Zunächst einmal ist es eine Hürde, eine Äußerung in einem Podcast zu kommentieren, die nicht Wort für Wort niedergeschrieben ist. Gerade rollt eine Empörungswelle über die AfD und hier speziell über den zurzeit wohl erfolgreichsten Politiker der Partei, Ulrich Siegmund, AfD-Chef von Sachsen-Anhalt.
Der hatte zuletzt in Umfragen die 40-Prozent-Marke angekratzt. Und jetzt steht Siegmund im Mittelpunkt einer Empörung um eine angebliche Verharmlosung des Holocaust. Ein Straftatbestand übrigens (§ 130 Abs. 3 StGB).
Ulrich Siegmund hatte in besagtem Podcast eine mutmaßlich politisch motivierte Frage von Politico aus dem regierungsnahen Axel-Springer-Konzern beantwortet. Der Interviewer wollte wissen, ob der Holocaust für Siegmund das schlimmste Menschheitsverbrechen sei. Da müssen eigentlich jedem AfD-ler sofort die Alarmsirenen losgehen, schlicht deshalb, weil die AfD von den etablierten Parteien seit über einem Jahrzehnt als „Nazis“ gekeult wird – die Etablierten sehen das bei einer rechten Alternative als das erfolgreichste Mittel der Diffamierung an.
Beispielhaft steht dafür eine Maischberger-Sendung von Januar 2016, als Ralf Stegner, Jakob Augstein und Moderatorin Maischberger wie entfesselte Furien über die damalige AfD-Chefin Frauke Petry herfielen.
Neun Jahre später soll also Ulrich Siegmund getriggert werden. Natürlich kennt Siegmund die richtigen Antworten und auch jene Antworten, die diesen Angriff sofort abwehren. Aber der Sachsen-Anhaltiner hatte keine Lust mehr dazu, lässt sich triggern und gibt halbgare und halbwahre, angreifbare Antworten:
„Das maße ich mir nicht an zu bewerten, weil ich die gesamte Menschheit nicht aufarbeiten kann und aus allen Verbrechen dieser Menschheit natürlich lernen muss. (…) Ich finde es maßlos übertrieben und völlig fernab jeglicher Realität, wie man das auslegt. Und für mich gilt es, eine Perspektive, nach vorne zu blicken und nicht zurück. Und natürlich muss man immer aus Geschichte lernen, aber nicht nur aus einzelnen Aspekten der Geschichte, sondern aus der gesamten Geschichte. (…) Der erste Schritt, wo ich aus der Geschichte lerne, ist ja, dass ich keine Sprachpolizei möchte. Wenn ich sage, das darfst du sagen, das darfst du nicht sagen, weil das vor 80 Jahren mal so und so war, dann beginne ich, eine Sprachpolizei einzurichten.“
Das muss man zweimal lesen und sich die Frage stellen, ob Ulrich Siegmund diese Sätze auch freigegeben hätte, wenn sie ihm in schriftlicher Form noch einmal vorgelegt worden wären. Die AfD-Führung distanzierte sich schnell von den Aussagen Siegmunds.
Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden, hat Siegmunds Äußerungen als „völlige Schamlosigkeit“ verurteilt. Gleichzeitig wäre es wünschenswert gewesen, wenn der Zentralrat in den vergangenen Jahren beim Thema importierter Antisemitismus (etwa bei antiisraelischen Demonstrationen seit Ende 2023) noch lauter und noch konsequenter aufgetreten wäre. Das eigentliche Problem liegt jedoch nicht beim Zentralrat, sondern in einer verbreiteten Deutung der Nachkriegszeit: Dass aus der deutschen Schuld die Lehre gezogen wurde, jede Form positiver nationaler Identität sei von vornherein gefährlich und müsse deshalb unterdrückt oder aufgelöst werden. Genau diese Übertragung historischer Verantwortung auf völlig Unschuldige erzeugt bei der jungen Generation verständlichen Widerstand.
