Das Denunziantenportal der Amadeu Antonio Stiftung

Die Heuchelei moderner Feminist*innen

von Corinne Henker (Kommentare: 3)

Ein Totschweigen von Ehrenmorden, Zwangsehen und Genitalverstümmelung ist nicht akzeptabel.© Quelle: Pixabay / Pezibear


Am 1. Februar 2023 nahm die mit unseren Steuergeldern bezuschusste „Meldestelle Antifeminismus“ der Amadeu Antonio Stiftung ihren Dienst auf.

Hier kann man nicht nur „Attacken gegen Frauen“, sondern auch „queerfeindlich- und transfeindlich-motivierte Attacken“ melden, auch anonym.

Es wird darauf hingewiesen, dass „Antifeminismus“ per se kein Straftatbestand ist und man hier auch „Vorfälle“ denunzieren darf, die nicht strafrechtlich relevant sind. Entsprechend vielfältig sind die aufgeführten Beispiele: von Stickern/Flyern, die gegen die „Gender-Ideologie“ mobilisieren, über Veranstaltungen mit „antifeministischen Inhalten oder bekannten Antifeminist*innen“ hin zu „Attacken gegen trans Personen bis hin zu tödlichen körperlichen Angriffen“ - also von harmlosen Meinungsäußerungen bis zur strafbarer körperlicher Gewalt.

Interessant ist aber auch, was nicht in der Liste steht: Ehrenmorde, Zwangsverheiratung und Genitalverstümmelung. Genaue Zahlen über die Anzahl der Ehrenmorde in Deutschland sind schwer zu finden, da viele Täter ihr Motiv verschleiern.

Experten (u.a. der Bundesvorsitzende der Polizeigewerkschaft DPolG) gehen von 50-100 Fällen pro Jahr aus. Die Zahl der erfassten Zwangsehen liegt laut Statista bei etwa 70 Fällen pro Jahr, auch hier ist von einer Dunkelziffer auszugehen.

Zum Thema „weibliche Genitalverstümmelung" gab die damalige Familienministerin Franziska Giffey 2020 an, dass 66.707 Frauen hierzulande Opfer von weiblicher Genitalverstümmelung wurden, zwischen 2.785 und 14.752 Mädchen seien in Deutschland davon bedroht. Diese Zahlen sind erschreckend und die Situation dürfte sich seitdem nicht verbessert haben. Aber warum ist das kein Thema für die Amadeu Antonio Stiftung? Falsches Täterprofil?

Ein anderes Thema sind die Frauenquoten, ohne die man in Parteien und vielen öffentlichen Einrichtungen gar nicht mehr auszukommen scheint. Bei SPD und Grünen existiert die Frauenquote schon seit längerem, bei der CDU sollen alle Vorstandsämter ab der Kreisebene ab 1.7.2025 mit 50 Prozent Frauen besetzt werden.

Allerdings beträgt der Frauenanteil in der CDU insgesamt nur knapp 27 %, sodass eine Frauenquote von 50 % für Vorstandsposten eine Bevorzugung weiblicher Parteimitglieder bedeutet.

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In Anbetracht des geplanten Selbstbestimmungsgesetzes könnte die Frauenquote aber auch von biologischen Männern genutzt werden, die sich zur Frau erklären, um so ihre Karriere zu fördern. Mit Gleichberechtigung und Leistungsgesellschaft hat das jedenfalls nichts mehr zu tun.

Merkwürdig auch, dass es die Frauenquoten nur für privilegierte Positionen gibt. Warum keine Frauenquote bei der Müllabfuhr oder eine Männerquote in der Krankenpflege? Und warum gilt jede sachlich begründete Kritik an Frauen in gewissen Kreisen automatisch als „frauenfeindlich“?

Die Heuchelei ist offensichtlich: Wenn die eigene Leistung mit dem Selbstbild nicht mithalten kann, versucht man es über die Opfer-/Quoten-Schiene. Jeder, dem es um wahre Gleichberechtigung geht, sollte ausschließlich Charakter, Leistungen und Fähigkeiten eines Menschen beurteilen, unabhängig von Geschlechtsorganen, sexueller und religiöser Orientierung, Hautfarbe, Herkunft etc.

Das bedeutet auch, dass gleiches Recht für alle gelten sollte und Diskriminierung und Gewalt (nicht nur gegen Frauen) unabhängig vom Kulturkreis gleichermaßen geahndet werden müssen.

Ein Totschweigen von Ehrenmorden, Zwangsehen und Genitalverstümmelung ist nicht akzeptabel. Und wenn die Amadeu Antonio Stiftung dazu aufruft, genderkritische Sticker zu denunzieren, weibliche Genitalverstümmelung aber nicht, ist sie ein Verein von Heuchlern übelster Sorte!

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