Friedrich Pürner wollte im Interview mit Alexander-Wallasch.de keine Details darüber bekanntgeben, wie es zur Verbindung Wagenknecht-Pürner kam. Aus zuverlässiger Quelle wissen wir allerdings, dass Wagenknecht ihr Personal teilweise selbst handverlesen hat.
Dafür soll die ehemalige Linkspolitikerin ihre Lieblingskandidaten extra in den Bundestag eingeladen haben. Möglicherweise hat auch Dr. Pürner dort zur Charmeoffensive Messer und Gabel gekreuzt, aber er bleibt dazu integer und verschwiegen. Es ist am Ende auch nicht bedeutsam.
Denn Fakt bleibt, dass die Vermählung zwischen Corona-Maßnahmenkritiker und Wagenknecht-Partei stattgefunden hat: Dr. Friedrich Pürner wurde mit Listenplatz 6 für das EU-Parlament aufgestellt und schaffte neben ehemaligen Linken wie Fabio di Masi den Einzug als einer von sechs BSW-Abgeordneten.
Damit sind diese gewählten Abgeordneten zuerst an ihr Mandat gebunden und erst dann an die Partei. Sie könnte von der Partei selbst nicht mehr abgerufen werden. Und wo der Politprofi Fabio di Masi sich gemütlich einrichtet und gleich wird, hat der Neuling Friedrich Pürner erst so richtig Geschmack daran gefunden, seinen über 300.000 Wählern (Wahlstimmen geteilt durch 6 Abgeordnete) zu zeigen, dass er gewillt ist, sein Mandat auch gegenüber der eigenen Partei ernst zu nehmen.
Das mag bei Europa-Themen – insbesondere dann, wenn es um die Corona-Aufarbeitung und Pürners explizite Expertise geht – für Wagenknecht noch erwartbar und sogar erwünscht gewesen sein. Aber Friedrich Pürner äußert sich auch zu innenpolitischen Themen. Die Medien werden auf ihn aufmerksam. Die „Welt“ etwa titelte aufgeregt: „,BSW sollte Vorgespräche mit AfD führen', sagt der Wagenknecht-Europaabgeordnete“.
Jetzt hat die AfD als stärkste Partei im Landtag nicht einmal einen Vizepräsidenten von den anderen Parteien zugestanden bekommen, wo Juristen noch streiten, ob es nicht die Position des Präsidenten selbst sein müsste, noch dazu, wenn die AfD nicht der Regierung angehört. Könnte ein AfD-Landtagspräsident hier sogar ein für die Demokratie nützlicher Gegenpol sein?
Das sieht die BSW-Fraktion in Thüringen freilich anders und widerspricht damit teilweise auch älteren Aussagen ihrer Abgeordneten aus dem Landtagswahlkampf. Das BSW hatte sich mit der CDU zusammengetan, um die AfD auf allen – auch institutionellen – Ebenen zu verhindern.
Das empfindet nun auch der frischgebackene EU-Abgeordnete Friedrich Pürner offensichtlich als ungerecht. Da mag sein feinjustiertes Gerechtigkeits-Gen gewirkt haben, das Pürner in der Corona-Maßnahmenkritik zu einer prägenden Figur des Protestes gemacht hatte.
Was zeichnet Gerechtigkeit aus? Sie kennt weder Freund noch Feind.
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Es gibt diese wunderbare Szene in dem Zombie-Katastrophenschocker „World War Z“ mit Brad Pitt, wo die Israelis gefragt wurden, warum sie – anders als alle anderen Staaten – rechtzeitig hohe Mauern gegen die Zombies gezogen hatten. Die Antwort war ein Hinweis auf den zehnten Mann. Die israelische Regierung habe immer einen zehnten Mann, der beauftragt sei, grundsätzlich alles kritisch zu hinterfragen, wenn eine zu große Einigkeit im Kabinett herrsche.
Der EU-Abgeordnete Dr. Friedrich Pürner hat seine Rolle gefunden. Die Kommentare in den sozialen Medin sind vielfach voller Dankbarkeit. Ist Pürner der zehnte Mann beim BSW? Sahra Wagenknecht hat via X noch nichts zu Thüringen geschrieben. Ebenso wenig die Bundespartei oder der Landesverband.