Und hier kann man junge Deutschen verstehen, welche dieses Erbe ablehnen. Die dritte Nachkriegsgeneration möchte sich nicht immer wieder in Geiselhaft nehmen lassen für etwas, was deutsche Naziverbrecher vor 80 Jahren geplant und durchgeführt haben. Wer den heute 30-Jährigen Deutschen eine besondere Verantwortung für den Holocaust überantworten will, der muss das genau begründen können.
Und er gerät dabei zwangsläufig in einen Strudel – jetzt aufpassen! –, diesen jungen Deutschen automatisch dem Verdacht auszusetzen, genetisch als Deutsche mit parallel verlaufenden Familiengeschichten die Fähigkeit zur Organisation eines solchen singulären Menschheitsverbrechens auf besondere Weise zu besitzen. Das allerdings wäre purer Rassismus. Eine lupenreine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.
Was die sogenannte Boomer-Generation dabei vergisst: Die Generation Siegmund dieser Republik ist von Boomern erzogen worden, die wiederum von Lehrern erzogen wurden, deren Lehre aus dem Holocaust im Wesentlichen darin bestand, das Eigene abgrundtief hassen gelernt zu haben.
Der spätere Faschist und Antisemit Horst Mahler wurde in seiner linksextremistischen Phase einmal gefragt, warum er die RAF gegründet und Terrorist geworden sei. Seine Antwort damals noch: Wegen Auschwitz. Und auch ein Joschka Fischer, der es als Grüner zum Außenminister brachte, begründete die erste Beteiligung der Bundeswehr an einem Krieg in Europa (Jugoslawien) mit Auschwitz.
Die Generation Siegmund hat in die Muttermilch hineingepresst bekommen, dass Deutschland und die Deutschen eine Art Kainsmal in sich tragen, einen Gendefekt, über den man nicht spricht, der sie immer wieder potenziell zu Massenmördern macht.
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
Hat diese Generation nicht das Recht, sich dagegen aufzulehnen? Aber wie macht man das historisch korrekt? Es kommt hier noch etwas Gravierendes hinzu: Die Generation Siegmund hat spätestens seit 2015 eine von Boomern (ich will nicht auf dem Begriff herumreiten, aber mir fiel kein besserer ein) bestimmte Politik erlebt, die ihren gelernten Hass auf das Eigene auf eine Weise in einem Hochamt überführt haben, das auf ein Ende der souveränen Selbstbestimmung eines ganzen Volkes abzielte – eines Volkes, das sich bis dahin über die Staatsbürgerschaft hinaus wie selbstverständlich auch als Volk mit parallel verlaufenden Familiengeschichten verstanden hatte. Die Politik von Merkel und der ihr nachfolgenden Ampel muss der Generation Siegmund vor allem eines deutlich gemacht haben:
Viele Boomer haben aus dem Holocaust die Lehre gezogen, dass deutsche Identität an sich gefährlich sei und am besten ganz aufgelöst werden sollte.
Die Generation Siegmund ist die erste Nachkriegsgeneration, die diese Selbstgeißelung mit erstaunlicher Vehemenz abwehrt. Und sie opponiert dagegen, weil der Kampf der Boomer gegen das Eigene so überaus erfolgreich verlief.
Zur großen Überraschung der Katrin Göring-Eckardts, der Hohepriesterinnen des Hasses auf das Eigene, steht hier eine Generation Deutscher für das Eigene ein – vielleicht zum letzten Mal. Entsprechend laut das Geschrei, entsprechend mies die Tricks, wie politisch erfolgreiche Protagonisten wie Ulrich Siegmund, der Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt, hier von den regierungsnahen Medien nach altbekannten Mustern belästigt und getriggert wurde.
