Fünfzehn Jahre Bundesrepublik und die Etablierung von Tabus und Sprechverboten

Gewaltphänomene bei männlichen, muslimischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund

von Alexander Wallasch (Kommentare: 2)

Messer und Religion© Quelle: Pixabay/Mikewildadventure

Das Familienministerium der Merkel-Regierung beauftragt Experten 2010, zu untersuchen, warum muslimische Migranten überproportional kriminell werden. 2025 wären der Religionsbezug und gleich die gesamte Expertise nicht mehr möglich.

Kurze Version

Das Familienministerium der Merkel-Regierung beauftragte 2010 Experten, die überproportionale Kriminalität muslimischer Migranten zu untersuchen. Die Expertise „Gewaltphänomene bei männlichen, muslimischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund“ identifizierte Ursachen wie Perspektivlosigkeit, niedriges Bildungsniveau, eingeschränkte soziale und verbale Fähigkeiten sowie kulturelle Faktoren wie ein ausgeprägtes Männlichkeitsbild, Ehre und Loyalität. Sie thematisierte

„Deutschenfeindlichkeit“ in sozialen Brennpunkten und attestierte, dass türkisch- und arabischstämmige Familien die Funktion von Schule oft nicht richtig einschätzen, da diese individualistisch statt autoritativ erziehe. Die Untersuchung betonte, dass Gewalt bei diesen Jugendlichen mit Religion, Männlichkeitskonzepten und bedingungsloser Freundschaft zusammenhängt, was zu Massenschlägereien und Straftaten führe.

2015, trotz dieser Erkenntnisse, wurden Migranten als „Facharbeiter“ für ein „neues Wirtschaftswunder“ (Zitat: Daimler-Chef Zetsche) gefeiert. Warnende Expertise wurde ignoriert, Sprechverbote etablierten sich. 2025 bestreiten öffentlich-rechtliche Medien wie die „Tagesschau“, gestützt auf eine ifo-Studie, einen Zusammenhang zwischen Migration und Kriminalität. Die Expertise von 2010 zeigte hingegen klar: Muslimische Jugendliche werden häufiger kriminell, was durch soziale Benachteiligung, religiöse Prägung und kulturelle Werte wie Ehre und Solidarität verstärkt wird. Polizeikontrollen dieser Gruppe seien häufiger, doch begründet durch tatsächliche Delikte – ein Teufelskreis.

Die Untersuchung warnte vor Ausgrenzung durch unüberlegte Aussagen, doch 2010 war eine klare Benennung noch möglich. Fünfzehn Jahre später, nach zehn Jahren illegaler Massenzuwanderung überwiegend junger muslimischer Männer, ist die Gewalt eskaliert. Die Expertise von 2010 bleibt ein Kontrast zu heutigen Tabus, die offene Analysen verhindern.

BKA-Chef Holger Münch warnte jüngst vor dem Erstarken krimineller rechter Jugendgruppen. Die Zuordnung „rechter“ könnte man 2025 überlesen. Denn Deutschland hat laut Kriminalstatistik zwar ein generelles Problem mit kriminellen Jugendgangs, aber die Zuordnung „muslimisch-migrantisch“ grenzt hier deutlich treffsicherer ein als die Zuordnung „rechts“. Aber „muslimisch-migrantisch“ wurde tabuisiert. Zu Recht?

Achtung: Wer die Zuordnung „muslimisch“ besonders problematisch und diffamierend empfindet: Sie ist der Regierung Merkel entnommen! Denn die warnte bereits fünf Jahre vor Beginn der illegalen Massenzuwanderung (überwiegend muslimisch-arabische junge Männer) vor „Gewaltphänomenen bei männlichen, muslimischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund“.

Aus dem Familienministerium hieß es 2010:

„Bezogen auf die muslimischen Jugendlichen wird aktuell eine so genannte Deutschenfeindlichkeit diskutiert. In einem Artikel (…) wird beklagt, dass sich insbesondere in sozialen Brennpunkten viele deutsche Schülerinnen und Schüler als eine abgelehnte, provozierte und diskriminierte Minderheit empfinden würden.“

Damals fragte das Merkel-Ministerium in der genannten veröffentlichten Untersuchung, wie Politik, Gesellschaft und Pädagogik „auf deviantes und speziell aggressives Verhalten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund“ reagieren soll. Schon vor 15 Jahren eine Befürchtung:

„Jede unüberlegte Aussage kann u. U. als Ausländerfeindlichkeit interpretiert werden und weitere Abgrenzung der Migrantinnen und Migranten gegenüber der Mehrheitsgesellschaft (und umgekehrt) zur Folge haben.“

Die Expertise machte es sich 2010 dennoch davon unbeeindruckt explizit zur Aufgabe, die gewaltfördernden Indikatoren „bezogen auf muslimische Jugendliche“ näher zu untersuchen. Rückblickend ist die Klarheit der Expertise im Auftrag der Merkel-Regierung beachtlich, wenn es da etwa über die Ursachen von gewalttätigen muslimisch geprägten Migranten heißt:

„Zusammenfassend können Aspekte wie Perspektivlosigkeit aufgrund eines niedrigen Bildungsniveaus, eingeschränkte soziale und kognitive Fähigkeiten (insbesondere restriktive verbale Fähigkeiten), das einseitige Wahrnehmen aggressiver Aspekte in „ambivalenten Botschaften“ und das spezifische Kommunikationsverhalten in einem Konfliktfall als Nährboden für Gewalt benannt werden.“

2015, also fünf Jahre später – Merkel war immer noch Kanzlerin – wurden aus diesen per beauftragter Expertise ausgewiesenen Problemgruppen plötzlich lang ersehnte Facharbeiter, die ein „neues deutsches Wirtschaftswunder“ (Zitat: Daimler-Chef Dieter Zetsche) halluzinierten.

Was passierte in diesen fünf Jahren, dass solche warnenden Erkenntnisse einfach über Bord geworfen und diese obendrein mit bestimmten Sprechverboten (Tabus) belegt wurden? Die vom Familienministerium beauftragte Expertise „Gewaltphänomene bei männlichen, muslimischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Präventionsstrategien“ nimmt kein Blatt vor den Mund:

„Die subjektiven Gründe für Gewaltanwendungen, die von den Jugendlichen muslimischer Herkunft angeführt werden, sind sehr vielfältig. Neben den migrationsbedingten bzw. sozialstrukturellen Aspekten, wie z. B. Diskriminierungserfahrungen aufgrund der ethnischen und sozialen Herkunft, kommen kulturelle hinzu, wie beispielsweise das Männlichkeitskonzept, Werte wie Solidarität und Loyalität sowie die bedingungslose Verteidigung der Ehre.“

Nachdenklich macht, dass es offenbar noch fünf Jahre vor Beginn der illegalen Massenzuwanderung keine Ausgrenzungserfahrungen für die Autoren solcher Expertisen bedeutete, wenn sie ihre Erkenntnisse ungeschminkt äußerten, anstatt der deutschen Gesellschaft pauschal eine Bringschuld über immer kostenaufwendigere Integrationsmaßnahmen zu attestieren.

So haben die Autoren vor fünfzehn Jahren über die Familien der muslimischen Migranten befunden, dass „insbesondere in türkisch- und arabischstämmigen Familien die Funktion von Schule nicht richtig“ eingeschätzt werden kann. Besonders Eltern aus dem Arbeitermilieu stünden der Schule skeptisch gegenüber, weil sie nicht autoritativ, sondern individualistisch erziehe.

Die Expertise attestiert jungen muslimischen Migranten, dass diese keine Achtung und keinen Respekt kennen, der nicht mit Gewalt durchgesetzt wird:
„Die zunehmende städtische Segregation hat dazu geführt, dass sich in bestimmten Stadtteilen junge Männer mit Zuwanderungsgeschichte konzentrieren, die keine Vorbilder mehr kennen, die zeigen könnten, dass man Achtung und Respekt auch ohne Gewaltanwendung erfahren kann.“

Allerdings befand die Untersuchung damals auch, dass Jugendliche mit türkisch- bzw. arabischem Migrationshintergrund von der Mehrheitsgesellschaft öfter angezeigt werden. Polizeibeamte und private Kaufhausdetektive, so heißt es, sollen Kinder und Jugendliche, „deren Eltern aus den Ländern rund um das Mittelmeer kommen, eher und häufiger kontrollieren als alle anderen“.

Zuvor allerdings hatte die Expertise herausgearbeitet, dass es dafür durchaus Anlass gibt, denn diese Klientel werde auch faktisch häufiger kriminell. Ein Teufelskreis aus Anlass und einer dem Anlass folgenden Zunahme der Kontrollen?