Aber wenn es die anderen nicht machen, dann macht es Dr. Friedrich Pürner. Er rief heute aus dem fernen Brüssel hinüber ins 580 Kilometer entfernte Erfurt:
„Was wir aktuell in Thüringen erleben mussten, hat mit einer wehrhaften Demokratie nichts zu tun. Es wurde in vorauseilender Übergriffigkeit gehandelt. Das alles erinnert sehr stark an politisches Handeln in der Corona-Zeit. Es wird die AfD stärken. Dieses politische Agieren ist dringend zu Ende zu denken. Wenn dies Schule macht, wird der Schaden, den unsere Demokratie gerade erleiden muss, sehr groß. Zur Fehlerkultur gehört Direktheit und Ehrlichkeit dazu. Das fehlt unserem Land.
Anstatt der Thüringer AfD inhaltlich bzw. wann immer notwendig die Stirn zu bieten und die Demokratie dann konsequent zu verteidigen, wenn diese tatsächlich bedroht ist, griff man ohne Not ein. Es wurde genau das gemacht, was AfD-Wähler und die Partei selbst anprangern. Übergriffig wurde der Wählerwille übergangen.
Hätte die AfD rechtswidrig gehandelt oder den Landtag handlungsunfähig werden lassen, hätte der Landtagspräsident abberufen und dann die GO geändert werden können. Das wäre Handeln im Rahmen einer wehrhaften Demokratie gewesen. Eingreifen und durchsetzen, wenn eine konkrete Gefahr besteht.
Die Thüringer-Regierungsbildung ist die Fortsetzung des unheilvollen Verhaltens von Politikern, wie es schon in der Corona-Zeit zu sehen war.
Machtbesessene Politiker wollten die volle Kontrolle über die Bevölkerung erreichen und schränkten dafür Grundrechte massiv ein. Als Vorwand diente der Gesundheitsschutz der Bevölkerung.
Mit Brandmauern und Änderung der GO möchte man vorgeblich die Demokratie retten. Dies dient als Vorwand, um Macht zu erhalten. Gerettet werden sollen Posten und Ämter. Der Mut, dann einzugreifen, wenn es tatsächlich notwendig ist, fehlt. Hysterie beherrscht den Thüringer Landtag.
Was bleibt, ist eine große Anhängerschaft der AfD, die weiterhin daran glauben kann, dass mit der AfD alles besser werden wird.“
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Kommentar von Henry Lion
Was Deutschland gerade erlebt, sind die Folgen eines ganz speziellen Generationenwechsels an den entscheidenden Schaltstellen dieses Landes. Dieser vollzieht sich in dieser unguten Form seit gut zwei Jahrzehnten. Konnte in der ersten Hälfte die ältere Generation, deren Erfahrung noch im Gestaltungsprozess wertgeschätzt und unverzichtbar gebraucht wurde, als Korrektiv fungieren, sind heute die Wohlstandsgenerationen 'Xb/Golf' und 'Y', also die ab Mitte der 70er Jahre Geborenen, in der Überzahl an allen wesentlichen Schaltstellen des Landes installiert. Man schaue auf die Jahrgänge der Protagonisten der Thüringer Posse (Voigt, Bühl, Wolf). Der notorische Störenfried und Schreihals "Machtergreifung" war gerade einmal 33 Monate alt als die Mauer fiel. Ich erlebe das jeden Tag in einem sehr großen, sehr bekannten, einst sehr hohe Reputation genießendem deutschen Unternehmen, wie diese Generation in ihrer nur Staunen machenden Selbstüberschätzung und Selbstverliebtheit und ohne es zu wissen, ja überhaupt zu ahnen, an den Jahrzehnte lang gewachsenen Grundfesten des Unternehmens rüttelt und damit de facto eine sehr große Gefahr für die Unternehmenszukunft darstellt, deren Sichtbarwerdung aber durch das neue Glaubensbekenntnis einer gepflegten 'Wokeness' bereits im Keim erstickt wird. Man feiert unter sich die Errungenschaften von einstmals Selbstverständlichkeiten. Unerkannt ist der Narzissmus die allbestimmende Haltung. Man findet sich toll und ist so gerne unter sich. Dieser Narzissmzs ist in dieser Generation so stark ausgeprägt (ständig genährt durch die Selbstbeweihräucherungen in den sozialen Netzwerken), dass selbst Tugenden wie Anstand und Respekt, auch und insbesondere vor dem Alter, völlig verloren gegangen sind. Nur das ICH zählt. Das hat die Posse im Thüringer Landtag eindrücklich gezeigt. Und schnell finden sich wieder Verbündete derselben Generation in den großen Medien, die die Täter-Opfer-Umkehr noch befeuern und so geframed das gewünschte Bild vom erklärten Feind auf die meinungsbildenden Endgeräte vor den Köpfen der Bürger transportieren. Es ist der inzwischen schwer pathologische Reflex einer zwanghaften, kompetitiven Selbsterhöhung 'Ich bin der Gute und Du der weniger Gute oder gar der Böse', der diese Gesellschaft zutiefst spaltet, und ich fürchte dass diese fortschreitende Spaltung bis zum Eintreten größten, von den heutigen Generationen so noch nie erlebten Leids irreversibel ist.
