Interview und offener Brief: Oberstleutnant Daniel Futschik will weiterkämpfen

Der Soldat, der sich nicht impfen lässt – Offener Brief an die Führung der Bundeswehr

von Alexander Wallasch (Kommentare: 1)

„Mehr und mehr Kameradinnen und Kameraden leiden an PTBS. Nicht Einsatzrückkehrer, sondern Jene im Inland, die durch Diskriminierung, Diffamierung, Erpressung und Nötigung zum Impfen gezwungen werden.“© Quelle: Pixabay / Rozbooy / fernandozhiminaicela / Foto privat

Daniel Futschik ist der Soldat, der sich nicht impfen lässt. Bereits im vergangenen Jahr ging Futschik den Weg an die Öffentlichkeit, weil er seiner Familie kein Pflegefall werden wollte. So erzählt er es alexander-wallasch.de im Interview.

Anlass für unser Interview mit dem Oberstleutnant war ein weiterer offener Brief, mit dem sich Futschik an „die Bundesministerin der Verteidigung sowie den Generalinspekteur der Bundeswehr sowie alle frei denkenden Menschen mit und ohne Uniform“ wandte.

Unser Gespräch lesen sie im Folgenden, anschließend haben wir den offenen Brief des Soldaten abgebildet. Denn das gehört ja zum Wesen eines offenen Briefes, dass sich jemand findet, diesem auch Öffentlichkeit zu geben. Alexander-wallasch.de fordert hier auch die Adressaten auf, mit uns das Gespräch zu suchen, damit wir ebenso die Stimmen der Bundeswehr dazu abbilden können.

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Hier unser Gespräch mit Oberstleutnant Daniel Futschik:

Alexander Wallasch: Erzählen Sie bitte, als was Sie aktuell tätig sind bei der Bundeswehr, ob Sie noch tätig sind und warum sie nicht geimpft sind.

Daniel Futschik: Ich bin nicht mehr aktiv. Ich wurde vom Dienst suspendiert. Seit Mitte Februar dieses Jahres.

Alexander Wallasch: Warum?

Daniel Futschik: Weil ich mich zum einen nicht impfen lassen habe und zum anderen schon seit Dezember letzten Jahres mehrere offene Briefe geschrieben habe und öffentlich viele Fragen gestellt habe an meine Führung, an die Verteidigungsministerin, an den Generalinspekteur und auch unseren Generalarzt, der sozusagen als oberster medizinischer Verantwortlicher für uns Soldaten verantwortlich ist. Bisher wurden weder meine Fragen beantwortet, noch habe ich irgendeinen Rückläufer bekommen.

Alexander Wallasch: Suspendiert zu werden, ist ja wahrscheinlich der härteste Rückläufer.

Daniel Futschik: Der härteste läuft ja noch, man will mich ja aus der Bundeswehr entlassen.

Alexander Wallasch: Da ist ein Antrag gestellt worden?

Daniel Futschik: Ja, mein Verfahren auf Entlassung liegt beim Truppendienstgericht. Und derzeit warte ich drauf, dass ein Verfahren gegen mich geführt wird.

Alexander Wallasch: Mit welcher Begründung?

Daniel Futschik: Zum einen wegen Befehlsverweigerung. Und zum anderen wegen Wehrkraftzersetzung, weil ich mich öffentlich darüber mokiert habe, wie mit Kameraden umgegangen wird, wie mit der gesamten Situation in der Bundeswehr umgegangen wird, dass hier nicht offen und transparent damit umgegangen wird.

Alexander Wallasch: Welchen Befehl sollen sie da verweigert haben?

Daniel Futschik: Dass ich mich nicht impfen lasse.

Alexander Wallasch: Man hat ihnen befohlen, sich impfen zu lassen, das haben Sie verweigert und das ist als Befehlsverweigerung ausgelegt worden?

Daniel Futschik: Genau. Wenn ich halt zweimal sage Nein, dann ist es im Prinzip Gehorsamsverweigerung und das ist schon eine Wehrstraftat.

Alexander Wallasch: Und das ist bereits passiert?

Daniel Futschik: Ja, schon lange.

Alexander Wallasch: Zwei Soldaten haben geklagt mit einem ganzen Anwaltsteam. Die haben jetzt verloren. Warum waren sie nicht dabei?

Daniel Futschik: Weil ich es halt anders gemacht habe.

Alexander Wallasch: Sind Sie mit den beiden Soldaten bekannt, die das gemacht haben?

Daniel Futschik: Also ich kenne die zwei. Aber ich habe halt damals nicht den Weg der Beschwerde gewählt, also den dienstlichen Weg, sondern ich habe halt den öffentlichen Weg gewählt und damit habe ich mir ein bisschen mehr eingefangen.

Alexander Wallasch: Was bezwecken Sie jetzt mit dem offenen Brief, mit dem neuerlichen?

