Klimastreik war okay – Anti-Wehrpflicht-Protest plötzlich verboten

Bundesweit Schulstreik gegen Wehrpflicht – Aber plötzlich kein Demo-Schulfrei

von Alexander Wallasch (Kommentare: 2)

Deutschland 2025: Schulfrei fürs Klima, Arrest für Frieden© Quelle: https://schulstreikgegenwehrpflicht.com, Screenshot

Klimademo? Gerne schulfrei. Wehrpflicht-Demo? Note 6 droht. Die Doppelmoral ist nicht mehr zu übersehen – und die Schüler haben keine Lust mehr mitzuspielen. Es geht schließlich um ihre Zukunft und um ihr Leben. Kiesewetters Heldentod in der Ukraine: Fehlanzeige.

Ja, wie großartig ist das denn? Die Jugend in Deutschland hat die Schnauze voll von den Kriegstreibereien der Alten. In ganz Deutschland stehen Schüler gegen den Wehrdienst auf – und am heutigen Freitag speziell gegen die Verabschiedung der Wehrpflichtreform im deutschen Bundestag.

Die Schüler und ihre Vertreter haben also sehr genau verstanden, dass die Wiedereinführung des Wehrdienstes etwas mit dem deutschen Engagement in der Ukraine zu tun hat und weniger mit einer grundsätzlichen Verteidigungsfähigkeit des Landes. Und sie organisieren ihren Protest einfach mal ohne die Erlaubnis der Grünen und anderer Kriegstreiber.

Etwa RBB24 schreibt zum bundesweiten Schulstreik, sowohl die Berliner Senatsbildungsverwaltung als auch das Brandenburger Bildungsministerium teilten dazu bereits im Vorfeld mit, dass die Schulpflicht gelte:

„Ein Fernbleiben vom Unterricht aus Anlass der angekündigten Aktionen werde als unentschuldigt vermerkt. Schüler müssten mit möglichen Konsequenzen leben, hieß es, so könnten nicht erbrachte Leistungen bei unentschuldigtem Fehlen mit ungenügend bewertet werden.“

Hier kann man diese Schüler nur maximal unterstützen und ermuntern, sich gegen so eine heuchlerische Politik zu wehren. Denn viele Jungen und Mädchen werden sich noch genau daran erinnern, wie das war, als sie im Kontext mit „Fridays for Future“ für Klimademonstrationen schulfrei bekommen hatten. Und auch, als es „gegen rechts“ ging, also gegen die AfD, war man gern bereit, die Schüler vom Unterricht zu befreien.

Die Berliner Zeitung fasst es zusammen: „Schüler-Demos: Fürs Klima gerne, aber bitte nicht gegen den Wehrdienst.“ Besonders spannend: Der Protest richtet sich jetzt gegen alle etablierten Parteien und auch gegen die AfD. Denn selbst die AfD spricht sich formal für Wehrpflicht aus, betont aber gleichzeitig, dass sie niemals Soldaten in die Ukraine schicken würde.

AfD-Chefin Alice Weidel hatte es jüngst nach langem Zaudern in einer Pressekonferenz strikt getrennt und klargestellt, dass es keine Zustimmung zu einer Wehrpflicht mit der AfD geben wird, wenn sie nur dem Ziel dient, die Schützengräben im Osten zu füllen.

Alice Weidel hatte dann allerdings noch die jungen Ukrainer gegen die Deutschen ausgespielt, die wehrfähigen jungen ukrainischen Männer müssten zuerst zurück in die Ukraine. Hier kann man nur hoffen, dass die Schüler ihre ukrainischen Schulkameraden genauso vor den Kriegstreibern schützen, wie sich selbst.

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Da werden die Etablierten nervös. Sie wissen längst, dass laut Umfragen auch bei der Jugend die AfD an erster Stelle steht. Aber bisher gelang es den Etablierten immer noch, die Schüler für regierungsnahe Massenveranstaltungen etwa mit Schulfrei zu mobilisieren. Jetzt entgleitet den Manipulatoren und Kriegstreibern die Kontrolle und sie werden bissig und drohen mit schlechten Noten.

An der Stelle kann man sich nur an die Eltern wenden und sie ermuntern, ihre Kinder zu unterstützen, denn es geht um deren Leben. Sie wollen nicht im kalten ukrainischen Schützengraben verrecken. Es muss offenbar in den Schülervertretungen ein paar richtig kluge Köpfe geben, die erkannt haben, dass die Europäer – allen voran die Deutschen – erneut Friedensbemühungen auf Initiative von Trump torpediert haben.

Online organisiert wird das alles von einer Initiative „Schulstreik gegen Wehrpflicht“. Dort heißt es: „Egal, ob Nachrichten oder Talkshows - fast alle reden und diskutieren darüber, wie wir die Wehrpflicht wieder einführen sollten. Aber niemand redet mit uns. Dabei sind es unsere Leben, über die sie diskutieren und bestimmen wollen.“

Aber nicht alle Etablierten rümpfen die Nase. Das BSW, die Linkspartei und weitere Player wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) unterstützen den Protest und rufen zur Teilnahme auf. Die Bildungsgewerkschaft appelliert an die Schulen, „die kritische Auseinandersetzung und eigenständige Meinungsbildung der Schülerinnen und Schülern zu diesen Themen aktiv zu fördern und zu begleiten“.

Tatsächlich ist die Präsenz der Bundeswehr-Werber an Schulen in den vergangenen Monaten immer dreister geworden. Die dort praktizierten Darstellungen sicherheitspolitischer Themen lehnt die GEW ab und verweist auf die UN-Kinderrechtskonvention, welche die Rekrutierung von Minderjährigen unter 18 Jahren scharf verurteilt.

Es ist auf eine Weise entlarvend, dass man Schüttelfrost oder Lachanfälle bekommen kann: Niedersachsens grüne Kultusministerin Hamburg hat Schülerinnen und Schüler ermahnt, zur Schule zu gehen. Der heutige Freitag sei ein ganz normaler Schultag, Schulstreiks oder Unterrichtsboykott seien nicht erlaubt, sagte die Politikerin gegenüber der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.

Heute heißt es ganz genau hinschauen, wie alle Parteien, wie die regierungsnahen NGOs und die Institutionen mit diesem Aufbegehren der Jugend umzugehen gedenken. Das Besondere an diesem Freitag scheint jedenfalls zu sein, dass die Schüler auf Konfrontationskurs mit den Parteien gehen und willens sind, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, ohne dass das ihre Anliegen ferngesteuert werden.

Dieser Freitag kann ein Tag der Hoffnung für Deutschland werden. Die Parteien, die das übersehen, werden ihre Quittung bekommen. Der heutige Freitag ist jedenfalls nicht der Tag der Kiesewetters, Hofreiters oder Lucassens.

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