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Kommentar von andreas h
Die AfD ist eben ein schlimmes Virus. Das muss man sehen. :-)
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Kommentar von Perry Moppins
Ja der Pürner scheint ein aufrechter Mann zu sein, und dafür gebührt ihm Respekt.
Die ganzen anderen Debatten, weshalb BSW / Wagenknecht ihn ins Boot holten, naja die brauchen eben auch Stimmen.
Die ganze Partei-Arithmetik des hier herrschenden Kartells ist doch eh nur noch Kaspertheater mit all den Lügen und trojanischen Fassaden, wovon die größte "Demokratie" getauft wurde.
Du meine Güte, wer dem hiesigen (und globalen, ist am Ende dasselbe) Kartell auch nur irgendwas glaubt, der hat doch die Kontrolle über sein Denkvermögen verloren meiner Meinung nach.
Das ist alles nicht entscheidend, die ganzen Prinzipien-Debatten, wenn praktisch alle Prinzipien verlottert und pervertiert wurden.
Das Einzige was mE wirklich das richtige Licht auf alle diese Schauspielereien wirft ist die Frage, weshalb denn heutzutage der 'Mainstream' exakt so radikal, fundamentalistisch und kadavergehorsamst den Mist kreischt, der ihm vom polit-medialen Komplex täglich eingetrichtert wird, wie damals 33-45. Gut, heute hat man keinen Schnauzbart mehr, dafür lobpreisen die alle einen Selensky, der Massen in den Tod führt, und die nennen sich alle 'Demokraten', mehr Pervertierung geht doch gar nicht um aufzuzeigen, daß dieser Begriff nicht nur total entwertet, sondern der reine Lügen-Umkehrsprech ist.
Ein schönes Beispiel für das 'Ukraine' Cashback / Drehtürenmodell der Geldwäsche ist wohl aktuell der New Yorker Bürgermeister, da geht es im US-TikTok ganz schön zur Sache...
Hier nur mal eine seriöse Webseite dazu
https://www.aljazeera.com/news/2024/9/27/nyc-mayor-adams-to-be-arraigned-on-federal-corruption-charges
Man kann sich natürlich auch das 'Gerumpel' ansehen das unter zb Judy Byington Special Intel 9/27/24 unterwegs ist, jeder wie er mag, haha!
Das kommt alles ans Licht, und dann macht es *PUFF*
Hat sich schon jemand angesehen, wieviel Illegale inzwischen in den USA sind, die nur die Wahl am 15. November kippen sollen? Da scheinen Massen in Hotels zu logieren... jaja, "Demokratie" LOL.
Das ist natürlich alles nur:
Satire!
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Kommentar von Carl Peter
Ich sehe die Bevölkerung geschwächt, aber nicht die Demokratie - dieser Begriff kann sich jederzeit selbst in Frage stellen.
Herrn Pürners Anmerkung Coronahafter Zustände kann ja auch jeder nachverfolgen, der in der Aufrechterhaltung einer Demokratie noch einen Sinn erkennen kann - es werden aber immer weniger Demokratiebewusste Bürger, die das auch von den Politikern einfordern.
Die in Thüringen vorgeführte Demokratie kann man auch "Kaviar für das Volk" nennen - also etwas, das von der breiten Masse in seiner Qualität nicht erkannt wird.
Die deutsche Inkarnation einer Republik und einer Demokratie hat wohl (noch) nicht stattgefunden, dann ist es egal ob von links oder von rechts die Diktatur kommt.
Das BSW als Trojanisches Pferd steht nicht nur allein in Thüringen - wenns dem Herrn Pürner darin zu dunkel wird, kann er aber nicht einfach nur rausklettern wollen.
Als Soldat unter Soldaten wird er seinen Sold rechtfertigen müssen.
Apropos: Wer ist denn dieser schwarzgekleidete mit rotem Schlips?
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Kommentar von .TS.
