Der kluge und analytische Kommentar einer Leserin

Das Corona-Regime: „Die Wahrheit war nie das Problem, ihr Ausschluss aus dem Diskurs war es“

von Alexander Wallasch (Kommentare: 4)

Anklageschrift gegen ein medial-politisches System© Quelle: Pixabay/ coyot

Angie B.: „Die Idee einer Wahrheitskommission, einer Entschädigungsinstanz und eines historisch gesicherten Dokumentationszentrums ist kein radikaler Vorschlag, sie ist der einzig aufrichtige Weg, um demokratische Selbstachtung zurückzugewinnen.“

Angie B. (Someone) schreibt:

@AlexWallasch Ausführungen liefern eine notwendige und zutiefst berechtigte Anklageschrift gegen ein medial-politisches System, das seine demokratische Verantwortung zugunsten ideologischer Konformität und machtgestützter Narrative systematisch verraten hat. Was sich während der C-Jahre vollzog, namentlich in der medial orchestrierten Diskreditierung der sogenannten Laborthese, ist kein bloßes Versagen auf der Ebene journalistischer Sorgfalt, sondern ein exemplarisches Zeugnis strukturell induzierter Wahrheitsverweigerung im Zeichen eines moralisch aufgeladenen Autoritarismus.

Der epistemologische Verrat der vierten Gewalt: Journalismus in demokratischen Gesellschaften darf nicht dem Primat der Politik untergeordnet sein, sondern soll, im Sinne Hannah Arendts, den „öffentlichen Raum“ schützen, jenen Ort, an dem Pluralität, Dissens und kritischer Diskurs konstituierend wirken. Was stattdessen geschah, war die Unterwerfung unter ein autoritatives Pandemienarrativ, dessen wissenschaftliche Fluidität durch quasidogmatische Verkündung ersetzt wurde.

Die Laborthese, nunmehr durch 3sat selbst als wahrscheinlich anerkannt, war kein Produkt irrationaler Spinner, sondern wurde bereits 2020 von angesehenen Wissenschaftlern wie Prof. Wiesendanger auf methodisch nachvollziehbarer Grundlage formuliert, dass sie dennoch mit dem Stigma des Verschwörungswahns belegt wurde, markiert eine epistemische Zäsur.

Der inflationäre Gebrauch des Begriffs „Verschwörungstheorie“, ursprünglich ein analytisches Instrument zur Beschreibung realer Machtzusammenhänge, wurde in den Händen von Medien und Politik zu einem ideologischen Kampfbegriff.

Diese Zuschreibung erfüllte die Funktion einer diskursiven Säuberung, wer dem offiziellen Narrativ nicht folgte, wurde moralisch delegitimiert. Eine Praxis, die mit Karl Poppers Philosophie der offenen Gesellschaft unvereinbar ist. In dieser wird Dissens nicht unterdrückt, sondern als Korrektiv der Wahrheitssuche verstanden.

Was sich indes vollzog, war das Gegenteil: eine orchestrierte Allianz aus Staatsvirologie, Medienmacht und politischer Einschüchterung. Zur Ethik der Aufarbeitung: Forderungen nach unabhängiger Aufklärung, nach Entschädigung und systematischer Dokumentation, sind nicht nur legitim, sie sind aus rechtsstaatlicher Perspektive imperativ.

In einem Land, in dem Mio. Bürger durch Zwangsgebühren einen Apparat finanzieren müssen, der sie im Gegenzug diffamiert, pathologisiert und entrechtet, muss Wiedergutmachung das Mindestmaß restituiver Gerechtigkeit darstellen.

Die Institutionalisierung dieser Aufarbeitung, fernab parteipolitischer oder NGO-gebundener Einflussnahme, wäre der erste Schritt zur Wiederherstellung des gesellschaftlichen Vertrauens in den demokratischen Rechtsstaat.

Zur moralischen Dimension: Der Preis für das Schweigen, das Wegsehen und die aktive Diffamierung Andersdenkender ist nicht nur materieller, sondern zutiefst moralischer Natur. Menschen wie Dr. Wodarg, Prof. Bhakdi, Prof. Homburg oder kritische Journalisten zahlten mit Ruf, Beruf und häufig mit ihrer seelischen Gesundheit für das, was sich heute zumindest als legitimer Zweifel, teils gar als faktische Wahrheit herausstellt.

Ihre Rehabilitierung ist keine Frage des guten Willens, sondern eine Verpflichtung im Lichte einer Ethik der Verantwortung, wie sie Max Weber formulierte. Wir stehen vor der Herausforderung, eine kollektive Amnesie zu durchbrechen. Die Wahrheit war nie das Problem, ihr Ausschluss aus dem Diskurs war es.

Wenn der ÖRR nun, Jahre zu spät, nach und nach einräumt, was er zuvor mit inquisitorischer Wucht niedergebrüllt hat, dann darf das nicht als Ausdruck medialer Reife gewertet werden, sondern als strategische Absicherung in einer sich wandelnden Faktenlandschaft.

Die Idee einer Wahrheitskommission, einer Entschädigungsinstanz und eines historisch gesicherten Dokumentationszentrums ist kein radikaler Vorschlag, sie ist der einzig aufrichtige Weg, um demokratische Selbstachtung zurückzugewinnen.

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Kommentare