Den Äußerungen von Ulrich Siegmund muss natürlich klar widersprochen werden, wie es die AfD-Führung auch getan hat: Der Holocaust als industrielle Vernichtung der Juden ist in der Menschheitsgeschichte einzigartig. Und das unsagbare Grauen wiegt noch schwerer, weil es mitten in Europa von einer Kulturnation begangen wurde, die zwar von der Hitler-Diktatur beherrscht wurde, ihr aber überwiegend willig folgte. Die Verfolgung und Vernichtung der Juden – man muss es so sagen – wurde von den Deutschen im Dritten Reich als Kollateralschaden hingenommen. Jeder konnte davon wissen, aber man war zuerst mit dem persönlichen Aufstieg und Wohlstandszuwachs beschäftigt und später mit der verzweifelten Abwehr eines verlorenen Krieges und der Bombenangriffe.
Es waren damals zweifellos sehr viele Deutsche mitverantwortlich für diesen – jetzt bitte genau hinhören, Herr Siegmund – beispiellosen Zivilisationsbruch, der schnurstracks in die industrielle Vernichtung der Juden führte. Und daraus erwächst heute explizit ein zwangsläufiger Auftrag für jene Politiker, die Deutschland weiter als Nation der Deutschen und auch als traditionelle Heimstatt von Deutschen verstehen wollen, die ähnliche Familiengeschichten haben, deren Vorfahren diesen Holocaust eben nicht verhindert haben.
Und die nicht aufbegehrten, als ihre Nachbarn mit Sternen markiert, ihre Synagogen in Flammen aufgingen, sie aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen, totgeschlagen, misshandelt und beraubt und dann abtransportiert und im Osten Europas millionenfach industriell vernichtet wurden.
Oder knapper: Wer dem Hass der Boomer auf das Eigene begegnen will, der darf nicht den Fehler machen, alles umkehren zu wollen, was diese Nachkriegsgeneration in ihren Hass auf das Eigene getrieben hat.
Denn erst, indem man das Furchtbarste, was Menschen jemals Menschen angetan haben, ohne Wenn und Aber als deutsches Verbrechen anerkennt, kann ein Deutschland der Deutschen weiterbestehen. Davon bin ich zutiefst überzeugt.
Und Ulrich Siegmund soll nicht vergessen, dass es nach wie vor Überlebende dieses Menschheitsverbrechens gibt – da sind 80 Jahre dann keine so lange Zeit. Und diesen Menschen gegenüber ist jedes Wort des Bedauerns keins, das verschenkt wäre, denn der Schmerz kann niemals verlöschen.
Hier ist es schon aus Respekt geboten, seine Worte sorgsam zu wählen, keinen Unsinn zu erzählen, auch wenn man sich selbst so weit entfernt von den grausamen Ereignissen wähnt. Und das kann dann auch der entscheidende Unterschied sein zwischen der radikalen Selbstauflösungsrhetorik weiter Teile der Boomer-Generation und dem finalen Versuch einer Generation Deutscher, sich als Deutsche in Deutschland definieren zu wollen.
Und als Nachschlag: Die Linke relativiert den Holocaust, indem sie – wie die Nazis – ihre politischen Gegner mundtot macht oder gleich totschlägt. Hier wäre ein "Nie wieder!" angebracht.
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Franz Schlappack
Wallasch springt jetzt auch auf den Zug des pauschalen Babyboomerbashings auf, mein Eltern waren schon in der DDR rechtskonservativ. Was sollen solche Headlines ich überlege ernsthaft ob ich die Unterstützung einstelle.
melden
Kommentar von winfried Claus
Wer will schon über Semitismus sprechen? Den gibt es eh' nicht!
Das Wort: *Holocaust* ist ein Fremdwort? Warum? Was bedeutet es auf Deutsch?
In der wörtlichen Übersetzung?
melden
Kommentar von Eugen Karl
So war es schon immer. Die Deutschen wollen stets die Besten sein; und wenn sie es nicht sein können, dann wollen sie wenigstens die Schlechtesten gewesen sein. Vielleicht hängt beides zusammen. Vielleicht auch nicht.
melden
Kommentar von Marco B.