Daniel Futschik: Also zum einen möchte ich einfach noch mal auf unsere Situation hier in den Streitkräften hinweisen. Ja, auch im Prinzip versuchen, den einen oder anderen Kameraden noch mit wachzurütteln, weil wir nur gemeinsam aus dieser Sache rauskommen. Und auch mit der Führung aufzuzeigen, dass die Art und Weise, wie die mit der ganzen Situation hier umgehen, meines Erachtens nach nicht den gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Alexander Wallasch: Und wie gehen die Kameraden damit um?

Daniel Futschik: Es gibt natürlich Leute, die linientreu sind und sagen: Ja, das ist alles Schwachsinn. Aber ich kenne jetzt mehr als genügend Kameraden, die entsprechend betroffen sind, mit denen wir uns natürlich austauschen über Wege und Möglichkeiten.

Alexander Wallasch: Und gibt es denn mittlerweile viele schwere Nebenwirkungen innerhalb der Bundeswehr? Was wissen Sie darüber?

Daniel Futschik: Also aus persönlichen Gesprächen weiß ich das, aber offiziell gibt es die nicht.

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Alexander Wallasch: Haben Sie denn auch eine Familie zu versorgen, die jetzt dadurch auch gefährdet ist?

Daniel Futschik: Ich habe vier Kinder. Die Entscheidung dieses Weges ist also auch nicht ganz einfach gewesen.

Alexander Wallasch: Das heißt, Ihre Frau muss das mittragen. Das ist ja dann für Sie doppelt schwer zu tragen, was die Verantwortung angeht.

Daniel Futschik: Ja, ja, es ist riskant, aber meine Gesundheit ist mir halt wichtiger. Ich will meiner Familie weder als Pflegefall auf der Tasche liegen oder oder im schlechtesten Fall gar nicht mehr da sein.

Alexander Wallasch: Danke für das Gespräch!

 

Und hier der neuerliche Stein des Anstoßes, der offene Brief von Oberstleutnant Futschik an seine Führung, exklusiv bei alexander-wallasch.de:

 

„Offener Brief an die Bundesministerin der Verteidigung sowie den Generalinspekteur der Bundeswehr sowie alle frei denkenden Menschen mit und ohne Uniform.

Sehr geehrte Frau Lambrecht, sehr geehrter Herr General Zorn,

ich, Oberstleutnant Daniel Futschik, mein Name sollte Ihnen bereits hinlänglich bekannt sein, sehe nunmehr nicht mit Verängstigung und Sorge auf die aktuelle Situation der Bundeswehr und Ihr Verhalten mir und meinen Kameradinnen und Kameraden gegenüber, sondern bin überaus verärgert und wütend darüber.

Wie stellen Sie sich den Aufbau von loyalen Streitkräften nach dem Vorbild der Inneren Führung der Bundeswehr vor, wenn Sie selbst als oberste Vorgesetzte diesen Vorgaben nicht nachkommen? Sie werfen mir Vertrauensverlust vor, nur weil Ich Ihnen ein wahres Bild aus der Truppe geliefert habe und volljährige Kameraden und Vorgesetzte zum Nachdenken anrege. Ich selbst laufe Ihnen nun schon fast bettelnd hinterher, um meine Fragen als Ihnen untergebener Soldat beantwortet zu bekommen. Das hätte ich mir als Gruppen-, Zugführer oder KpChef nicht erlauben können. Am ersten Tag wäre mir die Loyalität meiner mir untergebenen Soldaten abhanden gekommen. Keiner wäre mir gefolgt, erst Recht nicht in den Einsatz oder in ein Gefecht. Wie bewerten Sie Ihre Führungskultur? Mit Führen von vorn, offen, ehrlich und transparent hat das nicht viel zu tun.

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Mehr und mehr Kameradinnen und Kameraden leiden an PTBS. Nicht Einsatzrückkehrer, sondern Jene im Inland, die durch Diskriminierung, Diffamierung, Erpressung und Nötigung dazu gezwungen werden, eine mittlerweile in unzähligen peer-reviewed Studien und Publikationen verschiedenster Gesundheitssysteme erwiesen äußerst fragwürdige medizinische Maßnahme über sich ergehen zu lassen, die die Vorgaben des §17a (2) Soldatengesetz in keinster Weise erfüllen. Stattdessen erfüllen wir alle §17a (1) Soldatengesetz und werden dafür bestraft. Hinzu kommen noch Mobbing und unpflegliche Diensterschwernis, um diesen "Außenseitern" den Garaus zu machen. Womöglich wissen Sie nicht um diese Umstände in der Truppe, deshalb teile ich sie Ihnen mit.

