Zuletzt blieb nur eine Hundematte als Steuerhinterziehung

Freispruch für Michael Ballweg samt Haftentschädigung für das erlittene Unrecht

von Alexander Wallasch (Kommentare: 2)

„Einmal Rebell, immer Rebell“© Quelle: Youtube/DauerwelleDemoReport, Screenshot

Michael Ballweg, Kopf der Querdenken-Bewegung, wurde nach einem dreijährigen Verfahren freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft scheiterte umfassend mit ihren Vorwürfen, lediglich eine Verwarnung wegen einer Kleinigkeit blieb. Ein Prozess, der jetzt Fragen zur politischen Justiz aufwirft.

Der Ballweg Prozess mit bald fünfzig Verhandlungstagen und einer vorangegangenen U-Haft von neun Monaten ist beendet. Im Ergebnis gab es in Stuttgart einen Freispruch samt voller Haftentschädigung.

Der Staatsanwaltschaft sind nach ursprünglich angeklagten Beträgen im sechsstelligen Bereich nur noch eine Verwarnung gegen Ballweg wegen einer Hundematte für Ballwegs Büro geblieben, die steuerlich im nachhinein als Privatanschaffung eingestuft wurde.

So grotesk es klingt, so sehr ist es eine Schande. Es ist ein später zwar, aber ein vollumfänglicher Sieg von Michael Ballweg und seiner Querdenken-Bewegung. Neben ihm stand heute Querdenken-Anwalt Ralf Ludwig und Ballwegs Anwaltskollektiv.

Und genauso, wie man auf diese weisungsgebundene politische Staatsanwaltschaft mit dem Finger zeigen sollte, muss man am heutigen Tag an eine Reihe düsterer Begleiterscheinungen erinnern, die Michael Ballweg auch aus der Ecke der Corona-Maßnahmenkritiker entgegenschlugen.

Nicht wenige ließen sich auch in diesen Kreisen von der geballten Macht der etablierten Medien und ihrer Diskreditierungskampagnen gegen Michael Ballweg beeinflussen. Etwas blieb hängen und es wird schwer zu beseitigen sein, solche Schäden kann man nicht mit Geld entschädigen. Ein Ziel der langen U-Haft und der sich hinziehenden Prozesstage ist also erreicht, Ballweg wird Narben davon tragen.

Friendly Fire: Hier muss auch Aya Velasquez erwähnt werden, die sich an der Seite von Stefan Homburg mit der Veröffentlichung der RKI-Leaks verdient gemacht hat, die dann aber mitten in die Ballweg-Prozesse hinein ihre Vorwürfe öffentlich machte bzw. erneuerte, Ballweg und Ludwig seien V-Leute und dafür eine Unterlassung kassierte. Der Wille zur Beschädigung des Angeklagten und seines Freundes und Anwalts Ralf Ludwig durch haltlose Unterstellungen der übelsten Sorte beschränkte sich demnach nicht nur auf die üblichen Verdächtigen.

Michael Ballweg trat heute bei einer Pressekonferenz zum Freispruch gegen kurz nach 13 Uhr vor die Kameras. Hier seine kurze Ansprache in ungekürzter transkribierter Fassung:

Ja, heute ist ein denkwürdiger Tag. Genau fünf Jahre ist es her, dass wir am 1. 8. – morgen sozusagen – die Großdemonstration in Berlin veranstaltet haben für die Grundrechte und gegen die willkürlich beschlossenen Pandemiemaßnahmen.

Wir haben im Verfahren gehört – oder die, die von Ihnen da waren –, dass der Zeuge der Steuerfahndung ausgesagt hat, dass seit August 2020 gegen mich ermittelt wurde, obwohl es keinen Anfangsverdacht gab, obwohl meine Steuerhistorie einwandfrei war und ich immer meine Steuern bezahlt habe.

Man hat diesen Verdacht dann im Januar 2021 noch mal bestätigt. Man hat noch mal gesagt, es gibt keinen Anfangsverdacht, aber trotzdem muss man ermitteln. Heute dann, drei Jahre nach meiner Verhaftung plus 279 Tagen Untersuchungshaft geht dieses Verfahren zu Ende. Es ist mit einem Freispruch geendet und einer Verwarnung wegen 19,53 Euro vollendeter Umsatzsteuerhinterziehung!

Das war ein Mammutverfahren. Ich glaube, es ist wichtig, dass die Behörden in diesem Land und die Landesregierungen sorgsam mit Steuergeldern umgehen, diese nicht in Verfahren versenken, die durchaus politisch motiviert sein können.

Und von daher freue ich mich jetzt, dass meine Unschuld bestätigt wurde. Dass das Verfahren damit endet, dass das Märchen der Staatsanwaltschaft, das auch von vielen Leitmedien bis gestern noch regelmäßig wiederholt wurde, in sich zusammengefallen ist wie ein Soufflé.

Für mich war das persönliche Highlight in diesem Verfahren, dass der Justizbeamte sich geweigert hat, den Zeugen mit Gewalt auf den Stuhl zu zwingen. Man nennt es im Polizei- und Gerichtsjargon ja unmittelbaren Zwang, was eine Verharmlosung der Sprache ist. (Hier gab es leider einen kurzen Übertragungsfehler der Live-Sendung via YouTube)

Wenn Gegendemonstranten unmittelbarer Zwang auf Demonstrationen angewendet wird, dann bedeutet es Polizeigewalt. Nichts anderes ist auf vielen Querdenken-Demonstrationen passiert. Viele Teilnehmer haben massives Unrecht erlitten. Viele, die nicht die Öffentlichkeit haben wie ich, stehen bis heute vor Gericht oder werden durch Strafverfahren durch die Justiz verfolgt.

Deshalb braucht es diese mutigen Menschen auch innerhalb des Beamtenapparats, die sich widersetzen. Bei mir steht heute auf dem T-Shirt: „Einmal Rebell, immer Rebell.“ Und das heißt einfach, dass man sich auch sinnlosen und willkürlichen Anweisungen widersetzt. Und diesen Mut brauchen wir. Denn Freiheit wird uns Mut gemacht.

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