Sie wollen mich beschäftigen: Meine Arbeit wird massiv behindert

Es nervt leider: Wieder der nächste Angriff der Landesmedienanstalt

von Alexander Wallasch (Kommentare: 3)

Wir sind überzeugt davon, das Richtige zu tun. Und das fühlt sich verdammt gut an!© Quelle: Wallasch

Die Landesmedienanstalt bombardiert mich weiter mit unhaltbaren Vorwürfen, um mich von meiner Arbeit abzuhalten. Ein gezielter Angriff auf die Pressefreiheit, der uns alle betrifft. Doch wir geben nicht auf! Versprochen.

Vor wenigen Tagen schickte mir Anwalt Dirk Schmitz die nächste Post der Landesmedienanstalt. Ich könnte nun behaupten, das alles sei mittlerweile amüsant. Und sicher mag man das aus einiger Entfernung so empfinden. Aber das Gegenteil ist der Fall. Denn hier geht es um einen massiven Angriff auf die Pressefreiheit, auf mein Portal und natürlich auch auf mich.

Mein Anwalt hat Nerven aus Stahl. Ich habe sie leider nicht (mehr). Sicher kann man die Dinge einfach Stück für Stück abarbeiten und kommt damit gut voran. Aber was einem den Nerv raubt, ist nicht, dass man diese Form der Zwangsbeschäftigung von außen nicht abwenden kann. Das Ziel scheint zu sein: Wir bombardieren Wallasch mit jeder Menge Anwürfen, durch die er sich dann wühlen muss.

Und vollkommen gleich, als wie substanziell es sich letztlich herausstellt, Hauptsache der unbequeme Journalist wird von seiner eigentlichen Arbeit abgehalten.

Hier muss auch nicht weiter darüber nachgedacht werden, welcher Typus Mensch solche zweifellos schikanierenden Maßnahmen mit seinem Gewissen vertreten kann – die moralische Bewertung führt hier nicht weiter.

Im jüngsten Schreiben der GEZ-finanzierten Damen und Herren der Landesmedienanstalt hat man sich drei weitere Texte aus meinem Archiv gefischt. Und es sieht danach aus, dass sie nicht nur mit ihrer rudimentären KI Kivi gearbeitet haben, sondern selbst händisch tief eingetaucht sind.

Ja, sie haben sich richtig Mühe gemacht, etwas zu finden, das irgendwie ansatzweise Anlass geben könnte zur Behauptung, Wallasch habe nicht sorgfältig gearbeitet.

Problem dabei: Die „Sach“bearbeiter sind in allem, was sie hier tun, unterlegen! Und das meine ich gar nicht herablassend. Aber wer sich wie ich seit zehn Jahren beispielsweise intensiv mit der Migrationproblematik befasst, der ist ein Migrationsexperte. Der hat etwas voraus! Woher sollten die Damen und Herren der Landesmedienanstalt diese Expertise nehmen?

Was machen sie also? Sie sitzen da im Amt und schreiben einen Wettbewerb aus, wer den Fehler findet. Oder nein: Wer etwas findet, das man als vermeintlichen Fehler zum Anwalt von Wallasch senden kann und noch ein paar hübsch in Paragraphenpapier verpackte Drohungen dazu.

Aber was kommt dabei heraus?

Etwa die (Gegen-)Behauptung, es seien nicht überwiegend Syrer und Afghanen, die das Messer bei den immer zahlreicher werdenden Messerangriffen führen, wie Wallasch geschrieben habe. Immerhin wird von der Landesmedienanstalt auch nicht behauptet, dass es Paul, Marco oder Stefan waren.

„Überwiegend“ oder „überproportional“? Hier ist es absolut ausreichend einen Artikel der Neuen Zürcher Zeitung zu zitieren. Dort heißt es nämlich zu Gewaltdelikten „die im Zusammenhang mit mitgeführten und eingesetzten Messern stehen“: „Zu den Hauptverdächtigen zählten im besagten Zeitraum Syrer und Afghanen.“

In einem weiteren Fall, wollen die fleißigen Bienchen der Anstalt eine angebliche Verletzung der Sorgfaltspflicht ausgerechnet mit einem weiteren Artikel von Alexander-Wallasch.de belegen! Das muss man sich langsam vorlesen: Wallasch verletzt die Sorgfaltspflicht und das soll dann ein weiterer Artikel von Wallasch belegen. Was aber, wenn der ebenfalls nicht sorgfältig ist?

Ja, das ist auch amüsant. Aber es macht vor allem Arbeit. Und das scheint hier das primäre Ziel zu sein: Arbeit zu machen und mich von der Arbeit abhalten.

Noch ein Beispiel? Das BKA hat seine Kriminalstatistik seit ein paar Jahren in einen Wust von Tabellen und Anlagen aufgesplittet, nachdem das Format die 400 oder 500 Seiten überschritten hatte. Das ist dem BKA selbst nicht anzulasten, die Presseanfragen wurden immer umfangreicher, entsprechend musste man sich dagegen wappnen.

Oder es hat noch einen unterstellten Hintersinn: Es soll immer komplizierter sein, damit die Pressevertreter kapitulieren und sich beim Verfassen ihrer Artikel an die kurze Pressemitteilung des BKA und des Bundesinnenministeriums orientieren. Eine Berichterstattung ertränkt in ausufernden Informationen.

Alexander-Wallasch.de – Sie als Leser wissen das längst – ist aber vor allem deshalb vielgelesen, weil wir die Pressemitteilungen nicht  als Vorlage nutzen und uns in die Tabellen einarbeiten. Denn nur so lässt sich ermitteln, was tatsächlich auf den Straßen Deutschlands passiert.