DOCH "genetisch als Deutsche mit parallel verlaufenden Familiengeschichten die Fähigkeit zur Organisation eines solchen singulären Menschheitsverbrechens auf besondere Weise zu besitzen. " Ich traue es diesen Deutschen - nicht allen - zu, so etwas wieder zu tun. Die Verantwortung aller Deutschen bleibt! Ich kenne eine nicht so kleine Gegend wo genügend solche "Deutsche" sind, die ohne die Verbrechen von vor 80 Jahren richtig aufgearbeitet haben, durchaus so etwas sofort wieder tun würden. ;-(
melden
Kommentar von Ego Cogito
Es geht hier nur darum, der AfD einen Makel anzuhängen, gezielt! Ein aussichtsreicher Wahlkandidat soll verbal angeschossen werden.
Motto: semper aliquid haeret – es bleibt immer was hängen. Es geht hier null um Gedenken, es geht um knallhartes Fertigmachen!
Und genau die, die dieses Spiel seit Jahren aufs charakterloseste gegen die AfD betreiben, sind eine Kopie nach dem Muster der Faschisten, die sie angeblich verachten und ächten wollen, denn sie scheuen keine Gelegenheit, ihre Verdorbenheit gegen die AfD zu kehren, mit allen Mitteln und der Manipulation aller gesellschaftlichen Strömungen. Einziger Zweck: eigener Machterhalt.
Es ist keine politische Auseinandersetzung, sondern sie werfen mit Dreck und arbeiten mit Rufmord und Unterstellungen bis zur Existenzvernichtung. Hörige Medien machen freiwillig die ergänzende Drecksarbeit mit Reichweite.
Wer die täglichen Opfer der Gegenwart, die Toten, die Vergewaltigten und die an Leib und Seele Verletzten ignoriert und null Empathie für sie aufbringt, ja am Ende diese noch leugnet, wie die Täter, dem kann keiner glauben schenken für seine Rituale. Wer heute weder bereit ist, aktuelle Fehlentwicklungen zuzugeben, noch Verantwortung dafür zu übernehmen, noch sie wirklich zu korrigieren, dem spreche ich ein ehrliches, empathisches Gedenken an die vielen Opfer des Faschismus ab.
melden
Kommentar von Manfred Sonntag
Herr Wallasch, ich stimme Ihren Ausführungen zu und denke, der folgende Satz ist der wichtigste im Artikel: "Der Holocaust als industrielle Vernichtung der Juden ist in der Menschheitsgeschichte einzigartig.". Ich denke, keiner der Nachgeborenen ist dafür verantwortlich! Jedoch noch in tausend Jahren wird dieses Verbrechen in den Schulbüchern der Europäer vermerkt sein. Was uns bleibt, dass ist so eine Entwicklung schon im Keim zu ersticken. Und das bedeutet, jedwede Entmenschlichung friedlicher "Andersdenkenden", anderer Nationen, friedlicher "Andersgläubigen" mit allen Mitteln zu verhindern. Denn das war es, was seit 1933 diese Exzesse erst ermöglichte da damit die Menschen zu "Übermenschen" manipuliert werden konnten. Haben wir daraus gelernt? NEIN! Corona hat es gezeigt. Es gibt ganze Bücher mit den Formen der Entmenschlichungen "Andersdenkender", "Ungeimpfter" oder "Demonstranten". So wurde auch die Polizei von den Politikern zu Prügelorgien an Demonstranten gesandt und Ungeimpfte verloren ihre Arbeit im Gesundheitswesen (eigener Schwiegersohn auch) weil sie auf ihrem Selbstbestimmungsrecht beharrten.
