Schafft sich Deutschland selbst ab oder werden wir abgeschafft?

Deutsche: Heimatlos im eigenen Land

von Alexander Wallasch (Kommentare: 6)

Die USA zerstören systematisch die deutsche Wirtschaft und die grüne transatlantische Regierung rollt dafür noch den roten Teppich aus.© Quelle: Freepik.com / wirestock, Pixabay / Michi S, Bildmontage: Alexander Wallasch

Wann fing das eigentlich an, dass so viele Deutsche keine Deutschen mehr sein wollten und ihr Land so zu hassen begannen? Was hat ihr Geburtsland an ihnen verbrochen? Es ist doch noch gar nicht so lange her, da war ihre Heimat das beliebteste Land der Welt. Konkret war das so, als die Fußball-WM 2006 als Sommermärchen in die Geschichte einging.

Vier Jahre später veröffentlichte die BBC eine Umfrage, wonach Deutschland das mit großem Abstand beliebteste Land der Welt wäre, gefolgt von Kanada auf Platz 2. Die höchsten Sympathiewerte erreichten wir mit 82 Prozent in Frankreich.

Vor ein paar Tagen gewann die Ukraine wenig überraschend den Eurovision Song Contest 2022 im italienischen Turin. Über eine Dekade zuvor hatte sich die Welt noch über einen Sieg der Deutschen in diesem musikalischen Wettbewerb gefreut:

„Dennoch hat sich die deutsche Öffentlichkeit jahrelang in die Überzeugung hineingesteigert, man möge uns in Europa nicht, weil die deutschen Beiträge beim Eurovision Song Contest regelmäßig abschmierten. Dieses Jahr aber eroberte ein bis vor kurzem noch völlig unbekanntes 18-jähriges Mädchen namens Lena die Herzen der europäischen Telefon-Voter im Sturm.“

Lena gewann. Aber was ist seitdem passiert? Um im Bild zu bleiben: 2022 blieb für den Song-Contest-Beitrag aus Deutschland nur der letzte Platz übrig – und das nicht zum ersten Mal.

Was also ist zwischenzeitlich passiert? Angela Merkel wurde Bundeskanzlerin und blieb es bis 2021. Am weltweiten Hype um Deutschland kann die Bundeskanzlerin allerdings kaum einen Anteil gehabt haben, sie startete erst im Dezember 2005 und schwamm gewissermaßen auf einer Welle der Sympathie ins Amt.

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2018, also dreizehn Jahre nach Merkels Einzug ins Kanzleramt, fragte sich der Spiegel irritiert:

„Wut auf die Deutschen. Keiner mag uns –  warum nur? Ob Trump oder die Populisten in Italien – alle schimpfen auf Deutschland. Überzogen? Mag sein. Aber helfen wird uns das nicht mehr. Denn wir haben mehr Schuld daran als viele sich eingestehen.“

Das Blatt zauberte dafür eine rein materialistische Erklärung aus dem Hut:

„Es kann auf Dauer einfach nicht gut gehen, wenn ein Land so unfassbar viel mehr Geld damit verdient, dass Leute in anderen Ländern schöne deutsche Autos oder Maschinen kaufen, als das Land selbst Waren aus dem Ausland kauft.“

Interessant ist noch ein Spiegel-Artikel, der das Heute mit dem Gestern erklären möchte. Der Artikel wurde im Oktober 2015 mit folgendem bemerkenswerten Intro veröffentlicht:

„Ordnung, Fleiß, Effizienz: Lange haben die Russen die Deutschen dafür bewundert. Sie träumten von einem Bündnis. Nun hadern sie mit Berlins Rolle in der Ukrainekrise – und wenden sich China zu.“

Als der Artikel erschien, hatte der Kontrollverlust der deutschen Regierung in der Zuwanderungskrise gerade seinen Höhepunkt erreicht. Das russische Boulevardblatt "Komsomolskaja Prawda" präsentierte eine „Chronik von Deutschlands Untergang“ – „einen Abgesang auf die vermeintlich unwiederbringlich von Moslems überrannte Bundesrepublik“.

Wer also hat dieses Deutschland so kaputtgeschossen? Vieles deutet darauf hin, dass die Zerstörung von innen heraus passierte, also auf einem Selbsthass basiert. Dazu gleich mehr.

Vorab zu den Angriffen von außen. Hier überragen die Angriffe vornehmlich aus den USA auf die deutsche Wirtschaft, auf die Banken und alles, was am beneideten Wohlstand beteiligt war.