Und ja, auch die Statistiker des BKA müssen sich überlegen, wie sie ihre Daten in Statistiken überführen. Und auch hier können Fehler bzw. Ungenauigkeiten in der lesbaren Darstellung passieren:

Mindestens Gymnasiasten wissen es aus dem Mathematikunterricht: Die Menge der ganzen Zahlen wird mit dem Symbol Z bezeichnet. Und sie wissen auch: In der Mathematik wird x häufig als Bezeichnung für eine unabhängige Variable oder einen unbekannten Wert verwendet.

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Kurz gesagt: Das BKA hat die Summe weiblicher (W) und männlicher (M) Sexualdelikte unter „Sexus“ mit X angegeben und nicht mit Z. Hier hat die Landesmedienanstalt nun herausgewühlt, dass Wallasch X als „unbekannt“ gelesen hat. Was allerdings an der Grundaussage des Artikels überhaupt nichts ändert, außer dass es bestimmte Quantitäten verschiebt!

Es gibt wohl kaum einen Kollegen – ganz gleich, wie wohlgesonnen er mir gegenüber sein mag – der mir nicht zugesteht, dass ich sorgfältig arbeite.

Deshalb ist es ja so beachtlich, welchen Aufwand die fleißigen Tiefseetaucher der Landesmedienanstalt betreiben, um in meinem umfangreichen Archiv überhaupt etwas zu entdecken, das man – wenn auch mit schlechtem Gewissen, anders geht es ja nicht, wenn man eines besitzt – als angebliche Verletzung der Sorgfaltspflicht zu präsentieren.

Als Anwalt Dirk Schmitz zuletzt die „Akte Wallasch“ verlangte und zugesandt bekam, wurde noch deutlicher, wie persönlich es die Landesmedienanstalt nimmt. RA Schmitz kommentierte die über 200 Seiten Papier zunächst so:

„Der eigentliche Skandal ist, dass die Behörde, obwohl sie dafür gar nicht zuständig ist, wie die Staatssicherheit Bestandsakten über etablierte Medienunternehmen führt, die nicht Teil des gesetzlichen Auftrages sind.“

Bemerkenswert ist aber auch der Sound: Nachdenklich stimmt hier der familiäre Grußton untereinander, die Sammelleidenschaft macht den Mitarbeitern offenbar Freude, man wünscht sich gegenseitig viel Spaß und grüßt mit den Worten: „…oder wir quatschen dann einfach nochmal in Persona“ oder „Wir finden Deinen Entwurf super“. Oder: „Danke, ich habe Eure Änderungen übernommen und nur noch gegendert …“ Ein familiärer Plauderton bei der Observation von Wallasch-Publikationen. Und dazu eine Art Goldgräberstimmung; eine abwechslungsreichere Arbeit, etwas anderes, als sonst so anliegt: „Das Leben der Anderen“ gewissermaßen live.

Aber zurück zum Anfang: Die Anstalt schickte also den nächsten Stapel Kram der fleißigen Wühlmäuse und drohte mit weiteren Paragraphen-Kolonnen. Aber auch, wenn ich es meinen Lesern hier einmal im Detail vorgestellt habe, so bestreiten wir weiterhin vehement, dass es der Landesmedienanstalt überhaupt zusteht, auf irgendeine Weise hier unsere Presse- und Meinungsfreiheit beschneiden zu dürfen.

Das Grundgesetz ist da eindeutig: „Eine Zensur findet nicht statt“. Und deshalb werden wir uns grundsätzlich auch nicht damit befassen, was die Landesmedienanstalt hier unterstellt.

Auf die Gefahr hin, dass ich den anonymen Wühlmäusen – die Landesmedienanstalt unterschreibt mit „Team“ – hier einen kleinen Reichsparteitag verschaffe, ich will es meinen Lesern gegenüber gestehen:

Es nervt so ungemein. Natürlich wirkt der x-te Brief. Und es ist nicht nur das, der Druck kommt aus allen Rohren, die Landesmedienanstalten sind lange nicht die einzigen, die hier ein gesteigertes Interesse an der Diskreditierung meiner Arbeit bekunden, andere Ämter werden neugierig auf unsere Einnahmen – hier muss die Enttäuschung dann besonders groß sein. Es gibt Monate, wo wir über den Sozialhilfesatz nicht hinwegkommen.

Um so mehr muss es diese Häscher ärgern, dass wir trotzdem machen, was wir machen. Armut ist hier auch Freiheit! Und die anonymen Interessenten an meiner Arbeit beginnen daran zu begreifen, dass es uns ernst ist mit der Meinungsfreiheit.

Das meine Autoren und ich tun, was wir tun müssen, weil wir auch Idealisten sind. Das macht uns unbestechlich. Und es macht uns unangreifbar. Wir machen weiter. Unterstützen Sie uns bitte weiter. Aber lesen Sie vor allem. Bleiben Sie jenen treu, von denen Sie annehmen dürfen, dass sie dem Journalismus treu bleiben und weiter das Schwert der Meinungsfreiheit tragen.

Jetzt noch pathetischer und an die Adresse der Anonymen: Ihr bekommt uns nicht kaputt. Und wenn mal einer in die Knie geht, weil Euer Müll einfach mal zu viel wird: Wir stehen wieder auf! Und wenn einer liegenbleibt, übernimmt der nächste die Fahne. Denn wir haben die effektivste Waffe in der Hand, die es gibt: Wir sind überzeugt davon, das Richtige zu tun. Und das fühlt sich verdammt gut an!

PS.: Die Kollegin Anabel Schunke hatte zuletzt ebenfalls Post von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt bekommen.

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