Gerade habe ich einen Artikel gelesen, dass zum CSD 2022 auch bei der Bundeswehr die Regenbogenflagge gehisst wird. Wie passt dieses Zeichen von Integration von Randgruppen und höchstmöglicher Akzeptanz jeglicher Bevölkerungsteile mit der von Ihnen tolerierten und umgesetzten Behandlung derjenigen Kamerdinnen und Kameraden, die ein kritisches Auge auf eine Maßnahme haben, welche maßgeblich und bewiesen Ihr Leben grundlegend verändern kann (im negativen Sinne). Ich bitte Sie, mir dieses schizophrene Verhalten zu erklären. Ich verstehe es nicht.

Welche Linie gedenken Sie jetzt weiter zu fahren? Ruhen Sie sich auf dem mehr als fragwürdigen Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes aus? Ich kann Ihnen versichern, dass Sie das nicht werden können. Zum Schutze meiner Kameradinnen und Kameraden, die sich nicht mutwillig Ihrer Gesundheit entledigen wollen, werde ich weiter dafür kämpfen, dass die unumstößliche Faktenlage endlich anerkannt wird, und nicht nur die durch das Gericht festgestellte "formell richtig umgesetzte Duldungspflicht", die aus meiner Sicht auch nicht richtig war und ist. Wenn Ihre Argumentation faktenbasiert und unumstößlich ist, warum werden denn zum einen meine Fragen nicht beantwortet und warum wird das Protokoll 210 des Schlichtungsausschusses nicht als begründende Unterlage veröffentlicht. Da muss ja alles erklärt sein. Immerhin haben drei ranghohe Ärzte diesem Gremium beigewohnt, welche im Detail den Kameraden des Gesamtpersonenausschusses die Gründe erörtert haben, warum diese „Impfstoffe“ unbedenklich sind und auf Grund dessen dann die Mitglieder des Gesamtpersonenausschusses plötzlich dieser Maßnahme einstimmig zugestimmt haben. Zudem stellt sich mir noch die Frage, warum kein Vertreter der Unteroffiziere anwesend war. Denn diese Dienstgradgruppe ist die größte in der Bundeswehr.

Zudem werde ich dafür sorgen, dass auch Kameradinnen und Kameraden, welche mittlerweile teils schwere Einschränkungen durch Ihre veranlasste medizinische Maßnahme erlitten haben, endlich von Ihrem Recht als Patient Gebrauch machen und eine vollumfängliche Analyse und Diagnose von den Bundeswehrärzten einfordern. Wenn Sie diese Maßnahme als Zwang auferlegen, dann veranlassen Sie auch, dass für jegliche Schäden eine vollumfängliche Aufklärung und Haftung übernommen wird. Schließlich haben wir als Soldaten nicht nur eine Bringeschuld, sondern Sie als oberste Vorgesetzte auch die Pflicht zur Fürsorge Ihrer unterstellten Soldaten. Wo ist Ihr Verantwortungsbewusstsein? Denn wie schon vor Gericht festgestellt, ist das vorgeschriebene "Impfmonitoring" sowie die Nachsorge mehr als dürftig.

Den oberen Punkt aufgreifend, ist mehr als deutlich zu erkennen, dass mit Zunahme der verabreichten Impfungen auch der Krankenstand wächst. Ihre Argumentation, auch in der Antwort der Wehrbeauftragten auf meine Schreiben, ist, dass die Einsatzfähigkeit der Truppe durch diese Maßnahme erhalten werden soll. Ich sehe gerade das Gegenteil. Wie ist Ihre Wahrnehmung? Wird Ihnen dass auf Ihren täglichen Lageberichten auch so geschildert? Oder wird alles heruntergespielt und verschönt, nach dem Motto: „Es läuft. Alles gut in der Truppe.“ Waren Sie vor Ort um sich ein „ungespieltes“, wahres Stimmungsbild einzuholen? Zumal es ja zu Ihrer Pflicht gehört, Dienstaufsicht durchzuführen. Aber dass muss ich Ihnen ja nicht sagen.

Als letzter Punkt bleibt mir noch einmal anzusprechen, wie Sie die Ungleichbehandlung gegenüber allen Grippe - Ungeimpften argumentieren. Die Voraussetzungen sind die gleichen, die Sanktionen Welten voneinander entfernt.

Sie mögen mich als Gefahr für die militärische Ordnung und negatives Vorbild eines Vorgesetzten erfolgreich aus dem Dienst ausgeschlossen haben. Dies wird mich allerdings nicht daran hindern, weiter für die Rechte meiner unterdrückten und geschädigten Kameradinnen und Kameraden einzustehen und als Staatsbürger in Uniform mit allen legalen Mitteln für die Wahrheit zu kämpfen.

 

Es grüßt Sie mit kameradschaftlichen Grüßen,

Daniel Futschik
Oberstleutnant
Mensch und Staatsbürger in Uniform

 

„Es ist Zeit, daß jetzt etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muß sich bewußt sein, daß er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterläßt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen.“

Claus Schenk Graf von Stauffenberg“

 

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