Die Klima-Ideologie „Made in USA“ in Kombination mit „Dieselgate by Volkswagen“ sorgten für einen verheerenden Dominoeffekt des Untergangs der deutschen Autoindustrie.

Wer sich an das ambitionierte Volkswagen-Werk in Chattanooga/Tennessee erinnert, der weiß um diesen wichtigen Sprengstoff hin zum Dieselgate, als kaum erfüllbare US-amerikanische Auflagen dazu führten, dass die deutschen Autobauer anfingen zu tricksen bei der Idee, den US-amerikanischen Markt zu erobern. Waren die Wolfsburger auf ein trojanisches Pferd hereingefallen?

Auf dem chinesischen Markt war Volkswagen bereits erfolgreich: Das in Europa schwer verkäufliche Luxusmodell Phaeton – handgefertigt in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden – ging mit bis zu 70 Prozent der Fertigung nach China. Wenn sich mal ein Amerikaner für so ein Fahrzeug interessierte, widmete ihm der Konzern sogar einmal eine Fotostrecke im Hochglanz-Magazin der Marke.

Interessant an Volkswagen-Chattanooga ist die im zeitlichen Zusammenhang mit Dieselgate stehende enge Zusammenarbeit des Betriebes mit örtlichen Aufsichtsbehörden. Eine Zusammenarbeit, die den Autobauern später in der Hand explodieren sollte.

Es ist kein Geheimnis, wird aber bis heute vom polit-medialen Komplex in Deutschland kaum beachtet: Der deutsche Konzern Volkswagen, an dem das Land Niedersachsen eine zwanzigprozentige Beteiligung hält – so wichtig erachtet man den Konzern für das Landeswohl –, stand seit Dieselgate faktisch unter Aufsicht des amerikanischen Justizministeriums.

Im Konzern gab es keine Firmengeheimnisse mehr. Kein Schrank, kein Schreibtisch, zu welchem der amerikanische Jurist und Wirtschaftsmanager Larry Thompson im Auftrag der US-amerikanischen Regierung keinen Zugang hatte.

Im September 2019 schrieb das Handelsblatt über diesen ungeheuren Vorgang:

„Larry Thompson: Dieser Mann wacht über die Gesetzestreue bei VW. Seit fast drei Jahren überwacht Thompson VW. Der Konzern setzt darauf, dass der Jurist ihm bescheinigt, ein anderes Unternehmen geworden zu sein.“

Alles wurde durchleuchtet, von Firmengeheimnissen keine Spur. Schlimmer noch: Viele gewachsene und so überaus erfolgreiche spezifisch deutsche Unternehmensstrukturen wurden zerschlagen.

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Erst im September 2020 und nach einer Verlängerung seines Aufenthaltes verließ Thompson nach gut drei Jahren die Wolfsburger Volkswagen-Zentrale wieder in Richtung USA. Hunderte Thompson-Mitarbeiter sollen bis zu diesem Zeitpunkt jeden Stein bei Volkswagen umgedreht haben. In seinem Abschlussbericht schrieb der Amerikaner:

„Es wird ständige Achtsamkeit erfordern, aber die vorhandenen Strukturen und Prozesse sowie die Verpflichtungen auf allen Ebenen des Unternehmens sowie die Kontrolle durch den Aufsichtsrat können Volkswagen zu einem langfristigen und nachhaltigen Erfolg in Bezug auf Ethik, Integrität und Compliance verhelfen.“

Oder verkürzt gesagt: Die deutsche Autoindustrie wurde zwar erfolgreich zerschlagen, aber dafür hat Volkswagen jetzt Toiletten auch für Transsexuelle und Mitarbeiter müssen zwar um ihren Lohn fürchten, aber es wurden neue Transparenz-Mechanismen eingeführt, die so etwas wie ein Mitspracherecht suggerieren sollen.

Die amerikanische Regierung überwachte über Jahre das Herzstück der deutschen Automobilindustrie. Zufällig zeitgleich war der Konzern anschließend abgewirtschaftet und nur noch ein Schatten seiner selbst.

2018 erklärte Volkswagenchef Herbert Diess:

„Aus heutiger Sicht stehen die Chancen vielleicht bei 50 : 50, dass die deutsche Automobilindustrie in zehn Jahren noch zur Weltspitze gehört.“

Ungewohnt scharfe Angriffe richtete Diess dabei gegen die Politik: „Der jetzige Feldzug gegen die individuelle Mobilität und damit gegen das Auto“ nehme existenzbedrohende Ausmaße an. „Ich denke dabei an die beinahe hysterische Stickoxiddiskussion um wenige Problemzonen in unseren Städten, die sich in den nächsten Jahren von selbst auflösen werden.“

Es muss hier nicht weiter beleuchtet werden, dass die transatlantisch orientierte Bundesregierung mit ihren maßlosen Regulierungen die USA bei der Zerstörung der deutschen Wirtschaft nach Kräften unterstützt. Hier gehen die Maßnahmen Hand in Hand.