Die Politiker der Blockparteien geben vor alles zu tun um "RECHTS" als Widergänger der Nazis zu verhindern, wollen aber nicht bemerken das sie selbst deren Sprachgebrauch täglich anwenden. Selbst der Bundespräsident spricht von "Ratten" und deren Fängern und meint "Andersdenkende" und selbst in Gesetzen der Coronzeit findet sich die schaurige Formulierung "Ermächtigung". Ich denke, es wäre wieder an der Zeit für "Runde Tische" zur Klärung und Verständigung.
melden
Kommentar von Corinne Henker
Ich stimme nur teilweise zu. Ja: Siegmund hätte sich hier geschickter verhalten können. Ja: der Holocaust muss in ständiger Erinnerung bleiben, damit sich ähnliches niemals wiederholt. Ja: man kann die industrielle Vernichtung der Juden als singuläres Ereignis betrachten. Aber es ist bei weitem nicht der einzige Massenmord in der Geschichte der Menschheit: die weitgehende (in einigen Regionen vollständige) Ausrottung der amerikanischen Ureinwohner, die Massaker von Pol Pot, Mao und Stalin an der eigenen Bevölkerung kosteten ähnlich viele oder sogar deutlich mehr Menschenleben. Auch das wahnsinnige Abschlachten von unschuldigen Menschen, mit denen man kurz vorher noch friedlich zusammengelebt hatte, ist nicht einzigartig: Ruanda, Sri Lanka, IS - um nur einige Beispiele zu nennen. Kurz: die menschliche Geschichte ist voll von Gräueltaten. Wäre es nicht sinnvoller, zu analysieren, WARUM es immer wieder dazu kommt und in Zukunft möglichst die Ursachen zu bekämpfen, als Ranglisten des Grauens aufzustellen, damit Deutschland wenigstens hier mal die Nummer Eins sein kann? Entschuldigen Sie bitte den Sarkasmus, anders ist Merzland 2025 nicht auszuhalten. Und noch ein ganz anderer Punkt: Sind diejenigen, die die AfD immer wieder mit den Nationalsozialisten gleichsetzen, nicht oft auch dieselben, die ständig diejenigen verharmlosen, die den Holocaust auch heute noch gut finden und am liebsten zu Ende bringen würden (Hamas und andere Islamisten)?
melden
Kommentar von Paul
Nachtrag zu meinem Kommentar: Das, was Herr Siegmund hier sagt, nämlich, daß er dazu, was "das Schlimmste" Menscheitsverbrechen gewesen ist, keine Aussage treffen kann - das ist angesichts der Menschheitsgeschichte das Selbstverständlichste, was man dazu nur sagen kann! Gut gemacht, Herr Siegmund!
melden
Kommentar von Eddy Nova
Ich bin überrascht - 45 Minuten dauerte der Podcast , Transkript gibt es automatisch dabei ...ich habe vergeblich nach der kritablen Minute gesucht die die Schuldkult Wahn Army in Stellung gebracht hat.
****
Ulrich Siegmund ist am 25.10.1990 in Stendal geboren - ich denke jetzt nicht das in den kommenden 16 Jahren die Deutsche Schuld DAS Topic gewesen sein wird. Wenn , dann sicher eher DDR geprägt und da war eher der Socialistas Antifaschismuskram denn die in Holocaust umbenannte Shoa der geschichtliche Ansatz.
****
Das scheint mir dahingehend interessant da der 'Hass der Boomer am Eigenen' an mir 1960 bis 1990 völlig vorbeigegangen ist. Trotz Anwesenheit habe ich ihn nie kennengelernt. In den 90s 00s auf Gebiet der Ex DDR ist mir besagter Boomer Hass auch in keinster Weise begegnet.
****
Herr Siegmund hat hier eine Gemeinsamkeit mir mir erlebt - ich habe in meinen ersten 30 Lebensjahren 0 Schuldkult Zwang in der BRD erllebt - Herr Siegmund in seinen minimo ersten 25 Lebensjahren 0 Schuldkult Zwang in Mitteldeutschland. Warum auch - atheistisch geprägt beschränkt sich die historische Verantwortung auf die eigene Lebenszeit.