Wenn eine in der Expertise zitierte Befragung an Schulen feststellt, dass Migranten häufiger angezeigt werden, dann weist das nicht automatisch darauf hin, dass es hier um Diskriminierung geht. Denn dazu müsste man sich die Ergebnisse der Ermittlungen genauer anschauen und ob und welche tatsächlichen Delikte hier anlassgebend waren.

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Die Expertise nimmt eindeutigen Bezug zur Religion, die sie neben den sozialen Benachteiligungen als auslösenden Moment einer gewalttätigen Männlichkeit identifiziert:

„So identifizieren sich viele Jugendliche beispielsweise nicht mehr über eine erfolgreiche Schul- und Berufsausbildung, sondern legen Wert auf ein ausgeprägtes Männerbild, das stark von religiösen Vorstellungen geprägt ist.“

Auch Freundschaft soll in dieser Gruppe der Jugendlichen einen anderen Stellwert haben, der ebenfalls Ursache einer höheren Gewaltbereitschaft sei: Nicht nur türkischstämmige, sondern auch die arabischen und albanischen Jugendlichen seien aufgrund ihres Ehrbegriffes eher zu Straftaten bereit:

„Dazu gehört ihr bedingungsloses Verständnis von Freundschaft. Sie setzen sich auch ohne die Situation zu hinterfragen und auf die Gefahr hin, dass sie verletzt werden, für den Freund ein.“

„Ehre“ und „Männlichkeit“ seien Begriffe, die die muslimischen Jugendlichen in den Anti-Aggressionskursen immer wieder artikulieren würden:

„Ein (ehrenhafter) Mann steht zu seinem Wort. Er muss dies klar und offen tun und darf niemals mit „vielleicht“ oder „kann sein“ ausweichen, weil diese Antworten nur von einer Frau zu erwarten sind.“

Und weiter heißt es da:

„Massenschlägereien können deshalb zustande kommen, weil der Freund nicht allein gelassen werden darf.“

Die knapp dreißig Seiten starke Expertise von 2010 fasste es damals für das Bundesfamilienministerium der Regierung Merkel so zusammen:

„Insgesamt lässt sich festhalten, dass dem Phänomen des prozentual erhöhten gewalttätigen Verhaltens muslimischer, männlicher Jugendlicher in Deutschland ein multifaktorielles Entstehungsmodell zugrunde liegt.“

Die Bedingungen, die die Gewaltanwendung bei muslimischen Jungen begünstigen, seien vielfältig, heißt es weiter. Auch Benachteiligung spiele eine Rolle, ebenso wie die eingeschränkten verbalen und kommunikativen Fähigkeiten:

„Für diese Jugendlichen spielen Werte wie das ausgeprägte Männlichkeitsbild oder die bedingungslose Verteidigung der weiblichen Familienmitglieder im Kontext der Familienehre eine zentrale Rolle. Viele sind bereit, sich für einen guten Freund einzusetzen, auch auf die Gefahr hin, dass einer Straftat eine Haftstrafe folgt. Loyalität und Solidarität gegenüber dem Freund, sich vor diesem zu bewähren, sind oft die obersten Prinzipien dieser jungen Männer.“

Auch hier ist demnach bereits auslesbar, dass die Macher der Expertise durchaus auch nach entlastenden Erklärungsversuchen gesucht haben. Aber die Grundlagen ihrer Untersuchungen waren doch eindeutig: Gewalt bei jugendlichen Migranten steht in besonderem Maße im Zusammenhang mit ihrer Religion.

Solche Untersuchungen wurden schon fünf Jahre später von derselben Regierung, den öffentlich-rechtlichen und den regierungsnahen Medien und Nichtregierungsorganisationen tabuisiert. Es geht 2025 sogar so weit, dass die öffentlich-rechtlichen die Untersuchungsergebnisse an sich bestreiten. So befand „Tagesschau“ noch Mitte Februar dieses Jahres: „Migration steigert laut Studie nicht die Kriminalität“.

Besagte Studie kam vom staatlich finanzierten ifo Institut. Sie liefern 2025, was verlangt wird. 2010 berichtete eine Expertise noch weitestgehend, was tatsächlich passiert. Dazwischen liegen fünfzehn Jahre. Davon zehn Jahre einer illegalen Massenzuwanderung von Millionen überwiegend jungen muslimischen Männern. Mit einer Gewaltexplosion im Gepäck, der man durchaus epische Ausmaße zubilligen kann.

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