich wehrhafter gegenüber seinen Feinden werden, aber wenn das gegeben ist, ist etwas Besseres kaum möglich.

Stellt euch den Westen der 1980er-90er Jahre vor. Gäbe es irgendein nichtwestliches Land, in dem ihr lieber leben würdet als hier? Subtrahiert den Faktor Migration und Islam, wie es heute ist, von euren Überlegungen. Würdet ihr dann auch nur ein Land in Osteuropa dem Westen vorziehen? Oder gar Russland? Ein asiatisches Land? Würdet ihr irgendein Land von seinen Werten, seiner Freiheit, seiner Kultur einem westlichen Land vorziehen?

Ich nicht. Sicher nicht. Nicht, weil unbedingt alles in allen Punkten besser ist, aber weil es das ist, was ich kenne. Weil nichts anderes mir so vertraut ist. Weil alles andere ein Kulturschock wäre.

Ich habe nur diese eine (kulturelle) Heimat. Jeder Zuwanderer hat noch eine andere, auf die er im Zweifel zurückgreifen kann. Ich habe diese Option nicht.

Der Westen hat Großartiges hervorgebracht. Technisch, popkulturell, in Sachen Kunst und vor allem in Bezug auf die Freiheit der Menschen und die Toleranz gegenüber einander.

Und wenn ich sagen müsste, was das Schönste am liberal-konservativ-sein ist, dann ist es sicher die Tatsache, dass ich mir all dessen bewusst bin. Dass ich die Schönheit meiner Kultur, ihre Errungenschaften zu erkennen in der Lage bin, statt wie Muslime, Linke und rechtsextreme Pseudo-Patrioten qua Ideologie immer diesen Zwang verspüre, gegen diese großartige Kultur zu stänkern, mich komischen Sympathien für autoritäre Staaten hinzugeben und sie als Teil, der mich ausmacht, zu verleugnen. Meine Identität nicht über dämlichen Antiamerikanismus, Antisemitismus, durch antiwestliche, antikapitalistische Miesepeterei zu generieren, sondern über die Liebe zu einer Kultur, die so viel mehr Schönheit, Wohlstand und Freiheit hervorgebracht hat als alle anderen in der Nachkriegsgeschichte.

Ich will nicht, dass das verloren geht. Ich will nicht darüber nachdenken, in welchem Land abseits des Westens es über kurz oder lang noch erträglich sein könnte, wenn die Art der Migration diese meine Kultur zerstört hat. Ich will hier bleiben. Ich beweg mich nicht. Ich verteidige diese einzige (kulturelle) Heimat, die ich habe, bis zum Letzten.

Weil ich weiß, dass nichts Besseres mehr kommen wird, als das, was wir längst schon hatten.

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