"Was bleibt, ist eine große Anhängerschaft der AfD, die weiterhin daran glauben kann, dass mit der AfD alles besser werden wird"
Gegenfrage: Kann es, im Angesichts dieser Schmierenkomödie bei der selbst Union und Linke Hand in Hand arbeiten überhaupt noch schlimmer werden?
Gut möglich daß es dann nur anders desaströs wird, aber das ist keinerlei Argument das Treiben der Kartellparteien auch nur ansatzweise zu beschönigen.
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Kommentar von Palmström
In Thüringen wird quasi der Mario zum Olaf, nur hier dominiert vom linken Flügel und salutiert von einem Roten. Nicht viel anders wird es in Brandenburg und Sachsen. Was soll's sind doch alles nette Kollegen.
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Kommentar von Petra Wilhelmi
Das ist doch alles Humbug. Natürlich ist Dr. Pürner der Parteidisziplin verpflichtet. Eigentlich heißt es, dass Abgeordnete nur ihrem Gewissen verpflichtet wären. Das stimmt so aber in der Praxis nicht. Das nehmen nur Naivlinge für voll. Letztendlich ist jeder Abgeordnete jeder Partei, seiner Partei verpflichtet. Der Bürger spielt dabei überhaupt keine Rolle mehr. Vielleicht hat der eine oder der andere, der ein Direktmandat gewonnen hat, noch ein bisschen Beinfreiheit, aber nur in ganz engen Grenzen. Die Partei hat ihn schließlich an die Fleischtröge gebracht. Dazu ist die Fraktionsdisziplin verordnet worden. Meint Herr Dr. Pürner, dass es jemanden interessiert, was er aus Brüssel oder von sonstwo zu Thüringen schreibt? Er müsste es wissen, dass die Altparteien und deren Abkömmling das BSW nicht für Fakten zugänglich sind. Sie verfolgen eine Ideologie. Ideologen lassen sich nicht in ihre Sache hineinreden. Ideologen funktionieren wie Sekten. Ideologen brauchen keine Fakten, sie diskutieren nicht, sie ermächtigen sich, für uns zu sprechen, ohne dass sie uns vorher gefragt hätten, ob wir das überhaupt wollen. Übrigens, wenn dass Herrn Dr. Pürner noch nicht aufgefallen sein sollte. Demokratie verteidigen? Wer soll das machen? Die Altparteien + BSW-Kommunisten? Demokratie findet man heutzutage nur noch bei der AfD. Sie halten sich streng an unser Grundgesetz und an das Dublin-Abkommen. Sie setzen sich FÜR Deutschland ein. Damit folgen sie nicht dem von den USA/WEF vorgegebenen Weg. Die Altparteien + BSW beugen das GG. Sie sind die Antidemokraten. Sie verteidigen NICHT die Demokratie. Sie überziehen uns mit einem "Wahrheitsministerium", sie wollen uns anklagen, wenn wir nicht das sagen, was sie vorgeben, sie haben Denunziantenstellen eingerichtet, falls jemand nicht ihre vorgegebene Wortwahl einhält. Sie diffamieren vor allem uns Ostdeutsche und wollen unsere Wahl als Naziwahl denunzieren. Sie wollen uns bis in unser Schlafzimmer hinein mit ihrer Ideologie traktieren.
Die Altparteien müssen erst wieder auf den Boden der Demokratie zurückfinden. Sie müssen erst einmal wieder verinnerlichen, dass sie die ANGESTELLTEN der Bürger sind und ein ZEITMANDAT erhalten haben. Wenn der Bürger es anders will, haben sie ohne wenn und aber abzutreten. Was hier abläuft ist Diktatur, die nur so tut, als ob sie Demokratie wäre. Walter Ulbricht aus der DDR sagte doch mal, wenn ich mich nicht täusche, dass alles nach Demokratie aussehen soll, aber man es selbst fest in der Hand haben muss. Er war der Lehrmeister unserer heutigen Altparteienpolitiker + BSW. Schade Herr Pürner, Ihre Naivität wurde ausgenutzt. Sie werden es vielleicht irgendwann noch bemerken. Denken Sie bitte, Herr Dr. Pürner, an Herrn Dr. Maaßen. Er war, als er den Merkelkurs nicht mitmachen wollte ab einem bestimmten Zeitpunkt, nur noch ein Mitglied, dem man nicht wohlgesonnen war. Er war kalt gestellt worden. Das wird Ihre Zukunft beim BSW werden. Kommunisten sind nun mal Kommunisten, die eine Ideologie vertreten und zwar beinhart, auch wenn sie hübsch sind, gut angezogen und intelligent daherkommen.