****
OHNE ,respektive mit minimaler klerikaler Prägung in den Jungmann Jahren funktioniert die Holocaust Erbschuld Nummer nur überschaubar begrenzt. Es ist einfachh so...
*****
Mehr noch : wer im Jahr 2025 anlässlich der harmlosen Siegmund Rede voller verlogener Entrüstung Relativierung schreit ABER einen Atemzug zuvor auf Palestine Demos 'Israel Völkermörder' schreit DER und nur DER hat die History nicht verstanden.
****
Mich interessiert der Holocaust als Unbeteiligter Deutscher nur als unbeteiligter Deutscher der keinerlei Schuld in sich trägt und nichts daran ändern kann - ganz im Gegensatz zum aktuellem Geschehen vom 7 Oktober 2023 in Israel.
****
Wäre Herr Siegmund Dauergast auf Anti israelischen Demonstrationen Pro Palestine gewesen hätte ich das X fach schlimmer gefunden als seine berechtigte Lustlosigkeit sich den Schuldkultmantel anzuziehen.
****
Fällt eigentlich keinem auf das die Irren die den Terrorort Palestine als Staat anerkennen wollen identisch mit denen sind die aktuell die Vorwürfe gegen Herrn Siegmund inzinieren. UND hier sehe sehr wohl einen direkten Zusammenhhang.
melden
Kommentar von Paul
Zwischen "das Schlimmste" und "einzigartig" ist ein Unterschied. Über "einzigartig" muß man nicht diskutieren. Was "das Schlimmste" betrifft maße ich mir persönlich auch kein Urteil an. In der kommunistischen Ära in der Sowjetunion: 20 Millionen Tote. In China, ebenfalls unter den Kommunisten: 65 Millionen Tote. Menschen, die oft Jahre oder jahrzehntelang in Gullags oder ähnlichen Lagern dahinvegetierten und irgendwann starben. Menschen, die man verhungern ließ und die dadurch zuvor zu Kannibalen werden mußten. Sollte man tatsächlich eine Art Hierarchie entwerfen, welcher Tod schlimmer gewesen ist? Vielleicht kann und sollte man diese Frage auch nicht beantworten. Insofern lehne ich die Distanzierung der AFD-Führung ab und auch einige Dinge, die hier im Artikel stehen, beispielsweise fettgedruckt: "Denn indem man das Furchtbarste, was Menschen jemals Menschen angetan haben, ohne Wenn und Aber als deutsches Verbrechen anerkennt, kann ein Deutschland der Deutschen weiterbestehen." Nein, dieser Meinung bin ich nicht.
melden
Kommentar von Jürgen Frohwein
Herr Wallasch, hier unterschreibe ich jeden Satz von Ihnen!
melden
Kommentar von Rainer Möller
Ich finde, Siegmund hat seine Worte recht gut abgewogen. Was er fomuliert, sind Ich-Aussagen, die nach klassischer Rechtsprechung nicht als "Verharmlosung" des Tatbestands gewertet werden könnten. Das heißt, er zwingt die Rechtsprechung dazu, sich entweder weiter zu radikalisieren oder einen Rückzieher zu machen. Wenn er die Justiz zwingt, eine Grenze für die Erweiterung des Begriffs "Verharmlosung" zu ziehen, dann tut er dem Rechtsstaat und uns allen einen Gefallen. (Selbst Schuster hat übrigens vorsichtig nur von "Schamlosigkeit" gesprochen, also einen justiziablen Tatvorwurf nicht erhoben.)
Antwort von Alexander Wallasch
Aber was um Himmelswillen soll das mit meinen doch sehr ausgewogenen Text zu tun haben, den man auch als eine Siegmund-Verteidigungsrede lesen kann,m wenn man mag. Danke
melden
Kommentar von Edlosi
Danke für diesen Text.
Antwort von Alexander Wallasch
Danke für das Lesen!