Immer wenn ein deutsches Großunternehmen zuletzt in Schieflage geriet, waren die USA involviert. Das war bei der Finanzkrise und beim tiefen Fall der Deutschen Bank so, als der Spiegel schrieb: „Wie aus einem angesehenen Geldhaus erst eine globale Zockerbude und dann ein Trümmerhaufen wurde.“

Und das ist aktuell so mit dem deutschen Allianz-Konzern, einem der größten Versicherer der Welt, der in den USA zu Milliarden Dollar Strafzahlungen verurteilt wurde: Hier ersetzen Anwälte in Nadelstreifen die GI’s der US-Streitkräfte im Kampf gegen einen der größten Konkurrenten auf dem Weltmarkt.

Und nicht zu vergessen: Bayer (Deutschland) übernahm am 14. September 2016 für knapp 63 Milliarden Dollar den Saatgut-Hersteller Monsanto (USA). Ein Deal, der zur Katastrophe wurde, weil der anschließende Glyphosat-Rechtsstreit, übernommen aus der Monsanto-Vergangenheit, Bayer fast in den Ruin trieb. Inzwischen ist die Marktkapitalisierung des deutschen Chemie-Flaggschiffs einige Milliarden niedriger als der damalige Kaufpreis für Monsanto. Ein Debakel deutschen Unternehmertums.

Die nachkriegsdeutsche DNA wird zuallererst aus Wachstum und Wohlstand gespeist. Der nach den verheerenden Weltkriegen seiner Identität beraubte Deutsche ist ein Tellerleeresser geworden: Identitätsstiftend ist die Butter auf der Stulle und das Fahrzeug in der Garage. Diese Stulle wiederum ist im besten Deutschland, das es jemals gab, glutenfrei, die Butter im Sinne des Tierwohls ersatzlos gestrichen und in der Garage steht ein Lastenfahrrad.

Die vererbten Eigenheime auf dem Land werden zunehmend auch an aufstiegsorientierte Migranten verkauft. Und weil sich noch nicht alle Migranten die Häuser der verstorbenen kinderlosen deutschen Lastenfahrrad-Patienten leisten können, diskutiert die Politik jetzt eine staatliche „Erbschaft“ für alle in Höhe von 20.000 Euro als Anzahlung für den Häuslekauf bei der Deutschen Bank, der wiederum eh schon alles egal ist.

Und weil diese – wie nennt man das am besten? – „Ausdeutschung“ so gut läuft, fühlt sich die Bundesregierung noch einmal angespornt und will jetzt gleich den Begriff „Heimat“ umdeuten, weil sich die Idee hinter dem Begriff immer noch bei so vielen Herkunftsdeutschen so hartnäckig festklammert.

Bundesinnenministerin Nancy Faser (SPD) trieb die Sau gerade durchs Dorf und twitterte:

„Wir müssen den Begriff #Heimat positiv umdeuten und so definieren, dass er offen und vielfältig ist. Und, dass er ausdrückt, dass Menschen selbst entscheiden können, wie sie leben, glauben und lieben wollen. Das wäre ein Gewinn für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

Hier hat sich Horst Seehofer (CSU) – unter Merkel der größter Versager von allen – einmal mehr selbst ins eigene Bein geschossen, als er der AfD das Thema Heimat streitig machen wollte und das Innenministerium gleichermaßen zum Heimatministerium machte. Seehofer schaut nun aus seinem Eisenbahnkeller mit an, wie diese Idee von einer linksradikalen Ministerin vollständig umgedeutet wird.

Der Literaturwissenschaftler Dieter Borchmeyer warnte 2017 im Deutschlandfunk im Rahmen einer Identitätsdebatte, „man dürfe die Frage, was deutsch sei, nicht den Rechten überlassen“. Die Kernthese damals: „Deutsch-Sein heißt, weltbürgerlich zu denken.“

In diesem schon intellektuell vollkommen verarmten Satz steckt schon alles drin, was man von dieser Deutschland-Du-mieses-Stück-Scheiße-Ideologie wissen muss: Es geht um die Abwicklung des Eigenen. Um Selbstaufgabe. Um Selbsthass. Es geht um ein paar fette Maden, die schon ihre eigene Existenz so widerlich finden, dass sie die kollektive Selbstauflösung beschlossen haben.

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